To Kill a Mockingbird
Worum geht es in „To Kill a Mockingbird“? In diesem Beitrag und im Video lernst du den berühmten Roman kennen!
Inhaltsübersicht
To Kill a Mockingbird — Übersicht
„To Kill a Mockingbird“ ist ein Roman von Harper Lee aus dem Jahr 1960. Der Anwalt Atticus Finch verteidigt in einem Prozess den Schwarzen Tom Robinson. Erzählt von Scout, der 6-jährigen Tochter des Anwalts, beschäftigt sich die Erzählung mit Rassismus und Diskriminierung im amerikanischen Südstaat Alabama.
- Veröffentlichung: 1960
- Deutscher Titel: „Wer die Nachtigall stört“
- Gattung: Roman
- Autor: Harper Lee
- Hauptfiguren: Atticus Finch, Scout Finch, Boo Radley, Tom Robinson
To Kill a Mockingbird — Inhaltsangabe
Die Geschichte spielt in der fiktiven Kleinstadt Maycomb in Alabama in den 1930er Jahren. Die sechsjährige Scout und ihr zehnjähriger Bruder Jem wachsen bei ihrem Vater Atticus Finch auf. Dieser ist Anwalt und Politiker und setzt sich für Gerechtigkeit und Gleichberechtigung in der von Rassismus und Diskriminierung geprägten Gemeinde ein.
Neben dem Haus der Familie Finch lebt die religiöse Familie Radley. Im Dorf kursieren Gerüchte über den Sohn der Familie, Arthur Boo, denen Scout und Jem auf den Grund gehen wollen.
Als Atticus Finch in einem Prozess zum Verteidiger des Schwarzen Tom Robinson wird, macht er sich und seine Familie zu Außenseitern im Dorf. Der unschuldige Tom Robinson ist angeklagt, eine Frau vergewaltigt zu haben und seine Aussage steht gegen die des Weißen Bob Ewell. Obwohl Atticus sich bemüht, einen fairen Prozess durchzusetzen, wird Tom verurteilt und bei einem Fluchtversuch erschossen.
Ewell schwört Rache gegen Atticus. An Halloween greift er dessen Kinder Scout und Jem an und versucht sie zu töten. Arthur Boo Radley kommt den Geschwistern zu Hilfe und rettet ihnen das Leben. Dabei kommt Bob Ewell ums Leben.
To Kill a Mockingbird — Figuren
In unserer Figurenkonstellation lernst du die wichtigsten Charaktere besser kennen.
Scout Finch
- vollständiger Name: Jean Louise Finch
- 6 Jahre alt
- Tochter von Atticus Finch
- glaubt an das Gute im Menschen
- handelt ohne Vorurteile
- intelligent, verlässlich, selbstbewusst
Atticus Finch
- verwitweter Familienvater
- streng, aber liebevoller Umgang mit seinen Kindern
- arbeitet als Anwalt und Politiker
- wird zum Außenseiter der Gemeinde
- setzt sich für Gleichberechtigung ein
- empathisch, motiviert, gewissenhaft
Arthur Boo Radley
- Sohn der Radleys
- wird Gerüchten zufolge von seinen Eltern im Haus gefangen gehalten
- rettet die Finch Kinder vor Bob Ewell
- tötet Ewell dabei aus Versehen
Tom Robinson
- Afroamerikaner
- verheirateter Familienvater
- angeklagt in der Vergewaltigung einer Weißen Frau
- wird unschuldig verurteilt
- stirbt bei einem Fluchtversuch
Weitere Charaktere:
- Jem Finch: Scouts älterer Bruder
- Dill: Freund von Scout und Jem
- Calpurnia: Schwarze Haushälterin der Finch Familie
To Kill a Mockingbird — Zusammenfassung
Die Handlung spielt in der fiktiven Kleinstadt Maycomb in Alabama und wird von der jungen Scout Finch erzählt. Der erste Teil des Romans (Kapitel 1-11) spielt vom Frühsommer 1933 bis zum Frühjahr 1935, während der zweite Teil (Kapitel 12-31) die Sommerferien bis Halloween 1935 umfasst.
1. Teil: Kapitel 1-3
Die Erzählerin Jean Louise Finch, genannt Scout, wächst mit ihrem vier Jahre älteren Bruder Jem bei ihrem Vater auf, den die Kinder Atticus nennen. Weil Scouts Mutter früh gestorben ist, unterstützt die Schwarze Haushälterin Calpurnia Atticus bei der Erziehung der Kinder.
