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Das zerbrochene Ringlein – Analyse

Du bist auf der Suche nach einer Gedichtanalyse zu „Das zerbrochene Ringlein“? In unserem Beitrag und Video erfährst du, wie dir deine Analyse gelingt.

Quiz zum Thema Das zerbrochene Ringlein - Analyse
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Inhaltsübersicht

Das zerbrochene Ringlein – Übersicht

„Das zerbrochene Ringlein“ ist ein Gedicht von Joseph von Eichendorff und stammt aus dem Jahr 1813. Du kannst es in die Epoche der Romantik einordnen. „Das zerbrochene Ringlein“ handelt von einem lyrischen Ich , das von seiner Geliebten verlassen wurde. Das lyrische Ich weiß nicht, wie es ohne seine Liebste weitergeht und was es mit seinem Leben anfangen soll.

In deiner Gedichtanalyse nimmst du Inhalt, Form und Sprache genauer unter die Lupe. Wenn du dir noch unsicher bist, worauf du beim Analysieren eines Gedichts achten musst, dann haben wir hier das passende Video für dich.

Das zerbrochene Ringlein – Analyse

Lies dir zuerst einmal das Gedicht durch:

Joseph von Eichendorff
Das zerbrochene Ringlein

In einem kühlen Grunde
Da geht ein Mühlenrad,
Mein Liebste ist verschwunden,
Die dort gewohnet hat.

Sie hat mir Treu versprochen,
Gab mir ein’n Ring dabei,
Sie hat die Treu gebrochen,
Mein Ringlein sprang entzwei.

Ich möcht als Spielmann reisen
Weit in die Welt hinaus,
Und singen meine Weisen,
Und gehn von Haus zu Haus.

Ich möcht als Reiter fliegen
Wohl in die blutge Schlacht,
Um stille Feuer liegen
Im Feld bei dunkler Nacht.

Hör ich das Mühlrad gehen:
Ich weiß nicht, was ich will –
Ich möcht am liebsten sterben,
Da wärs auf einmal still!

Eine Aufgabenstellung für Joseph von Eichendorff — „Das zerbrochene Ringlein“ könnte so aussehen:

Analysiere und interpretiere das Gedicht „Das zerbrochene Ringlein“ von Joseph von Eichendorff und gehe dabei auf Inhalt, Form und Sprache ein. Berücksichtige insbesondere, dass es sich bei „Das zerbrochene Ringlein“ um ein Gedicht aus der Romantik handelt und nimm in deiner Analyse auf typisch romantische Merkmale Bezug.

Das zerbrochene Ringlein – Gliederung

Für deine „Das zerbrochene Ringlein“ Analyse könntest du folgende Gliederung nutzen:

  1. Einleitung: Wichtigste Informationen zu Eichendorffs Gedicht „Das zerbrochene Ringlein“
  2. Hauptteil
    2.1 Inhalt: Kernaussage und Aufbau in fünf Strophen
    2.2 Form: Gleichmäßige Form zur Hervorhebung fließender Bewegungen
    2.3 Sprache: Symbolische Bedeutung des Mühlrades und des Rings
  3. Schluss: Trennungsschmerz als zeitloses Thema

Bevor du mit der Gedichtanalyse — „Das zerbrochene Ringlein“ beginnen kannst, brauchst du außerdem noch eine Deutungshypothese . Das heißt, du stellst eine Behauptung über das Gedicht auf, die du im Laufe deiner Interpretation begründest.

In unserer Aufgabenstellung ist die Deutungshypothese schon vorgegeben: Du sollst zeigen, warum es sich bei „Das zerbrochene Ringlein“ um ein typisch romantisches Gedicht handelt. Deine Aufgabe ist es also, dich in der Analyse immer wieder auf die Romantik zu beziehen und konkrete Beispiele für die Einordnung in die Epoche in deinen Text einzubinden.

