Nathan und seine Kinder – Zusammenfassung
Worum geht es in „Nathan und seine Kinder“ von Mirjam Pressler? In diesem Beitrag und im Video zeigen wir dir eine „Nathan und seine Kinder“ Zusammenfassung mit Figurenkonstellation und Interpretation.
Inhaltsübersicht
Übersicht – Nathan und seine Kinder Zusammenfassung
„Nathan und seine Kinder“ ist ein Roman von Mirjam Pressler aus dem Jahr 2009. Die Autorin greift den Stoff des berühmten Dramas „Nathan der Weise “ von Gotthold Ephraim Lessing auf. Wie in der berühmten Vorlage dreht sich auch hier alles um den jüdischen Kaufmann Nathan und die Ringparabel, also die Frage nach der einzig wahren Religion.
- Veröffentlichung: 2009
- Gattung: Roman
- Autor: Mirjam Pressler
- Epoche: Gegenwartsliteratur
- Hauptfiguren: Nathan, Recha, Sultan Saladin, Tempelritter Leu von Filnek
- Aufbau: 18 Kapitel
Inhaltsangabe – Nathan und seine Kinder Zusammenfassung
Der Roman spielt im Jahr 1192 in Jerusalem. Der Dritte Kreuzzug ist vorbei und der muslimische Sultan Saladin regiert über die Stadt. Nach einem gescheiterten Angriff der Christen haben Saladin und sein Befehlshaber Abu Hassan alle Tempelritter töten lassen. Lediglich Leu von Filnek wird von Saladin begnadigt. Später rettet der Tempelritter Recha aus einem brennenden Haus. Sie ist die Tochter des gutherzigen, jüdischen Kaufmanns Nathan, der als sehr weise gilt.
Recha verliebt sich in ihren Retter, den Tempelritter, kann jedoch nicht mit ihm zusammen sein. Denn eine Beziehung zwischen einer Jüdin und einem Christen scheint unmöglich. Allerdings erfahren die beiden von Rechas Erzieherin Daja, dass Recha eigentlich Christin ist und nur von Nathan adoptiert wurde.
Der Tempelritter ist zunächst überfordert mit dieser Information über Rechas Vergangenheit und sucht den Patriarchen auf. Doch anstatt ihm Ratschläge zu geben, drängt der christliche Patriarch den Tempelritter dazu, Nathan zu töten.
Gleichzeitig herrscht Geldnot bei Sultan Saladin und er lässt Nathan zu sich kommen. Denn Nathan ist reich. Zuerst will der Sultan allerdings Nathans Weisheit testen. Deshalb fragt er ihn, welche Religion die Richtige sei. Nathan antwortet mit der Ringparabel, einer bedeutungsvollen Erzählung. Die Botschaft der Parabel lautet, dass alle Religionen gleichwertig sind. Saladin ist beeindruckt und schließt Freundschaft mit Nathan.
Doch kurz darauf wird Nathan brutal ermordet. Als Tatverdächtige kommen muslimische Anhänger des Hauptmanns Abu Hassan, sowie Gefolgsleute des christlichen Patriarchen infrage. Allerdings lehnt Recha eine Aufklärung des Mords, sowie persönliche Rache ab. Stattdessen will sie Nathans Weisheit weiterleben und zeigt sich versöhnlich.
Figurenkonstellation – Nathan und seine Kinder Zusammenfassung
Damit du die Handlung besser verstehst, stellen wir dir zuerst die wichtigsten Figuren vor.
