Die Räuber – Zusammenfassung

Brauchst du eine übersichtliche Zusammenfassung von „Die Räuber“? In unserem Beitrag und Video stellen wir dir die wichtigsten Fakten, Figuren und den Inhalt vor.

Inhaltsübersicht

Die Räuber – Übersicht

Das Drama „Die Räuber“ handelt von der Rivalität zwischen den zwei Brüdern Karl und Franz von Moor. Karl wird verehrt und geliebt, während Franz immer im Schatten seines Bruders steht. Aus Eifersucht startet ein mit Intrigen und Lügen gefüllter Kampf um das Erbe des Vaters. 

Die Räuber – Inhaltsangabe

Das Drama handelt von der Familie von Moor. Genauer gesagt von den Brüdern Karl und Franz von Moor und ihrem Vater Maximilian von Moor. Karl ist der ältere Bruder und lebt getrennt von seiner Familie. Er studiert nämlich in Leipzig. Franz ist der jüngere Bruder, er lebt auf dem Familienanwesen mit seinem Vater.

Karl wurde schon immer bevorzugt, er ist der schöne, intelligente, begehrenswerte Sohn. Franz jedoch wird als hässlich, benachteiligt und verbittert beschrieben. Eines Tages startet Franz eine Intrige, durch die er seinen Bruder enterbt und ihn glauben lässt, sein Vater hätte ihn verstoßen. Dadurch schafft es Franz, die Zuneigung seines Vaters zu gewinnen. Der verzweifelte Karl lässt sich überreden, eine eigene Räuberbande zu gründen. Mit ihr reist er durch das Land und begeht zahlreiche Übeltaten.

Die Räuber – Figurenkonstellation

Hier siehst du alle wichtigen Figuren aus Schillers Drama in einer Figurenkonstellation .

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Die Räuber – Figurenkonstellation

Karl von Moor

  • erstgeborener Sohn, Träumer
  • schlau, emotional, attraktiv
  • Anführer der Räuber
  • bereut seine Untaten

Franz von Moor

  • jüngerer Sohn, ungeliebt
  • intrigant, gerissen, hässlich
  • belügt seinen Vater und möchte an dessen Erbe gelangen
  • ihm ist jedes Mittel recht, um an das Erbe zu kommen

Maximilian von Moor

  • Oberhaupt der Moor-Familie
  • wohlhabender Graf
  • alt und krank
  • willensschwach, ungerecht und gutgläubig
  • bevorzugt Karl, vernachlässigt Franz

Amalia von Edelreich

  • Verlobte von Karl
  • ehrlich, lieb und zuverlässig
  • wird von Franz begehrt, ihre einzig wahre Liebe ist jedoch Karl 
  • glaubt den Lügen von Franz nicht

Die Räuber

  • Räuberbande um Karl
  • gegenseitige Freunde
  • Moritz Spiegelberg, eifersüchtig auf Karl
  • Roller, wird von Karl vor der Hinrichtung gerettet
  • Kosinsky, hat Ähnlichkeiten mit Karl, ähnliche Lebensgeschichte und gleichnamige Verlobte (Amalia)

weitere Schlüsselfiguren

  • Hermann: Verbündeter von Franz, überbringt die Nachricht von Karls angeblichem Tod
  • Daniel: Diener im Schloss des Grafen, soll den verkleideten Karl umbringen, gesteht die Intrigen von Franz

Die Räuber – Zusammenfassung

Das Drama „Die Räuber“ ist unterteilt in fünf Akte. Die Haupthandlungen des Werkes finden an zwei verschiedenen Schauplätzen statt: dem Schloss des Grafen und dem böhmischen Wald. Alle Akte fassen wir hier für dich zusammen.

