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Die Leiden des jungen Werther – Zusammenfassung

Du suchst eine Zusammenfassung für „Die Leiden des jungen Werther“? Hier und in unserem Video findest du eine Übersicht, eine Figurenkonstellation und eine Interpretation von Goethes Werk!

Inhaltsübersicht

Die Leiden des jungen Werther – Übersicht

In „Die Leiden des jungen Werther“ geht es um Werther, der in eine verlobte Frau namens Lotte verliebt ist. Weil sie kein Paar sein können, fühlt Werther sich hoffnungslos und nimmt sich am Ende das Leben. 

Die Leiden des jungen Werther – Inhaltsangabe

In dem Briefroman geht es um den Juristen Werther. Er ist in eine kleine Stadt gezogen, um seiner Familie bei Erbschaftsangelegenheiten zu unterstützen. Dabei verliebt er sich in Lotte, die aber bereits verlobt ist. Er trifft sie jeden Tag und versucht alles, um sie für sich zu gewinnen. Ihr Verlobter und späterer Mann Albert ist viel auf Geschäftsreisen, was Werther ausnutzt, um sich mit ihr alleine zu treffen.

Außerdem verbringt Werther zur Erholung viel Zeit in der Natur. Da Lotte seine Liebe nicht erwidert, wird er immer trauriger. Auch die Natur bringt Werther dann keine Freude mehr. Der Roman endet in seinem Selbstmord, weil er die Enttäuschung nicht mehr ertragen kann.

Übrigens

Der Originaltitel des Briefromans ist „Die Leiden des jungen Werthers“. Goethe entschied sich aber später für die Form ohne das Genitiv -s. Deshalb liest du gerade eine „Die Leiden des jungen Werther“ Zusammenfassung und keine „Die Leiden des jungen Werthers“ Zusammenfassung. Der Titel mit -s ist heute also eher falsch.

Die Leiden des jungen Werther – Figurenkonstellation

Damit du dir die Handlung besser vorstellen kannst, siehst du hier eine Figurenkonstellation  mit den wichtigsten Charakteren des Romans. Die Handlung ist durch den Dreieckskonflikt zwischen Werther, Albert und Lotte bestimmt.

Die Leiden des jungen Werther - Figurenkonstellation
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Die Leiden des jungen Werther – Figurenkonstellation

Werther

  • Jurist aus dem gehobenen Bürgertum
  • hilfsbereit, sozial, beliebt 
  • strebt nach Freiheit, die er zum Beispiel in der Natur findet
  • handelt nach seinen Gefühlen und nicht nach seinem Verstand

Lotte

  • Verlobte und spätere Ehefrau von Albert
  • hilfsbereit, fleißig und lebensfroh
  • sieht in Werther nur einen guten Freund
  • hat ähnliche Interessen wie Werther, deshalb sieht er sie auch als seine Seelenverwandte

Albert

  • Verlobter und späterer Ehemann von Lotte
  • strebsam und fleißig, deshalb von Adligen geschätzt
  • charakterliches Gegenteil von Werther, denkt und handelt rational
  • ihn stört die Freundschaft zwischen Werther und Lotte nicht

Wilhelm

  • Freund von Werther
  • Briefe sind an ihn adressiert 

Die Leiden des jungen Werther – Zusammenfassung

Der Roman besteht aus Briefen von Werther an seinen Freund Wilhelm und wurde von einem fiktiven, also ausgedachten Herausgeber veröffentlicht. Über die Handlungsorte ist wenig bekannt, außer dass Werther in dem fiktiven Ort Wahlheim wohnt. Die Handlung findet innerhalb von 20 Monaten statt.

Der erste Brief ist vom 4. Mai 1771, der Tod Werthers ist am 24. Dezember 1772. Der Roman ist in einen ersten und zweiten Teil untergliedert. Die beiden Teile sind noch einmal in die einzelnen Briefe unterteilt. Insgesamt sind es 81 Briefe. Die Teile stellen wir dir hier vor. 

