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Was genau passiert eigentlich in Goethes „Faust“? In diesem Beitrag und im Video findest du eine Zusammenfassung der wichtigsten Inhalte des berühmten Werkes!

Quiz zum Thema Faust - Zusammenfassung
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Inhaltsübersicht

Faust — Übersicht

In dem Werk „Faust“ geht es um den gleichnamigen Gelehrten Heinrich Faust, der einen Pakt mit dem Teufel Mephisto schließt. Diese Vereinbarung stürzt Faust in eine völlig neue Welt voller Zauber und Macht. Als er jedoch die schöne Margarete kennenlernt, nimmt die Tragödie ihren Lauf.

Faust — Inhaltsangabe

Der Gelehrte Dr. Heinrich Faust befindet sich am Anfang des Werks in einer Sinnkrise und schließt deshalb einen Pakt mit dem Teufel Mephisto.

Der Teufel selbst schließt eine Wette mit Gott. Er soll beweisen, dass er auch den anständigen Faust auf den falschen Weg bringen kann. Mephisto nutzt dazu jede Gelegenheit, um Faust zum Unsinn anzustiften. Beispielsweise geht er mit ihm trinken, ermutigt ihn, in fremde Häuser und Denkmäler einzubrechen oder stichelt ihn zu Streitereien an.

Als Faust aber die schöne Margarete kennenlernt, läuft alles aus dem Ruder. Die Liebe zwischen den beiden ist der Auslöser für viele Tragödien: So stirbt etwa Margaretes Familie und sie wird unehelich schwanger. Schlussendlich stirbt sogar Margarete selbst und Faust bleibt mit Schuldgefühlen zurück.

Faust — Figurenkonstellation

Damit du die Zusammenfassung von „Faust“ besser verstehst, zeigen wir dir hier eine Figurenkonstellation für das Werk.

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Faust – Figurenkonstellation

Dr. Heinrich Faust

  • Faust ist ein Gelehrter, der zwar viel Wissen hat, aber trotzdem nicht erfüllt ist.
  • Seine Unzufriedenheit treibt ihn dazu, nach höheren Erkenntnissen und Sinn zu suchen.
  • Er schließt einen Pakt mit Mephistopheles, um alle Wünsche und Begierden des Lebens auszukosten — selbst auf Kosten seiner Seele.
  • Faust verliebt sich in Gretchen, deren Unschuld ihn fasziniert, doch seine leidenschaftliche Besessenheit führt sie beide in eine Tragödie.
  • Im Verlauf der Handlung wird immer deutlicher, wie Faust zwischen seinem Streben nach Erfüllung und seinem moralischem Versagen hin- und hergerissen ist.

Mephistopheles

  • Mephistopheles (Mephisto) ist der Teufel und Widersacher Gottes.
  • Er will Faust in Versuchung führen, um seine Wette mit Gott zu gewinnen.
  • Mephisto erscheint als charmanter und zynischer Begleiter, der Fausts Schwächen ausnutzt, um ihn in den Abgrund zu führen.
  • Mit List und Manipulation sorgt Mephistopheles dafür, dass Faust Gretchen verführt und ins Unglück stürzt.
  • Trotz seiner bösen Absichten zeigt Mephistopheles immer wieder humorvolle und ironische Seiten. Das macht ihn zu einer vielschichtigen Figur.
  • Sein Einfluss endet, als Gretchen im Kerker Erlösung findet und Mephistopheles sie nicht für sich beanspruchen kann.

Tipp: Hier findest du eine ausführliche Charakterisierung zu Mephisto.

Margarete

  • Margarete (Gretchen), ist ein junges und unschuldiges Mädchen, das ein einfaches Leben führt.
  • Sie wird von Faust in eine Liebesbeziehung verführt, die sie gesellschaftlich isoliert und moralisch belastet.
  • Im Laufe der Handlung stirbt ihre Familie und sie wird von Faust unehelich schwanger.
  • In ihrer Verzweiflung tötet sie ihr Neugeborenes, wofür sie in den Kerker geworfen wird.
  • Im Kerker lehnt Gretchen Fausts Rettungsversuch ab und findet (als sie stirbt) durch ihren Glauben schließlich Erlösung.