Akt I – Die Räuber Zusammenfassung

Im 1. Akt werden die handelnden Personen vorgestellt. Maximilian von Moor ist der Graf. Er hat zwei Söhne, Franz und Karl von Moor. Die Brüder sind sehr unterschiedlich. Karl ist als Erstgeborener der Alleinerbe des Vermögens. Er führt in Leipzig ein unbeschwertes Studentenleben. Karl gilt als der Lieblingssohn seines Vaters. Er ist ein attraktiver, beliebter und impulsiver junger Mann. Sein Bruder Franz lebt im väterlichen Schloss. Er gilt als unbeliebt, hässlich und kühl. Eines Tages schreibt Karl einen Brief an seinen Vater, in dem er ankündigt, dass er nach Hause zurückkehren möchte.

Der Brief wird allerdings von Franz abgefangen, noch bevor der alte Moor ihn lesen kann. Er verbrennt den ursprünglichen Brief und übergibt seinem Vater einen gefälschten. In dem Brief steht, dass Karl schlimme Verbrechen begangen hat und nun auf der Flucht ist. Der Graf ist entsetzt und enttäuscht. Er lässt sich von Franz dazu überreden, Karl zu verstoßen und ihn zu enterben. Als Karl von seiner Verstoßung erfährt, ist er am Boden zerstört.

Als sein guter Freund Moritz Spiegelberg vorschlägt, gemeinsam mit Freunden eine Räuberbande zu gründen und durch den böhmischen Wald zu ziehen, lässt sich Karl überreden. Er wird sogar zum Anführer der Gruppe gewählt.

Währenddessen wirbt Franz um die Verlobte seines Bruders, Amalia. Sie jedoch verabscheut Franz und durchschaut seine Intrige. Sie versucht seine Lügen aufzudecken.

Akt II – Die Räuber Zusammenfassung

Franz versucht alles, um sein Ziel zu erreichen. Mit aller Gewalt möchte er das Schloss und die Besitztümer seines Vaters an sich reißen. Er sucht nach einer Möglichkeit, seinen ohnehin schon geschwächten Vater umzubringen. Dafür lässt er einen Verbündeten, Hermann, ins Schloss kommen. Der gibt sich fälschlicherweise als Freund von Karl aus, und teilt dem alten Moor mit, dass sein ältester Sohn gestorben sei. Der Graf macht sich Vorwürfe, Karl in den Tod getrieben zu haben. Daraufhin bricht der Graf scheinbar tot zusammen. Franz ist überglücklich vor Freude. Er beginnt sich bereits seine Zukunft als Herrscher auszumalen. Dabei macht er den Fehler, noch am Sterbebett seines Vater über seine Herrschaftspläne zu reden.

Gleichzeitig spitzt sich auch im Lager der Räuber die Lage zu. Vor allem durch den eifersüchtigen Spiegelberg kommt es immer wieder zu Konflikten. Die Räuberbande, die sich im böhmischen Wald befindet, ist inzwischen größer geworden und besteht jetzt aus mehreren Mitgliedern. Als einer ihrer Freunde namens Roller für seine Straftaten gehängt werden soll, befreit ihn Karl. Bei der waghalsigen Rettungsaktion wird jedoch eine ganze Stadt in Brand gesetzt und unschuldige Menschen sterben. Als Folge werden die Räuber bald von Soldaten umzingelt. Sie fordern die Herausgabe von Karl. Seine Bande hingehen steht loyal hinter ihm.

Akt III – Die Räuber Zusammenfassung

Der 3. Akt ist der Höhe- und Wendepunkt des Dramas. Als Franz gegenüber Amalia gewalttätig wird, eskaliert die Situation. Sie wehrt sich und vertreibt ihn mit einem Degen. Daraufhin kommt Hermann zu ihr, er ist von seinem schlechten Gewissen geplagt. Schließlich offenbart er ihr, dass weder Karl noch der alte Graf tot seien.

Nachdem die Räuber die Soldaten erfolgreich vertrieben haben, fängt Karl an, sein Leben und seine Handlungen in Frage zu stellen. Daraufhin wird eine neue Figur in das Geschehen eingeführt: Kosinsky stößt auf die Räuberbande und möchte sich ihr anschließen. Karl jedoch hält das für eine schlechte Idee, da er selbst Zweifel an den Räubern hat und sie eigentlich verlassen möchte. Als Kosinsky jedoch von seinem Leben erzählt, erfährt Karl, dass Kosinskys Geliebte ebenfalls Amalia heißt. Deswegen bekommt Karl Sehnsucht nach Amalia und begibt sich umgehend auf den Weg ins väterliche Schloss. Die Räuber folgen ihm.

