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Der Richter und sein Henker – Zusammenfassung

Du bist auf der Suche nach einer „Der Richter und sein Henker“ Zusammenfassung? Dann bist du hier genau richtig. In diesem Beitrag und im Video zeigen wir dir eine Inhaltsangabe mit einer Figurenkonstellation.

Quiz zum Thema Der Richter und sein Henker - Zusammenfassung
Inhaltsübersicht

Der Richter und sein Henker – Übersicht

Der Roman „Der Richter und sein Henker“ von Friedrich Dürrenmatt wurde 1952 veröffentlicht und spielt in Bern, sowie dem Schweizer Ort Lamboing. Dabei gibt es zwei parallele Handlungsstränge: die Aufklärung eines Mordes in der Gegenwart und eine alte Wette des Kommissars Bärlach mit einem Verbrecher. Letztendlich gelingt es dem Kommissar, sowohl den Mord aufzuklären, als auch seinen Gegenspieler zu besiegen. Jedoch schafft er das nicht mit legalen Mitteln. Vielmehr nimmt er die Dinge selbst in die Hand und stellt somit das Prinzip von Gerechtigkeit infrage.

  • Veröffentlichung: 1952
  • Gattung: Kriminalroman
  • Autor: Friedrich Dürrenmatt
  • Epoche: Nachkriegsliteratur
  • Hauptfiguren: Kommissar Hans Bärlach, Gastmann, Tschanz, Schmied

Der Richter und sein Henker – Inhaltsangabe

Der Roman beginnt mit dem Fund einer Leiche: Der Schweizer Polizist Schmied wurde in seinem Wagen erschossen. Daraufhin wird sein Vorgesetzter, Kommissar Bärlach, mit der Aufklärung des Falls beauftragt. Da Bärlach bereits über sechzig und außerdem schwer krank ist, lässt er sich den jungen Polizisten Tschanz als Helfer bei den Ermittlungen zuteilen. Die beiden finden heraus, dass Schmied regelmäßig an privaten Abendveranstaltungen eines Mannes namens Gastmann teilgenommen hat. Gastmann ist reich und hat politischen Einfluss. So schafft er es auch, die Ermittlungen von Bärlach und Tschanz beenden zu lassen. 

Allerdings kennen sich Bärlach und Gastmann von früher. Denn die beiden haben vor vierzig Jahren eine Wette abgeschlossen: Bärlach ist der Auffassung, dass jedes Verbrechen eines Tages aufgeklärt wird. Gastmann hingegen wettet, dass Verbrechen sich so ausführen lassen, dass sie nie gelöst werden. Über die Jahre hat Gastmann so zahlreiche Verbrechen begangen, die Bärlach ihm nie nachweisen konnte.

Tschanz ist unzufrieden mit dem abrupten Ende der Ermittlungen. Er hat Gastmann im Verdacht, Schmied ermordet zu haben und fährt deswegen allein zu Gastmanns Haus. Es kommt zu einer Schießerei, in der Gastmann von Tschanz getötet wird. Am nächsten Tag treffen sich Bärlach und Tschanz und der Kommissar Bärlach entpuppt sich als Fadenzieher hinter den Ereignissen: Tschanz hatte aus Neid über dessen Position den Polizisten Schmied erschossen. Bärlach hatte ihn bereits im Verdacht und hat deswegen mit ihm zusammengearbeitet. Außerdem hat er Tschanz als Henker benutzt, der schließlich Bärlachs Gegenspieler Gastmann getötet hat. Tschanz stirbt wenig später bei einem Autounfall. Es bleibt unklar, ob es sich um Selbstmord handelt. 

Übrigens: Henker ist eine veraltete Berufsbezeichnung für die Person, die eine Todesstrafe ausführt. Oftmals handelte es sich hierbei um das Erhängen des Verurteilten an einem Galgen. Eine andere Bezeichnung für „Henker“ ist „Scharfrichter“. 

Der Richter und sein Henker – Figurenkonstellation

Damit du die Handlung besser verstehst, stellen wir dir zuerst die wichtigsten Charaktere vor.