Nathan
- reicher jüdischer Kaufmann
- Rechas Adoptivvater
- seine Frau und seine sieben Söhne wurde von Christen ermordet
- gilt als besonders weise
- glaubt an Humanität, Vernunft und die Gleichwertigkeit der Religionen
Recha
- Nathans Pflegetochter
- wächst als Jüdin auf, findet aber später heraus, dass sie Christin ist
- verliebt sich in den Tempelritter
- steht Nathan sehr nah und verkörpert seine Werte
- anfangs unsicher, später verantwortungsbewusst
Der Tempelritter
- christlicher Tempelritter
- vom Sultan begnadigt
- rettet Recha
- anfangs sehr religiös
- später aufgeschlossen und tolerant
Sultan Saladin
- muslimischer Herrscher in Jerusalem
- gilt als großzügig
- hat aber Geldsorgen
- der Tempelritter ähnelt seinem verstorbenen Bruder
- freundet sich mit Nathan an
Weitere Figuren
- Abu Hassan: muslimischer Befehlshaber
- Patriarch: christliches Oberhaupt
- Daja: Rechas christliche Erzieherin
- Geschem: Küchenjunge, der von Nathan aufgenommen wird
- Elijahu: Freund und Verwalter von Nathan
Kapitel 1: Geschem
Ein Küchenjunge berichtet, was er beim Brand in Nathans Haus beobachtet hat. Ein fremder Tempelherr hat Recha, die Adoptivtochter Nathans, aus den Flammen gerettet und ist dann verschwunden. Als Nathan von seiner Geschäftsreise zurückkehrt, ist er erleichtert über Rechas Rettung. Er spricht mit dem Küchenjungen, der weder seinen eigenen Namen kennt, noch weiß, wo er herkommt. Nathan nimmt ihn deswegen bei sich auf und nennt ihn Geschem.
Kapitel 2: Daja
Nach dem Brand erinnert sich Rechas Erzieherin Daja, wie sie selbst vor vierzehn Jahren in Nathans Haushalt kam. Damals hat sie ihr christliches Heimatland verlassen und sich einem Kreuzzug angeschlossen. Als ihr späterer Mann Gisbert im Kampf vor Jerusalem gestorben ist, war Daja ganz allein. Dann hat sie jedoch Nathan getroffen, der sie als Erzieherin seiner Tochter bei sich aufgenommen hat.
Kapitel 3: Elijahu
Elijahu ist ein enger Freund von Nathan und die beiden stammen aus derselben Stadt. Als in Nathans Haus das Feuer ausbricht, erinnert sich Elijahu an eine Katastrophe, die sich vor achtzehn Jahren zugetragen hat. Damals sind bei einem Angriff der christlichen Kreuzritter Nathans Frau und die sieben gemeinsamen Söhne ums Leben gekommen.
Kurz darauf bringt ein Klosterbruder ein christliches Baby zu Nathan. Dieser erkennt in dem Kind ein Zeichen Gottes und nimmt es bei sich auf. Zusammen mit dem Baby, das er Recha nennt, und Elijahu zieht Nathan nach Jerusalem. Genauso, wie Nathan damals Recha aufgenommen hat, soll Elijahu sich jetzt um Geschem kümmern und ihn wie einen eigenen Sohn großziehen.
Kapitel 4: Recha
Recha glaubt, dass ein Engel sie aus den Flammen des Hauses gerettet haben muss. Nur ungern sieht sie schließlich ein, dass ihr Retter ein Mensch ist. Am Tag nach dem Brand ist Recha voll mit neuem Lebensmut und verbringt ihre Zeit damit, durch Jerusalem zu laufen. Plötzlich begegnet sie dem Tempelritter und erkennt in ihm ihren Retter. Recha ist wie verzaubert und bittet Daja, den Tempelritter zum Abendessen in Nathans Haus einzuladen.
Kapitel 5: Der Tempelritter
Trotz eines vereinbarten Waffenstillstands griffen einige Truppen der Tempelritter das Gefolge des Sultans an. Jedoch gerieten sie in einen Hinterhalt und der Sultan hat alle beteiligten Tempelritter enthaupten lassen. Lediglich dem Tempelritter Leu von Flinek zeigte er Gnade.
Der Schutz des Sultans bringt den Tempelherrn Leu von Flinek dazu, über sein Leben nachzudenken. Bis vor Kurzem dachte er, sein Name sei Curd von Stauffen. Allerdings ist er nicht der Sohn Konrads von Stauffen, sondern sein Neffe. Es fällt dem Tempelherrn schwer, diese Tatsache hinzunehmen.
Am nächsten Tag wendet sich der Tempelritter an den Patriarchen von Jerusalem. Dieser fordert ihn auf, heimlich als Spion gegen Sultan Saladin zu arbeiten und den Sultan zu töten. Doch der Tempelherr verweigert diese Aufgabe, denn er will dem Sultan nicht schaden, nachdem dieser ihn gerettet hat. Der Patriarch allerdings beruft sich auf die christliche Pflicht, den Anweisungen der Kirche zu folgen.