Tipp: Eine genaue Charakterisierung zu Gretchen findest du hier.

Faust — Zusammenfassung 

Jetzt zeigen wir dir die Zusammenfassung der einzelnen Szenen in „Faust“. Vor der eigentlichen Handlung des Dramas leiten drei Texte das Werk ein:

1. Zueignung

In der Eingangsszene reflektiert das lyrische Ich — wahrscheinlich Goethe selbst — über den langen und schwierigen Schaffensprozess des Werkes. Er drückt seine Wehmut über die vergangene Jugend aus und beklagt den Verlust von Freunden, die das Werk nicht mehr erleben können. Gleichzeitig wird die Freude und der Stolz über das vollendete Werk spürbar. 

  • Wichtiges Zitat:
    „Ihr naht euch wieder, schwankende Gestalten, die früh sich einst dem trüben Blick gezeigt.“ — lyrisches Ich (Goethe) 

2. Vorspiel auf dem Theater

In dieser Szene diskutieren ein Direktor, ein Dichter und ein Schauspieler (genannt lustige Person), welchen Zweck ein Theaterstück eigentlich verfolgen soll. Die Unterhaltung wirkt eher wie ein Streitgespräch zwischen den Personen. Goethes „Faust“ soll deshalb als eine Art Lösung auf die Frage dienen. Es wird also angedeutet, dass das Drama „Faust“ ein Beispiel für ein erfolgreiches Theaterstück darstellt.

  • Wichtiges Zitat:
    „Der Worte sind sie schon überdrüssig,
    Das Volk will Taten sehn, nicht Worte hören.“ — Der Direktor 

3. Prolog im Himmel

Im Himmel treffen Gott und Mephistopheles eine Wette über Fausts Seele. Mephistopheles glaubt, dass Faust seiner Versuchung erliegen wird, während Gott Vertrauen in Fausts Streben nach dem Guten hat. 

  • Wichtiges Zitat:
    „Ein guter Mensch in seinem dunklen Drange ist sich des rechten Weges wohl bewusst.“ — Gott

Danach folgt der Hauptteil des Dramas mit 25 Szenen: Faust — Der Tragödie erster Teil.

Szene 1: Nacht

Der Gelehrte Faust ist nachts in seinem Studierzimmer und zerbricht sich den Kopf darüber, was der Sinn des Lebens ist. Er ist frustriert über die Grenzen des Wissens und gerät in eine Sinnkrise. Daher wendet er sich der Magie zu, um höhere Wahrheiten zu erlangen.

Dafür beschwört er den Erdgeist (Naturgeist, der in der Erde wohnt), der ihm jedoch nur die Grenzen seiner Fähigkeiten aufzeigt. An einem Tiefpunkt angekommen beschließt er schließlich, sich zu vergiften. Nur das Leuten der Osterglocken reißt ihn aus seinem Wahn und stimmt ihn um. 

  • Wichtiges Zitat:
    „Da steh ich nun, ich armer Tor, und bin so klug als wie zuvor.“ — Faust

Szene 2: Vor dem Tor

Faust geht auf einen Osterspaziergang mit seinem Famulus (= Gehilfe) Wagner. Er beobachtet das Leben des einfachen Volkes, als ihn ein seltsamer schwarzer Pudel verfolgt. Faust entscheidet sich, ihn mit in sein Studierzimmer zu nehmen. 

  • Wichtiges Zitat:
    „Hier bin ich Mensch, hier darf ich’s sein!“ — Faust

Szene 3: Studierzimmer I

Zurück im Studierzimmer fängt Faust an, das Johannesevangelium (Buch des Neuen Testaments) zu übersetzen. Dabei wird der Pudel neben ihm immer unruhiger. Faust beginnt ihn mit Zaubersprüchen zu beschwören. Dabei stellt sich heraus, dass der entzauberte Pudel der Teufel Mephistopheles ist. Mithilfe eines Pentagramms (Fünfstern) versucht Faust, Mephisto festzuhalten. Durch eine List schafft er es jedoch zu fliehen. Faust denkt zunächst, dass die Begegnung nur ein Traum war.

