Vielleicht lieber morgen
Worum geht es in „Vielleicht lieber morgen“? In diesem Beitrag und im Video lernst du den Film kennen.
Inhaltsübersicht
Übersicht — Vielleicht lieber morgen
„Vielleicht lieber morgen“ ist ein Filmdrama von 2012, das auf dem gleichnamigen Jugendroman von Stephen Chbosky basiert. Darin geht es um den Außenseiter Charlie, der das erste Jahr an der Highschool antritt. Im Laufe des Films freundet sich der schüchterne Teenager mit den Stiefgeschwistern Patrick und Sam an. So lernt er, aus sich herauszugehen und seine Vergangenheit aufzuarbeiten.
Der Film spricht viele wichtige Themen an, darunter Freundschaft, Identität, Sexualität und psychische Gesundheit.
- Deutscher Titel: Vielleicht lieber morgen
- Originaltitel: Perks of Being a Wallflower (dt. Die Vorteile des Mauerblümchendaseins)
- Originalsprache: Englisch
- Regisseur: Stephen Chbosky
- Erscheinungsjahr: 2012
- Länge: 103 Minuten
- Hauptfiguren: Charlie Kelmeckis, Patrick, Sam
- Besetzung: Logan Lerman als Charlie, Emma Watson als Sam, Ezra Miller als Patrick
Schon gewusst? Stephen Chbosky ist sowohl der Autor des Romans als auch der Regisseur des Films.
Inhaltsangabe — Vielleicht lieber morgen
Charlie beginnt sein erstes Jahr an der Highschool. Er ist schüchtern und tut sich schwer, neue Freunde zu finden. Seitdem sich sein bester Freund vor einem Jahr das Leben genommen hat, nimmt Charlie außerdem Medikamente für seine Psyche.
Im Laufe des Schuljahrs lernt Charlie die Stiefgeschwister Sam und Patrick kennen und die drei Außenseiter werden Freunde. Patrick ist schwul und gerät deshalb immer wieder in Konfliktsituationen mit seinen Mitschülern. Charlie verliebt sich in die hübsche Sam, doch als er ihr näher kommt, kommen Erinnerungen an ein altes Kindheitstrauma hoch.
Denn Charlie wurde als Kind von seiner Tante sexuell missbraucht und hatte diese Erinnerungen verdrängt. Nach einem Aufenthalt in einer Klinik und einer Therapie kann Charlie endlich einer angstfreien Zukunft entgegensehen.
Figurenkonstellation — Vielleicht lieber morgen
In unserer Figurenkonstellation lernst du die wichtigsten Charaktere kennen.
Charlie Kelmeckis
- im ersten Highschool Jahr
- schüchtern und zurückhaltend
- hat mit psychischen Problemen zu kämpfen
- interessiert sich für Literatur
Sam
- im letzten Highschool Jahr
- stark und unabhängig
- verliebt sich in Charlie
- ermutigt Charlie, seine Komfortzone zu verlassen
Patrick
- im letzten Highschool Jahr
- Stiefbruder von Sam
- schwul
- kämpft mit Ängsten
Neue Freunde
Charlies erster Tag an der Highschool verläuft holprig. Das einzige Gespräch mit einer anderen Person führt der verschlossene Teenager mit seinem Englischlehrer Mr. Anderson. Um seine Eltern nicht zu beunruhigen, behält Charlie die Details seines Schulalltags für sich. Denn es wird angedeutet, dass Charlie psychisch labil ist und Medikamente nimmt.
Wenige Zeit später lernt Charlie bei einem Footballspiel die Stiefgeschwister Sam und Patrick kennen. Zusammen tanzen die drei auf einer Schulveranstaltung. Sam und Patrick nehmen Charlie außerdem mit zu einer Hausparty, wo Charlie ein Mädchen namens Mary Elizabeth kennenlernt. Außerdem beobachtet er zufällig einen Kuss zwischen Patrick und dem Footballspieler Brad in einem abgelegenen Zimmer.
Patrick und Sam beschließen, Charlie in ihren Freundeskreis aufzunehmen. Charlie bietet Sam an, ihr beim Lernen für den College Aufnahmetest zu helfen. Als die Teenager gemeinsam im Auto unterwegs sind und durch einen Tunnel fahren, klettert Sam aus der Fahrerkabine auf die Ladefläche des Pickups. Währenddessen läuft das Lied „Heroes“ von David Bowie, das für den Rest des Films nur „Tunnelsong“ genannt wird.
Beziehung zu Mary und Sam
Sam schenkt Charlie zu Weihnachten eine Schreibmaschine. Die beiden kommen sich näher und unterhalten sich über die Liebe und ihre Erfahrungen. Charlie hat noch nie ein Mädchen geküsst und hatte bis jetzt auch noch nie eine Freundin. Sam ist zwar in einer Beziehung, doch hat bis jetzt nur schlechte Erfahrungen gemacht. Trotzdem küsst sie Charlie, denn sie will, dass Charlies erster Kuss mit einer Person ist, die ihn liebt. Die beiden gestehen sich gegenseitig ihre Gefühle, doch Sam bleibt vorerst mit ihrem Freund Craig zusammen.
Patrick und Sam spielen in einer Inszenierung der Rocky Horror Show mit. Als Sams Freund Craig spontan ausfällt, springt Charlie bei der Aufführung für ihn ein. Im Anschluss wird er von Mary Elizabeth zu einer Tanzveranstaltung eingeladen. Nach dem Ball nimmt Mary Charlie mit nachhause und die beiden küssen sich. Sie kommen zusammen, obwohl Charlie keine Gefühle für Mary hat. Aus Angst, sie zu verletzen, trennt er sich nicht von ihr.