Kapitel 6: Al-Hafi
Der Derwisch (muslimischer Mystiker) al-Hafi wurde von seinem Cousin, Sultan Saladin zum Schatzmeister ernannt. Diese Neuigkeit erzählt al-Hafi seinem guten Freund Nathan. Aber Nathan ist nicht begeistert, denn er hält Saladin für einen grausamen Herrscher.
Al-Hafi glaubt, dass Saladin den Tempelritter nur deshalb verschont hat, weil er dem verschollenen Bruder des Sultans ähnlich sieht. Zur gleichen Zeit beobachtet al-Hafi ein geheimes Treffen zwischen dem jüngeren Bruder des Sultans Melek und dem Hauptmann Abu Hassan.
Weil der Sultan Geldsorgen hat, schlägt seine Schwester Sittah dem Schatzmeister vor, Nathan um ein Darlehen zu bitten.
Kapitel 7: Daja
Daja berichtet in diesem Kapitel von Nathans zufälligem Treffen mit dem Tempelritter. Nathan hat sich für die Rettung seiner Tochter bedankt, doch der Tempelritter hat den Juden verachtungsvoll abgewiesen. Daraufhin wendet sich Daja an den jungen Tempelritter und erinnert ihn an die christlichen Werte.
Anschließend lädt sie ihn zum Abendessen in Nathans Haus ein. Durch Gespräche über die Bibel und die Vorstellung einer idealen Welt freunden sich Nathan und der Tempelritter schließlich an. Auch Recha ist begeistert von dem jungen Mann und verliebt sich in ihn.
Kapitel 8: Recha
Recha träumt davon, dass ihre Liebe zum Tempelritter unerfüllt bleibt. Am liebsten würde sie über ihre Gefühle sprechen, aber keine ihrer Freundinnen ist in der Nähe oder hat Zeit für sie.
Kapitel 9: Sittah
Sittah ist die Schwester des Sultans. Sie denkt über den englischen König Richard Löwenherz nach. Dieser hat ihr angeboten, einen seiner Cousins zu heiraten. Sittahs anderer Bruder Melek soll die verwitwete Schwester des Königs heiraten. Melek ist begeistert von dem Plan, denn so kann er seinen Bruder Saladin schwächen und selbst an Macht gewinnen.
Saladin bedenkt das Angebot, denn er wünscht sich Frieden in Jerusalem. Allerdings gibt es Probleme: Die Schwester des Königs lehnt eine Hochzeit mit Melek ab. Außerdem müsste Sittah vor ihrer eigenen Hochzeit zum Christentum übertreten.
Der Sultan bittet darum, die Anforderungen überdenken zu dürfen. Denn aufgrund des Geldmangels im Staat kann er die Kreuzfahrer nicht angreifen. Deshalb drehen sich seine Gedanken nach kurzer Zeit wieder um den Reichtum der Juden.
Kapitel 10: Abu Hassan
Hauptmann Abu Hassan hat die Tempelritter in den Hinterhalt geführt, als diese den Waffenstillstand gebrochen hatten. Seitdem hat der Sultan großes Vertrauen in den Hauptmann.
Doch Abu Hassan hat ein Geheimnis: Er hat sich einer Widerstandsgruppe angeschlossen und plant, Saladin zu stürzen. So soll Melek, der jüngere Bruder des Sultans, an die Macht kommen. Abu Hassan verurteilt Saladin dafür, seinen Feinden nicht grausam genug gegenüberzutreten. Außerdem sei Saladins Akzeptanz anderer Religionen ketzerisch.
Kapitel 11: Der Tempelritter
Der Tempelritter erwidert Rechas Gefühle, obwohl er weiß, dass die Beziehung zwischen einer Jüdin und einem Christen keine Chance hätte. Er denkt auch über seine Herkunft nach. Bereits als Kind hat er gemerkt, dass er anders war als seine Brüder. Späterkam heraus, dass er nicht der Sohn von Konrad von Stauffen ist, sondern das Kind der Schwester des Königs. Seine Mutter hatte ihn als Kind zurückgelassen, um ihrem Mann nach Jerusalem zu folgen.
