Dialektische Erörterung

Was ist eigentlich eine dialektische Erörterung? In unserem Beitrag erfährst du, wie du deine dialektische Erörterung aufbaust und was du beim Schreiben beachten musst.  Willst du dir noch schneller einen Überblick übers Thema verschaffen? Dann schau dir jetzt unser Video zur dialektischen Erörterung an!

Inhaltsübersicht

Was ist eine dialektische Erörterung?

Die dialektische Erörterung ist eine besondere Form der freien Erörterung. Jede Erörterung  ist eine schriftliche Argumentation, die sich mit einer Fragestellung beschäftigt. Dabei verwendest du Begründungen und Beispiele, um den Leser von deiner persönlichen Meinung zu überzeugen.

Anders als bei der linearen Erörterung  behandelst du in der dialektischen Erörterung zwei Seiten eines Themas. Du argumentierst also sowohl für (pro) als auch gegen (contra) eine bestimmte These. Nachdem du die Pro- und Contra-Seite erörtert hast, entscheidest du dich für eine Seite und beziehst Stellung.

Den Erörterungstyp bestimmen

Manchmal ist es gar nicht so einfach, zu erkennen, welche Art von Erörterung verlangt wird. Dabei gibt es ein paar Tricks, um den Erörterungstyp zu bestimmen.

Bei einer linearen Erörterung betrachtest du nur eine Seite des Problems (pro oder contra). Das zeigt sich auch an deiner Fragestellung, zum Beispiel: Erörtere, warum ein späterer Unterrichtsbeginn für Jugendliche sinnvoll ist. Hier ist bereits die Richtung deiner Erörterung vorgegeben: Du untersuchst nur die Vorteile eines späteren Unterrichtsbeginns.

Anders ist es bei der dialektischen Erörterung. Entweder sind beide Seiten (pro und contra ) direkt in der Frage erkennbar, zum Beispiel: Was sind die Vor- und Nachteile eines Schüleraustauschs? Oder es handelt sich um eine Frage, auf die du sowohl mit „ja“ als auch „nein“ antworten kannst. Zum Beispiel: Sollten Schüler in der 9. Klasse an einem Schüleraustausch teilnehmen?

Dialektische Erörterung – Aufbau

Um deine These zu unterstützen, kannst du deine Argumente nach dem Sanduhrprinzip oder Reißverschlussprinzip anordnen.

Wichtig

Unter These verstehst du die Behauptung, die du selbst vertrittst. Die Antithese dagegen ist die Behauptung, die du nicht vertrittst.

Sanduhrprinzip

Beim Sanduhrprinzip ist deine Argumentation in zwei Hälften geteilt. Du beginnst hier mit der Antithese , die du selbst nicht vertrittst. Dabei ordnest du die Argumente mit ihren Begründungen und Beispielen absteigend an: Das bedeutet, das stärkste Argument steht an erster und das schwächste an letzter Stelle.

In der Mitte deiner Argumentation befindet sich der Drehpunkt. Hier wechselst du von der Antithese zur These, also deiner eigenen Position. In diesem zweiten Teil ordnest du dann deine Argumente genau entgegengesetzt, also aufsteigend an: vom schwächsten zum stärksten Argument.

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Reißverschlussprinzip

Hier stellst du die Argumente deiner These und Antithese gegenüber. Diesen ständigen Wechsel von Pro- und Contra-Argumenten kannst du dir wie einen Reißverschluss vorstellen.

Die Anordnung der Argumente innerhalb einer These bzw. Antithese bleibt dieselbe: Bei der Antithese sind die Argumente wieder absteigend — vom stärksten zum schwächsten Argument — angeordnet. Die Argumente für deine These sind dagegen aufsteigend aufgebaut — vom schwächsten zum stärksten Argument. Nach jedem Argument für deine These folgt ein Argument für deine Antithese.

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Wie schreibt man eine dialektische Erörterung?

