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Du möchtest wissen, wovon der Roman „1984“ handelt? In unserer Zusammenfassung und im Video erfährst du alles zu seinem Inhalt, seinen Figuren und dem historischen Hintergrund.

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Inhaltsübersicht

1984 – Übersicht

„1984“, oder auch Nineteen Eighty-Four, ist ein dystopischer Roman, der vom Leben in einem totalitären Überwachungsstaat erzählt.

  • Veröffentlichung: 1948 fertiggestellt, 1949 erschienen
  • Autor: George Orwell
  • Gattung: Science-Fiction-Roman (Dystopie)
  • Zeitliche Einordnung: Kalter Krieg, antikommunistische Ära
  • Hauptfiguren: Winston Smith, Julia, O’Brien
  • Aufbau: 3 Hauptteile
  • Gut zu wissen: Als Gegenstück zur Utopie ist eine Dystopie die pessimistische Darstellung einer nicht-wünschenswerten Zukunft.

1984 – Summary

Big Brother is watching you. (Der Große Bruder beobachtet dich.) — Diesen Ausdruck hast du sicher schon das ein oder andere Mal gehört. Aber wusstest du, dass der Satz ursprünglich aus George Orwells „1984“ stammt? Damit erinnert der totalitäre Staat im Roman die Einwohner Ozeaniens (Oceania) immer wieder daran, dass sie ununterbrochen von einer Gedankenpolizei überwacht werden — sogar im eigenen Zuhause. Alles steht unter der Kontrolle der sozialistischen, also gesellschaftskritischen Staatspartei Ingsoc (deut. Engsoz), die soziale Gleichheit anstrebt. Ozeanien befindet sich außerdem im ständigen Krieg mit den beiden anderen Supermächten Eurasien (Eurasia) und Ostasien (Eastasia).

Wie es ist, in so einer Welt zu leben, zeigt das Leben der Hauptfigur Winston Smith. Das Besondere an ihm: Winston wurde noch nicht völlig von der ständigen Propaganda der Partei manipuliert. Er hofft, mit einem geheimen Tagebuch die Wahrheit über das Leben in Ozeanien ans Licht zu bringen.

1984 – Figurenkonstellation

Wer spielt in „1984“ eine Rolle und wie stehen die Figuren zueinander? Das kannst du dir hier in der Figurenkonstellation anschauen.

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1984 – Figurenkonstellation

Big Brother (Großer Bruder)

  • scheinbar gottähnlich: unsichtbar, aber allgegenwärtig und allsehend 
  • niemand ist sicher, ob es ihn wirklich gibt, oder ob er bloß ein Machtsymbol der Partei ist
  • trotzdem nützlich, um die Menschen zu kontrollieren

Winston Smith 

  • gehört zur Outer Party (Äußere Partei)
  • grüblerisch, zweiflerisch
  • wünscht sich eine Veränderung und will deshalb der Bruderschaft beitreten
  • verliebt sich in Julia
  • vertraut sich O’Brien an

Julia 

  • gehört wie Winston zur Outer Party (Äußere Partei)
  • gefühlvoll, angriffslustig
  • handelt zweckmäßig
  • wünscht sich ein System, in dem sie frei ist zu lieben, wen sie will

O’Brien 

  • Parteifunktionär und Spion des sogenannten Ministry of Love (Ministerium für Liebe)
  • gehört zur Inner Party (Innere Partei) und genießt deren Privilegien
  • gibt sich als Gegner der Partei aus, um Gedankenverbrecher aufzuspüren 
  • belügt Winston und Julia und verrät sie beide schließlich

Emmanuel Goldstein 

  • Führer der Untergrundrevolution The Brotherhood (Die Bruderschaft)
  • ähnlich diffus wie der Große Bruder, es ist unklar, ob es ihn und die Revolution tatsächlich gibt
  • angeblicher Autor von The Theory and Practice of Oligarchical Collectivism (Die Theorie und Praxis des oligarchischen Kollektivismus)

1984 – Buch Zusammenfassung

Was in „1984“ genau passiert, kannst du hier in Ruhe nachlesen. Dafür haben wir die drei Hauptteile von Orwells Roman für dich zusammengefasst.

Übrigens: Verwechsle den Autor von „1984“, George Orwell, nicht mit seinem Künstlerkollegen Orson Welles, dem amerikanischen Regisseur und Schauspieler.