Als es zum Dritten Kreuzzug kam, hat der Tempelritter sich angeschlossen, um bei der Eroberung Jerusalems zu helfen.
Kapitel 12: Al-Hafi
Al-Hafi berichtet, wie Sittah ihn losgeschickt hat, Nathan in den Palast einzuladen. Dort angekommen hat der Sultan Nathan den Weisen jedoch nicht um Geld gebeten. Stattdessen stellt er ihm die Frage, welche Religion die Wahre sei. Al-Hafi ist besorgt um seinen Freund und sieht in der Frage eine Falle, doch Nathan antwortet mit einer Geschichte, der sogenannten Ringparabel:
In einer Familie gibt es einen Ring, der seinen Träger zu einem wohltätigen Menschen macht. Dieser Ring wird immer vom Vater an den Sohn weitergegeben, den er am meisten liebt. Eines Tages allerdings gibt es einen Vater, der seine drei Söhne gleichermaßen liebt. Deswegen lässt er heimlich Kopien des Rings herstellen und verteilt sie an die Söhne.
Nach dem Tod des Vaters geraten die Söhne in Streit darüber, welcher Ring der echte ist. Sie wenden sich an einen Richter, doch auch der kann keine Unterschiede feststellen. Er weist die Söhne deswegen an, sich so wohltätig zu verhalten, als sei ihr Ring der echte.
Saladin versteht sofort, was Nathan ihm mit der Geschichte sagen möchte: Die drei Ringe stehen für die drei Religionen Christentum, Judentum und Islam und der Vater für Gott. Obwohl sie sich unterscheiden, haben alle drei den gleichen Kern. Sie sollen Gottes Liebe weitertragen und dankbar sein für das Leben. Der Sultan ist gerührt von dieser Botschaft und er und Nathan werden Freunde.
Nathan bietet dem Sultan daraufhin ein Darlehen an, um die Stadt vor neuen Angriffen durch die Templer zu schützen. Dabei sprechen sie auch über den Tempelritter, der vom Sultan begnadigt wurde und später Recha gerettet hat. Nathan gibt den Namen und Aufenthaltsort des Tempelritters an den Sultan weiter.
Später spricht Nathan mit al-Hafi. Er vertraut ihm an, dass seine Botschaft vom friedlichen Zusammenleben der Religionen lediglich eine Wunschvorstellung sei und die Wirklichkeit anders aussehe.
Kapitel 13: Daja
Daja hat plötzlich Heimweh nach ihrem Leben in Europa und sucht den Tempelritter auf. Sie weiß, dass die Wahrheit über Rechas Vergangenheit Nathans Leben in große Gefahr bringt. Trotzdem deutet sie vor dem Tempelritter an, dass Recha eigentlich Christin ist und nur von Nathan adoptiert wurde.
Kapitel 14: Der Tempelritter
Der Tempelritter weiß nicht so recht, was er mit der Wahrheit über Rechas Herkunft anfangen soll. Obendrauf gibt es auch noch sein Keuscheitsgelübde, das seiner Beziehung mit Recha im Weg steht. Deshalb sucht er den Patriarchen auf, um ihn um eine Aufhebung des Gelübdes zu bitten.
Er erzählt dem Patriarchen die Geschichte von einem Juden, der eine Christin aufgezogen hat. Als der Patriarch den Namen des Juden wissen will, erkennt der Tempelritter die Gefahr, in die er Nathan gebracht hat. Es wird nicht klar, ob er Nathans Namen verraten hat. Trotzdem beschließt der Tempelherr, den Sultan um Hilfe zu bitten.
Kapitel 15: Geschem
Geschem darf zusammen mit Elijahu Nathan auf eine Geschäftsreise nach Jericho begleiten. Zu Elijahu hat Geschem ein enges Verhältnis aufgebaut und sieht in ihm einen Vater. Trotzdem ist Geschem unsicher, denn er weiß nichts über seine eigene religiöse Abstammung.
In Jericho lernt Geschem einen muslimischen Jungen kennen. Die Begenung mit muslimischen Gebeten zeigt ihm aber, dass er als Jude leben möchte.
Kapitel 16: Recha
Recha berichtet, wie sie von Daja erfahren hat, dass sie Nathans Adoptivtochter ist. Daja wollte auf diesem Weg, die Beziehung zwischen Recha und dem Tempelherrn möglich machen. Doch Recha ist verzweifelt und fühlt sich betrogen. Sie läuft planlos durch die Stadt.
