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Interpretation literarischer Texte

Du möchtest wissen, wie du erfolgreich eine Interpretation literarischer Texte schreibst? Kein Problem! Wie du deine Interpretation aufbaust und formulierst, erfährst du in diesem Beitrag und im Video dazu.

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Inhaltsübersicht

Interpretation literarischer Texte — einfach erklärt  

Bei einer Interpretation eines literarischen Textes versuchst du, die Kernaussage und Bedeutung des jeweiligen Textes herauszuarbeiten.  Eine Interpretation geht über eine einfache inhaltliche Beschreibung hinaus. In der Regel analysierst du sowohl Inhalt als auch Sprache, Wirkung und mögliche Absichten des Autors.

Die literarischen Texte, mit denen du dich dabei befasst, stammen hauptsächlich aus der Epik , Lyrik oder Dramatik . Aber auch Sachtexte kannst du teilweise interpretieren.

Durch die Interpretation literarischer Texte lernst du, dich mit ihren Inhalten kritisch auseinanderzusetzen. Zusätzlich hilft es dir dabei, eine eigene Meinung zum Thema zu bilden.

Unterschied Textinterpretation ↔ Textanalyse

Verwechsle eine Interpretation nicht mit einer Textanalyse ! Die beiden Begriffe werden oft synonym verwendet, bedeuten aber nicht das Gleiche. Bei der Analyse eines literarischen Textes untersuchst du ebenfalls Inhalt und Sprache, allerdings deutest du diese nicht. Die Textanalyse ist also häufig die Grundlage für eine Interpretation, die dann mehr in die Tiefe geht.

Wie schreibe ich die Interpretation eines literarischen Textes?  

Bevor du mit dem Interpretieren loslegen kannst, musst du dich zuerst intensiv mit dem Text beschäftigen. Je mehr du deine Gedanken und Ideen gliederst, umso besser wird deine anschließende Interpretation. Dafür zeigen wir dir hier eine Reihenfolge von Schritten, mit denen du erfolgreich literarische Texte analysieren kannst.

1. Literarische Texte lesen und verstehen

Dieser erste Schritt scheint selbstverständlich zu sein. Allerdings ist Lesen nicht immer gleich Lesen!

Lies dir deinen zu interpretierenden Text erst einmal grob durch. Dadurch sammelst du erste Eindrücke und kannst dir eventuell schon den einen oder anderen Zusammenhang erschließen.

Dann liest du den Text noch ein zweites Mal — dieses Mal genauer. Du nimmst dir dafür am besten einen Textmarker zur Hand und markierst Dinge, die dir besonders auffallen. Das können z. B. sprachliche Auffälligkeiten oder Wirkungen sein. Du solltest aber auch inhaltliche Aspekte markieren, die zusammengehören oder die in der Handlung besonders herausstechen.

Gehe dabei am besten methodisch vor. Filtere Informationen anhand der W-Fragen :

  • Wer handelt?
  • Was passiert?
  • Wo passiert es?
  • Wann passiert es?
  • Wie passiert es?
  • Warum passiert es?

Stelle sicher, dass du auch wirklich verstehst, was in deinem Text inhaltlich vorgeht. Anhand deiner Markierungen kannst du dann eine Deutungshypothese erarbeiten, die der Kern deiner Analyse wird. Eine Deutungshypothese fasst sozusagen den Hauptgedanken eines Textes zusammen. Du schilderst darin deine Vermutungen über die Absichten, die der Autor verfolgt.

Gehe danach auch ruhig mehrmals durch den Text, um weitere Details zu markieren, die deine Hypothese unterstützen. Hast du das geschafft, kannst du zum nächsten Schritt übergehen!

2. Erkenntnisse auswerten und gliedern

Nachdem du deine Deutungshypothese erstellt und Markierungen gemacht hast, wird es Zeit, all diese Informationen zu strukturieren. Schreibe dir am besten Notizen dazu auf.