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Der Richter und sein Henker – Figurenkonstellation

Kommissar Hans Bärlach

  • alt und schwer krank
  • hat bereits zu Beginn der Geschichte einen Verdacht
  • langjährige Wette mit Gastmann
  • nutzt Tschanz als Henker in seinem Plan
  • besiegt Gastmann, aber nur auf illegalem Weg

Tschanz

  • junger und ehrgeiziger Polizist
  • ermordet seinen Kollegen Schmied aus Neid
  • unterstützt Bärlach bei den Ermittlungen zum Tod von Schmied
  • erschießt Gastmann
  • stirbt am Ende bei einem Unfall

Gastmann

  • langjähriger Gegenspieler von Bärlach 
  • begeht zahlreiche Verbrechen, die nie aufgeklärt wurden
  • besitzt viel Geld und politischen Einfluss
  • wird von Tschanz erschossen

Schmied

  • junger und erfolgreicher Kriminalbeamter
  • Spion im Auftrag Bärlachs
  • sollte unter dem falschen Namen „Dr. Prantl“ Gastmann überwachen
  • wird von Tschanz ermordet 

Weitere Figuren:

  • Dr. Lucius Lutz: Vorgesetzter Bärlachs
  • Oskar von Schwendi: Gastmanns Anwalt und Parteifreund von Lutz

Der Richter und sein Henker – Zusammenfassung

Der Roman spielt im November 1948 in der Schweizer Hauptstadt Bern, sowie dem abgelegenen Ort Lamboing. In 21 Kapiteln gelingt es Kommissar Bärlach, den Mord aufzuklären und seinen Gegenspieler zu besiegen. 

Beginn der Ermittlungen (Kapitel 1-7) – Der Richter und sein Henker Zusammenfassung

Zu Beginn des Romans wird die Leiche des Kriminalbeamten Schmied gefunden. Er wurde in seinem Wagen erschossen. Schmieds Vorgesetzter, Kommissar Bärlach, nimmt die Ermittlungen auf und durchsucht Schmieds Wohnung. Er findet eine Mappe und nimmt diese mit. Anschließend bespricht er das weitere Vorgehen mit seinem Vorgesetzten, dem Untersuchungsrichter Lutz. Bärlach hat bereits einen Verdacht, aber möchte diesen geheim halten. Weil er schon alt ist und zusätzlich an Magenkrebs leidet, lässt er sich außerdem den jungen Kriminalbeamten Tschanz als Assistenz bei den Ermittlungen zuteilen.

Im Terminkalender des Toten stoßen Bärlach und Tschanz auf regelmäßige Treffen mit „G“. Da Schmied zum Mordzeitpunkt einen Anzug getragen hat, vermutet Tschanz, dass es sich bei diesen Treffen um Abendveranstaltungen handelt. Kurzerhand beschließen die beiden, der Spur nachzugehen und fahren am selben Abend zum abgelegenen Ort Lamboing. Dort folgen sie mehreren Limousinen zu einem Haus, dessen Tor mit einem „G“ markiert ist. Der Buchstabe steht für den Namen Gastmann. Sie erkunden das Gelände und Bärlach wird von einem Hund angefallen. Tschanz erschießt das Tier und rettet so Bärlachs Leben. 

Der Lärm macht die Gäste auf die Ermittler aufmerksam und die beiden müssen sich vor Gastmanns Anwalt von Schwendi verantworten. Sie berichten vom Mord an Schmied und Schwendi erklärt sich bereit, mit Gastmann zu sprechen und am nächsten Tag zur Polizeiwache zu kommen. Wieder zu Hause, legt Bärlach seinen Mantel ab und wickelt seinen Arm aus dicken Tüchern, die ihn vor dem Hundeangriff geschützt haben.

Alte Wette (Kapitel 8-14) – Der Richter und sein Henker Zusammenfassung

Am nächsten Tag erscheint von Schwendi im Büro von Untersuchungsrichter Lutz. Die beiden kennen sich aus der Politik. Von Schwendi stellt fest, dass Schmied unter dem falschen Namen „Dr. Prantl“ an Gastmanns Abendveranstaltungen teilgenommen hat. Dort treffen sich Politiker und Unternehmer regelmäßig zu geheimen Besprechungen. Er schlussfolgert, dass Schmied ein Spion gewesen sein muss. Deshalb verlangt er, dass die Polizei diesem Verdacht nachgeht, anstatt sich auf Gastmann zu konzentrieren. Lutz gibt nach und verspricht, Gastmann aus den Ermittlungen rauszuhalten. Kurz darauf findet Schmieds Beerdigung statt. Allerdings wird diese nicht nur durch den strömenden Regen gestört, sondern auch durch zwei Betrunkene. Diese werfen einen Kranz mit der Aufschrift „Unserem lieben Dr. Prantl“ auf den Sarg. 