Teil 1 – 1984 Zusammenfassung

England, wie wir es kennen, existiert nicht mehr. Was einmal zu der Insel gehörte, ist jetzt das Landefeld Eins des totalitären, das heißt, alles-überwachenden Staates Ozeanien. Wer dort lebt, wird Tag und Nacht von der Inner Party (Inneren Partei) und ihrem Anführer, dem mysteriösen Big Brother (Großen Bruder), überwacht. Dabei helfen die Thought Police (Gedankenpolizei) und sogenannte telescreens (Teleschirme), mit denen die Einwohner Ozeaniens abgehört und gleichzeitig mit kriegsverherrlichender Propaganda beschallt werden. Ständige Parolen sind etwa „War is peace. Freedom is slavery. Ignorance is strength.“ („Krieg ist Frieden. Freiheit ist Sklaverei. Unwissenheit ist Stärke.“).

Die Propaganda richtet sich auch gegen Emmanuel Goldstein, der die staatsfeindliche Untergrundorganisation The Brotherhood (Die Bruderschaft) leiten soll. Ob Goldstein aber überhaupt existiert, ist nicht ganz klar. Er und die Bruderschaft sind genauso mysteriös wie der Große Bruder selbst. Deshalb steht auch die Frage im Raum, ob der Rebell vielleicht bloß ein Propagandamittel der Partei ist, das als Köder für Parteikritiker dienen soll. Wenn diese versuchen, zu der Organisation Kontakt aufzunehmen, verraten sie sich damit selbst und tappen so in die Falle der Partei.

Genau zu dieser Gegenbewegung fühlt sich der 39-jährige Winston Smith hingezogen. Er erkennt das Elend, in dem ein Großteil der einfachen Bevölkerung (Proles) lebt. Proles und Äußeren Parteimitgliedern wie Winston mangelt es tagtäglich an einfachen Notwendigkeiten. Mithilfe des Newspeak (Neusprech) und des Doublethink (Doppeldenk) werden sie bewacht, belogen und ausgebeutet.

Übrigens: Newspeak ist die neue Amtssprache der Partei. Dabei handelt es sich um eine modifizierte Version des Englischen, aus der alle politisch unerwünschten Begriffe entfernt wurden. Doublethink ist eine Verhaltensmethode, mit der widersprüchliche Dinge gleichzeitig akzeptiert und geglaubt werden können. Zum Beispiel, dass 2 + 2 nicht nur gleich 4 ist, sondern auch gleich 5 oder 6.

Die Partei kontrolliert die Gedankenwelt der Menschen vollends und lässt keine Zweifel am System zu. Doch nicht so bei Winston: Er kann sich — dem Einfluss der Partei zum Trotz — noch immer an die Zeit vor der Machtübernahme von Ingsoc erinnern. Insgeheim verurteilt er deshalb die Regierung von Big Brother.

Doch bei seiner Arbeit im Ministry of Truth (Ministerium für Wahrheit) muss Winston die tatsächliche Geschichte des Landes an die Propaganda und die Ideologien der Partei anpassen. Im Auftrag der Partei ‚korrigiert‘ er also die Geschichte und schreibt sie neu. Er verändert Statistiken, schreibt alte Zeitungsartikel um und löscht Namen von unerwünschten Personen. Doch an seinen eigenen bruchstückhaften Erinnerungen hält Winston fest. Zum Beispiel weiß er noch, wie seine Eltern bei der ersten Säuberungswelle der Partei ums Leben kamen. 

In seinem Widerwillen gegen die Partei und Big Brother beginnt Winston damit, ihre Lügen in einem Tagebuch festzuhalten. Zudem will er Kontakt mit Goldsteins Rebellion aufnehmen. Als er auf einer Parteisitzung einen Blick des Parteifunktionärs O’Brien aufgreift, glaubt er sofort, einen heimlichen Verbündeten im Kampf gegen die Partei gefunden zu haben.

Teil 2 – 1984 Zusammenfassung

Winston ist außerdem in die 14 Jahre jüngere Julia verliebt. Zunächst hielt Winston sie für eine Spionin der Gedankenpolizei. Doch letztendlich findet er eine Gleichgesinnte in ihr. Auch sie gehört zur Äußeren Partei (Outer Party), ist Mitarbeiterin im Ministry of Truth und genauso enttäuscht von dem totalitären System wie Winston selbst. Trotz einiger charakterlichen Unterschiede werden die beiden heimlich ein Paar. Da sie sich damit aber den ausdrücklichen Verboten der Partei widersetzen, begeben sie sich in große Gefahr.