  • Wichtiges Zitat:
    „Zwei Seelen wohnen, ach! in meiner Brust,
    Die eine will sich von der andern trennen.“ — Faust 

Szene 4: Studierzimmer II (der Teufelspakt)

Mephisto kehrt zu Faust in das Studierzimmer zurück. Er bietet ihm an, all seine Wünsche zu erfüllen, wenn dieser ihm im Gegenzug seine Seele überlässt. Faust zögert zunächst, lässt sich dann aber auf den Pakt ein. Er wird von seiner Verzweiflung und Sehnsucht nach Erfüllung getrieben. Mephisto muss es nur gelingen, Fausts einzigen Wunsch nach einem glücklichen Augenblick zu erfüllen.

  • Wichtiges Zitat:
    „Werd’ ich zum Augenblicke sagen: Verweile doch! Du bist so schön! Dann magst du mich in Fesseln schlagen.“ — Faust 

Szene 5: Auerbachs Keller in Leipzig

Nachdem die beiden den Pakt abgeschlossen haben, bringt Mephisto Faust zu einem Trinkgelage in die Studentenkneipe „Auerbachs Keller“. Damit möchte er Faust zeigen, wie leicht es ist, das Leben zu genießen. Beide sind umringt von zahlreichen Studenten und Mephisto zaubert die verschiedensten Weinsorten an den Tisch. Faust fühlt sich aber sehr fehl am Platz.

Die Anwesenden werden immer betrunkener und fangen an, sich über das Leben, die Menschen, die Kirche und die Liebe lustig zu machen. Plötzlich verwandelt sich der verzauberte Wein in Feuer und die Menschen gehen auf Mephisto los, weil sie ihn des Zaubers beschuldigen. Durch einen weiteren Zauber gelingt es Mephisto, gemeinsam mit Faust zu fliehen.

  • Wichtiges Zitat:
    Das Volk ist frei, seht an, wie wohl’s ihm geht!“ — Mephisto

Szene 6: Hexenküche

Als Nächstes bringt Mephisto Faust in eine Hexenküche. Dort drängt ihn Mephisto dazu, einen der Zaubertränke zu trinken. Dieser verjüngt ihn und macht ihn für Frauen anziehend. In dem Zauberspiegel der Hexe sieht Faust außerdem das Bild einer jungen Frau. Er ist sofort hin und weg. Er wird in eine surreale Umgebung versetzt, die ihn weiter von seiner ursprünglichen Suche nach Erkenntnis entfernt

  • Wichtiges Zitat:
    „Du siehst, mit diesem Trank im Leibe,
    Bald Helenen in jedem Weibe.“ — Mephisto 

Szene 7: Straße I

Zurück in der Stadt begegnet Faust auf der Straße der jungen Margarete (Gretchen), die gerade von der Beichte kommt. Er ist sofort von ihrer Schönheit und Reinheit fasziniert. Gretchen lehnt Fausts Annäherung zunächst höflich, aber bestimmt ab.

Faust fordert Mephisto auf, ihm Gretchen als Geliebte zu verschaffen. Ansonsten würde er den Pakt zwischen ihnen auflösen. Mephisto jedoch darf sich trotz seiner Überlegenheit als Teufel nicht in Gefühlsangelegenheiten der Menschen einmischen. Er kann Gretchen also nicht dazu verzaubern, sich in Faust zu verlieben. Mephisto versichert Faust jedoch, ihm auf andere Art und Weise zu helfen.

  • Wichtiges Zitat:
    „Mein schönes Fräulein, darf ich wagen, meinen Arm und Geleit Ihr anzutragen?“ — Faust 

Szene 8: Abend

Gretchen sitzt allein in ihrem Zimmer und denkt über ihre Begegnung mit Faust nach. Sie spürt eine Mischung aus Neugier und Zurückhaltung

Durch List und Zauber schafft es Mephisto, den verliebten Faust in Gretchens Zimmer zu bringen. Dort hinterlässt er ihr ein wunderschönes Schmuckkästchen. Als Gretchen den kostbaren Schmuck findet, ist sie wie geblendet und fragt sich, wer ihn ihr geschenkt hat. Gretchens Mutter jedoch beschlagnahmt den Schuck und übergibt ihn dem Pfarrer. Der Schmuck wird also der Kirche gespendet.

