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Du möchtest wissen, was eine Tragödie ist und welche Merkmale sie hat? Hier im Beitrag und im Video  erfährst du alles, was du dazu wissen musst.

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Inhaltsübersicht

Was ist eine Tragödie?

Eine Tragödie (Trauerspiel) ist eine Form des Dramas. Darin kämpft die Hauptfigur mit großen Problemen und versucht, sich aus ihrer aussichtslosen Situation zu befreien. Doch sie scheitert, was schließlich zu ihrem Untergang führt. Meist bedeutet das, dass die Hauptfigur stirbt oder einen schweren Verlust erleidet. Du bezeichnest die Tragödie daher auch als Trauerspiel.

Das Gegenstück zur Tragödie ist die Komödie. Sie ist fröhlich, humorvoll und oft weniger ernst.

Tragödie — Definition

Die Tragödie ist ein Drama mit einem ernsten und oft traurigen Ende. Sie zeigt den Kampf einer Hauptfigur gegen unlösbare Probleme, die zu ihrem tragischen Untergang führen.

Gut zu wissen: Tragödien gibt es schon seit dem antiken Griechenland. Schließlich stammt auch der Begriff aus dem Altgriechischen und bedeutet „Bocksgesang“. Damals wurden Tragödien aufgeführt, um den Gott Dionysos zu ehren.

Tragödie — Merkmale

Tragödien haben bestimmte Merkmale, die sie einzigartig machen. Dazu gehören:

  • die Tragik einer Tragödie
  • die Figuren und ihre Schicksale
  • die moralische Wirkung auf das Publikum
  • die Struktur der Handlung

Schauen wir uns die mal genauer an!

Tragik 

Tragödien behandeln oft tiefgreifende und ernste Themen wie Schuld, Schicksal, Macht, Liebe und Tod. Eines der wichtigsten Merkmale ist dabei die Tragik, die in den Geschichten dargestellt wird. Sie beschreibt die unvermeidbare Situation der Hauptfigur, die trotz ihrer Bemühungen scheitern muss. Dieser unausweichliche Untergang macht eine Tragödie so „tragisch“.

Figuren einer Tragödie 

Die Hauptfigur, oft ein Held oder eine Heldin, steht vor einem unlösbaren Konflikt. Dieser Konflikt kann entstehen durch:

  • Äußere Umstände: Die Hauptfigur kann durch äußere Umstände in einen unlösbaren Konflikt geraten. Dazu gehören z. B. politische Intrigen, gesellschaftliche Zwänge oder Kriege.
  • Innere Konflikte: Der Konflikt kann auch im Inneren der Hauptfigur selbst liegen. In diesem Fall kämpft die Figur mit moralischen Dilemmas (z. B. Liebe vs. Familie), persönlichen Schwächen oder inneren Widersprüchen.

Dabei trägt die Hauptfigur oft durch Fehlentscheidungen oder Charaktereigenschaften eine gewisse Schuld an ihrer Situation. Das löst eine Kette von unvermeidlichen Ereignissen aus, die schließlich ihrem Untergang führt.

In Tragödien haben die Figuren außerdem einen hohen gesellschaftlichen Stand, wie z. B. Adlige oder wohlhabende Kaufleute. Figuren von niedrigerem Stand kommen hingegen sehr selten vor.

Gut zu wissen: Der Sprachstil von Tragödien ist sehr würdevoll und gehoben. Damit sollen die ernsten Themen in einer Tragödie unterstrichen werden.

Moralische Wirkung — Katharsis 

Durch die ernsten Themen in einer Tragödie erleben die Zuschauer starke Emotionen wie Mitleid und Furcht. Das soll bei ihnen eine innere Reinigung (Katharsis ) bewirken. Denn indem die Zuschauer die tragischen Ereignisse miterleben, können sie über ihre eigenen moralischen und ethischen Vorstellungen nachdenken und lernen.