Erster Teil – Die Leiden des jungen Werther Zusammenfassung

Der 1. Teil beginnt mit einer Einleitung durch den ausgedachten Herausgeber der Briefe. Er berichtet, dass er alle Briefe, die er finden konnte, in dem Werk zusammengetragen hat.

Briefe vom 4. Mai bis 27. Mai 1771 – Die Leiden des jungen Werther Zusammenfassung

In den ersten Briefen schreibt Werther seinem Freund Wilhelm über den Erbschaftsstreit seiner Tante und Mutter, um den er sich kümmern soll. Deshalb ist er in seine Heimat gereist. Er findet es aber gut so, weil er sich damit von seiner vorherigen Beziehung ablenken kann. Er verbringt viel Zeit in der Natur und spaziert täglich. Deshalb zieht er von der Stadt in den kleinen Ort Wahlheim, um dort die Natur zu genießen. Nach einiger Zeit sehnt er sich auch wieder nach einer Beziehung. Außerdem berichtet Werther über seine Hobbys Zeichnen und Lesen.

Briefe vom 16. Juni bis 26. Juli 1771 – Die Leiden des jungen Werther Zusammenfassung

In den nächsten Briefen berichtet Werther von seinem ersten Treffen mit Lotte. Er ist auf dem Weg zu einem Tanzball und Lotte, die Tochter eines Amtmanns, fährt mit in seiner Kutsche. Ihr Vater arbeitet in der Verwaltung. Auf dem Ball ist Werther beeindruckt von Lottes Persönlichkeit. Er schätzt ihre Natürlichkeit und ihre schönen Bewegungen. Außerdem gibt sie sich ganz ihren Gefühlen hin. Das ist genau das, was Werther in einer Partnerin sucht. Er erfährt aber auch, dass Lotte mit Albert verlobt ist, der gerade auf Geschäftsreisen ist. Er merkt, dass sie ihren Verlobten wirklich mag und ist traurig darüber.

In den folgenden Wochen verbringt er viel Zeit in dem Haus von Lottes Eltern. Es ist nicht weit weg von seinem Wohnort. Durch seine häufigen Besuche erhofft er sich, zu erfahren, ob Lotte ähnliche Gefühle hat wie er. 

Werther wünscht sich nichts sehnlicher, als seine eigene Familie mit Kindern zu gründen. Er gesteht sich ein, in Lotte verliebt zu sein. Trotzdem spricht Lotte weiterhin viel von Albert, was ihn sehr kränkt. Seine Mutter und sein Brieffreund Wilhelm schlagen ihm vor, Abstand zu ihr zu gewinnen, indem er auf Reisen oder Arbeiten geht. Werther ist allerdings zufrieden mit seiner derzeitigen Situation.

Briefe vom 30. Juli bis 3. September 1771 – Die Leiden des jungen Werther Zusammenfassung

In den Briefen berichtet er, dass Albert zurückgekommen ist. Werther ist freundlich zu ihm, auch wenn er es nicht unbedingt sein will. Trotzdem besucht er weiterhin Lotte, was Albert nicht stört. Werther versucht aber, Albert aus dem Weg zu gehen und Lotte allein zu treffen. Wilhelm rät ihm, entweder für die Liebe zu kämpfen oder es ganz sein zu lassen. Werther traut sich beides aber nicht.

Er unterhält sich viel mit Albert und stellt fest, dass beide ganz unterschiedliche Ansichten haben. Albert sieht Selbstmord als Schwäche, Werther hingegen als Stärke und Rebellion. Mittlerweile empfindet er die Natur nicht mehr als schön, sondern als Raum der Zerstörung. Er vergleicht sie mit seiner Liebessituation. Er beschließt nun doch, abzureisen. Das tut er ohne wirkliche Verabschiedung von Lotte.

Zweiter Teil – Die Leiden des jungen Werther Zusammenfassung

Zwischen dem 1. und dem 2. Teil gibt es keinen großen Zeitsprung, es geht also direkt weiter mit der Geschichte.