Der Ellenbogenbruch ihres Bruders Jem ist gut verheilt. Um zu erzählen, wie es zu der Verletzung kam, beginnt Scout ihre Geschichte im Sommer 1933. Damals war Scout sechs Jahre alt, Jem sieben. Der Neffe einer Nachbarin, der von allen Dill genannt wird, besucht die Geschwister über die Sommerferien.
Dill lenkt die Aufmerksamkeit von Scout und Jem auf die Radleys, die nebenan wohnen. Der Sohn der Familie, Arthur Boo, soll als Jugendlicher in Schwierigkeiten geraten sein und würde seitdem von seinem Vater und Bruder im Haus versteckt gehalten werden. Scout und Jem gruseln sich vor dem „Gespenst“, wie die Kinder Arthur Boo nennen. Doch unter Zuspruch von Dill nähert sich Jem schließlich dem Haus.
Im September wird Scout eingeschult. Doch obwohl sie intelligent und lernbegierig ist, verläuft ihr Schulstart nicht wie geplant. Denn sie gerät in Konflikt mit ihrer unerfahrenen Lehrerin. Atticus, der als Anwalt arbeitet und sich für Gleichberechtigung einsetzt, rät seiner Tochter, sich in die Lehrerin hineinzuversetzen. Nur so könne Scout Verständnis für andere Menschen entwickeln.
1. Teil: Kapitel 4-8
In einem Astloch einer Eiche am Rande des Grundstücks der Radleys finden Scout und Jem immer wieder kleine Geschenke. Sie fragen sich, wer wohl dahinter stecken könnte.
In den nächsten Sommerferien erfinden die Finch Geschwister und Dill ein Theaterstück über den unsichtbaren Arthur Boo und fordern ihn auf, sich zu zeigen. Atticus verhindert, dass der Brief abgeschickt wird und ermahnt die Kinder. Sie sollen Arthur Boo mit Respekt behandeln und sein zurückgezogenes Leben akzeptieren.
Trotzdem versuchen die Kinder weiterhin, mehr über den geheimnisvollen Nachbarn herauszufinden. Eines Tages werden sie beim Spähen durch das Fenster des Radley Hauses erwischt und Arthur Boos Bruder Nathan gibt einen Warnschuss ab, während die Kinder fliehen.
Ab diesem Zeitpunkt meiden die Kinder das Radley Grundstück. Trotzdem finden sie weitere Geschenke in dem Baum an der Grundstücksgrenze. Als sie dem Unbekannten einen Dankesbrief hinterlassen wollen, schließt Nathan Radley das Loch mit Zement.
1. Teil: Kapitel 9-11
Das Leben der Geschwister ändert sich schlagartig, als Atticus die Verteidigung des Schwarzen Tom Robinson übernimmt. In der Gemeinde, wo Rassismus und Diskriminierung verbreitet sind, gelten die Finchs nun als Schande. Scout legt sich in der Schule mit anderen Kindern an, um den Ruf ihres Vaters zu verteidigen.
Zu Weihnachten bekommen die Geschwister Luftgewehre geschenkt. Atticus ermahnt Jem, niemals auf Nachtigallen zu zielen. Das sei eine Sünde, denn Nachtigallen seien unschuldige Singvögel.
2. Teil: Kapitel 12-19
Jem ist mittlerweile 12 Jahre alt. Während Atticus auf einer Geschäftsreise ist, nimmt die Haushälterin Calpurnia die Kinder mit in einen Gottesdienst der Schwarzen Gemeinde. Scout ist beeindruckt von der Erfahrung und dem Mitgefühl der Gemeinde für Tom Robinson. Dill ist inzwischen von zu Hause weglaufen und wohnt seitdem bei den Finchs.
Als der Prozess um Tom Robinson beginnt, ist der Ansturm groß und die Kinder finden kaum Platz im Gerichtssaal. Der Sheriff sagt aus, Mayella Ewell sei in ihrem Elternhaus vergewaltigt worden. Außerdem sei ihre rechte Gesichtshälfte blau und geschwollen gewesen.
Wie sich herausstellt, müssen ihr die Verletzungen von einem Linkshänder zugefügt worden sein. Atticus kann beweisen, dass Mayellas Vater Bob Ewell Linkshänder ist. Tom Robinson hingegen hat einen verkrüppelten linken Arm und kann somit nicht der Schuldige sein. Er vermutet, dass Mayella und Tom zusammen waren und ihr Vater deshalb gewalttätig wurde.