Hierbei solltest du beachten, wie du deine Informationen mit Blick auf deine Interpretationshypothese deuten möchtest. Stelle dir dafür folgende Fragen:

  1.  Ist diese Information relevant für meine Hypothese?
  2.  Wenn ja: Wie verknüpfe ich sie zusammenhängend mit den anderen wichtigen Informationen?
  3.  An welchem Punkt in meinem Text möchte ich diese Information präsentieren?

Merke: Jedes Mal, wenn du in deiner Interpretation eine Behauptung aufstellst, musst du das anhand des Textes belegen können. Es ist also auch sinnvoll, dir für gewisse Informationen herauszuschreiben, wo du sie im Text gefunden hast, damit du sie später zitieren kannst. Beim Zitieren verwendest du bestimmte Textstellen, die deine Behauptungen belegen können, und schreibst sie hinter diese.

3. Interpretation literarischer Texte schreiben

Wenn du alle Schritte bis jetzt befolgt hast, dann kannst du endlich mit dem Schreiben deiner Interpretation loslegen. Du schreibst deine Interpretation grundsätzlich im Präsens und stets sachlich und objektiv. Das bedeutet, dass du deine eigene Meinung nicht mit einbringst. 

Eine Interpretation literarischer Texte gliederst du in das bekannte Schema Einleitung, Hauptteil und Schluss. Was in die jeweiligen Teile reinkommt, erfährst du jetzt.

Einleitung

In deine Einleitung gehören zuerst einmal alle allgemeinen Informationen über den Text. Das sind Titel, Autor, Erscheinungsjahr und Textsorte

Teil der Einleitung ist außerdem eine kurze Inhaltsangabe des jeweiligen Werks. Achte darauf, dass du dich dabei auch wirklich kurzfasst und keine Nacherzählung schreibst. Wenige Sätze, die die wichtigsten Elemente der Erzählung erwähnen, sollten dabei ausreichen.

Danach führst du den Leser an deine Interpretation heran. Das machst du, indem du zum Beispiel deine Deutungshypothese einführst und Ansätze gibst, in welche Richtung du mit deiner Interpretation gehen wirst.

Wie die Einleitung für die Interpretation eines literarischen Textes aussehen kann, siehst du hier:

Interpretation literarischer Texte – Beispiel:

„Die Verwandlung“ ist eine Erzählung von Franz Kafka, die 1915 veröffentlicht wurde. In der Handlung geht es um Gregor Samsa, der eines Morgens plötzlich als ein Insekt aufwacht. Er wird von seiner Familie in seinem Zimmer weggesperrt und lebt dort, bis er stirbt. Franz Kafka selbst stand oft im Konflikt mit seinem eigenen Vater. In „Die Verwandlung“ verarbeitet er zahlreiche Segmente dieses Konflikts in der Beziehung zwischen dem neu verwandelten Gregor und dessen Vater.

Hauptteil 

Zu Beginn deines Hauptteils gehst du kurz auf den Inhalt des Textabschnitts ein, den du interpretieren sollst. Fasse so kurz wie möglich zusammen, was im Abschnitt passiert und welche Personen relevant sind.

Danach befasst du dich genauer mit deiner Deutungshypothese. Du hast dem Leser in deiner Einleitung bereits kurz geschildert, auf welcher Ebene du den Abschnitt interpretieren möchtest. Jetzt lieferst du die Details. Dafür arbeitest du dich an deiner zuvor erstellten Gliederung entlang.

Merke: Du interpretierst ein Werk niemals nur anhand seines Inhalts. Die Sprache in Dialogen, ihre Wirkung und die insgesamt verwendeten Stilmittel im Text sind genauso wichtig. Sie sollten daher bei der Interpretation literarischer Texte nicht zu kurz kommen. Oft helfen dir sprachliche Merkmale auch, auf gewisse inhaltliche Interpretationen zu kommen und sie belegen zu können.

