Merkmale Gedicht

Was sind die Merkmale eines Gedichts?

Bei einem Gedicht handelt es sich um eine literarische Form. Gedichte sind poetische Texte, die Gefühle und Gedanken auf besondere Weise ausdrücken. Die Merkmale eines Gedichtes beziehen sich zum einen auf den Aufbau und zum anderen auf die sprachliche Gestaltung.

Hier siehst du die wichtigsten Gedicht-Merkmale auf einen Blick:

• Einteilung in Verse und Strophen
• Verwendung von Reimen
• ein bestimmtes Versmaß (Metrum)
• Kadenz
• bildhafte Sprache durch sprachliche Mittel z. B. Metaphern
• das lyrische Ich

Beachte, dass vor allem moderne Gedichte oft nicht alle Merkmale enthalten.

Merkmale eines Gedichts – Übersicht

Du kannst erkennen, dass es sich um ein Gedicht handelt, wenn du dir zwei Dinge genauer anschaust:

• die äußere Form
• die Verwendung von sprachlichen Mitteln

Damit dir das gelingt, stellen wir dir jetzt den Aufbau und die sprachlichen Merkmale von Gedichten noch einmal im Detail vor.

Äußere Merkmale

Gedichte können in ihrer Form unterschiedlich gestaltet sein. Es gibt jedoch ein paar äußere bzw. formale Merkmale, die du in den meisten Gedichten finden wirst:

Vers
Ein Gedicht besteht aus einzelnen Zeilen, die du Verse nennst. Diese Verse sind wie Bausteine, die zusammengesetzt werden, damit das Gedicht entsteht.

Strophe
Mehrere Verse ergeben dann eine Strophe. Strophen helfen dabei, das Gedicht in Abschnitte zu unterteilen und es so übersichtlicher zu gestalten. Sie beeinflussen auch, wie das Gedicht aussieht und wie es sich anhört.

Reime
Die Wörter am Ende der Verse von Gedichten reimen sich oft. Du erkennst einen Reim daran, dass die Wörter nach dem letzten betonten Vokal gleich oder ähnlich klingen.

Die Anordnung der Reime ergeben ein bestimmtes Reimschema. Zu den Reimschemata gehören zum Beispiel Paarreime, Kreuzreime oder umarmende Reime.

→ Beispiel für einen Paarreim aus dem Kurzgedicht von Heinz Erhardt:

a  Es war einmal ein buntes Ding,
a  ein so genannter Schmetterling.
b  Er nippte hier – er nippte dort
b  und war er satt, so flog er fort.      

Wichtig: Ein Gedicht muss sich nicht zwingend reimen. Besonders moderne Gedichte reimen sich häufig nicht.

Versmaß
Ein weiteres wichtiges Merkmal von Gedichten ist das Versmaß. Das Versmaß kennst du vielleicht auch als Metrum. Dabei handelt es sich um das regelmäßige Muster von betonten und unbetonten Silben in einem Vers. Das Metrum beeinflusst die Melodie und den Rhythmus eines Gedichts.

Bekannte Versmaße sind der Jambus, der Trochäus, der Daktylus und der Anapäst.

Wichtig: Es gibt auch Gedichte ohne ein bestimmtes Versmaß.

Kadenz
Als Kadenz bezeichnest du die Betonung am Ende eines Verses. Die letzte Silbe kann dabei betont oder unbetont sein. Wenn du mehr über Kadenzen wissen möchtest, klicke hier, um auf unseren ausführlichen Beitrag zu dem Thema zu kommen.

Sprachliche Mittel

Neben den äußeren Merkmalen spielen sprachliche Mittel in Gedichten eine wichtige Rolle. Du nennst sie auch Stilmittel. Dichter verwenden Stilmittel, um bestimmte Textstellen hervorzuheben oder zu veranschaulichen.

Hier siehst du vier Beispiele für sprachliche Mittel, die besonders oft in Gedichten vorkommen:

Lyrisches Ich
Das lyrische Ich ist der Sprecher oder die Sprecherin in einem Gedicht. Durch die Ich-Form werden Erlebnisse und Gedanken des erfundenen lyrischen Ichs geteilt.

Wichtig: Der Autor und das lyrische Ich sind zwei verschiedene Personen.

Zusammenfassung

Gedichtanalyse

Super! Du kennst nun die Merkmale und den Aufbau von Gedichten. Möchtest du nun wissen, wie du eine richtig gute Gedichtanalyse schreibst? Dann schau dir hier unser Video  an.