Brave New World – Zusammenfassung
Worum geht es in Aldous Huxley’s Roman „Brave New World“? In diesem Beitrag und im Video zeigen wir dir eine Zusammenfassung mit einer Figurenkonstellation zum Werk.
Inhaltsübersicht
Übersicht – Brave New World Zusammenfassung
„Brave New World“ ist ein Roman von Aldous Huxley aus dem Jahr 1932. Darin geht um eine scheinbar perfekte Welt, in der die Menschen nicht altern oder krank werden. Dafür gibt es in dem totalitären Staat aber keine persönliche Freiheit. Die Handlung dreht sich um eine Gruppe von Bewohnern des Weltstaats und ihre Probleme in diesem System.
- Veröffentlichung: 1932
- Deutscher Titel: Schöne neue Welt
- Sprache: Englisch
- Autor: Aldous Huxley
- Gattung: Roman
- Epochen/Strömungen: Moderne
- Hauptfiguren: Bernard Marx, John the Savage, Lenina Crowne, Helmholtz Watson
- Gut zu wissen: Der Titel des Romans ist ein direktes Zitat aus William Shakespeare’s „The Tempest“ (dt. Der Sturm). Shakespeare spielt im Roman eine große Rolle. Denn John liest und zitiert oft Shakespeare Stücke.
Inhaltsangabe – Brave New World Zusammenfassung
Die „schöne neue Welt“ des Romans ist der „neue Weltstaat“ im Jahr 632 nach Ford. Diese neue Zeitrechnung beginnt im Jahr 1908, als der erste Ford produziert wurde. Denn Autohersteller Henry Ford wird im neuen Weltbild mit Gott gleichgesetzt und seine Autobiografie ersetzt die Bibel. Das System des neuen Weltstaats wird von 10 mächtigen Diktatoren (Controller) kontrolliert. Krankheit, Krieg und Armut gibt es nicht mehr. Genauso wenig Religion und Kunst. Stattdessen sind Menschen in Klassen unterteilt. Embryonen werden künstlich erzeugt und auf bestimmte Klassen geprägt. Außerdem gibt es die Droge Soma, die alle Bewohner ausgeglichen macht und ruhig stellt.
Zwei Bewohner dieses neuen Weltstaats, Lenina Crowne und Bernard Marx, reisen in das Reservat nach New Mexico. Dort treffen sie die verschwundene Linda und ihren erwachsenen Sohn John. Zusammen reisen alle zurück in die neue Welt nach London. John wird aufgrund seiner ungewöhnlichen Ansichten auch John der Wilde (the savage) genannt. Er selbst findet wiederum die Gesellschaft der neuen Welt geschmacklos und möchte mit ihr nichts zu tun haben.
Nach dem Tod Lindas nach einer Überdosis Soma hat John einen Gefühlsausbruch. Er, Bernard und Helmholtz geraten in eine Schlägerei und Bernard und Helmholtz werden ins Exil verbannt. John flieht auf einen verlassenen Leuchtturm. Aber sein geistiger Zustand verschlechtert sich immer mehr. Letztendlich erhängt er sich selbst.
Schon gewusst? Das Jahr 632 nach Ford entspricht in unserer Zeitrechnung dem Jahr 2540.
Figurenkonstellation – Brave New World Zusammenfassung
Hier siehst du eine Figurenkonstellation zu den wichtigsten Charakteren im Roman.
John der Wilde
- Sohn von Linda und dem Director
- aufgewachsen im New Mexico Reservat außerhalb des Weltstaats
- liest und zitiert Shakespeare
- kritisiert das System des Weltstaats
- begeht schließlich Selbstmord
Bernard Marx
- gehört zur Klasse Alpha
- klein und unsportlich
- Außenseiter
- kritisiert das System, weil er nicht dazupasst
Lenina Crowne
- gehört zur Klasse Beta
- Ärztin im Central London Hatchery and Conditioning Centre
- hatte einen festen Partner und verstößt so gegen das System
- bis auf ihr Liebesleben komplett an die Werte des Weltstaats angepasst
Mustapha Mond
- ist der Resident World Controller of Western Europe
- einer der 10 Controller
- war früher Wissenschaftler
- versteckt verbotene Bücher wie Shakespeare oder die Bibel
Weitere Figuren:
- Director: Leiter des Conditioning Centre und leiblicher Vater von John
- Linda: Johns Mutter
- Helmholtz Watson: Alpha und Vorbild für Bernard
Zusammenfassung – Brave New World Aldous Huxley
Der Roman spielt in England und in einem Reservat in New Mexico. In 18 Kapiteln beschreibt Huxley seinen utopisch/dystopischen Staat. Die Zusammenfassung der Kapitel siehst du jetzt.
