Effi Briest – Interpretation

Du willst wissen, wie du „Effi Briest“ von Theodor Fontane interpretieren kannst? Alles darüber erfährst du hier und in unserem Video .

Inhaltsübersicht

Effi Briest – Interpretation

Falls du den Inhalt des Werks noch nicht kennst, findest du hier eine Zusammenfassung. Für den Roman gibt es verschiedene Interpretationsansätze. Wir zeigen dir drei von ihnen. Du kannst an dem Roman die Rolle der bürgerlichen Frau, die Gesellschaftskritik und die Sprache interpretieren.

Bürgerliche Frau – Effi Briest Interpretation

Theodor Fontanes Roman „Effi Briest“ spielt zur Zeit seiner Entstehung, nämlich Ende des 19. Jahrhunderts. Damals gab es eine feste Vorstellung darüber, wie eine bürgerlich anständige Frau zu sein hat. Genau diese veralteten Auffassungen kritisiert Fontane in seinem Werk. Damals sollten Frauen nicht über sich selbst bestimmen oder am politischen Leben teilnehmen. Ihre Aufgabe war es, als anständige Haus– und Ehefrauen ihre Ehemänner zu unterstützen. Außerdem mussten die Frauen Eigenschaften wie Tugend, Sittsamkeit und Fleiß verkörpern. Sie waren verpflichtet, sich unter allen Umständen den Konventionen und Zwängen der Gesellschaft anzupassen.

Effi Briest jedoch verstößt durch ihre Affäre gegen die streng vorgegebenen Konventionen der damaligen Gesellschaft. Genau dadurch zeigt Fontane, wie problematisch zu jener Zeit die Rolle der Frau war. Er versucht, sich offen gegen die Vorgaben des 19. Jahrhunderts zu widersetzen. Die Figur der Effi Briest ist zwar zu Beginn des Romans ein klassisches Beispiel der bürgerlichen Frau, wird jedoch im Verlauf der Handlung zum Gegenteil. In deiner Interpretation kannst du also geschickt darauf hinweisen, in welchen Aspekten sie den Vorstellungen der damaligen Gesellschaft entspricht oder widerspricht.

Tipp: Wenn du noch nicht genau weißt, wie du eine gute Interpretation schreibst und worauf du dabei achten musst, dann hilft dir dieses Video  sicher weiter!

Zum Video: Interpretation schreiben
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Gesellschaftskritik – Effi Briest Interpretation

Außerdem kritisiert Fontane die damalige Gesellschaft als Ganzes. Deshalb gilt das Werk „Effi Briest“ als einer der Vorreiter für die Gattung der Gesellschaftsromane. Fontane verurteilt in seinem Werk das Streben der Menschen nach Sittlichkeit und Anstand. Die Tatsache, dass Effi nach ihrer Affäre sowohl von ihrem Ehemann als auch von ihren Eltern verstoßen wird, spiegelt die Grundkritik des Romans wider.

Denn der Ehebruch einer anständigen verheirateten Frau sollte zur Zeit des 19. Jahrhunderts auf keinen Fall geduldet werden. Genau dieses strikte Vorgehen und die Denkweise der Gesellschaft stellt Fontane als unmenschlich und beschämend dar. Er möchte dadurch aufzeigen, wie wenig Empathie das damalige Bürgertum seinen Mitmenschen gegenüber aufgebracht hat.

Ein weiterer gesellschaftlicher Aspekt, den Fontane kritisiert, ist das Duell zwischen Innstetten und Crampas. Es soll für Innstetten als Vergeltungsmaßnahme dienen, um sich an dem Verehrer seiner Frau zu rächen. Außerdem ist es aber auch der verzweifelte Versuch Innstettens, dadurch seine Ehre als Mann wiederherzustellen. Er unterliegt nämlich den damaligen Zwängen so sehr, dass er sich verpflichtet fühlt, dieses Duell durchzuführen. Auf diese Kritikpunkte kannst du in deiner Interpretation genauer eingehen.

Sprache – Effi Briest Interpretation

„Effi Briest“ ist ein Roman des Realismus. Zu dieser Zeit war es üblich, die damaligen Lebensumstände und Menschen so realitätsnah wie möglich darzustellen. Dafür wurde eine einfache und umfassende Sprache verwendet.

Genau das macht Fontane in seinem Werk. Beispielsweise baut er sehr viele Textstellen in die Erzählung ein, in denen vor allem die Natur und das allgemeine Aussehen einer Umgebung genau beschrieben werden. Das merkst du zum Beispiel, wenn Effi einen Spaziergang durch den Garten ihrer Eltern macht. Dabei werden die Bäume, die Blumen und sogar die Sonnenstrahlen bis ins kleinste Detail wiedergegeben.

Aber auch die Art und Weise wie beschrieben wird, dass Effi nach der Affäre von ihrem gesamten sozialen Umfeld abgelehnt wird, solltest du genauer betrachten. Da es das Ziel des Realismus war, das bürgerliche Leben möglichst wirklichkeitsnah darzustellen, werden die Probleme Effis und die Folgen ihrer Handlungen sehr ausführlich dargestellt.

Das geschieht zum Beispiel dann, wenn Effi erfährt, dass ihre Affäre aufgeflogen ist. Sie behauptet, „Natürlich. Ich bin schuldig, und eine Schuldige kann ihr Kind nicht erziehen. Und wovon auch?“ (Fontane 1896: 286). Es ist klar, dass sie von der Gesellschaft als schuldig befunden wird und deshalb nicht das Recht hat, ihre Tochter großzuziehen. Für eine ausführliche Interpretation kannst du dir noch mehr Textstellen suchen, die den Sprachstil des Realismus gut veranschaulichen. Dazu gehören zum Beispiel Beschreibungen, Einschübe oder Abschweifungen.

Realismus

Um den Roman richtig einordnen zu können, musst du mehr über die dazugehörige Epoche wissen. Schau dir dafür direkt unser Video zum Realismus an.

Zum Video: Realismus
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