Als Bärlach nach Hause zurückkehrt, findet er Gastmann in seinem Haus vor. Es stellt sich heraus, dass die beiden sich seit über vierzig Jahren kennen. Damals hatten sie eine Wette abgeschlossen: Gastmann hat gewettet, dass es Verbrechen gebe, die nie aufgeklärt werden könnten. Bärlach wettete dagegen. In den folgenden Jahren hat Gastmann eine Reihe von Verbrechen begangen, die Bärlach ihm nie nachweisen konnte. Er glaubt jedoch, die Wette doch noch gewinnen zu können, woraufhin Gastmann ihn auslacht. Er weist Bärlach darauf hin, dass dieser nur noch ein Jahr zu leben hätte. Dann nimmt Gastmann die Mappe aus Schmieds Wohnung an sich und geht. 

Bärlach akzeptiert die Entscheidung von Lutz, Gastmann von den Ermittlungen auszuschließen. Gemeinsam mit Tschanz fährt er zu einem Schriftsteller, der ebenfalls Gastmanns Abendveranstaltungen besucht hat. Auch er schließt Gastmann als Verdächtigen im Mordfall Schmied aus und gibt ihm ein Alibi. Trotzdem betont er, dass er Gastmann allerlei Verbrechen zutrauen würde. Im Gegensatz zu Bärlach will Tschanz das Verbot, mit Gastmann zu sprechen, nicht so einfach hinnehmen und will zu Gastmann fahren. 

Auflösung (Kapitel 15-21) – der Richter und sein Henker Zusammenfassung

Bärlach hält Rücksprache mit seinem Arzt und dieser bestätigt, dass der Kommissar sich dringend operieren lassen muss. In der Nacht wird in Bärlachs Wohnung eingebrochen und er kann den Täter nur knapp in die Flucht schlagen. Bärlach beschließt daraufhin, krankheitsbedingt eine Woche Urlaub in einer Pension zu machen. Im Taxi zum Bahnhof trifft er erneut auf Gastmann. Er droht, Bärlach umzubringen. Doch der Kommissar widerspricht ihm: Er erklärt, dass er über Gastmann gerichtet habe. Noch am selben Tag würde der Henker zu Gastmann kommen. 

Tschanz hält sich nicht an das von Lutz verhängte Ermittlungsverbot und fährt zu Gastmanns Haus. Dabei tappt er in die Falle des Kommissars. In einer Schießerei tötet Tschanz Gastmann, genau wie Bärlach es im Taxi vorausgesagt hatte. Denn Bärlach hat Tschanz bereits seit langem als den Mörder von Schmied entlarvt und für seinen persönlichen Plan benutzt. Bei einem Abendessen in Bärlachs Haus am nächsten Tag klärt der Kommissar die Geschichte auf: Er hatte Schmied als Spion eingesetzt, um Gastmann endlich überführen zu können. Aus Eifersucht über dessen berufliche Erfolge hat Tschanz seinen Kollegen ermordet. Bärlach hat dies schnell rausgefunden und die Kugel, mit der Tschanz Gastmanns Hund erschossen hatte, sei der Beweis. Im Anschluss hat Bärlach Tschanz als Henker für Gastmann benutzt. Am darauffolgenden Morgen wird Tschanz tot in seinem Auto unter einem Zug vorgefunden. Es bleibt unklar, ob es sich um Selbstmord handelt. Der schwer kranke Kommissar unterzieht sich der dringenden Operation. 

Der Richter und sein Henker – Interpretation

Ein wichtiges Thema in Dürrenmatts Roman ist die Frage nach Gerechtigkeit. Bärlach versucht eine Gerechtigkeit durchzusetzen, die nicht auf legalem Weg erreicht werden kann. Er nutzt daher die Ermittlungen zu Schmieds Tod als Vorwand, um Gastmann zu besiegen. Dabei wird Tschanz — der eigentliche Mörder von Schmied — zu Bärlachs Marionette. Der Kommissar benutzt Tschanz als Henker, der Gastmann tötet. Die Grenze zwischen Gut und Böse verschwimmt hier also. Bärlach kann Gastmann nicht mit den Mitteln der Justiz schlagen und rutscht so selbst auf die Seite der Kriminalität. Der Roman stellt also das Prinzip von Gerechtigkeit in Frage. 