Schon gewusst? Eine Utopie ist die Vorstellung eines idealen Orts, den es aber nicht in Wirklichkeit gibt. Das Gegenteil davon bezeichnest du als Dystopie . Hier geht es also um einen schlechten Ort.
Das neue Weltbild (Kapitel 1-6) – Schöne neue Welt Zusammenfassung
Der neue Weltstaat verwendet die Zeitrechnung nach Ford. Denn im Roman gibt es das Wirtschaftssystem des Fordismus. Der Autohersteller Henry Ford steht dabei im Zentrum des neuen Weltbilds. Die Handlung beginnt im City-Brüter und Kondierungscenter. Der Director führt eine Gruppe Studierende herum und erklärt den Entstehungsprozess des Menschen im neuen Weltstaat. Im Center werden 5 Klassen von Menschen produziert: Alphas, Betas, Gammas, Deltas und Epsilons. Gleichzeitig werden die Embryonen konditioniert, also angepasst. So können sie später in ihren vorgeschriebenen Arbeitsfeldern arbeiten. Denn jede Klasse hat bestimmte Aufgaben in der Gesellschaft.
Der Weltbereichscontroller für Westeuropa, Mustapha Mond stößt zu der Gruppe und erläutert das neue Weltbild. Im Vordergrund des Systems steht die soziale Stabilität. Das bedeutet, dass alle Bedürfnisse der Menschen sofort befriedigt werden. Dabei spielt die Glücksdroge Soma eine große Rolle. So bleiben die Bewohner des Weltstaats zufrieden und stellen sich nicht gegen das System.
Die Beta Lenina und der Alpha Bernard haben eine Reise ins Eingeborenenreservat in New-Mexiko geplant. Obwohl Bernard als Alpha ganz oben in der Gesellschaft steht, ist er ein Außenseiter. Denn er ist zu klein und unsportlich für seine Klasse. Lenina versteht Bernards Unsicherheit nicht. Denn sie ist auf ihre Klasse Beta geprägt und wiederholt nur Parolen des Systems. Vor der Abreise spricht Bernard mit dem Director. Der erzählt ihm, dass er vor etwa 25 Jahren die gleiche Reise gemacht hat. Dabei ist seine damalige Begleiterin spurlos verschwunden.
Linda und John (Kapitel 7-11) – Schöne neue Welt Zusammenfassung
Lenina und Bernard kommen im Reservat an. In einem Dorf treffen sie unter den Eingeborenen auf den blonden John und seine Mutter Linda. Linda ist die verschwundene Begleiterin des Directors. Unter den Eingeborenen im Reservat ist sie eine Außenseiterin, da sie oft wechselnde Liebhaber hatte. John kann Englisch und hat Lesen gelernt. Wie seine Mutter ist auch er ein Außenseiter unter den Eingeborenen. Er hat einen sehr alten Sammelband mit Shakespeare Stücken gefunden und vertreibt sich damit die Zeit.
Bernard lädt Linda und John nach London ein. John fühlt sich zu Lenina hingezogen. Zurück in London will der Director Bernard nach Island versetzen lassen, weil Bernard das System kritisiert. Aber Bernard holt Linda und John in den Raum. Linda erkennt sofort ihren alten Geliebten. John nennt den Director Vater. Der Director muss daraufhin zurücktreten, denn leibliche Vaterschaft gilt im neuen System als veraltet und ekelhaft. Linda greift zu hohen Dosen an Soma, um sich selbst zu beruhigen.
John wird ein Star in der neuen Welt und erhält den Beinamen „der Wilde“. Bernard tritt als Vermittler zwischen John und der Gesellschaft auf. Allerdings wettert er in Berichten an Mustapha Mond weiter gegen das System. Er droht, sich selbst und seine Rolle zu überschätzen. John selbst ist nicht begeistert von seinem neuen Leben. Das Klassensystem der schönen neuen Welt findet er befremdlich. Lenina arbeitet an einem erotischen Film, den sie John zeigt. Er ekelt sich davor und zieht sich zurück, um weiter Shakespeare zu lesen.
Johns Tod (Kapitel 13-18) – Schöne neue Welt Zusammenfassung
John stellt sich schließlich gegen Bernard und will nicht weiter von ihm zur Schau gestellt werden. Das führt dazu, dass Bernard wieder zum unbeliebten Außenseiter wird. Er wendet sich daraufhin an seinen Freund, den Wissenschaftler Helmholtz. Helmholtz entdeckt Gemeinsamkeiten mit John. Außerdem kommen sich John und Lenina näher. Lenina fühlt sich körperlich zu John hingezogen. Aber er wehrt sie ab und zitiert Shakespeare. Die beiden geraten in einen Streit. Plötzlich bekommt John einen Anruf: Linda liegt im Sterben.
