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Es gibt 6 verschiedene Zeitformen in Deutsch. Welche das sind und wann du welche verwendest, erfährst du in unserem Beitrag und im Video.

Quiz zum Thema Zeitformen Deutsch
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Inhaltsübersicht

Zeitformen Deutsch: Übersicht

In der deutschen Sprache gibt es 6 Zeitformen:

Präsens Ich lese ein Buch.
Präteritum Ich las ein Buch.
Perfekt Ich habe ein Buch gelesen.
Plusquamperfekt Ich hatte ein Buch gelesen.
Futur 1 Ich werde das Buch lesen.
Futur 2 Ich werde das Buch gelesen haben

Alle 6 Zeitformen kannst du einem bestimmten Zeitabschnitt zuordnen:

  • Mit dem Präsens beschreibst du, was gerade jetzt geschieht — also die Gegenwart.
  • Das Präteritum, das Perfekt und das Plusquamperfekt sind die Vergangenheitsformen. Sie erzählen von Dingen, die schon passiert sind.
  • Über die Zukunft sprichst du hingegen im Futur 1 oder im Futur 2

Präsens — Gegenwart

Das Präsens ist die häufigste Zeitform im Deutschen. Denn damit sprichst du über das Hier und Jetzt.

Du brauchst es, um einmalige, wiederkehrende oder anhaltende Ereignisse zu beschreiben. Du kannst das Präsens sogar verwenden, um über geplante zukünftige Ereignisse zu sprechen, oder um allgemeine Wahrheiten auszudrücken.

  • Einmalige Ereignisse: „Er klatscht laut in die Hände.“
  • Wiederkehrende Ereignisse: „Jeden Monat besuche ich meine Oma.“
  • Anhaltende Ereignisse: „Ich wohne in Berlin.“
  • Geplante Ereignisse: „Morgen fahre ich in den Urlaub.“
  • Allgemeine Wahrheiten: „Wasser kocht bei 100 Grad.“

Bildung Präsens
Um das Präsens zu bilden, hängst du an den Verbstamm die passende Endung e, st, t, en,t, oder en.

Tipp: Den Verbstamm bestimmst du, indem du von der Grundform des Verbs die Endung „-en“ wegnimmst. So erhältst du z. B. von „gehen“ den Verbstamm „geh-“.

Person Endung Beispiel
ich  -e gehe
du -st gehst
er/sie/es -t geht
wir -en gehen
ihr -t geht
sie -en gehen

Achtung: Manche Verben sind unregelmäßig, wie z. B. „sein“ → ich bin, du bist, er/sie/es ist, wir sind, ihr seid, sie sind. Hier gilt die Regel mit den Endungen nicht. Welche unregelmäßigen Verben es noch gibt, findest du hier.  

Präteritum — Erste Vergangenheit

Das Präteritum ist die erste Zeitform der Vergangenheit. Deshalb nennst du es auch erste Vergangenheit.

Damit erzählst du von Dingen, die schon passiert sind. Vor allem in der Schriftsprache verwendest du das Präteritum, z. B. in Zeitungen, Geschichten oder wissenschaftlichen Arbeiten.

  • Zeitung: „Gestern Abend ereignete sich ein schwerer Unfall auf der Autobahn.“
  • Geschichte: „Es war einmal ein König, der drei Töchter hatte.“
  • Wissenschaft: „In seiner Studie untersuchte Schmidt (2020) den Einfluss von Licht auf das Pflanzenwachstum.“

Bildung Präteritum
Das Präteritum bildest du ebenfalls mit dem Verbstamm und den entsprechenden Endungen: te, test, te, ten, tet, oder ten.

Person Endung Beispiel
ich  -te lachte
du -test lachtest
er/sie/es -te lachte
wir -ten lachten
ihr -tet lachtet
sie -ten lachten

Achtung: Unregelmäßige Verben haben ihre eigenen Vergangenheitsformen. Hier gibt es leider keine allgemeine Regel zur Bildung. Du musst die Formen also auswendig lernen. Zum Beispiel wird „essen“ zu „“, „hängen“ zu „hing“ oder „sein“ zu „war“.

Perfekt — Zweite Vergangenheit

Das Perfekt ist die zweite Vergangenheitsform, die du vor allem in Gesprächen im Alltag verwendest.

