Szenenanalyse
In diesem Beitrag erklären wir dir mit Tipps und Beispielen, wie du die perfekte Szenenanalyse schreibst.
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Inhaltsübersicht
Was ist eine Szenenanalyse?
Szenenanalysen kennst du sicher aus dem Deutschunterricht der Oberstufe. Dort begegnen sie dir zusammen mit der Dramenanalyse . Die Szenenanalyse ist eine spezielle Form der Textanalyse, die Theaterstücke, also Dramen , untersucht.
Deine Aufgabe bei einer Szenenanalyse ist es, die Szene nach Inhalt und sprachlicher Form zu untersuchen. So gewinnt der Leser einen Überblick über die Szene, kann sie in das Gesamtwerk einordnen und ihre Bedeutung für das restliche Werk verstehen.
Szenenanalyse – Aufbau
Die Szenenanalyse gliedert sich in Einleitung, Hauptteil und Schluss. Der Aufbau sieht in etwa so aus:
- Einleitung: spannender Einstieg und Einleitungssatz
-
Hauptteil
2.1 Inhaltskern und Aufbau in Sinnabschnitte
2.2 Einordnung in den Gesamtzusammenhang
2.3 Figurenkonstellation
2.4 Gesprächssituation
2.5 Zusatzfrage - Schluss: Fazit und Ausblick
Typische Zusatzfragen beziehen sich zum Beispiel auf die literarische Epoche oder ein bestimmtes Motiv im Werk.
Szenenanalyse – Einleitung
Der erste Eindruck zählt – das gilt auch für deine Einleitung. Mit den ersten Sätzen weckst du das Interesse beim Leser und führst zum Hauptteil hin. Für den Einleitungsgedanken bieten sich zum Beispiel die Biografie des Autors, die Entstehungsgeschichte des Werks oder ein bekanntes Zitat an.
Im zweiten Schritt informierst du den Leser über:
- Autor und Art des Dramas
- Titel der Szene
- auftretende Figuren
- Erscheinungsjahr
- Thema
- Aufgabenstellung
Szenenanalyse Beispiel: Formulierungshilfe zur Einleitung
In der folgenden Analyse soll die vorliegende Szene „…“ aus dem Drama …, das der Autor … im Jahr … veröffentlichte, auf ihre formale und sprachliche Gestaltung untersucht werden. Die Szene „…“ setzt sich aus … Abschnitten über … zusammen, in denen die Figuren … auftreten.
Inhaltskern und Aufbau in Sinnabschnitte
Im Inhaltskern fasst du die wichtigsten Informationen zur vorliegenden Szene zusammen. Gib den Inhalt in eigenen Worten wieder und fasse dich kurz: Das sind etwa 1-2 Sätze für den Inhaltskern und jeweils ein Satz pro Sinnabschnitt.
Die Sinnabschnitte geben jeweils einen neuen Gedanken im Szenenverlauf wieder. Um die Sinnabschnitte voneinander abzugrenzen, kannst du dich an den W-Fragen orientieren:
- Wer tritt auf?
- Was geschieht?
- Wo befinden sich die Figuren?
- Wann findet die Handlung statt?
- Wie verhalten sich die Figuren?
- Warum verhalten sich die Figuren so?
Einordnung in den Gesamtzusammenhang
In diesem Teil der Szenenanalyse machst du deutlich, wo die Szene im gesamten Drama einzuordnen ist. Wenn du die Szene vor und nach deinem Textausschnitt kennst, umso besser!
Falls du dir bei den Fachbegriffen unsicher bist, solltest du unbedingt unser Video zur Dramenanalyse ansehen!
Szenenanalyse Beispiel: Formulierungshilfe zur Einordnung
Die vorliegende Szene stammt aus dem … Akt des Dramas und bildet den Beginn/Höhepunkt/Schluss … Damit ist die Szene für den Verlauf des Dramas besonders wichtig, weil …
Figurenkonstellation
Für diesen Teil ist dein Wissen über das Drama gefragt. Du beschreibst hier, welche (Haupt-)Figuren in deiner Szene vorkommen und welche Beziehung sie zueinander haben. Folgende Aspekte sind dabei interessant:
- Sind die Figuren Haupt- oder Nebencharaktere?
- Erfährst du etwas über ihr Aussehen?
- Welchen Beruf/welche gesellschaftliche Stellung haben sie?
- Was sind ihre Einstellungen? Wünsche?
- Wie verhalten sich die Figuren?
- Welche Beziehung haben die Figuren zueinander?
Gesprächssituation
Nun beginnt der Kern deiner Interpretation, bei dem du Inhalt und Sprache berücksichtigst. Am besten folgst du der Reihenfolge der Ereignisse in der Szene. Orientiere dich dabei an deinen Notizen zu den Sinnabschnitten und führe diese weiter aus. Interessant für die Gesprächssituation sind:
- Gesprächsform: Monolog, Dialog
- Redeanteile der auftretenden Figuren
- Verhalten der Figuren: Beachte auch die Regieanweisungen in kursiv!
- Interessen, Einstellungen und Ziele der Figuren
- Welche Körperhaltung zeigen die Figuren?
-
Sprache:
- Welchen sprachlichen Stil verwenden die Figuren (z. B. Umgangssprache, Fachsprache … )? Was verrät das über ihre gesellschaftliche Schicht?
- Satzbau und Satzlänge: Erkennst du eine ungewöhnliche Wortreihenfolge (Inversion ) oder Abbrüche mitten im Satz (Satzbrüche)?
- Passt das Verhalten zur Sprechweise der Figuren? Ein unruhiges Verhalten passt z. B. zu kurzen, abgehakten Sätzen.
- Welche stilistischen Mittel verwenden die Figuren? Wie wirken sie? Wie kannst du die Stilmittel an der jeweiligen Textstelle erklären? Viele rhetorische Fragen drücken z. B. oft Ironie aus.
Szenenanalyse – Schluss
Der Schluss dient dazu, deine Szenenanalyse abzurunden. In erster Linie fasst du im Schlussteil deine Ergebnisse aus deiner Szenenanalyse noch einmal knapp zusammen. Hast du eine Zusatzfrage bearbeitet? Dann ist hier der Ort, um diese Frage abschließend zu beantworten.
Bei deinem Schlussgedanken kannst du ganz unterschiedliche Themen aufgreifen, z. B.
- Funktion der Szene für den Verlauf der Gesamthandlung
- Aktualisierung des Themas: Gibt es moderne Theaterstücke dazu, eine aktuelle Verfilmung?
- Ausblick auf weitere, spätere Werke desselben Autors: Hat er ein ähnliches Thema ein zweites Mal bearbeitet?
Sätze wie „Mir hat das Werk (nicht) gefallen, weil …“ gehören nicht in eine Szenenanalyse, sondern in eine Rezension.
Weitere Tipps
- Vergiss nicht das Korrekturlesen!
- Arbeite mit Absätzen und Überleitungen, um deine Analyse übersichtlicher zu gestalten, z. B. Nach Betrachtung von … widme ich mich nun der Analyse von …
- Eine gute Zeiteinteilung sorgt dafür, dass du ganz entspannt in deine Klausur gehen kannst. Die Grafik gibt dir einen Anhaltspunkt:
Stilmittel in der Szenenanalyse
Metapher, rhetorische Frage, Ellipse … du verstehst nur Bahnhof? Dann schau dir jetzt schnell unser Video zu den Stilmitteln
an, um deine Szenenanalyse noch besser zu machen!