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Das Gesundheitssystem in den USA unterscheidet sich stark von dem in Deutschland. In unserem Beitrag erfährst du, wie das amerikanische System aufgebaut ist und worin die größten Unterschiede liegen.

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Gesundheitssystem USA — einfach erklärt

In Amerika gibt es keine zentrale staatliche Krankenversicherung für alle Bürger. Stattdessen basiert das Gesundheitssystem in den USA auf einer Mischung aus privaten und staatlichen Versicherungen, die je nach Bedarf genutzt werden. Es unterscheidet sich damit stark von den meisten anderen Gesundheitssystemen weltweit, wo die Gesundheitsversorgung oft zentral durch den Staat organisiert wird.

Das amerikanische System ist für seine hohe Qualität bekannt, besonders bei spezialisierten Behandlungen. Das hat jedoch seinen Preis, da ein großer Teil des US-Gesundheitssystems privat organisiert ist. Krankenhäuser, Ärzte und Versicherungen handeln oft als gewinnorientierte Unternehmen, was zu hohen Kosten führt, die viele Menschen stark belasten.

Amerikanisches vs. Deutsches Gesundheitssystem

Wenn du das US-Gesundheitssystem mit dem in Deutschland vergleichst, fallen dir schnell einige große Unterschiede auf. Die folgende Tabelle zeigt dir die wichtigsten Aspekte in Struktur, Finanzierung und Versorgung:

Aspekt USA Deutschland
Krankenversicherung Mischung aus privaten und staatlichen Versicherungen Gesetzliche Krankenversicherung (GKV) und private Krankenversicherung (PKV)
Versicherungsabdeckung Nicht alle Bürger sind versichert; viele sind Selbstzahler Nahezu alle Bürger sind durch die GKV oder PKV abgedeckt
Finanzierung Hauptsächlich über Beiträge von Privatpersonen und Arbeitgebern, hohe Eigenkosten Solidarprinzip: Beiträge nach Einkommen, kaum Eigenkosten
Gesundheitsversorgung Hohe Qualität in spezialisierten Bereichen, aber stark abhängig von Versicherung Hohe Qualität und gleichmäßige Versorgung, unabhängig von der Art der Versicherung
Kosten für Patienten Sehr hoch, oft untragbare Eigenkosten Geringe bis moderate Kosten, gedeckt durch Versicherung
Staatliche Rolle Geringer staatlicher Einfluss, großer privater Sektor Starker staatlicher Einfluss, geregelte Versicherungslandschaft

Geschichte des Gesundheitssystems in den USA

Das Gesundheitssystem in den USA hat sich über viele Jahrzehnte entwickelt und wurde stark von politischen und sozialen Ereignissen geprägt.

In den 1930er Jahren brachte die Weltwirtschaftskrise den ersten großen Vorstoß für ein staatliches Krankenversicherungssystem. Die Armutsrate war extrem hoch, und viele Menschen konnten sich keine medizinische Versorgung leisten. 1935 wurde der Social Security Act eingeführt, der das Fundament für die amerikanische Sozialversicherung legte. In dieser Zeit entstanden auch die ersten privaten Krankenversicherungen, um den steigenden Bedarf zu decken.

Übrigens: Im Vergleich zu anderen Ländern führten die Vereinigten Staaten dieses System erst sehr spät ein. In Deutschland gab es beispielsweise bereits ab 1883 eine gesetzliche Krankenversicherung.

Während des Zweiten Weltkriegs wurden Löhne und Preise staatlich kontrolliert, um die Wirtschaft zu stabilisieren. Da Lohnerhöhungen begrenzt waren, forderten Gewerkschaften stattdessen Krankenversicherungen als Teil des Gehalts. Das setzte sich durch und führte dazu, dass Arbeitgeber eine zentrale Rolle im US-Gesundheitssystem übernahmen.

In den 1960er Jahren wurde der Social Security Act durch die Einführung von Medicare und Medicaid erweitert. Medicare bietet eine Krankenversicherung für ältere Menschen ab 65 Jahren, während Medicaid einkommensschwache Bürger unterstützt. 1966 wurde außerdem Tricare eingeführt. Ein Programm, das die Gesundheitsversorgung für Angehörige des Militärs und ihre Familien sicherstellt. Diese Programme gehören bis heute zu den Bestandteilen des US-Gesundheitssystems.

Gesundheitsreformen im 21. Jahrhundert

2010 brachte Präsident Obama mit dem Affordable Care Act (ObamaCare) eine umfassende Gesundheitsreform auf den Weg. Eine der wichtigsten Neuerungen war die allgemeine Versicherungspflicht. Wer nicht versichert war, musste eine Strafe zahlen. Diese Pflicht wurde 2018 von Präsident Trump effektiv abgeschafft, indem die Strafe auf 0 Dollar gesenkt wurde.

Unter Präsident Biden wird daran gearbeitet, das US-Gesundheitssystem zu reformieren und ObamaCare zu erweitern. Dazu gehört die Einführung einer staatlichen Krankenversicherung („Public Option“), um den Wettbewerb zu fördern und die Kosten zu senken. Diese Vorhaben sind jedoch politisch sehr umstritten und daher schwer umzusetzen.