Während Winston außerdem Aufbau, Funktion und Motiv des Systems nachvollziehen will, ist Julia von seinen Grübeleien gelangweilt. Ihr Widerstand gegen die Partei ist direkter. Sie geht zwar zu Parteiveranstaltungen und ist offiziell Mitglied der Junioren-Anti-Sex-Liga, hat aber angeblich schon zahlreiche Beziehungen zu anderen Parteimitgliedern gehabt. Damit widersetzt sie sich dem Grundsatz der völligen Enthaltsamkeit der Liga. Dank ihrer pragmatischen Sicht auf die Dinge hat Julia schnell den wahren Grund für die Beziehungsverbote der Partei erkannt: Gefühlsbeziehungen sollen verhindert werden, um mit der aufgestauten Energie die Kriegslust aufrechtzuerhalten. 

Durch seinen Kontakt zu O’Brien erfährt Winston mehr über die Bruderschaft. O’Brien lässt Winston das Buch von Emmanuel Goldstein zukommen, in dem das System der Staatspartei und der sozialistischen Führung erklärt werden. Winston liest darin, dass der dauerhafte Krieg der drei Supermächte Ozeanien, Eurasien und Ostasien nur dazu dient, die Bevölkerung kleinzuhalten und den Fortbestand des totalitären Systems zu sichern. Als Basis dafür dient der collectivism (Kollektivismus). Diese aufgezwungene Einheitsmeinung soll dazu dienen, dass die Bevölkerung ihre Unfreiheit und Ungleichheit widerstandslos akzeptiert. Erreicht wird der Kollektivismus durch die vollständige Realitätskontrolle der Partei durch die Gedankenpolizei, Newspeak und Doublethink. Diejenigen, die sich diesem System entgegenstellen, werden ausgelöscht.

Ein paar Mal haben sich Julia und Winston schon weit draußen auf dem Land getroffen, um ungestört zusammen zu sein. Dann nimmt Winston die Möglichkeit wahr, im heruntergekommenen Proles-Viertel ein scheinbar unüberwachtes Zimmer zu mieten. Das Zimmer gehört Mr. Charrington, dem Besitzer eines Ramschladens. Dieses Zimmer wird zum neuen Rückzugsort von Julia und Winston. Dort unterhalten sich die beiden auch über das Risiko, dass sie mit ihrer Beziehung eingehen. Winston ist realistisch und glaubt, dass sie früher oder später entdeckt und bestraft werden. Julia hingegen ist überzeugt, dass sie das Spiel gegen die Partei gewinnen und davon kommen können.

Doch nur einen Moment später werden Winston und Julia in ihrem Zimmer von der Gedankenpolizei überrascht und gefangen genommen. Wie sich herausstellt, ist Mr. Charrington, ihr Vermieter, Mitglied der Gedankenpolizei.

Teil 3 – 1984 Zusammenfassung

Nach ihrer Verhaftung wird Winston ins Ministry of Love (Ministerium für Liebe) gebracht. Nachdem Winston in seiner Zelle jegliches Zeitgefühl verloren hat, wird er stundenlang von O’Brien verhört und gefoltert. Er gesteht zuletzt seine Abneigung gegen das System und bekennt sich der Spionage und Sabotage schuldig. Zur Strafe für seine Taten wird Winston zum Tode verurteilt. Doch vorher soll er noch von all seinen parteischädlichen Gedanken mithilfe von Elektroschocks „geheilt“ werden.

Winston soll also einer Gehirnwäsche unterzogen werden, bis er das System des Doublethink (Doppeldenk) vollständig verinnerlicht hat. Er beginnt zu verstehen, dass sein Widerstand gegen die Partei zwecklos ist. Er als Einzelner ist machtlos gegenüber dem Kollektiv. Überzeugt beschließt Winston schließlich sich der Parteilinie anzupassen. 

Währenddessen verrät O’Brien Winston mehr über Big Brother und Emmanuel Goldstein. Er erzählt, dass der Große Bruder eine fiktive Erschaffung der Partei sei. Doch dank des Kollektivismus sei die Vorstellung von ihm so fest in den Köpfen der Menschen verankert, dass er tatsächlich existiere. O’Brien verrät außerdem, dass er selbst das Buch geschrieben habe, von dem Winston glaubte, es sei von Emmanuel Goldstein. Und endlich erhält Winston auch eine Antwort auf seine dringendste Frage: Warum das alles? Was ist der Grund dafür, dass die Partei handelt wie sie handelt? O’Briens Antwort ist eindeutig: Es geht einzig und allein um Macht

Doch trotz der Folter und seiner schwindenden Kraft hört Winston nicht vollständig auf, am System zu zweifeln. Denn sein eigenes Denken und das Bewusstsein über seine Gefühle hat er noch nicht gänzlich verloren. Immerhin hat er Julia und ihre Liebe zueinander bisher nicht verraten. O’Brien aber spürt, dass in Winston immer noch ein Zweifler schlummert. Er will ihn deshalb mit seiner größten Angst konfrontieren: Ratten. Um sich selbst zu schützen, verrät Winston Julia und ihre Liebe im letzten Moment.