Das zerbrochene Ringlein – Einleitung

Deine Einleitung beinhaltet die wichtigsten Fakten zum Gedicht. Außerdem gibst du den Inhalt in ein bis zwei Sätzen wieder und erklärst, worauf du deinen Fokus in der Interpretation legst. Eine kurze Einleitung für „Das zerbrochene Ringlein“ könnte so aussehen:

Bei „Das zerbrochene Ringlein“ handelt es sich um ein Gedicht von Joseph von Eichendorff aus dem Jahr 1813. Es lässt sich in die Epoche der Romantik einordnen. Das Gedicht erzählt, wie das lyrische Ich von seiner Geliebten verlassen wurde. Nun weiß es nicht, wie es weitergehen soll und was es mit seinem Leben anfangen möchte. Im Folgenden soll „Das zerbrochene Ringlein“ analysiert und interpretiert werden. Insbesondere wird dabei auf die Epochenmerkmale eingegangen, die im Gedicht vertreten sind.

Das zerbrochene Ringlein – Hauptteil

Wie du schon in der Gliederung gesehen hast, betrachtest du im Hauptteil den Inhalt, die Form und die Sprache des Gedichts. 

Das zerbrochene Ringlein – Analyse: Inhalt

Schau dir zuerst den Inhalt an und zerlege das Gedicht in seine einzelnen Strophen. Was passiert in den Strophen jeweils? Für die Strophen 1 und 2 könntest du Folgendes schreiben:

Zu Beginn des Gedichts spricht das lyrische Ich von einem kühlen Tal, in dem sich eine Mühle befindet. Es erinnert sich an seine Geliebte, die dort in der Mühle gewohnt hat, jetzt jedoch verschwunden ist. Die beiden hatten sich ewige Treue geschworen und das lyrische Ich bekam von seiner Geliebten einen Ring geschenkt. Doch bald darauf hat die Geliebte das lyrische Ich betrogen und nicht nur die Treue der beiden brach auseinander, sondern auch das Ringlein, das die Geliebte dem lyrischen Ich gegeben hatte.

Untersuche auch die restlichen Strophen des Gedichts. In Strophe 3 und 4 überlegt das lyrische Ich, was es nun allein und ohne seine Geliebte anfangen soll. Es denkt darüber nach, Spielmann oder Soldat zu werden und stellt sich vor, wie sein Leben dann wohl aussehen könnte. In der letzten Strophe wird das lyrische Ich vom Rauschen des Mühlrades wieder in die Realität zurückgeholt. Was denkt es sich, als es das Geräusch der Mühle vernimmt? Achte bei deiner Inhaltszusammenfassung auch immer darauf, ob sich beispielsweise der Schauplatz oder die Stimmung im Gedicht ändern.

Um den Inhalt von Strophe 3 bis 5 noch genauer zusammenzufassen und dich auf romantische Merkmale im Text zu beziehen, können dir folgende Fragen helfen:

  • Wie verändern sich die Gefühle des lyrischen Ichs im Laufe des Gedichts? Gelingt es ihm, über seine Trauer hinwegzukommen, indem es an all die Möglichkeiten denkt, die das Leben bereithält? Oder ist es am Ende immer noch verzweifelt und sehnt sich sogar nach dem Tod?
  • Ist sich das lyrische Ich sicher, was es möchte? Oder ist es eher verloren? Hat ihm die Beziehung zu seiner Geliebten Halt gegeben, den es nun plötzlich nicht mehr hat?
  • Findest du romantische Motive im Gedicht? Schau dir dabei insbesondere die Gefühle und Gedanken des lyrischen Ichs an, sowie seine Umgebung.
    → Lösung: Sehnsucht nach weiter Welt und reisen als Spielmann; Sehnsucht nach neuem Leben fernab von der Geliebten; Todessehnsucht, Tod als Erlösung; Natur (Mühle, Bach), Liebe und Liebeskummer

Das zerbrochene Ringlein – Analyse: Form

In diesem Teil deiner Gedichtanalyse gehst du auf das Reimschema, das Metrum bzw. Versmaß und die Kadenzen genauer ein. Wenn du nicht mehr weißt, was du darunter verstehst, dann schau einfach hier vorbei: Reimschema Versmaß Metrum Kadenz .