Dabei brauchst du es, um von vergangenen Handlungen zu erzählen, die noch eine Auswirkung (Folgen) auf die Gegenwart haben. Manchmal benutzt du es auch, um über Dinge zu sprechen, die in Zukunft vorbei sein werden. 

  • Vergangene Handlung mit Auswirkung auf die Gegenwart:
  • „Er hat zu viel Schokolade gegessen. Jetzt ist ihm schlecht.“
  • „Ich habe mein Auto gewaschen.“ (Das Auto ist jetzt sauber.)
  • In Zukunft abgeschlossen:
  • „Bis zum Wochenende habe ich alle Geschenke gepackt.“

Bildung Perfekt
Um das Perfekt zu bilden, brauchst du zwei Sachen: 

  • das Hilfsverb „haben“ oder „sein“ im Präsens
  • das Partizip II des Hauptverbs

Für das Partizip II hängst du ein „ge-vor das Verb und ein „-en“ oder „-t“ ans Ende vom Verb.

Person haben + Partizip 2 sein + Partizip 2
ich  habe gegessen bin gegangen
du hast gegessen bist gegangen
er/sie/es hat gegessen ist gegangen
wir haben gegessen sind gegangen
ihr habt gegessen seid gegangen
sie haben gegessen sind gegangen

Tipp: Es gibt einen Trick, um herauszufinden, wann du welches Hilfsverb verwendest:

  • Haben“ benutzt du für Handlungen → „Ich habe eine Pizza gegessen.
  • Sein“ brauchst du hingegen bei:
    • Bewegungen → „Ich bin gerannt.
    • Zustandsänderungen → „Das Eis ist geschmolzen.

Plusquamperfekt — Vorvergangenheit

Das Plusquamperfekt bezeichnest du auch als Vorvergangenheit oder vollendete Vergangenheit. Es ist die dritte Zeitform der Vergangenheit im Deutschen.

Du verwendest das Plusquamperfekt, um über Ereignisse zu sprechen, die vor einem anderen vergangenen Ereignis stattgefunden haben.

  • „Wir hatten schon die Koffer gepackt, als wir losgefahren sind.“
  • „Bevor ich ins Bett ging, hatte ich noch ein Buch gelesen.“
  • „Der Dieb war geflohen, bevor die Polizei kam.“

Achtung: Das Plusquamperfekt begegnet dir oft zusammen mit dem Präteritum oder dem Perfekt in einem Satz. In unseren Beispiele stehen z. B. „ging“ bzw. „kam“ im Präteritum und „losgefahren sind“ im Perfekt.

Bildung Plusquamperfekt
Um das Plusquamperfekt zu bilden, brauchst du:

  • das Hilfsverbhaben“ oder „sein“ im Präteritum
  • das Partizip II des Vollverbs 
Person haben + Partizip 2 sein + Partizip 2
ich  hatte gepackt war eingeschlafen
du hattest gepackt warst eingeschlafen
er/sie/es hatte gepackt war eingeschlafen
wir hatten gepackt waren eingeschlafen
ihr hattet gepackt wart eingeschlafen
sie hatten gepackt waren eingeschlafen

Tipp: Es gibt ein paar Signalwörter, an denen du erkennst, dass du das Plusquamperfekt verwenden musst. Dazu gehören: als, bevor und nachdem.

Futur 1 — Zukunft

Mit Futur 1  beschreibst du Ereignisse in der Zukunft.

Du verwendest diese Zeitform für Pläne, Hoffnungen und Vermutungen. Es ist also noch nicht ganz sicher, ob sie passieren werden.

  • Pläne: „Morgen werde ich einkaufen.“
  • Versprechen: „Ich werde dir helfen.“
  • Vermutungen: „Vielleicht wird es morgen regnen.“

Bildung Futur 1
Du bildest das Futur 1 mit dem Hilfsverbwerden“ im Präsens. Das Vollverb musst du nicht beugen — es bleibt im Infinitiv (= Grundform).

  werden + Infinitiv
ich  werde aufräumen
du wirst
er/sie/es wird
wir werden
ihr werdet
sie werden

Futur 2 — Vollendete Zukunft

Das Futur 2 ist die zweite Zukunftsform im Deutschen. Du nennst sie auch vollendete Zukunft.

Denn mit dieser Zeitform sagst du, dass etwas zu einem bestimmten Zeitpunkt in der Zukunft abgeschlossen sein wird. Du kannst das Futur 2 aber auch für Vermutungen über vergangene Ereignisse nutzen.

