Homo faber – Zusammenfassung

Du suchst eine Zusammenfassung von „Homo faber“? Dann bist du hier genau richtig. In unserem Beitrag und Video  stellen wir dir den Inhalt und die Figuren des Werks vor.

Inhaltsübersicht

Homo faber – Übersicht

In Homo faber geht es um die Lebensgeschichte des Ingenieurs Walter Faber. Auf seiner Reise durch verschiedene Einsatzorte macht er Bekanntschaft mit vielen interessanten Menschen. Dazu zählt die junge Elisabeth, die sich als seine leibliche Tochter herausstellt. Walters Leben und seine rational-nüchterne, Technik liebende Lebensweise werden immer wieder auf die Probe gestellt.

  • Veröffentlichung: 1957
  • Autor: Max Frisch
  • Gattung: Roman
  • Epoche: Literatur der 1950er Jahre, Postmoderne
  • Hauptfiguren: Walter Faber, Hanna Piper, Elisabeth Piper,
  • Aufbau: Inhalt wird in „zwei Stationen“ aufgeteilt
  • Gut zu wissen: Der lateinische Begriff „homo faber“ steht für einen technisch-praktisch orientierten Menschen. 

Homo faber – Inhaltsangabe

Walter Faber ist ein UNESCO-Mitarbeiter. Er arbeitet also für eine Organisation, die sich um Erziehung, Wissenschaft und Kultur kümmert. Wegen seiner Arbeit ist er ständig auf Reisen durch die verschiedensten Länder. Eines Tages lernt er die junge Studentin Elisabeth kennen. Die beiden beginnen nach einigen Hindernissen eine Liebesbeziehung.

Durch viele verschiedene Zufälle stellt sich jedoch heraus, dass Elisabeth die leibliche Tochter von Walter ist. Seine Jugendliebe Hanna hat ihm nämlich die Existenz ihrer gemeinsamen Tochter jahrelang verschwiegen. Elisabeth, die aber einen schweren Unfall erleidet, verstirbt völlig unerwartet. Wenig später erkrankt Walter an Krebs. Die vielen sehr unwahrscheinlichen Ereignisse bringen ihn dazu, sein bisheriges Leben zu hinterfragen.

Homo faber – Figurenkonstellation

Damit du die Zusammenfassung von „Homo faber“ besser verstehst, zeigen wir dir hier eine Figurenkonstellation für das Werk.

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Homo faber – Figurenkonstellation

Walter Faber

  • 50 Jahre alt, Schweizer Ingenieur der UNESCO
  • sein Leben orientiert sich an der Vernunft, der Technik und dem Berechenbaren
  • rational, emotionslos
  • verdrängt die Wahrheit um Elisabeth
  • später wird sein von der Technik geprägtes Weltbild erschüttert

Hanna Piper

  • frühere Geliebte von Walter 
  • charakterliches Gegenteil von Walter
  • emotional, willensstark, selbständig
  • Mutter von Elisabeth 

Elisabeth Piper

  • 20 Jahre alt, Studentin
  • Spitzname: Sabeth
  • jung, spontan, abenteuerlustig
  • interessiert sich für Kunst, Natur und Landschaft
  • Tochter von Hanna und Walter

Homo faber – Zusammenfassung

Der Roman ist so aufgebaut, dass die Hauptfigur Walter Faber eine Art Bericht über sein Leben schreibt. Diesen Bericht kannst du in zwei grundsätzliche Stationen gliedern. Das heißt, es werden zwei wichtige Lebensabschnitte aus Walters Leben genauer beschrieben.

Du kannst dir außerdem merken, dass der Titel des Romans den Inhalt widerspiegelt. „Homo faber“ steht nämlich für einen schaffenden Menschen, der glaubt, das Leben allein mit Rationalität und Technik meistern zu können. Genau so ein Mensch ist auch Walter.

Erste Station – Homo faber Zusammenfassung

Die erste Station ist ein Bericht, den Walter aus seinem Hotelzimmer in Caracas (Venezuela) schreibt. Darin erzählt er als Ich-Erzähler  die zurückliegenden Ereignisse bis zu diesem Zeitpunkt im Hotelzimmer.

Notlandung in der Wüste – Homo faber Zusammenfassung

Als Erstes berichtet der UNESCO-Ingenieur Walter Faber über eine Notlandung in der mexikanischen Wüste. Er sollte beruflich nach Venezuela reisen, als das Propellerflugzeug technische Probleme bekommt. Mit ihm reist ein zunächst unbekannter Deutscher namens Herbert Hencke. Er erinnert Walter stark an seinen ehemaligen Freund Joachim.

Während die Passagiere des Flugzeugs auf Hilfe warten, stellt sich heraus, dass Herbert tatsächlich der jüngere Bruder von Walters Jugendfreund Joachim ist. Walter und Joachim kennen sich aus ihrer gemeinsamen Zeit an einer Universität in der Schweiz. Joachim war damals Medizinstudent. Völlig unerwartet soll Joachim auch noch Walters Jugendliebe Hanna geheiratet haben. Die beiden scheinen außerdem eine Tochter zu haben. Ihre Ehe hielt jedoch nicht allzu lange.