Entscheidend für die Katharsis ist auch, dass die Hauptfigur sympathisch und menschlich wirkt. Denn wenn das Publikum sich mit der Hauptfigur identifizieren kann, empfindet es Mitleid mit ihrer Situation und Furcht vor ihrem Schicksal.

Geschlossener Aufbau 

Tragödien folgen oft einem geschlossenen Aufbau. Das bedeutet, dass die Handlung in sich abgeschlossen ist und alle Ereignisse und Handlungen logisch miteinander verbunden sind. Das zeigen auch die drei Einheiten der Dramentheorie von Aristoteles, die Tragödien auszeichnen: 

  1. Einheit der Handlung: Die Tragödie konzentriert sich auf eine einzige Handlung. Es gibt keine Nebenhandlungen oder Abschweifungen. 

  2. Einheit der Zeit: Die Ereignisse in der Tragödie spielen sich innerhalb eines kurzen Zeitraums ab. Manchmal sogar innerhalb eines einzigen Tages. Auch Zeitsprünge in die Zukunft oder die Vergangenheit kommen nicht vor.

  3. Einheit des Ortes: Die Handlung der Tragödie findet an einem Ort statt, ohne häufige Ortswechsel. 

Tragödie — Aufbau

Genau wie andere Dramenformen auch, ist die Tragödie dafür geschrieben, um auf einer Bühne aufgeführt zu werden. Ihr Aufbau unterteilt sich daher in mehrere Akte. Oft folgt der Aufbau dem 5-Akt-Schema von Gustav Freytag.

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Fünfakt-Schema nach Gustav Freytag
  • 1. Akt: Exposition:
    Im ersten Akt werden die Hauptfiguren vorgestellt. Hier erfährt das Publikum Informationen über die Charaktere, ihre Beziehungen zueinander und den Kontext, in dem die Geschichte spielt. Es werden auch die ersten Andeutungen der Konflikte gemacht.
     
  • 2. Akt: Erregendes Moment:
    Der zweite Akt zeigt die Entwicklung der zentralen Konflikte und Probleme. Die Hauptfigur gerät in immer schwierigere Situationen und die Spannung steigt. Die Entscheidungen und Handlungen der Charaktere führen zu weiteren Komplikationen und spitzen sich zu.
     
  • 3. Akt: Höhepunkt:
    Im dritten Akt erreicht die Handlung ihren Höhepunkt. Das ist der entscheidende Moment der Tragödie: Die Hauptfigur trifft eine wichtige Entscheidung oder macht einen großen Fehler. Das markiert den Wendepunkt der Geschichte und bestimmt den weiteren Verlauf der Handlung. Auch die Spannung ist in diesem Akt auf ihrem höchsten Punkt.
     
  • 4. Akt: Retardierendes Moment:
    Der vierte Akt zeigt die Folgen der Entscheidungen oder Fehler der Hauptfigur. Die Konflikte und Probleme eskalieren weiter und die Hauptfigur wird mit den Konsequenzen ihres Handelns konfrontiert. Die Handlung bewegt sich unaufhaltsam auf die Katastrophe zu. Auch die Tragik der Situation wird immer deutlicher.
     
  • 5. Akt: Katastrophe:
    Im fünften Akt kommt es zur Katastrophe — dem tragischen Ende. Die Hauptfigur stirbt oder erlebt einen schweren Verlust.

Tragödie — Beispiele

Es gibt viele bekannte Tragödien aus verschiedenen Epochen. Hier haben wir dir ein paar zusammengefasst:

  • Antigone — Sophokles:
    Sophokles war ein griechischer Dramatiker der Antike. In seiner Tragödie „Antigone“ steht die Hauptfigur vor einem unlösbaren moralischen Konflikt: Sie muss sich zwischen Gesetz und Glaube entscheiden. Ihre Entscheidung führt zu tragischen Konsequenzen, einschließlich ihres eigenen Todes und dem Untergang ihrer Familie.
     