Auch Tom Robinson selbst sagt aus und bestätigt Atticus‘ Vermutungen. Er sei unschuldig und habe Mayella aus Mitleid ein paar Mal bei der Arbeit auf dem Hof geholfen. An jenem Tag hätte Mayella ihn dann sexuell bedrängt. Aufgrund seiner Hautfarbe konnte er sich dagegen nicht wehren, sondern lediglich Mayella bitten, ihn gehen zu lassen. Erst als Bob Ewell aufgetaucht sei, habe er fliehen können.
2. Teil: Kapitel 20-26
Nachdem es Aussage gegen Aussage steht, versucht der Staatsanwalt, die Geschworenen gegen Tom Robinson zu lenken. Atticus hält eine bewegende Schlussrede, in der er Mayella vorwirft, gegen ein ungeschriebenes Gesetz verstoßen zu haben. Sie habe einen Schwarzen verführen wollen und sich dann selbst in die Opferrolle gestellt. Dafür kamen ihr die Vorurteile gegenüber Schwarzen gerade recht.
Trotzdem betont Atticus, dass vor dem Gesetz alle gleich seien. Er hofft deshalb auf einen fairen Ausgang des Prozesses. Doch nach langen Beratungen steht das Urteil der Geschworenen fest: Tom Robinson ist schuldig. Atticus beschließt, Berufung einzulegen. Aus Dankbarkeit wird er von der Schwarzen Gemeinde der Stadt deshalb mit Lebensmitteln beschenkt. Bob Ewell hingegen ist außer sich und schwört Rache an Atticus Familie.
Kurz darauf stirbt Tom Robinson bei dem Versuch, aus dem Gefängnis zu fliehen. Atticus gilt unter der Weißen Bevölkerung mittlerweile als Verräter und auch Scout und Jem werden in der Schule ausgegrenzt.
2. Teil: Kapitel 27-31
In der Halloweennacht werden Scout und Jem auf der Straße von einem Unbekannten angegriffen. Jem wird im Kampf mit dem Fremden verletzt und zieht sich einen komplizierten Ellenbogenbruch zu. In letzter Minute erscheint eine vierte Person und rettet die Kinder. Am Tatort wird später Bob Ewells Leiche mit einem Messer in den Rippen aufgefunden. Wie sich herausstellt, war es Arthur Boo Radley, der die Kinder gerettet hat.
Um Arthur Boo zu schützen, kommen der Sheriff und Atticus zu dem Schluss, Bob Ewell sei in sein eigenes Messer gestürzt und so umgekommen. Arthur Boo Radley habe schließlich den Kindern das Leben gerettet. Ihn in die Öffentlichkeit zu drängen sei eine Sünde und so, als würde man eine Nachtigall stören. Die Kinder sehen Arthur Boo Radley danach nie wieder, aber fühlen sich mit ihm verbunden.
To Kill a Mockingbird — Interpretation
Eine zentrale Frage, die der Roman stellt, dreht sich um die Bedeutung von Gut und Böse. Sind Menschen von Natur aus entweder gut oder böse? Um dieser Frage auf den Grund zu gehen, wird der Roman aus der Sicht von Scout erzählt. Zu Beginn der Geschichte ist sie jung und naiv. Als Kind hat sie eine unschuldige Perspektive auf die Welt. Sie glaubt an das Gute im Menschen und kann böse Handlungen von Erwachsenen nicht nachvollziehen.
Im Laufe des Romans entwickelt sich Scout weiter. Sie erkennt, dass das Böse genauso zu den Menschen gehört wie das Gute. Ihr Vater Atticus hilft ihr dabei, die Welt zu verstehen. Er erklärt, dass Scout sich in andere Menschen hineinversetzen muss. Nur so gelingt es ihr, Verständnis für andere aufzubringen.
To Kill a Mockingbird — Zeitgeschichtlicher Hintergrund
Als der Roman 1960 veröffentlicht wurde, war das Civil Rights Movement in Amerika bereits in vollem Gange. Seit den 1950er Jahren kämpften die Anhänger der Bürgerrechtsbewegung gegen die Rassentrennung. Einer der bekanntesten Anführer der Bewegung war Martin Luther King.
Aufgrund dieses Hintergrunds wurde „To Kill A Mockingbird“ sofort ein riesiger Erfolg. Lange blieb der Roman das einzige Werk der Autorin Harper Lee. Erst im Jahr 2015, also 55 Jahre später, bringt sie „Go Set a Watchman“ heraus. Diese Geschichte dreht sich um die mittlerweile erwachsene Scout Finch, die nach Maycomb zurückkehrt.
Analyse Englisch
Jetzt kennst du „To Kill a Mockingbird“. Wie du bei der Analyse von englischen Texten vorgehst, erfährst du hier.