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Was der Begriff „Gaslighting“ genau bedeutet, ob es dich betrifft und wie du dich gegen das Phänomen wehren kannst, zeigen wir dir hier!

Inhaltsübersicht

Gaslighting — einfach erklärt

Von „Gaslighting“ sprichst du, wenn dich jemand mit Absicht verunsichert und deine Realität infrage stellt. Das geschieht zum Beispiel durch Lügen und Unterstellungen. Gaslighting kann dann dazu führen, dass du an deinem eigenen Verstand zweifelst und dir selbst nicht mehr vertrauen kannst.

Stell dir beispielsweise folgende Situation vor: Du hast das Gefühl, dass dein Partner dir untreu ist. Du teilst ihm das wiederholt mit und er beschimpft dich jedes Mal als paranoid. Darüber hinaus wirft er dir vor, dass du ihm nicht vertraust, obwohl er doch alles für dich tut. Außerdem lügt er ständig darüber, wo er sich in Wirklichkeit aufhält.

Tatsächlich stellt sich dann im Laufe der Zeit heraus, dass er bereits seit Jahren eine Affäre hat. Dann nennst du seine Manipulationstaktik „Gaslighting“.

Gaslighting — Herkunft

Gaslighting kommt ursprünglich aus einem Theaterstück, das „Gas light“ hieß. Darin wurde die Protagonistin von ihrem Ehemann gezielt manipuliert. Ihre Sorgen stempelte er als Einbildungen ab und sie befürchtete, dass sie wahnsinnig wird. Genau das passiert auch beim Gaslighting.

Gaslighting — Bedeutung und Anzeichen

Gaslighting ist emotionaler Missbrauch. Menschen, die andere auf diese Weise manipulieren, nennt man Gaslighter. Ihr Ziel ist es, Macht zu gewinnen und ihr eigenes Selbstwertgefühl zu steigern. Ebenso wollen sie das Opfer von sich emotional abhängig machen. Manchmal haben solche Menschen auch eine narzisstische oder psychopathische Persönlichkeit. Leider kannst du ihnen überall begegnen: in der Familie, in einer festen Beziehung oder Freundschaft, in der Schule oder auch auf der Arbeit. 

Gaslighting erkennst du an folgenden Anzeichen:

  • Lügen, Leugnen und Verdrehen: Der Gaslighter behauptet, eine Situation wäre anders oder gar nicht geschehen („Das ist überhaupt nicht so gewesen!“)
  • Unterstellen und Vorwerfen: Der Täter versucht, dem Opfer die Schuld zu geben („Vertraust du mir etwa nicht?“)
  • Herunterspielen: Sorgen, Ängste und Gefühle des Opfers werden entwertet oder anders gedeutet („Du bist viel zu sensibel!“)
  • Versteckspiele: Der Gaslighter stellt Dinge im Haus um oder versteckt sie und behauptet danach, das Opfer hätte es getan („Kannst du dich jetzt nicht einmal an deine eigenen Taten erinnern?“)
  • Abwerten und vorgetäuschte Fürsorge: Man sorgt sich vermeintlich um das Opfer, beleidigt es aber in Wirklichkeit („Du kannst doch so nicht nach draußen gehen! Was werden denn die anderen denken?“)
  • Isolieren und abhängig machen: Der Täter schränkt den Kontakt des Opfers mit anderen ein und versucht damit, eine emotionale Abhängigkeit von sich aufzubauen („Nein, du darfst dich nicht mit anderen treffen!“)

Wichtig: Diese Sätze können auch in einer gesunden Beziehung ab und an fallen. Das ist völlig normal und sollte nicht direkt als gaslighten angesehen werden. Nur wenn diese Situationen und Aussagen wiederholt eintreten, sprichst du von Gaslighting.

Gaslighting ist eine Form psychischer Gewalt und kann Konsequenzen haben. All diese Methoden des Gaslightings führen nämlich dazu, dass du deine Wahrnehmung und dein Urteil hinterfragst und dich vielleicht sogar für wahnsinnig hältst. Gaslighting-Opfer haben häufig auch Angstzustände und Minderwertigkeitsgefühle als Symptome. Bei besonders schweren Fällen können auch Depressionen oder Suizidgedanken auftreten.

Wie man sich gegen Gaslighting wehrt

Du hast das Gefühl, dass du in einer Beziehung manipuliert wirst oder dich jemand wiederholt für verrückt erklärt? Wenn du dich hier wiedererkennst, bist du vielleicht von Gaslighting betroffen. Das kann jeden treffen, und zwar völlig unabhängig vom Geschlecht oder der Intelligenz. Es ist ein schleichender Prozess und ihn zu erkennen, kann etwas Zeit in Anspruch nehmen. Im Folgenden siehst du, wie du dagegen vorgehen kannst:

  • Deine Gefühle sind berechtigt und sind nicht ohne Grund da. Vertraue ihnen und dir selbst.
  • Wenn du auf Nummer sicher gehen möchtest, führe ein Tagebuch mit allen wichtigen Geschehnissen oder erzähle sie deinen Freunden.
  • Sprich und verbring generell mehr Zeit mit anderen nahestehenden Personen.
  • Setze dem Täter Grenzen und lasse dich nicht verunsichern.
  • Halte dich vom Gaslightern fern.
  • Sprich mit einem Psychotherapeuten und lerne, Gaslighting zu erkennen und zu handhaben.

Tipp: Es gibt auch Anlaufstellen, an die du dich wenden kannst. Ein kostenloser 24-Stunden-Chat für Kinder und Jugendliche ist beispielsweise krisenchat.de. Auch telefonseelsorge.de oder weisser-ring.de stehen dir zur Verfügung.

Gaslighting — häufigste Fragen

  • Was ist Gaslighting — Definition?
    Beim Gaslighting wird ein Opfer psychologisch so manipuliert, dass es ihre Realität, Wahrnehmung und Verstand anzweifelt.
      
  • Was ist Gaslighting auf Deutsch — Beispiele?
    Gaslighting bedeutet, dass man eine andere Person manipuliert und sie an ihrem eigenen Verstand zweifeln lässt. Das sind typische Sätze, die beim Gaslighting fallen:
    • „Das war gar nicht so!“
    • „Warum machst du denn so eine große Sache daraus?“
    • „Das ist doch bloß Einbildung!“
    • „Du kannst doch gar nicht klar denken.“
    • „Das klingt völlig absurd.“
    • „Beruhige dich doch mal!“
    • „Das hast du völlig falsch verstanden.“
    • „Warum verdrehst du die Situation immer so?“

Toxische Beziehung

Jetzt weißt du, was „Gaslighting“ ist und wie du dich dagegen wehren kannst. Wenn du mehr über solche Anzeichen toxischer Beziehungen erfahren möchtest, dann schau hier vorbei!

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