Eine gute Vorbereitung nimmt dir sehr viel Arbeit beim Schreiben ab. In deiner Stoffsammlung sammelst du für beide Seiten (pro und contra) Argumente mit passenden Beispielen. Welche Seite überzeugt dich selbst mehr? Diese Seite sollte dann auch in deiner These zum Ausdruck kommen.

Wie deine Gliederung aufgebaut ist, richtet sich danach, ob du das Sanduhr- oder Reißverschlussprinzip nutzt. Achte in jedem Fall darauf, dass es für jede Seite gleich viele Argumente sind. Mindestens drei Argumente sollten es pro Seite sein. 

Dialektische Erörterung schreiben

Wie jeder Aufsatz ist auch die dialektische Erörterung in Einleitung, Hauptteil und Schluss gegliedert. Mit der Einleitung führst du den Leser zum Thema deiner Argumentation hin. Das heißt: Du gehst kurz darauf ein, weshalb die Fragestellung bedeutend ist, zum Beispiel wegen einer aktuellen Diskussion. Dann stellst du kurz das Thema vor, um das es im Hauptteil gehen wird.

Im Hauptteil folgt die eigentliche Argumentation. Hier führst du deine Argumente mit Beispielen genauer aus. Je nach Verfahren — Sanduhrprinzip oder Reißverschlussprinzip — sind die Argumente entsprechend angeordnet. Achte dabei auf eine abwechslungsreiche, sachliche Sprache! Und verwende zwischen deinen Argumenten Überleitungen. Formulierungshilfen dazu findest du weiter unten.

Der Schluss deiner dialektischen Erörterung dient dazu, die Ergebnisse aus deinem Hauptteil zusammenzufassen. Du machst hier deutlich, welche Position du selbst vertrittst. Diesen Teil des Schlusses bezeichnest du als Synthese.

Dialektische Erörterung – Formulierungshilfen

Überleitungen zwischen Argumenten

  • Des Weiteren spricht dafür/dagegen …
  • Noch viel wichtiger in diesem Zusammenhang ist …
  • Infolgedessen; daher; deswegen; da; weil
  • Außerdem; ferner
  • Allerdings; ähnlich wie/anders als

Gegenüberstellung von Argumenten

  • Einerseits …, andererseits; zum einen … zum anderen
  • Zwar … aber
  • Im Gegensatz dazu … 
  • Während bisher …

Steigerung von Argumenten

  • Zunächst einmal … außerdem … aber am wichtigsten ist …
  • Von noch größerer Bedeutung ist allerdings …
  • Noch überzeugender wirkt jedoch … auf mich.

Dialektische Erörterung — häufigste Fragen

  • Wie schreibt man eine dialektische Erörterung?
    In einer dialektischen Erörterung verwendest du Argumente, um die Thesen zu stützen. Gleichzeitig entkräftest du die Antithese. Mit dem Pro-Argument wird für eine bestimmte Position argumentiert, sodass die Position gestärkt wird und der Gegenposition widersprochen wird.
     
  • Was ist eine kontroverse Erörterung?
    Die kontroverse Erörterung wird auch dialektische Erörterung oder Pro-Kontra-Erörterung genannt. Hierbei steht immer ein Problem oder eine Entscheidungsfrage im Mittelpunkt, wofür aus verschiedenen Positionen argumentiert wird. Die kontroverse bzw. dialektische Erörterung ist somit das Gegenteil der linearen Erörterung.
     
  • Was ist das Sanduhrprinzip in einer Erörterung?
    Die Erörterung kannst du nach dem Sanduhrprinzip aufbauen. Nach dem Prinzip beginnst du mit dem schwächsten Argument und endest mit dem stärksten. Das Sanduhrprinzip kann sowohl für die dialektische als auch für die lineare Erörterung verwendet werden.

Dialektische Erörterung Beispiel

Das war dir alles noch zu theoretisch? Dann schau dir unbedingt noch unser Beispiel zur Erörterung an!

Zum Video: Erörterung Beispiel
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