  • Wichtiges Zitat:
    „Es war ein schöner Mann, es hat ein Wort von ihm getan, das ist ihm auch genug.“ — Gretchen 

Szene 9: Spaziergang

Faust und Mephistopheles spazieren und diskutieren über das Leben. Mephistopheles erklärt Faust seine manipulative Weltsicht, in der er Menschen als leicht zu lenkende Wesen betrachtet. Faust bleibt skeptisch, doch die Szene zeigt seine zunehmende Abhängigkeit von Mephistopheles, der ihn in Versuchung führt.

  • Wichtiges Zitat:
    „Die Kirche hat einen guten Magen,
    Hat ganze Länder aufgefressen
    Und doch noch nie sich übergessen;
    Die Kirch allein, meine lieben Frauen,
    Kann ungerechtes Gut verdauen“ — Mephisto

Szene 10: Der Nachbarin Haus

Gretchen findet ein neues Schmuckkästchen und wendet sich an ihre NachbarinMarthe Schwerdtlein. Damit ihre Mutter ihr den Schmuck nicht wieder wegnimmt, trägt sie ihn nur im Haus der Nachbarin. Währenddessen erscheint Mephisto und behauptet, Marthes Mann sei tot. Er verspricht ihr bei einem späteren Treffen im Garten den Totenschein vorzulegen. Marthe, die Mephistopheles toll findet, sagt dem Treffen freudig zu. Gretchen kommt auch mit.

  • Wichtiges Zitat:
    „Ein rechter Mann liebt sein Weib wohl noch auf der Erde; aber fort ist fort.“ — Mephisto

Szene 11: Straße II

Mephisto weiht Faust in seinen Plan ein, Marthe zu manipulieren. Er verlangt, dass Faust beim Treffen im Garten als Zeuge auftritt und bestätigt, dass Marthes Ehemann gestorben und begraben sei. Faust ist skeptisch und zögert, da er sich unwohl fühlt, eine Lüge zu unterstützen. Mephisto nutzt jedoch Fausts Leidenschaft für Gretchen, um ihn zu überzeugen. Wenn Faust Gretchen wirklich für sich gewinnen will, muss er aktiv handeln und sich den Umständen fügen.

  • Wichtiges Zitat:
    „Wenn du’s ernst meinst mit dem Mädchen, so darfst du nicht zaudern.“ — Mephisto

Szene 12: Garten 

Mephisto und Marthe sowie Faust und Gretchen spazieren durch einen Garten. Während Mephistopheles Marthe mit Schmeicheleien ablenkt, führt Faust ein tiefgründiges Gespräch mit Gretchen.

Sie beginnt, sich Faust gegenüber zu öffnen. Allerdings zeigt sie immer wieder Zurückhaltung aufgrund ihrer Unsicherheit und ihrer strengen Erziehung. Faust versucht, sie emotional näher an sich zu binden und gesteht ihr schließlich seine Liebe. Gretchen ist überwältigt von ihren Gefühlen und der Situation und flüchtet in das Gartenhäuschen. 

  • Wichtiges Zitat:
    „Ich fühle klar, dass meiner Rede schwanken, mein Herz dir ganz und gar gehört.“ — Faust

Szene 13: Ein Gartenhäuschen

Im Gartenhäuschen kommen sich die beiden näher und küssen sich. Gretchen beginnt, ihren Gefühlen für Faust nachzugeben und zeigt ihre Verliebtheit. Doch bevor die Situation weiter eskaliert, erscheint Mephistopheles und unterbricht die beiden. Er nimmt Faust mit sich und lässt Gretchen allein zurück. Sie bleibt mit ihren verwirrten Gefühlen und ihrer wachsenden Zuneigung zu Faust zurück.