  • Hamlet — Shakespeare:
    Die Tragödie „Hamlet“ stammt vom englischen Dramatiker William Shakespeare und gehört zur Epoche der Renaissance. Hamlet kämpft darin mit dem Auftrag, den Mord an seinem Vater zu rächen. Seine Zögerlichkeit und die daraus resultierenden Handlungen führen zu einem blutigen Ende.
     
  • Faust — Goethe:
    In „Faust“ geht es um den Gelehrten Heinrich Faust, der einen Pakt mit dem Teufel eingeht. Trotz seiner anfänglichen Erfolge endet Fausts Streben in einer Tragödie, die seine Seele gefährdet. Das Werk ist von Johann Wolfgang von Goethe — einem deutschen Dichter der Weimarer Klassik.  
     
  • Death of a Salesman — Miller:
    „Death of a Salesman“ wurde vom amerikanischen Dramatiker der Moderne Arthur Miller verfasst. Darin wird Willy Loman, ein erfolgloser Verkäufer, von seinen unerfüllten Träumen und gesellschaftlichen Erwartungen überwältigt. Seine inneren Konflikte führen zu seinem tragischen Ende.
Ursprung der Tragödie

Die griechische Tragödie ist der Ursprung der Tragödie und entstand im antiken Griechenland im 5. Jahrhundert v. Chr. Die Hauptfiguren sind dabei Helden, die in Konflikte mit göttlichen Gesetzen geraten. Meist überschritten sie diese Gesetze und sollten daher von den Göttern bestraft werden. 

Unterschied Tragödie & Komödie

Eine weitere Dramenform ist die Komödie. Sie unterscheidet sich deutlich von der Tragödie: Während die Tragödie ernste und oft düstere Themen behandelt, greift die Komödie leichtere und humorvolle Themen auf. Dabei werden menschliche Schwächen und alltägliche Missverständnisse oft auf humorvolle Weise dargestellt, um das Publikum zum Lachen zu bringen.

Der Ton einer Komödie ist daher fröhlich und unterhaltsam — im Gegensatz zur düsteren und ernsten Atmosphäre einer Tragödie. Komödien enden außerdem meist glücklich mit einer Versöhnung oder einer positiven Wendung.

Tragikomödie

Die Tragikomödie ist eine Mischform, die Elemente der Tragödie und der Komödie vereint. Dabei kann sie sowohl ernste als auch humorvolle Themen behandeln. In einer Tragikomödie gibt es tragische Momente, die von komischen Szenen unterbrochen werden. Der Ausgang kann sowohl glücklich als auch traurig sein. 

Tragödie — häufigste Fragen

  • Was ist eine Tragödie?
    Eine Tragödie ist eine Dramenform, die es schon seit dem antiken Griechenland gibt. Sie zeichnet sich durch ihr tragisches Ende aus, bei dem die Hauptfigur meistens stirbt. In einer Tragödie kämpft der Protagonist vergeblich gegen sein unausweichliches Schicksal.
      
  • Was sind die Merkmale einer Tragödie?
    Tragödien zeichnen sich durch bestimmte Merkmale aus. Dazu gehören:
    • ernste Themen 
    • Figuren eines höheren Standes (Adel)
    • äußere oder innere Konflikte der Hauptfigur
    • ein unausweichlich trauriges Ende 
        
  • Was ist ein Beispiel für eine Tragödie?
    Ein bekanntes Beispiel für eine Tragödie ist „Hamlet“ von William Shakespeare. Das Stück erzählt die Geschichte des Prinzen von Dänemark, der den Mord an seinem Vater rächen will, was letztlich zu seinem eigenen Untergang führt.
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Offenes und geschlossenes Drama

Neben der geschlossenen Form der Tragödie gibt es auch offene Dramen. Wie sie aufgebaut sind und was Beispiele für offene Dramen sind, erklären wir dir in unserem Video!

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