Du willst wissen, worum es in der Kurzgeschichte „Der Filialleiter“ geht? In diesem Beitrag und Video findest du eine Zusammenfassung und Analyse zum Inhalt.

Inhaltsübersicht

Der Filialleiter – Übersicht

Der Filialleiter“ ist eine Kurzgeschichte von Thomas Hürlimann, die 1992 veröffentlicht wurde. Die Geschichte ist etwa eine Seite lang.

Im Mittelpunkt der Handlung steht ein Ehepaar, das abends zusammen auf dem Sofa sitzt und Fernsehen schaut. In einer Talkshow erkennt der Ehemann seine Frau wieder. Dabei stellt er fest, dass sie ihn dort vor allen bloßstellt. Seine innere Unruhe beruhigt sich allerdings schnell und beide schauen danach die Tagesschau, als wäre nichts gewesen.

Wenn du die Kurzgeschichte erst einmal selbst lesen möchtest, findest du sie hier.

Der Filialleiter – Inhaltsangabe

Der Filialleiter Willy P. sitzt abends mit seiner Frau Maria-Lisa vor dem Fernseher. Ihre Füße stehen in einem warmen Kamillenbad, da sie von einem anstrengenden Tag auf der Arbeit im Supermarkt zurückgekommen sind. Beide arbeiten im selben Supermarkt. Willy entdeckt Maria-Lisa in einem Fernsehprogramm bei einer Talkshow. Sie sitzt dort und wird gefragt, was sie für ihren Ehemann empfindet. Als sie „Nichts“ antwortet, ist Willy entsetzt und wendet sich direkt an sie.

Maria-Lisa tut allerdings so, als wäre alles normal und reagiert gar nicht auf das Entsetzen ihres Mannes. Die Maria-Lisa im Fernsehen berichtet daraufhin weiter, dass ihr Mann sie anekeln würde, aber sie sich mittlerweile daran gewöhnt hätte und keinen Hass mehr verspürt. Willy schaut sich in der Wohnung um und stellt fest, dass sich alles rechtmäßig an seinem Platz befindet. Währenddessen füllt Maria-Lisa neues Wasser in die Kamillenbäder. Das beruhigt Willy und er beginnt, sich zu entspannen.

Als er aber wieder auf den Fernseher blickt und dort immer noch Maria-Lisa sieht, kommt das Entsetzen zurück. Er denkt darüber nach, wie die öffentliche Bloßstellung durch seine Frau seinen Ruf als Filialleiter ruiniert. Willy fürchtet, dass sein Geschäft zerstört werden wird.

Nachdem Maria-Lisa ihn warnt, dass das Wasser kalt wird, steigt Willy aus dem Kamillenbad und trocknet sich die Füße. Kurz darauf sitzen beide Ehepartner wieder auf dem Sofa als wäre nichts gewesen. Sie schauen sich gemeinsam die Tagesschau an, während Willy ein Bier trinkt und Maria-Lisa Salzstangen knabbert.

Der Filialleiter – Analyse

Da du jetzt weißt, worum es in der Kurzgeschichte geht, kannst du nun mit deiner „Der Filialleiter“ Analyse beginnen. Bei der Analyse schaust du dir viele verschiedene Merkmale der Geschichte genauer an. Beispielsweise könnten das die Figuren selbst sein oder die Sprache, die beim Schreibstil verwendet wird. Auch die Erzählperspektive der Geschichte eignet sich oft für eine Untersuchung.

Bei „Der Filialleiter“ kannst du vieles interpretieren. Hier findest du alle wichtigen Aspekte, die du für eine „Der Filialleiter“ Analyse gebrauchen kannst.

Figurenanalyse – Der Filialleiter

Die Hauptfigur der Erzählung ist der Filialleiter Willy P. Außer seiner Berufung und seinem Namen findest du nicht viel über ihn heraus. Die Geschichte stellt hauptsächlich seinen Alltag nach der Arbeit dar, der einer strengen Routine folgt. Jeden Abend tut er genau dasselbe: Er wärmt seine Füße in einem Kamillenbad und sieht fern, während er ein Bier trinkt. Diesen Alltag teilt er mit seiner Frau Maria-Lisa. Über sie findest du genauso wenig heraus.

Während der kompletten Geschichte führen die beiden Figuren keinen direkten Dialog miteinander. Sowohl Willy als auch Maria-Lisa sprechen den Anderen einmal an, erhalten allerdings keine oder eine verzögerte Reaktion darauf. Das hauptsächliche Gespräch zwischen ihnen findet durch den Fernseher und Willys Gedanken statt. Das Gespräch der beiden ist also indirekt.