Akt IV – Die Räuber Zusammenfassung

Als Karl und Kosinsky gemeinsam in seiner Heimat eintreffen, erinnert er sich an seine glückliche Kindheit dort. Kosinsky soll Karl im Schloss unter der falschen Identität des Grafen von Brand vorstellen. Der verkleidete Karl wird von Amalia durch die Ahnengalerie geführt. Als sie vor seinem eigenen Bild stehen bleiben, bricht Amalia in Tränen aus und Karl erkennt, dass sie ihn immer noch liebt.

Währenddessen hat Franz erkannt, dass es sich bei dem Graf von Brand um seinem Bruder Karl handelt. Er fordert den Diener Daniel auf, ihn mit einem vergifteten Wein zu töten. Als Daniel sich jedoch Karl zu erkennen gibt, erfährt er von den Lügen und Intrigen seines Bruders. Er erkennt, dass Franz für seine verzweifelte Lage verantwortlich ist. Doch anstatt sich an Franz zu rächen, beschließt Karl, seine Geliebte Amalia noch ein letztes Mal zu sehen und dann das Land zu verlassen.

Amalia und der angebliche Graf von Brand erzählen einander also von ihren Geliebten in der Ferne. Als Amalia von ihrem gerechten, gutherzigen Karl erzählt, fühlt er sich schuldig und ist tief getroffen. Er erkennt, dass er nicht mehr der unschuldige Karl von früher ist. Deswegen flieht er aus dem Schloss und kehrt zu seinen Räubern zurück.

Während Karl im Schloss war, hat Spiegelberg versucht, die Räuber gegen ihn aufzubringen. Er macht sogar Andeutungen, dass er Karl töten will. Daraufhin wird Spiegelberg von einem seiner Kameraden ermordet. Der inzwischen zurückgekehrte Karl hegt aus Verzweiflung über seine Situation Selbstmordgedanken. Als Karl beobachtet, wie Hermann durch den Wald läuft, stellt er ihn zur Rede. Hermann berichtet ihm, dass sein Vater nicht tot sei, sondern von Franz im Keller festgehalten wird. Daraufhin beschließt Karl, der jetzt voller Wut ist, das Schloss anzugreifen und befehlt seinen Räubern, Franz zu ihm zu bringen.

Akt V – Die Räuber Zusammenfassung

Der 5. und letzte Akt endet klassischerweise in einer Katastrophe. Im Schloss wird Franz zunächst von einem Alptraum geplagt. Er träumt vom jüngsten Gericht und seiner Bestrafung für all seine Übeltaten. Als er bemerkt, dass die Räuber wegen ihm kommen, bringt er sich selbst um. Er flieht damit vor seiner Verantwortung, sich seinem Bruder zu stellen.

Amalia und der alte Moor sind mittlerweile bei Karl im Wald. Er gesteht ihnen, dass er der Hauptmann der Räuber ist. Sein Vater stirbt daraufhin vor Schreck. Amalia vergibt Karl und möchte ein neues Leben mit ihm starten. Karl erklärt ihr aber, dass er das nicht kann, weil er den Räubern ewige Treue geschworen hat. Deswegen bittet Amalia ihren Geliebten, sie zu töten. Widerwillig lässt sich Karl überreden und tötet Amalia. Schlussendlich verkündet Karl, dass er nicht mehr der Hauptmann der Räuber sein möchte. Er will sich selbst der Justiz ausliefern. Genauer gesagt übergibt er sich selbst einem armen Tagelöhner, der das auf ihn angesetzte Kopfgeld — also eine Belohnung — erhalten und damit seine vielen Kinder versorgen soll.