Auf welche Merkmale du achten solltest, kann sich je nach Textsorte unterscheiden. Hier siehst du, was bei den jeweiligen Textsorten wichtig ist:

Epik (Romane, Kurzgeschichten , etc.) Erzähler, Erzählformen , Figuren, Zeitform
Lyrik (Gedichte) Lyrischer Sprecher , Versmaß , Strophen, Klanggestalt, sprachliche Bilder
Dramatik (Tragödien, Komödien, etc.) Figuren, Figurenkonstellationen , Dialog , Monolog

Du kannst dich bei diesen Merkmalen fragen, aus welchem Grund oder für welchen Zweck der Autor sie verwendet. Was soll durch sie bewirkt werden?

Schluss

Nachdem du all deine Interpretationspunkte in deinen Text eingebracht hast, kommst du nun zum Schlussteil. Darin gibst du ein Fazit zu dem, was du geschrieben hast. Du kannst z. B. einerseits die Kernpunkte deiner Analyse noch einmal zusammenfassen. Andererseits ist es aber auch möglich, eine eigene Wertung zu deinen Ergebnissen abzugeben und diese gegebenenfalls nochmal zu bestätigen.

Bei Interpretationen für Klausuren oder auch im Abitur reicht es in der Regel, einfach nur eine Zusammenfassung deiner Erkenntnisse zu geben.

4. Nachbereitung deiner Interpretation

Geschafft! Du hast die Interpretation eines literarischen Textes verfasst. Aber bist du jetzt auch schon komplett fertig? 

Noch nicht ganz! Am Ende solltest du dir deinen Text immer noch einmal genau durchlesen. Dabei überprüfst du ihn auf Rechtschreib- oder Grammatikfehler. Außerdem schaust du, ob deine Abschnitte auch Sinn ergeben oder vielleicht doch nochmal umgeschrieben werden müssen.

Die Nachbereitung ist ein verhältnismäßig kurzer Schritt, und dennoch ist sie sehr wichtig. Du möchtest ja schließlich sichergehen, dass deine Interpretation nicht an Kleinigkeiten scheitert, die du in deiner Eile übersehen hast. Nimm dir deswegen immer ca. fünf bis zehn Minuten Zeit, deine Interpretation am Ende nochmal zu überprüfen und eventuell zu korrigieren.

Interpretation literarischer Texte – häufigste Fragen

  • Was ist eine Interpretation literarischer Texte?

    Bei der Interpretation literarischer Texte arbeitest du die Kernbedeutung eines Textabschnitts heraus. Dafür betrachtest du nicht nur den Inhalt eines Textes, sondern auch seine sprachlichen Mittel und deren Wirkung.

  • Wie schreibe ich eine Interpretation literarischer Texte?

    Die Interpretation eines literarischen Textes gliederst du in eine Einleitung, einen Hauptteil und den Schluss. Diese Teile werden von dir bearbeitet, nachdem du deinen Ausgangstext gründlich gelesen und Informationen herausgearbeitet hast. Schreibe sowohl sachlich als auch objektiv.

  • Wie analysiere ich einen literarischen Text?

    Die typischsten Arten von literarischen Textsorten sind die Epik, Lyrik und die Dramatik. Für jede dieser Sorten gibt es verschiedene sprachliche Merkmale, die bei der Analyse eines literarischen Textes im Fokus stehen. Bei der Lyrik können das zum Beispiel Stilmittel wie Personifikationen oder Metaphern sein.

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Literarische Erörterung

Klasse! Jetzt kannst du eine Interpretation eines literarischen Textes verfassen und bist auch direkt auf die Analyse eines literarischen Textes im Abitur bestens vorbereitet. Literarische Texte lassen sich nicht nur interpretieren, sondern auch erörtern. Was das ist und wie du das machst, findest du in diesem Beitrag heraus!

Zum Video: Literarische Erörterung
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