Briefe vom 20. Oktober 1771 bis 19. April 1772 – Die Leiden des jungen Werther Zusammenfassung

Werther arbeitet nun als Gehilfe am Hofe eines Gesandten, also eines Botschafters. Seine Arbeit gefällt ihm allerdings nicht, weil er seine Freiheiten nicht mehr ausleben kann. Er sehnt sich nach einer Befreiung aus den festen ständischen Strukturen. Allerdings geht es ihm auch etwas besser, weil er weniger Zeit hat, um über Lotte nachzudenken.

Außerdem berichtet Werther von der Hochzeit von Lotte und Albert. Er wusste das Datum vorher nicht, weil Albert ihm ein falsches nannte. Kurze Zeit später wird Werther entlassen, weil er darum gebeten hat. Er möchte nicht weiter für den Gesandten arbeiten.

Briefe vom 5. Mai 1772 bis 18. Juni 1772 – Die Leiden des jungen Werther Zusammenfassung

Werther kehrt zurück in die Stadt seiner Kindheit. Er schwelgt in den Erinnerungen an seine Kindheit und genießt es, das wieder an dem Ort zu erleben. Dort trifft er auf einen Fürsten, der das komplette Gegenteil von Werther ist. Der Fürst stellt nämlich den Verstand über Seele und Gefühle. Werther reist erneut ab und fährt zurück nach Wahlheim, weil er Lotte wiedersehen will und sich nicht verstanden fühlt.

Briefe vom 29. Juli 1772 bis 17. Dezember 1772 – Die Leiden des jungen Werther Zusammenfassung

Werther träumt oft von Lotte und stellt sich vor, wie es wäre, wenn er ihr Mann wäre. Es macht ihn unglücklich und er kann es nicht ertragen, dass Albert seine geliebte Frau bekommen hat. Das hält ihn aber nicht davon ab, noch mehr Kontakt zu Lotte aufzubauen. Er erlebt Höhen und Tiefen. Doch am Ende siegt die Trauer und er sehnt sich jeden Tag immer mehr nach dem Tod. Er merkt aber auch, dass er mit seinem Leid nicht alleine ist. 

Mittlerweile erwischt sich Werther auch dabei, dass er Albert den Tod wünscht, um selbst Lotte heiraten zu können. Außerdem offenbart er, dass er ohne Lottes Liebe nicht leben möchte. Er ist der Meinung, dass er sie besser behandeln könnte und Albert nicht der richtige Mann für seine Lotte ist. In den letzten Briefen berichtet er immer häufiger von der inneren Leere, die er verspürt. Er hält sich für unwichtig. Das einzige, das ihm noch etwas Trost spendet, sind die Bücher, die er liest. Er erkennt sich in ihnen wieder und fühlt sich verstanden.

Später trifft Werther einen Mann, dem es ähnlich geht. Dieser Mann kann seine Geliebte aber nicht haben, weil sie einem höherem Stand angehört. Später erfährt Werther durch Albert, dass der Mann auch in Lotte verliebt ist.

20. bis 23. Dezember 1772 – Die Leiden des jungen Werther Zusammenfassung

Werther schreibt in den Tagen kaum noch Briefe. Deshalb fügt der erfundene Herausgeber noch Erzählungen hinzu. Er berichtet, dass Albert die Arbeit bevorzugt und Lotte alleinlässt. Albert und Werther verstehen sich nicht mehr so gut. Werther besucht Lotte nur noch, wenn ihr Mann bei der Arbeit ist, weil er Albert nicht begegnen will. Werther denkt immer mehr darüber nach, sich das Leben zu nehmen. Er möchte unter diesen Umständen nicht leben.

Am 20. Dezember teilt Lotte Werther mit, dass er sie bis zu Weihnachten nicht besuchen darf. Er hört nicht darauf und besucht sie trotzdem. An diesem Tag küsst er sie, doch sie weist ihn ab. Trotzdem ist er am nächsten Tag davon überzeugt, dass sie ihn liebt. Er beschließt, im Jenseits auf sie zu warten. Deshalb leiht er sich eine Waffe von Albert aus. Daraufhin erschießt er sich und stirbt am nächsten Morgen an seinen Verletzungen.