  • Wichtiges Zitat:
    „Er liebt mich—liebt mich nicht—liebt mich—liebt mich nicht—liebt mich!“ — Gretchen

Szene 14: Wald und Höhle

Faust zieht sich in die Natur zurück, um Abstand zu gewinnen und seine Gefühle zu ordnen. Er ist dankbar, dass er es geschafft hat, die Welt nicht mehr nur mit den Augen eines Wissenschaftlers zu betrachten — und er kann auch endlich wieder etwas fühlen. 

Als er jedoch genauer über seinen Pakt mit dem Teufel Mephisto nachdenkt, wird ihm klar, dass er viel zu abhängig von ihm ist. Er bemerkt, wie Mephisto jede Gelegenheit nutzt, um ihn zu Unsinn anzustiften. Faust ahnt, dass der Teufelspakt und sein Handeln dem unschuldigen Gretchen schaden werden.

  • Wichtiges Zitat:
    „Da ist nichts Drinnen und nichts Draußen; denn wo ich dich ergreife, du Entsetzliches, da packst du meine arme Menschenseele an.“ — Faust

Szene 15: Gretchens Stube

Gretchen sitzt allein in ihrem Zimmer und reflektiert über ihre Liebe zu Faust. Sie ist hin- und hergerissen zwischen ihrer Zuneigung und den gesellschaftlichen Erwartungen, die sie zunehmend belasten. 

  • Wichtiges Zitat:
    „Mein Ruh ist hin, mein Herz ist schwer, ich finde sie nimmer und nimmermehr.“ — Gretchen 

Szene 16: Marthens Garten

In einem vertrauten Gespräch zwischen Faust und Gretchen wird deutlich, wie unterschiedlich die beiden eigentlich sind. Gretchen ist sehr religiös und glaubt an die Strafe Gottes. Faust hingegen hält als waschechter Wissenschaftler nichts von Gott und Religion. Hier stellt Gretchen Faust auch die berühmte Gretchenfrage — sie möchte wissen, wie Faust zur Religion steht. Der jedoch versucht, der Frage auszuweichen.

Faust und Gretchen verspüren immer mehr Verlangen nacheinander. Um endlich ungestört eine gemeinsame Nacht zu verbringen, überlegt sich Faust einen Plan. Gretchen soll ihrer Mutter ein vermeintlich harmloses Schlafmittel verabreichen. Gretchen stimmt dem Plan zu und vertraut Faust. Doch der Plan der beiden geht nicht auf und die Mutter Gretchens stirbt an den Folgen des Tranks. Gretchen macht sich schreckliche Vorwürfe.

  • Wichtiges Zitat:
    „Sag’, wie hältst du’s mit der Religion?“ — Gretchen

Tipp: Wenn du noch mehr zur Gretchenfrage und ihrer Bedeutung wissen möchtest, findest du hier einen ausführlichen Beitrag dazu!

Szene 17: Am Brunnen

Am Brunnen der Stadt belauscht Gretchen ein Gespräch, in dem ein junges Mädchen verspottet und beleidigt wird. Sie ist unehelich schwanger geworden und von ihrem Liebhaber verlassen worden. Gretchen erkennt, dass sie sich in einer ähnlichen Situation befinden könnte. Ihr werden die Konsequenzen, die sie erwarten könnten klar. Sie wird von schrecklicher Angst ergriffen.

  • Wichtiges Zitat:
    „Und der Menschheit ganzer Jammer fasst mich an.“ – Gretchen 

Szene 18: Zwinger

Inmitten ihrer zunehmenden Verzweiflung sucht Gretchen Trost im Gebet. Sie betet zur Jungfrau Maria um Erlösung und Schutz.

  • Wichtiges Zitat:
    „Ach neige, Du Schmerzensreiche, Dein Antlitz gnädig meiner Not!“ — Gretchen 

Szene 19: Nacht. Straße vor Gretchens Türe

Als Gretchens Bruder Valentin wieder in die Stadt zurückkehrt, hört er von Gerüchten um seine Schwester und Faust. Aus Rache beschließt er, Faust und Mephisto aufzulauern. Es kommt zu einem Duell zwischen Faust und Valentin. Der Kampf verläuft jedoch unfair. Faust hat Hilfe von Mephisto, der Zauber einsetzt und Faust anstachelt. Schlussendlich tötet Faust Valentin, indem er ihn ersticht.