Wer bezahlt die medizinische Versorgung in den USA?

Die medizinische Versorgung in den USA wird auf verschiedene Arten bezahlt. Hier siehst du die wichtigsten Wege, wie Amerikaner ihre Gesundheitskosten decken:

  • Krankenversicherung durch den Arbeitgeber:
    Die meisten Amerikaner in den USA sind über ihren Arbeitgeber versichert. Der Arbeitgeber übernimmt oft einen großen Teil der Versicherungsbeiträge. Den Rest zahlen die Arbeitnehmer selbst. Das können monatliche Beiträge, Zuzahlungen bei Arztbesuchen oder Selbstbehalte bei bestimmten Leistungen sein.

Gut zu wissen: Bei einem Jobverlust verlieren Amerikaner daher oft auch ihre Krankenversicherung. Sie sind dann den hohen Behandlungskosten ohne Absicherung ausgesetzt. Das ist für viele Menschen unbezahlbar und kann sogar zur Privatinsolvenz führen.

  • Staatliche Programme:
    Es gibt wichtige staatliche Programme wie Medicare für ältere Menschen und Medicaid für Menschen mit niedrigem Einkommen. Außerdem gibt es Tricare, das die Gesundheitsversorgung für Angehörige des Militärs und ihre Familien abdeckt. Diese Programme werden durch Steuergelder finanziert.
     
  • Private Krankenversicherungen:
    Selbstständige und andere, die keine arbeitgeberfinanzierte Versicherung haben, müssen oft eine eigene private Krankenversicherung abschließen. Diese kann sehr teuer sein und deckt nicht immer alle medizinischen Leistungen ab.
     
  • Selbstzahlung:
    Wer keine Versicherung hat, muss alle medizinischen Kosten selbst tragen. Dies kann besonders bei schweren Erkrankungen zu enormen finanziellen Belastungen führen.

Vor- und Nachteile des Gesundheitssystems in den USA

Das US-amerikanische Gesundheitssystem hat einige Stärken, aber auch viele Schwächen. Hier sind die wichtigsten Vor- und Nachteile:

Vorteile Nachteile
✅ Hohe Qualität: Wer es sich leisten kann, hat Zugang zu einer sehr guten und umfassenden medizinischen Versorgung. ❌ Hohe Kosten: Die Gesundheitsversorgung ist extrem teuer. Versicherte und Selbstzahler müssen oft hohe Beträge aus eigener Tasche zahlen. Die Kosten für eine Geburt liegen z. B. ohne Versicherung bei 10.000-20.000 Dollar.

✅ Gute Ausstattung: Besonders in spezialisierten Bereichen bieten amerikanische Krankenhäuser weltweit führende Behandlungsqualität und sind oft hervorragend ausgestattet.

❌ Ungleichheit im Zugang: Der Zugang zu medizinischer Versorgung hängt stark davon ab, ob und wie gut jemand versichert ist. Menschen ohne oder mit einer schlechten Versicherung können sich notwendige Behandlungen oft nicht leisten.

✅ Vielfalt an Optionen: Es gibt eine große Auswahl an Versicherungsplänen und Behandlungsoptionen. 

❌ Komplexität des Systems: Das Gesundheitssystem ist sehr kompliziert, und viele Menschen haben Schwierigkeiten, sich darin zurechtzufinden. Bei den vielen verschiedenen Versicherungen und Programmen kann es schwierig sein, die beste Option zu finden.

Gesundheitssystem USA — häufigste Fragen

  • Wie funktioniert das Gesundheitssystem in den USA?
    Das Gesundheitssystem der USA basiert auf einer Mischung aus privaten und staatlichen Versicherungen. Die meisten Amerikaner sind entweder durch ihren Arbeitgeber oder privat versichert. Staatliche Programme wie Medicare und Medicaid bieten Schutz für ältere und ärmere Bürger.
     
  • Was sind die Vor- und Nachteile des Gesundheitssystems in den USA?
    Die Qualität der medizinischen Versorgung in den USA, insbesondere in spezialisierten Bereichen, ist sehr hoch. Es besteht außerdem eine große Auswahl an Versicherungsplänen. Die Nachteile sind die extrem hohen Kosten, die große Ungleichheit im Zugang zur Gesundheitsversorgung und die Komplexität des Systems.
      
  • Was kostet eine Geburt in Amerika?
    Die Kosten für eine normale Geburt in den USA liegen ohne Versicherung zwischen 10.000 und 20.000 Dollar. Selbst mit Versicherung können Patienten mehrere Tausend Dollar zahlen, je nachdem, welche Leistungen ihre Versicherung abdeckt.
      
  • Warum ist das amerikanische Gesundheitssystem so teuer?
    Die starke Rolle privater Anbieter, sowie hohe Preise für Behandlungen und Medikamente tragen zu den hohen Kosten bei. Zudem müssen Krankenhäuser und Ärzte teure Haftpflichtversicherungen abschließen. Diese Kosten werden oft auf die Patienten umgelegt, was die Behandlungskosten zusätzlich erhöht.
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Schulsystem USA

Wenn du mehr über die Unterschiede zwischen Deutschland und den USA erfahren willst, dann schau dir hier unseren Beitrag zum amerikanischen Schulsystem an.

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