Er eilt zu Linda ins Krankenhaus, wo sie an einer Überdosis Soma stirbt. Kurz darauf beobachtet John, wie Mitarbeiter des Krankenhauses Soma an Gruppen gleich aussehender Deltas verteilen. John will das verhindern, denn die Droge hat seine Mutter das Leben gekostet. Dadurch kommt es zum Streit. Bernard und Helmholtz treffen ein und versuchen, John zu schützen. Die Situation wird schließlich von Einsatzkräften mit Spezialausrüstung aufgelöst. John, Helmholtz und Bernard werden verhaftet.
Die drei werden zu Mustapha Mond gebracht. Dieser war früher selbst Wissenschaftler und kann Johns Kritik am System nachvollziehen. Allerdings erklärt er ihm, dass Kunst und Religion im neuen System keinen Platz mehr haben. John will sich nicht unterordnen. Er wünscht sich ein Leben mit Freiheit, Religion, Kunst und Wissenschaft. Dafür akzeptiert er auch die negativen Seiten des Lebens wie Krankheit, Schmerzen und Sorge.
Bernard und Helmholtz werden ins Exil verbannt. John hingegen zieht auf einen verlassenen Leuchtturm, um Abstand von der Gesellschaft zu nehmen. Er ist überfordert mit seinem Verlangen nach Lenina. Deswegen will er sich selbst bestrafen und peitscht sich aus. Dabei wird er heimlich von Reportern gefilmt. Daraufhin strömen Massen von Menschen zum Turm. Auch Lenina ist unter den Menschen. Als sie John umarmen will, verliert er die Kontrolle. Er peitscht sie und dann sich selbst aus. Daraus entsteht eine Massenschlägerei. John versinkt in Scham und Schuldgefühlen und erhängt sich am nächsten Tag.
Interpretation – Brave New World
Du kannst „Brave New World“ sowohl als Utopie als auch als Dystopie interpretieren. Eine Utopie ist die Vorstellung einer perfekten Welt. In Huxley’s Roman gibt es keine Krankheit und keinen Krieg. Alle Menschen sind perfekt auf das Leben in ihrer Kaste angepasst. Deswegen sind sie auch nicht unglücklich oder fühlen sich benachteiligt. Mithilfe der Glücksdroge Soma können alle Stimmungsschwankungen ausgeglichen werden.
Allerdings kritisiert Huxley diese scheinbar perfekte Welt auch. Denn alle Hauptcharaktere sind auf ihre eigene Weise unglücklich. John begeht am Ende des Romans sogar Selbstmord, weil er sich dem System nicht unterordnen kann. In der schönen neuen Welt gibt es keine Individualität und keine Freiheit. Denn die Menschen haben keinen Zugang zu Büchern oder Wissenschaft. Sie sind genmanipuliert und dürfen nicht selbst denken. In „Brave New World“ gibt es zwar keine Armut oder Krieg wie in anderen Dystopie, aber trotzdem sind die Menschen nicht frei. Deswegen kannst du die schöne neue Welt sowohl als Utopie als auch als Dystopie beschreiben.
Zeitgeschichtlicher Hintergrund – Brave New World
Huxleys Roman entstand 1931 und bezieht sich auf den Totalitarismus. Damals entwickelten sich sowohl in der UdSSR als auch in Italien und Deutschland totalitäre Systeme. In diesen politischen Systemen gibt es einen Alleinherrscher. Dieser beeinflusst die Bürger in allen Lebensbereichen. Dadurch soll ein bestimmtes Wertesystem durchgesetzt werden. Das sieht du auch im Roman: Es gibt wenige Controller, die über alle Menschen regieren. Die Bewohner selbst haben keinen Zugang zu Bildung oder Wissenschaft und werden schon vor der Geburt konditioniert.
Außerdem gibt es im Roman das Wirtschaftssystem des Fordismus. Der Autohersteller Henry Ford (1863-1947) brachte 1908 den ersten Ford Model T auf den Markt. 1914 begann die Massenproduktion am Fließband. Neben der Massenanfertigung von Konsumgütern verspricht der Fordismus sichere Arbeitsplätze. Huxley nutzt den Fordismus in „Brave New World“ als Satire . Ford nimmt hier die Stellung eines Gotts ein. Es gibt zum Beispiel den Ausdruck „Fordseidank“ statt „Gott sei Dank“. Mit dieser übertriebenen Darstellung kritisiert Huxley sein industrielles Wirtschaftssystem.
Analyse Englisch
Super, jetzt kennst du die Kapitel-Zusammenfassung von Aldous Huxleys „Brave New World“ bzw. „Schöne neue Welt“. Es handelt sich dabei um ein englisches Werk. Wie du bei der Analyse englischsprachiger Texten am besten vorgehst, erfährst du in unserem nächsten Beitrag .