  • Abgeschlossene Zukunft:Bis zum Ende des Jahres werde ich alle Prüfungen abgeschlossen haben.“
  • Vermutung über vergangene Ereignisse: „Sie wird gestern nach Hause gegangen sein.“

Bildung Futur 2
Um das Futur 2 zu bilden, brauchst du drei Dinge:

  • das Hilfsverbwerden
  • das Vollverb im Partizip II
  • das Hilfsverbhaben“ oder „sein
Person werden Partizip 2 + haben Partizip 2 + sein
ich  werde gepackt haben eingeschlafen sein
du wirst
er/sie/es wird
wir werden
ihr werdet
sie werden

Alle Zeitformen — Übersicht

Alle sechs Zeitformen haben wir hier nochmal in einer Übersicht zusammengestellt:

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Die Zeitformen im Deutschen

Du siehst: Die Zeitformen bauen aufeinander auf und jeder von ihnen beschreibt einen bestimmten Zeitabschnitt.

Zeitformen Deutsch — Tabelle zum ausdrucken

Du möchtest eine Übersicht zu den 6 deutschen Zeitformen in der Hand haben? Dann kannst du hier unsere PDF mit den Zeitformen Übersicht herunterladen und ausdrucken!

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Die Zeitformen im Deutschen – Tabelle

Zeitformen Deutsch — Übungen

Mit diesen Übungen kannst du dein Wissen über die Zeitformen der Verben testen!

Setze den Infinitiv (Grundform) in die gefragte Zeitform:

  1. Ich (essen) gerne Pizza am Wochenende. → Präsens (Gegenwart)
    Lösung: Ich esse gerne Pizza am Wochenende.
  2. Die Mädchen (backen) einen Kuchen. → Perfekt (zweite Vergangenheit)
    Lösung: Die Kinder haben einen Kuchen gebacken.
  3. Wir (verpassen) den Zug, als wir am Bahnhof ankamen. → Plusquamperfekt (Vorvergangenheit)
    Lösung: Wir hatten den Zug verpasst, als wir am Bahnhof ankamen.
  4. Die Sonne (aufgehen) morgen früh. → Futur I (einfache Zukunft)
    Lösung: Die Sonne wird morgen früh aufgehen.
  5. Er (spielen) früher oft Basketball. → Präteritum (erste Vergangenheit)
    Lösung: Er spielte früher oft Basketball.
  6. Die Kinder (machen) bis zum Abendessen alle Hausaufgaben. → Futur II (vollendete Zukunft)
    Lösung: Die Kinder werden bis zum Abendessen alle Hausaufgaben gemacht haben.

Bestimme die Zeitform der folgenden Sätze:

  1. Morgen werde ich ein Buch lesen. → Futur 1 (werde lesen)
  2. Ich habe gestern meinen Freund getroffen. → Perfekt (habe getroffen)
  3. Sie war gestern krank. → Präteritum (war)
  4. Wir hatten schon gegessen, als er ankam. → Plusquamperfekt (hatte gegessen), Präteritum (ankam)
  5. Er geht jeden Tag spazieren. → Präsens (geht)
  6. Ich werde morgen meine Hausaufgaben gemacht haben. → Futur 2 (werde gemacht haben)

Zeitformen Deutsch — häufigste Fragen

  • Was sind die Zeitformen in Deutsch?

    Im Deutschen gibt es sechs Zeitformen, mit denen du ausrückst, wann etwas passiert ist, passiert oder noch passieren wird:

    • Präsens (Gegenwart)
    • Präteritum (erste Vergangenheit)
    • Perfekt (zweite Vergangenheit)
    • Plusquamperfekt (Vorvergangenheit)
    • Futur I (Zukunft)
    • Futur II (vollendete Zukunft)
  • Was sind Beispiele für die Zeitformen?
    • Präsens: Ich gehe spazieren.
    • Präteritum: Ich ging spazieren.
    • Perfekt: Ich bin spazieren gegangen.
    • Plusquamperfekt: Ich war spazieren gegangen, bevor es regnete.
    • Futur I: Ich werde spazieren gehen.
    • Futur II: Ich werde spazieren gegangen sein.
Quiz zum Thema Zeitformen Deutsch
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Konjugation 

Um die Zeitformen zu beherrschen und anwenden zu können, musst du Verben richtig konjugieren. Wie das geht und was dabei zu beachten ist, erfährst du hier!

Zum Video: Konjugation
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