Charlie leidet zunehmend unter der Beziehung zu Mary und wird immer unglücklicher. Eines Abends trifft sich die Freundesgruppe, um Wahrheit oder Pflicht zu spielen. Als Charlie die schönste Frau im Raum küssen soll, entscheidet er sich für Sam. So endet die Beziehung zwischen Charlie und Mary. Patrick fährt Charlie anschließend nach Hause und meint, Charlie solle sich von der Gruppe distanzieren, bis sich alle wieder beruhigt haben.
Charlies Trauma
Charlie ist wieder auf sich allein gestellt und hat den Anschluss an die Freundesgruppe verloren. Dadurch verschlechtert sich auch sein psychischer Zustand. Er hat zunehmend Flashbacks vom Tod seiner Tante Helen. Diese ist bei einem Autounfall ums Leben gekommen, als Charlie 7 Jahre alt war.
In der Zwischenzeit erfährt Brads Vater von der heimlichen Beziehung seines Sohns mit Patrick und schlägt ihn zusammen. Brad beleidigt Patrick vor seinen Freunden in der Schulcafeteria als „Schwuchtel“. Patrick wird wütend und schlägt auf Brad ein, nur um von dessen Freunden zu Boden gerissen zu werden. Die Auseinandersetzung endet, als Charlie eingreift. Er hat ein Blackout und kann sich nicht erinnern, was passiert ist. Allerdings sieht er seine geschwollenen Knöchel und Brads Freunde, die am Boden liegen.
Sam, Patrick und Charlie versöhnen sich wieder und auch Mary hat die Trennung von Charlie mittlerweile überwunden. Auch Sam hat sich mittlerweile von ihrem Freund Craig getrennt und eine Zusage für das College erhalten. Charlie hilft ihr beim Packen und sie fragt, warum er sie nie auf ein Date eingeladen hat. Die beiden küssen sich, doch plötzlich hat Charlie wieder Flashbacks zu seiner Tante Helen.
Am nächsten Tag brechen Sam und Patrick Richtung College auf. Sam und Charlie sind jetzt ein Paar und küssen sich zum Abschied. Auf dem Heimweg hat Charlie erneut Flashbacks. Er ruft seine Schwester an und meint, er fühle sich für den Tod von Tante Helen verantwortlich. Charlies Schwester ruft daraufhin die Polizei, denn sie hat Angst, Charlie könnte sich etwas antun.
Charlie wird eine Klinik eingeliefert und macht eine Therapie. Es stellt sich heraus, dass er als Kind von seiner Tante sexuell missbraucht wurde und die Erinnerungen verdrängt hat. Nach der Therapie geht es Charlie besser. Die Ferien verbringt er mit Sam und Patrick. Die drei fahren wieder durch den Tunnel und hören den Tunnelsong, aber diesmal steht Charlie auf der Ladefläche.
Interpretation — Vielleicht lieber morgen
Der Film beschäftigt sich mit vielen wichtigen Themen und Problemen des Heranwachsens als Teenager. Um Charlie besser zu verstehen, kannst du dir den Titel des Films genauer anschauen.
Der Satz „Vielleicht lieber morgen“ beschreibt Charlies Einstellung zum Leben. Er tendiert dazu, Dinge aufzuschieben und so die Gegenwart zu vermeiden. Weil ihm das Leben im Hier und Jetzt schwerfällt, legt er alles auf die Zukunft. Er hofft, in der Zukunft glücklicher zu sein und vermeidet deshalb jegliche Herausforderung in seinem jetzigen Alltag. Der Ausdruck „Vielleicht lieber morgen“ hilft ihm aber auch dabei, sich selbst eine Auszeit zu geben und dem Druck des alltäglichen Lebens zu entfliehen.
Erst als er Sam und Patrick kennenlernt, lernt Charlie, aus sich hinauszugehen. Die Geschwister motivieren ihn, seine Komfortzone zu verlassen und im Moment zu leben. Das siehst du besonders an der Tunnelszene am Ende des Films. In dem Augenblick, wenn David Bowies „Heroes“ läuft und Charlie auf der Ladefläche des Pick-ups steht, fühlt er sich frei und lebendig. In diesem Moment hat er sogar ein Gefühl von Unendlichkeit.
Charlie wandelt sich also von einem verschlossenen Jungen zu einem offeneren und glücklicheren Menschen. Besonders durch die Kraft der Freundschaft und seiner Liebe zu Sam gelingt es ihm, über sich selbst hinauszuwachsen.
Buch vs. Film — Vielleicht lieber morgen
Der Film „Vielleicht lieber morgen“ basiert auf dem gleichnamigen Roman, der ebenfalls von Stephen Chbosky verfasst und 1999 veröffentlicht wurde. Der Roman besteht aus Briefen, die Charlie an einen unbekannten Freund schreibt. Einen solchen Roman bezeichnest du auch als Briefroman.
Durch den besonderen Erzählstil erhältst du als Leser Einblick in Charlies persönliche Gefühle und Gedanken. So kannst du seine Handlungen nachvollziehen und baust eine emotionale Bindung zu ihm auf.
Schon gewusst? Im Jahr 2011 wurde der Roman neu aufgelegt und erschien unter dem alternativen Titel „Das also ist mein Leben“.
Analyse Englisch
Jetzt kennst du „Vielleicht lieber morgen“. Wenn du den Roman zum Buch analysieren sollst, gibt es einiges zu beachten. Alles zum Thema Analyse englischer Texte erklären wir dir hier.