Faust und Mephisto fliehen aus der Stadt. Noch bevor Valentin stirbt, beschimpft er seine Schwester Gretchen als Hure. Die gesamte Stadt erfährt, was zwischen Gretchen und Faust vorgefallen ist. Gretchen ist erschüttert: Sie ist nun schuld an dem Tod ihrer Mutter und ihres Bruders. 

  • Wichtiges Zitat:
    „Was tust du vor Angst und Liebe? Du bleibst zurück? Du weichst zurück?“ — Mephisto

Szene 20: Dom

Gretchen besucht den Gottesdienst, doch sie wird von Schuldgefühlen und Visionen heimgesucht. Ihr begegnet ein böser Geist, der ihr vorwirft, Schuld am Tod der Mutter und des Bruders zu haben. Zudem wird klar, dass Gretchen schwanger ist. 

  • Wichtiges Zitat:
    „Wie anders, Gretchen, war dir’s, als du noch voll Unschuld hier zum Altar tratst.“ — Böser Geist

Szene 21: Walpurgisnacht

Mephisto bringt Faust nach dem Duell mit Gretchens Bruder zur Walpurgisnacht. Das ist eine Art Hexenfeier. Der anfangs noch verstörte und verwirrte Faust lässt sich schnell wieder ablenken. Mephisto und er haben eine ausgelassene Feier mit den Hexen. Doch dann hat Faust eine seltsame Vision, in der er das arme Gretchen sieht. Sie scheint hingerichtet geworden zu sein.

  • Wichtiges Zitat:
    „Ein Traum war’s, was ich sah: Nur Wahnsinn, ein Bild von Entsetzen.“ — Faust

Szene 22: Walpurgisnachttraum

Mephisto versucht, Faust von dem Gedanken an Gretchen abzulenken und sie schauen sich gemeinsam das Theaterstück „Walpurgisnachtstraum“ an. Das Theaterstück kannst du als ein Stück im Stück ansehen: In Goethes Stück „Faust“ wird das Stück „Walpurigsnachtstraum“ aufgeführt.

  • Wichtiges Zitat:
    „Das ist ein Stück für Dichter! Warum nicht? Denn Dichter sind doch auch Menschen.“ — Mephisto 

Szene 23: Trüber Tag. Feld

Es sind bereits einige Monate vergangen, als Faust von Gretchens Schicksal erfährt. Das von ihrer Familie und Faust zurückgelassene Mädchen ist nämlich verrückt geworden. In ihrem Wahn hat sie ihr neugeborenes Kind ertränkt.

Die Tatsache, dass die Gesellschaft sie wegen ihrer unehelichen Beziehung zu Faust verstoßen und verspottet hat, trug zusätzlich zu ihrem Zusammenbruch bei. Als Strafe wurde Gretchen zum Tode verurteilt und wartet nun im Kerker auf ihre Hinrichtung. Faust gibt Mephisto die Schuld an allem. Der wiederum behauptet, nur nach den Wünschen und Befehlen Fausts gehandelt zu haben.

  • Wichtiges Zitat:
    „Wer war’s, der sie ins Verderben stürzte? Ich oder du?“ — Mephisto

Szene 24: Nacht, offen Feld

Faust und Mephistopheles reiten in Richtung des Kerkers, um Gretchen zu retten. Während sie unterwegs sind, kommen sie an der Stelle vorbei, an der am nächsten Tag Gretchens Hinrichtung stattfinden soll. Mephistopheles bleibt ruhig und unbeeindruckt, während Fausts Entschlossenheit, Gretchen zu retten, immer größer wird.