Als er vorläufig freigelassen wird, begegnet Winston Julia wieder. Beide gestehen einander, dass sie sich gegenseitig verraten haben. Ihre Bindung zu- und ihre Gefühle füreinander sind damit verschwunden. Seine letzten Tage verbringt Winston damit, Gin zu trinken und die Propaganda der Partei zu verfolgen. Letztlich doch gebrochen, ergibt er sich der parteilichen Weltanschauung und ist bis zu seiner Hinrichtung vom Glauben an den Großen Bruder erfüllt. 

1984 – Interpretationsansätze

In „1984“ wird Sprache zum Mittel der Manipulation. Mit dem minimalistischen Newspeak (Neusprech) soll es den Menschen unmöglich gemacht werden, staatsfeindliche Gedanken zu haben. Indem die Partei unerwünschte Begriffe streicht oder durch Euphemismen , also Beschönigungen (ungood statt bad) ersetzt, werden die Gedanken der Menschen manipuliert.

Außerdem wird Hass instrumentalisiert, um ein Kollektiv zusammenschweißen. Regelmäßig werden die Bruderschaft und die anderen Supermächte als Feinde des Staates dargestellt. Die Hasswoche (Hate Week) und der tägliche Zwei-Minuten-Hass (Two Minutes Hate) sind Teil der ständigen Propaganda der Partei. 

Zuletzt werden Kommunikationsmittel zur Bedrohung für die Privatsphäre. In den telescreens, die zu Orwells Zeiten nur eine überwachungstechnische Fiktion waren, erkennen viele Gesellschaftskritiker unsere heutigen Smartphones, iPads oder Laptops wieder. Das Abhören persönlicher Gespräche oder das Hacken von Computerkameras ist heutzutage keine Seltenheit mehr.

1984 – Zeitgeschichtliche Einordnung

Seit seinem Erscheinen in der unmittelbaren Nachkriegszeit nach dem 2. Weltkrieg ist „1984“ inzwischen zu einem Klassiker der Weltliteratur geworden. In dem Roman zeigt George Orwell eindringlich, welchen Schaden totalitäre Systeme anrichten können.

Inspiriert und beeinflusst wurde er dabei vor allem vom deutschen Nationalsozialismus  und dem darauffolgenden Stalinismus während des Kalten Kriegs zwischen der USA und der Sowjetunion. Da der sowjetische Sozialismus immer mehr Anerkennung von der britischen Linkspartei bekam, fürchtete Orwell eine allmähliche Ausbreitung des Totalitarismus. 

Seine dystopische Zukunftsvorhersage sollte dem entgegenwirken. Am Beispiel von Winston Smith zeigt Orwell deshalb, wie gefährlich Propaganda, ständige Überwachung und ein Mangel an Meinungsfreiheit sein können.

Heutzutage gilt „1984“ immer wieder als mahnendes Beispiel, wenn es um Demokratie, Redefreiheit und das Recht auf Privatsphäre geht.

1984 – häufigste Fragen 

  • Was passiert im Buch „1984“?
    „1984“ ist ein dystopischer Roman, der vom Leben in einem totalitären Überwachungsstaat erzählt. Der Protagonist Winston Smith lehnt sich gegen eine manipulative Regierung auf. Er ist dabei jedoch nicht erfolgreich und es kommt zu schwerwiegenden Schicksalsschlägen.

  • Was will George Orwell mit „1984“ sagen?
    In dem Roman zeigt George Orwell eindringlich, welchen Schaden totalitäre Systeme anrichten können. Denn „Wer die Gedanken kontrolliert, kontrolliert die Realität“.

  • Für was steht „1984“?
    „1984“, oder auch NineteenEighty-Four, ist ein dystopischer Roman, der vom Leben in einem totalitären Überwachungsstaat im Jahr 1984 erzählt.

  • Warum sollte man „1984“ gelesen haben?
    Der Roman zeigt, wie Sprache zu einem gefährlichen Instrument der Manipulation gerät und moderne Kommunikationsmittel die Privatsphäre der Menschen bedroht. Heutzutage gilt „1984“ immer wieder als mahnendes Beispiel, wenn es um Demokratie, Redefreiheit und das Recht auf Privatsphäre geht.
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Analyse 

Jetzt weißt du, worum es inhaltlich in „1984“ geht. Damit du auch wirklich die Bedeutung des Romans verstehst, solltest du noch mehr über seine dystopischen Merkmale und seinen Einfluss auf unsere Gesellschaft erfahren. Mehr dazu findest du in unserer ausführlichen Analyse .

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