Du findest dadurch mehr über die Beziehung zwischen den beiden Figuren heraus, als du es durch ihr eigentliches Verhalten tust. Zum Beispiel stellst du fest, dass Maria-Lisa keine Gefühle für ihren Ehemann empfindet, aber ihm das nicht persönlich mitteilt. Außerdem bemerkst du, dass Willy diese Offenbarung nur stört, weil er dadurch eine Rufschädigung fürchtet. Eine emotionale Verbindung zu seiner Frau scheint er nicht zu haben.

Erzählperspektive & Sprache – Der Filialleiter

Die Kurzgeschichte hat einen personalen Erzähler . Das bedeutet, dass der Erzähler aus der Perspektive des Hauptcharakters in der Er-Form berichtet. Er weiß auch nur genauso viel, wie es der Charakter selbst tut. Insgesamt ist der Schreibstil der Geschichte recht einfach gehalten und es gibt viele kurze Sätze. Das weist darauf hin, dass die beiden Figuren sich nicht viel zu sagen haben und Kommunikation an sich nicht ihre Stärke ist. Die Erzählung wirkt meist monoton und distanziert, es wird kaum auf die Gefühle der Charaktere eingegangen.

Die Erzählung enthält Ellipsen : Dazu zählt zum Beispiel der Ausruf „Und das in Großaufnahme!“ als Willy entsetzt darüber ist, dass Maria-Lisa ihn öffentlich bloßstellt. Hürlimann arbeitet ebenfalls mit Metaphern . Das Sinnbild „[…] ein totes Paar Füße, im Supermarkt plattgelatscht.“ betont beispielsweise die Leblosigkeit der Beziehung der beiden Charaktere. Die Tatsache, dass das Wasser im Fußbad dauerhaft als „lauwarm“ bezeichnet wird, lässt sich in diesem Sinne auch auf das Verhältnis des Ehepaars beziehen.

Auf diese Aspekte kannst du auch in deiner „Der Filialleiter“ Interpretation weiter eingehen.

Analyse – Der Filialleiter

Im Kern der Geschichte steht die gestörte Kommunikation eines Ehepaars. Beide sind emotional distanziert zueinander, aber teilen dies dem Anderen nicht mit. Vielmehr geht es ihnen darum, ihren routinierten Alltag aufrechtzuerhalten. Die gewohnte Wohnzimmerumgebung beruhigt Willy und veranlasst ihn dazu, sein Entsetzen gegenüber seiner Frau schnell zu verdrängen.

Die Talkshow im Fernsehen dient hier als eine Art alternative Realität, die die Wirklichkeit zeigt. Nur durch sie findet der Leser heraus, wie die Beziehung zwischen dem Ehepaar eigentlich aussieht. Die Realität im Wohnzimmer auf der Couch stellt die Verdrängung ihrer Probleme dar. Beide Figuren reden dort kaum miteinander und sprechen wenn überhaupt nur sehr unpersönliche oder offensichtliche Tatsachen an. Trotzdem spielt der Großteil der Kurzgeschichte in der Wohnzimmerrealität. Das weist darauf hin, dass die Gefühlslosigkeit der Eheleute den Großteil ihrer Beziehung zueinander einnimmt.

Insgesamt stellt die Kurzgeschichte eine gestörte zwischenmenschliche Beziehung dar. Ursache dieser Störung ist der langweilige und dennoch bequeme Alltag, von dem sich beide Figuren nicht lösen wollen. Sie verbergen stattdessen lieber ihre Unzufriedenheit, verdrängen sie oder finden sich einfach mit ihr ab.

Der Filialleiter Analyse – häufigste Fragen

  • Worum geht es im „Der Filialleiter“ Text?
    In der Kurzgeschichte „Der Filialleiter“ geht es um die Kommunikationsprobleme eines Ehepaars. Anstatt ihre Unzufriedenheit einander gegenüber anzusprechen, folgen sie routiniert ihrem Alltag. Dadurch ist ihr Verhältnis zueinander entfremdet und isoliert.

  • Wann und von wem wurde „Der Filialleiter“ geschrieben?
    Der Autor von „Der Filialleiter“ ist Thomas Hürlimann. Die Kurzgeschichte ist 1992 im Sammelband „Die Satellitenstadt“ erschienen.

Interpretation Kurzgeschichte

Klasse! Jetzt weißt du, worum es in der Kurzgeschichte von Thomas Hürlimann geht und was du in einer „Der Filialleiter“ Analyse schreiben kannst. Wenn du mehr darüber wissen möchtest, wie du Kurzgeschichten interpretierst, dann schau in unserem Video dazu vorbei!

Zum Video: Interpretation Kurzgeschichte
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