  • Wichtiges Zitat:
    „Was sucht der Mensch auf schnödem Wegen?“ — Faust 

Szene 25: Kerker

Als die beiden im Kerker angekommen sind, denkt Gretchen zunächst, Faust wäre der Henker. Sie ist mittlerweile nicht mehr bei Sinnen und spricht nur noch von dem Kindsmord. Als sie dann auch noch Mephisto erblickt, schimpft sie ihn als den Teufel. Sie fängt an, Gott um Gnade zu bitten. Faust schafft es nicht, Gretchen zu einer gemeinsamen Flucht zu überreden.

Faust und Mephisto lassen Gretchen erneut im Stich und fliehen. Gretchen, die immer noch zu Gott betet, wird am Ende doch noch von ihren Sünden befreit. Eine Stimme von oben verkündet ihre Rettung.

  • Wichtiges Zitat:
    „Heinrich! Mir graut’s vor dir.“ — Gretchen 

Faust — Zeitgeschichtliche Einordnung

Goethe schrieb das Drama „Faust“ während seiner Zeit in Weimar gegen Ende des 18. Jahrhunderts. Weil sich damals einige Literaturepochen überschnitten haben, kannst du Merkmale aus insgesamt vier verschiedenen Epochen in dem Werk erkennen. Dazu gehören der Sturm und Drang, die Weimarer Klassik, die Romantik und die Aufklärung. Sie waren alle von verschiedenen politischen Ereignissen geprägt.

Epoche Merkmale/Motive Beispiele
Sturm und Drang

Gefühle

Geniekult

Faust als aufbrausender, impulsiver Mensch

Faust als Gelehrter, der ständig auf der Suche nach unendlichem Wissen ist

Weimarer Klassik Vorgaben der Antike Blankvers (fünfhebiger Jambus)
Romantik Abenteuerlust, Fantasie

Magie

Hexenküche

Walpurgisnacht

Aufklärung Glaubenskonflikt

Kritik an der profitorientierten Kirche

Gretchens Schmuck wird der Kirche gespendet

Tipp: Wenn du mehr über die Merkmale der einzelnen Epochen in „Faust“ wissen willst, schau dir unser Video dazu an!

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Faust — Interpretation

Neben dem Inhalt von „Faust“ solltest du auch die Interpretationsansätze kennen. Eine zentrale Frage des Werks ist, ob das „faustische Streben“ — die unendliche Suche nach Wissen, Erkenntnis und Glück — verwerflich ist. Fausts Gier nach „mehr“ führt ihn zum Pakt mit dem Teufel und stürzt Gretchen ins Unglück. Ohne diese Rastlosigkeit hätte sie wohl nicht ihr Kind ertränkt oder den Verstand verloren.

Ein weiteres dominantes Motiv ist die Religion. Gretchen verkörpert als frommes, strenggläubiges Mädchen die religiösen Aspekte. Faust ist ihr Gegensatz. Er verkehrt mit dem Teufel, handelt skrupellos und glaubt nicht an Gott. Die Beziehung der beiden spiegelt zwei Extreme wider. 

Auch das Motiv der Tragödie spielt eine zentrale Rolle. Das Werk gilt vor allem wegen der Ereignisse um Gretchen als Tragödie. Ohne sie wäre es fast eine Komödie, da Mephistopheles oft humorvoll und verspielt agiert und Gefallen an den Geschehnissen findet.

Wie du Faust richtig gut interpretieren kannst, erfährst du hier im Video.

Zum Video: Faust Interpretation
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Faust Zusammenfassung — häufigste Fragen

  • Was ist die Kernaussage von Faust? 
    Die zentralen Themen von Goethes Faust umfassen einmal Fausts unermüdliche Suche nach den Gesetzmäßigkeiten der Welt. Zum anderen die tragische Entwicklung seiner Beziehung zu Margarete, die schließlich im Kindsmord gipfelt und als „Gretchentragödie“ bekannt ist.
  • Was ist der Inhalt von Faust?
    Goethes Faust erzählt die Geschichte des Gelehrten Heinrich Faust, der einen Pakt mit dem Teufel eingeht. Mephistopheles schließt zuvor eine Wette mit Gott ab. In der behauptet er, Faust von seinem tugendhaften Weg abbringen zu können, was ihm zunehmend gelingt.

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