Die Leiden des jungen Werther – Interpretation

Für den Roman gibt es viele verschiedene Interpretations- und Deutungsansätze. Einige davon stellen wir dir hier vor.

Am wichtigsten ist dabei, dass du den Roman als Sinnbild der Epoche des Sturm und Drang interpretieren kannst. Mehrere Elemente sind eine Anspielung auf die damaligen Gesellschaftsverhältnisse und daraus folgenden Wünsche der jungen Stürmer und Dränger. Werther kannst du als einen empfindsamen Menschen und damit typischen Vertreter des Sturm und Drang  verstehen. Er steigert sich vollständig in seine Gefühlswelt hinein, ohne rational zu denken. Außerdem sind ihm dabei die Regeln der Ständegesellschaft  egal. Er will als freier Mensch leben und über sich selbst entscheiden. Er ist nämlich ein Genie.

Er scheitert aber nicht nur an seinen Gefühlen, sondern auch an der Ständegesellschaft. Dabei interessiert ihn die Meinung der anderen nicht. Albert erzählt ihm, dass Selbstmord nicht die Lösung und auch keine Heldentat ist. Werther bleibt sich aber treu und handelt weiterhin streng nach seinen Gefühlen. Im Gegenteil dazu vertritt Albert nämlich die Epoche der Aufklärung . Er ist pflichtbewusst und handelt nach seinem Verstand

Die Leiden des jungen Werther – Zeitgeschichtliche Einordnung

Die Politik gegen Ende des 18. Jahrhunderts, als das Werk entstand, war geprägt von dem Zusammenschluss vieler kleiner Staaten zum Deutschen Reich. Ein größerer Teil des Bürgertums arbeitete in der zentralen Verwaltung. Dadurch stieg auch die Vaterlandsliebe, weil sich das Volk zusammengehörig fühlte. Vor allem musst du dir aber merken, dass es zu der Zeit eine Ständegesellschaft gab, in der das Bürgertum nach den Regeln des Adels leben musste. 

„Die Leiden des jungen Werther“ ist ein typisches Werk für den Sturm und Drang. In dieser Zeit wollte sich das Volk auf das Individuum und dessen Gefühle konzentrieren. Es ist eine Gegenbewegung zur Aufklärung, in der die Bürger nach Verstand und Vernunft strebten. Im Mittelpunkt des Sturm und Drang stand das Genie, was nach seinen eigenen Regeln handelt. Oft scheiterte das Genie aber, weil es die Normen der Ständegesellschaft nicht durchbrechen konnte. 

Goethe verarbeitete in dem Werk seine Beziehung zur verlobten Charlotte Buff. Die Vorlage für den Selbstmord stammt von dem Suizid seines Freundes Karl Wilhelm Jerusalem. Er war verliebt in eine verheiratete Frau. Da er nicht mit ihr zusammen sein konnte, nahm er sich das Leben.

Die Leiden des jungen Werther – häufigste Fragen

  • Worum geht es in „Die Leiden des jungen Werther“?
    In „Die Leiden des jungen Werther“ geht es um Werther, der sich unglücklich in die verlobte Lotte verliebt. Am Ende der Handlung nimmt er sich das Leben.

  • Wie starb der junge Werther?
    Werther nahm sich das Leben, indem er sich mit einer Pistole in den Kopf schoss. Das tat er, weil er eine Abfuhr von der bereits verlobten Lotte erhielt.

  • Warum leidet der Werther?
    Werther leidet einerseits an seiner unerfüllten Liebe zu Lotte. Andererseits kritisiert er aber auch die Gesellschaft. Die Lebensweise des Bürgertums ist ihm zu oberflächlich und macht ihn ebenfalls unglücklich.

Interpretation

Das war das Wichtigste über „Die Leiden des jungen Werther“. Oft musst du das Werk interpretieren. Wenn du dir da noch unsicher bist, hilft dir unser Video  zur Interpretation des Romans weiter.

Zum Video: Die Leiden des jungen Werther - Interpretation
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