Wichtig ist, dass du die formalen Merkmale von „Das zerbrochene Ringlein“ nicht nur nennst, sondern auch gleich ihre Wirkung beschreibst und sie interpretierst. In unserem Fall gehst du auch hier wieder auf die Romantik ein. Ein kleiner ausformulierter Teil zur Form könnte folgendermaßen aussehen:

„Das zerbrochene Ringlein“ besteht aus fünf Strophen mit je vier Versen , die bis auf die letzte Strophe im Kreuzreim verfasst sind. In der letzten Strophe findet sich das Reimschema abcb. Beim Versmaß handelt es sich durchgehend um einen dreihebigen Jambus und die Kadenzen sind abwechselnd männlich und weiblich. Durch die regelmäßige Form erinnert das Gedicht an ein Volkslied, was typisch für die Epoche der Romantik ist. Zudem entsteht durch die Regelmäßigkeit eine fließende Melodie des Gedichts, was das Rauschen und die Drehbewegungen des Mühlrades unterstreicht, das von einem fließenden Gewässer angetrieben wird.

Gut zu wissen – Tipps & Tricks:
  • Die volksliedhafte Struktur ist typisch für Gedichte aus der Romantik. Du erkennst ein Volkslied an seinen Strophen: Sie bestehen immer aus vier oder sechs kurzen Versen mit Kreuzreim.
  • Der Kreuzreim hat immer das Reimschema abab. Das kannst du beispielsweise in der 2. Strophe sehen: versprochen-gebrochen, dabei-entzwei.
  • Um die Kadenz zu bestimmen, schaust du dir die letzte Silbe eines Verses an. Vers 1 endet mit „Grunde“ auf eine unbetonte Silbe, die Kadenz ist also weiblich. „Mühlenrad“ (V. 2) endet auf eine betonte Silbe, es handelt sich also um eine männliche Kadenz.

Um in deiner Analyse noch weiter auf die Form des Gedichts einzugehen, können dir folgende Fragen helfen:

  • Das Reimschema im Gedicht ist regelmäßig und wird nur an einer Stelle unterbrochen, nämlich in der letzten Strophe. Das lyrische Ich sehnt sich hier nach dem Tod, um seinem Liebeskummer zu entkommen. Möchte es also aus seiner Situationen und seinen Gefühlen ausbrechen, so wie auch die letzte Strophe aus der regelmäßigen Form des Gedichts ausbricht?
  • Schau dir den Kreuzreim nochmal genauer an. Anders als beim Paarreim reimen sich nicht zwei aufeinanderfolgende Verse, sondern sie werden immer von einem weiteren Vers unterbrochen — in zwei Hälften gebrochen sozusagen. Was im Gedicht zerbricht ebenfalls in zwei Hälften?
    → Lösung: der Ring, den die Geliebte dem lyrischen Ich geschenkt hat; die Beziehung der beiden, sie sind nun nicht mehr ein Paar, sondern wieder zwei einzelne Menschen, die nichts mehr verbindet
  • Wirf außerdem einen Blick auf die Kadenzen. Was könnten sie für eine Bedeutung haben? Die Strophen enden alle mit einer männlichen, also stumpfen Kadenz. In der letzten Strophe würde das lyrische Ich am liebsten sterben, um seine Gefühle und Erinnerungen zum Schweigen zu bringen. Zeigt hier die stumpfe Kadenz, dass das lyrische Ich selbst am liebsten abgestumpft und gleichgültig wäre, um seinen Liebeskummer nicht mehr spüren zu müssen?

Das zerbrochene Ringlein – Analyse: Sprache

Als Letztes betrachtest du im Hauptteil noch die sprachliche Gestaltung des Gedichts. Dabei kannst du beispielsweise beschreiben, in welcher Zeitform das Gedicht steht, aus welchem Wortfeld die Nomen im Gedicht stammen oder du suchst nach besonders aussagekräftigen Adjektiven . Ein Wortfeld ist eine Gruppe von Wörtern, die zur gleichen Wortart gehören und eine ähnliche Bedeutung haben. Außerdem gehst du auf Stilmittel im Gedicht ein und beschreibst, welche Wirkung sie haben. Eine kurze Ausformulierung für „Das zerbrochene Ringlein“ zu den Symbolen „Mühlrad“ und „Ring“ könnte so aussehen:

In Eichendorffs Gedicht kommen zwei zentrale Gegenstände vor, die beide kreisförmig sind. Der Kreis an sich steht für Vollkommenheit und Unendlichkeit und taucht im Gedicht in der Form des Mühlrades (V. 2; V.17) und des Rings (V. 5; V. 8) auf, wobei letzterer auch als Symbol für Liebe und Treue gilt. Der Ring bricht im Gedicht entzwei, da die Geliebte dem lyrischen Ich untreu war und somit die Beziehung der beiden zu Bruch geht. Was sich womöglich nach einer vollkommenen Partnerschaft angefühlt hat, wird für das lyrische Ich zu einem Gefühlschaos aus Liebeskummer und Unentschlossenheit. Das Mühlrad hingegen bleibt heil und dreht sich gleichgültig weiter: Die Welt um das lyrische Ich herum geht weiter, auch wenn es sich für das lyrische Ich durch das schmerzhafte Ende der Beziehung nicht so anfühlt.

In deiner Analyse solltest du auf mindestens drei weitere sprachliche Eigenheiten des Gedichts eingehen. Du kannst dich dabei an folgenden Fragen orientieren:

  • Findest du ein Enjambement , also einen Zeilensprung, in der 1. Strophe? Für was könnte es stehen? Du hast bereits die fließende Form des Gedichts kennengelernt. Unterstreicht das Enjambement die fließenden Umdrehungen des Mühlrades?
    → Lösung: „In einem kühlen Grunde / Da geht ein Mühlenrad“ (V. 1-2)
  • Das lyrische Ich äußert seine Wünsche und überlegt sich, wie sein Leben ohne die Geliebte nun weitergehen könnte. Welche beiden Worte wiederholt es dabei immer? Was könnte die Wiederholung bedeuten?
    → Lösung: „ich möcht“ (V. 9; V. 13; V. 19); das lyrische Ich reiht viele Wünsche aneinander, da es sich selbst nicht sicher ist, was es möchte, da es momentan so von seinen Gefühlen und seinem Liebeskummer eingenommen ist
  • Wirf einen Blick auf die Verben im Gedicht. Fallen dir viele Verben der Bewegung auf? Und was könnten sie mit der Romantik zu tun haben?
    → Lösung: „geht“ (V. 2), „reisen“ (V. 9), „gehn“ (V. 12), „fliegen“ (V. 13), „gehen“ (V. 17); das lyrische Ich sehnt sich danach, sich aus seiner Situation fortzubewegen und den Gefühlen zu entkommen; im Zusammenhang werden einige romantische Themen aufgegriffen wie das Reisen oder die Nacht

Das zerbrochene Ringlein – Schluss

Im Schlussteil fasst du die Erkenntnisse deiner Analyse noch einmal kurz zusammen. Außerdem überlegst du dir, was das Gedicht für eine Bedeutung hat. Ein Schlussgedanke für deine „Das zerbrochene Ringlein“ Interpretation könnte so aussehen:

Eichendorff thematisiert in seinem Gedicht die Verlorenheit eines lyrischen Ichs, das nicht weiß, wo es nach der Trennung von seiner Geliebten im Leben steht und versucht, seine Gefühle zu verarbeiten. Die Emotionen des lyrischen Ichs und seine Erinnerungen an die Geliebte spiegeln sich nicht nur im Inhalt, sondern auch in der äußeren Form und der sprachlichen Gestaltung wider. Zudem ist das Gedicht ein typischer Vertreter der Romantik und vereint die volksliedhafte Struktur mit dem romantischen Sehnsuchtsmotiv. In „Das zerbrochene Ringlein“ stellt Eichendorff ein Gefühl dar, das sich über die Jahrhunderte wohl kaum verändert hat. Denn auch heute noch kann eine Trennung Liebeskummer, Trauer und Hoffnungslosigkeit mit sich bringen und so ist es ein Leichtes für den Leser, mit dem lyrischen Ich mitzufühlen.

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Romantik

Jetzt weißt du, wie du eine „Das zerbrochene Ringlein“ Interpretation schreibst. Um eine perfekte Analyse zu verfassen, musst du dich gut mit der Romantik auskennen. Schau dir am besten gleich unser Video zu dieser Literaturepoche an.

Zum Video: Romantik
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