Obwohl es sich bei „Der Richter und sein Henker“ um einen Kriminalroman handelt, rückt die eigentliche Frage nach dem Mörder in den Hintergrund. Stattdessen steht immer mehr die Beziehung zwischen Bärlach und Gastmann im Fokus. Dabei geht es vor allem um moralisches Handeln. Denn Bärlach, der als Polizist eigentlich für moralisch gutes Handeln steht, geht über Leichen, um den Verbrecher Gastmann zu Fall zu bringen. So verliert Bärlach allerdings die alte Wette: Er begeht selbst ein Verbrechen und kommt damit davon — ganz wie Gastmann es immer gesagt hat.

Darüber hinaus ist Dürrenmatts Roman in einem satirischen Stil verfasst. Als Satire bezeichnest du einen Text, der durch übertriebene Darstellungen und Ironie etwas kritisieren will. Oftmals steht hier die Politik oder die Gesellschaft im Fokus. Im Roman findest du viele Szenen, die überspitzt oder grotesk wirken. So auch zum Beispiel die Szene der Beerdigung von Schmied: Die Veranstaltung soll seriös wirken, wird aber von mehreren Faktoren gestört und durch zwei grölende Betrunkene ins Lächerliche gezogen. In den Figuren von Lutz und von Schwendi übt Dürrenmatt außerdem scharfe Gesellschaftskritik: Die beiden gehören der gleichen Partei an. Weil Lutz dem Nationalrat von Schwendi viel zu verdanken hat, lässt er seine Ermittlungen von ihm beeinflussen. 

Der Richter und sein Henker – Historischer Hintergrund

Dürrenmatts Roman wurde 1952 veröffentlicht und gehört damit zur Nachkriegsliteratur. Auch wenn sich „Der Richter und sein Henker“ nicht mit der Zerstörung Deutschlands nach dem Krieg auseinandersetzt, spiegelt der Roman das negative Weltbild dieser Zeit wider. Der Krieg hatte die Menschen gezeichnet. Deshalb stellten sie alte Ideale und Werte in Frage. So zum Beispiel auch den Glauben daran, dass Gerechtigkeit von einer bestimmten Instanz wie beispielsweise der Kirche ausgehen kann. Besonders Künstler und Schriftsteller setzten sich mit diesen Zweifeln an den alten Traditionen in ihrer Kunst auseinander.  

Obwohl die Schweiz im Zweiten Weltkrieg neutral geblieben war, hatten auch dort die Menschen mit den Folgen zu kämpfen. Dürrenmatts Roman zeigt das pessimistische Menschenbild seiner Zeit: In seinem Werk gibt es keine klare Grenze zwischen Gut und Böse. Kommissar Bärlach, der als Polizist eigentlich der ‚Gute‘ in der Geschichte ist, schlägt den Verbrecher Gastmann nur mit dessen eigenen Waffen und nicht auf legalem Weg. Dürrenmatt zeigt so, dass alle Menschen letztendlich Opfer des Zufalls sind und es keine höhere Gewalt gibt, die für Gerechtigkeit sorgt. 

Der Richter und sein Henker – häufigste Fragen

  • Was passiert in „Der Richter und sein Henker“?
    „Der Richter und sein Henker“ spielt 1948 in der Schweiz. Der Kommissar Bärlach klärt einen Mord auf und gewinnt eine alte Wette mit seinem Gegenspieler, dem Verbrecher Gastmann. 

  • Wer stirbt in „Der Richter und sein Henker“?
    Der Polizist Tschanz tötet seinen Kollegen Schmied. Kommissar Bärlach durchschaut ihn und nutzt Tschanz als Henker, um Gastmann umzubringen. 
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Charakterisierung

Jetzt weißt du, wie du eine gute „Der Richter und sein Henker“ Zusammenfassung schreibst. Wenn du noch mehr über die Charaktere erfahren willst, dann schau dir direkt unser nächstes Video an.

Zum Video: Der Richter und sein Henker - Charakterisierung
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