Die Räuber – Interpretation

Neben der Zusammenfassung zum Werk ist es auch wichtig, die Interpretationsansätze zu kennen. Du kannst dir allgemein merken, dass sich der anfängliche Familienkonflikt zu einem gesellschaftlichen Konflikt entfaltet.

Im Grunde kannst du beide Brüder als Rebellen ansehen, die auf ihre Art und Weise gegen das ihnen widerfahrene Unrecht streben. Franz will sich gegen das Unrecht seines Vaters wehren. Karl jedoch will sich gegen das Unrecht seiner Verstoßung wehren.

Karl, der sich nach seiner vermeintlichen Verstoßung einer Räuberbande anschließt, möchte sich am gesellschaftlichem Unrecht rächen. Das heißt, er bestiehlt nur die reichen, privilegierten Menschen und übergibt seine Beute den armen Menschen. Genau diese Auflehnung gegenüber Autoritäten spiegelt die Epoche gut wider. Die Stürmer und Dränger wehrten sich nämlich mit allen Mitteln gegen feste Regeln. Die Figur des Franz hingegen verkörpert all die Eigenschaften, gegen die sich die Anhänger des Sturm und Drang sträubten.

Franz möchte nämlich ein gewissenloser Herrscher werden. In dem Werk wird sein Drang nach Macht kritisiert. Aber auch Karls Idealismus von einer Welt, in der die Armen sich gegenseitig unterstützen und die Obrigkeit verliert, setzt sich schlussendlich nicht durch.

Es lässt sich also erkennen, dass sowohl das familiäre als auch das gesellschaftliche Unrecht nicht beseitigt wurde.

Die Räuber – Zeitgeschichtliche Einordnung

„Die Räuber“ wurde gegen Ende des 18. Jahrhunderts veröffentlicht. Zu dieser Zeit gab es wichtige politische Veränderungen wie etwa den Zusammenschluss vieler kleiner Staaten zum Deutschen Reich. Dadurch entstanden zentralere Verwaltungen durch Leute aus dem Bürgertum. Gleichzeitig stiegen auch der Nationalstolz und die Vaterlandsliebe.

Das Drama gehört zu der Epoche des Sturm und Drang . Hier verkörpert vor allem Karl die Ideale dieser literarischen Strömung. Beispielsweise handelt er überwiegend nach seinen Gefühlen und versucht sich krampfhaft aus den Zwängen der absolutistischen Gesellschaft zu befreien. Zu der Literaturepoche haben immer mehr Autoren Kritik an der Herrschaft der Obrigkeit ausgeübt. Sie wollten sich den gesellschaftlichen Zwängen entziehen und stattdessen frei und selbstbestimmt leben. Die Epoche des Sturm und Drang kannst du außerdem als Gegenbewegung der Aufklärung ansehen. Diese Epoche war wiederum sehr von Vernunft geprägt und es herrschten feste Regeln und Werte.

Die Räuber – häufigste Fragen 

  • Worum geht es in „Die Räuber“?
    Das Werk handelt von einem Familienkonflikt zwischen den beiden Brüdern Karl und Franz Moor. Aus Eifersucht startet ein mit Intrigen und Lügen gefüllter Kampf um das Erbe des Vaters. 

  • Wer stirbt alles bei „Die Räuber“?
    Der Vater stirbt vor Schock, als er vom Räuberleben Karls erfährt. Amalia wird von Karl umgebracht, da es keine Zukunft für ihre Liebe gibt. Karl beendet das Räuberleben und liefert sich selbst der Justiz aus. 

  • Was will Schiller mit „Die Räuber“ errreichen?
    Schiller will die Menschen dazu auffordern, sich den gesellschaftlichen Zwängen zu entziehen und frei und selbstbestimmt zu leben.

Interpretation

Jetzt weißt du alles über Schillers Werk „Die Räuber“. Um aber eine ausführliche Interpretation schreiben zu können, brauchst du noch mehr Ansätze. Die findest du in unserem Beitrag  zur Interpretation von „Die Räuber“.

Zum Video: Die Räuber – Interpretation
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