Als sie nach Hause zurück kommt, trifft sie auf Geschem. Sie fühlt sich mit ihm verbunden, denn beide sind ehemalige Findelkinder.
Kapitel 17: Elijahu
Elijahu blickt auf einen unfassbar schlimmen Tag zurück: Nathan und Elijahu begeben sich in den Palast des Sultans, um Sittah Stoffe zu verkaufen. Die Stimmung ist angenehm und herzlich und auch der Tempelritter ist vor Ort. Gerüchte gehen um, dass es sich beim Tempelritter um den Sohn von Saladins verschollenem Bruder handelt. Elijahu hat außerdem den Hauptmann Abu Hassan im Blick und vermutet böse Pläne.
Auf dem nächtlichen Weg nach Hause werden Nathan und Elijahu überfallen. Die vermummten Angreifer ermorden Nathan und verletzen Elijahu schwer. Nur mit Mühe schleppt Elijahu Nathans Leichnam nach Hause.
Kapitel 18: Recha
Im letzten Kapitel trauert Recha um ihren Vater. Dabei erinnert sie sich an ein Gespräch mit Nathan vor seinem Tod. Er erzählte ihr von dem Brand, bei dem seine Familie ums Leben kam und wie Recha zu ihm kam. Danach erinnert er Recha daran, dass sie seine Tochter sei, auch wenn sie nicht leiblich verwandt seien.
Später wacht Elijahu aus der Bewusstlosigkeit auf. Er ist sich sicher, das Abu Hassan hinter dem Angriff und Nathans Mord steckt. Der Tempelherr hingegen verdächtigt den Patriarchen und dessen Gefolge. Er macht sich große Vorwürfe, weil er Nathan ungwollt verraten hat.
Doch Recha sehnt sich nicht nach Rache. Stattdessen möchte sie Nathans Erbe antreten und wie er ein wohltätiger und toleranter Mensch sein.
Interpretation – Nathan und seine Kinder
Du kannst den Roman auf verschiedene Weisen interpretieren. Zum Beispiel kannst du dir die Ringparabel genauer anschauen und überlegen, wie sie mit dem Ende des Romans zusammenhängt.
Die Botschaft der Ringparabel ist, dass alle drei Religionen gleichwertig sind. Alle teilen sich die Liebe zu Gott und zu den Menschen. Deshalb sollen die Religionen friedlich zusammenleben und anderen Menschen tolerant gegenübertreten.
Während Nathan und der Sultan sich anfreunden und auch der Tempelherr über seine Vorurteile hinwegsieht, gibt es in dem Roman auch intolerante Figuren. Abu Hassan und der Patriarch zum Beispiel, berufen sich streng auf ihre Religion und sehen andere als Feinde.
Lessings Drama „Nathan der Weise“ nimmt ein gutes Ende und die Figuren bilden trotz ihrer Religionsunterschiede eine große Familie. Anders sieht es in „Nathan und seine Kinder“ aus. Am Ende des Romans wird Nathan ermordet. Deshalb bleibt zum Schluss die Frage offen, ob die ideale Welt der Ringparabel, in der alle Religionen friedlich zusammenleben überhaupt möglich ist.
Zeitgeschichtlicher Hintergrund – Nathan und seine Kinder
„Nathan und seine Kinder“ hinterfragt, ob ein friedliches Zusammenleben der Religionen in unserer modernen Welt funktionieren kann. Du kannst den Roman der Gegenwartsliteratur zuordnen. Werke der Gegenwartsliteratur beschäftigen sich häufig mit politischen Ereignissen oder Konflikten.
Auch heutzutage ist das Thema des Friedens und der Religionsfreiheit wichtig. Denn unsere Gesellschaft ist geprägt von Multireligiösität. Das bedeuter, dass viele Religionen nebeneinander existieren. Deshalb sind Werte wie Toleranz und Offenheit wichtig.
Gegenwartsliteratur
Zur Gegenwartsliteratur gehören viele Werke, die sich mit aktuellen Ereignissen auseinandersetzen. Wenn du mehr über diese spannende Epoche erfahren willst, dann klicke hier.