Spontan beschließt Walter also, seinen alten Freund, der momentan in Guatemala arbeitet, zu besuchen. Er erhofft sich dadurch, mehr über Hanna zu erfahren. In Guatemala angekommen muss Walter jedoch feststellen, dass sich Joachim umgebracht hat. Walter reagiert darauf — seiner Natur als Homo faber entsprechend — sehr nüchtern. Denn er zeigt fast keine Emotionen.

Die Schicksalsfahrt – Homo faber Zusammenfassung

Nachdem Walter seine geschäftlichen Angelegenheiten an seinem ursprünglichen Zielort Venezuela erledigt hat, reist er nach New York. Dort wohnt seine 26-jährige Freundin Ivy. Sie möchte Walter unbedingt heiraten und bedrängt ihn deshalb mit ihren Heiratsplänen. Walter fühlt sich eingeengt, schafft es aber nicht, sich endgültig von Ivy zu trennen. Um vor ihr zu flüchten, bucht er eine Schiffsreise durch Europa.

Walter möchte in Paris aussteigen und einen Kongress besuchen. An Bord des Schiffs lernt er dann die junge Studentin Elisabeth Piper, auch Sabeth genannt, kennen. Sie erinnert ihn sehr an seine Jugendliebe Hanna. Er fühlt sich auf unerklärliche Weise mit der jungen Frau verbunden und versucht, ihr näher zu kommen. Schlussendlich macht er ihr sogar einen Heiratsantrag, den Sabeth aber unkommentiert lässt. Die beiden verabschieden sich daher. Bei einem Zwischenstopp in Paris begegnen sich Walter und Sabeth jedoch zufällig wieder. Anstatt wie ursprünglich geplant in Paris zu bleiben, möchte Walter Sabeth auf ihrer weiteren Reise begleiten. Dadurch, dass das Schicksal die beiden unerwartet wieder vereint hat, lässt sich Sabeth überreden. Sie freut sich über Walters Gesellschaft.

Reise nach Athen – Homo faber Zusammenfassung

Sabeth ist auf dem Weg zu ihrer Mutter in Athen. Die Reise nach Athen entwickelt sich später zu einer Liebesreise von Sabeth und Walter. Sie reisen durch ganz Südfrankreich und Italien, um nach Griechenland zu kommen. Während der Reise zeigt sich, wie unterschiedlich Sabeth und Walter sind. Sabeth hat ein großes Interesse für Kunst, Natur und Sinnlichkeit, wohingegen Walter gerne in seiner rationalen, gefühlslosen und wissenschaftlichen Welt der Technik lebt. Es kommt sogar zu einer gemeinsamen Nacht der beiden. 

Durch Sabeths Erzählungen über ihre Mutter und ihr Leben erfährt Walter jedoch, dass sie Hannas Tochter ist. Hanna, also Walters Jugendliebe, war zu dem Zeitpunkt als Walter sie verlassen hatte, schwanger.

Da die beiden sich aber auf eine Abtreibung geeinigt hatten, verdrängt Walter die Möglichkeit, dass er Sabeths leiblicher Vater sein könnte. Die beiden beginnen offiziell eine Liebesbeziehung. In Griechenland angekommen hat Sabeth einen schrecklichen Unfall. Sie wird von einer Schlange gebissen und stürzt dann einen Abhang herunter. Dabei schlägt sie sich den Kopf an. Walter bringt sie in ein Athener Krankenhaus. Da er den Ärzten jedoch nicht von der Kopfverletzung erzählt, stirbt Sabeth letztendlich an den Folgen der Verletzung.

Wiedersehen mit Hanna – Homo faber Zusammenfassung

Im Krankenhaus begegnet Walter schließlich Hanna. Die beiden unterhalten sich und Walter bekommt bestätigt, dass Sabeth seine leibliche Tochter ist. Walter versucht, nach dieser Erkenntnis sein Leben zu ändern. Er möchte Hanna heiraten und zu ihr nach Athen ziehen. Davor muss er aber noch einen letzten Auftrag in Venezuela erledigen. In Caracas (Venezuela) wird Walter von schrecklichen Magenschmerzen geplagt. Hier ist das Ende der ersten Station.

Zweite Station – Homo faber Zusammenfassung

Die zweite Station in Walters Bericht wird während seines Krankenhausaufenthalts in Athen verfasst.

Krankheit – Homo faber Zusammenfassung

Walter hatte eigentlich schon seit längerem starke Magenschmerzen, die er immer wieder ignorierte. Bevor Walter nach abgeschlossener Arbeit in Caracas (Venezuela) wieder zurück zu Hanna nach Athen fliegt, macht er Halt in Kuba. In der dortigen Hauptstadt Havanna sind die Menschen lebensfroh und ausgelassen. Walter beobachtet ihre Lebensenergie und ihren Leichtsinn. Er fängt an sein eintöniges, emotionsloses Leben zu bereuen.

Jetzt liegt Walter in einem Athener Krankenhaus und wird wegen Verdacht auf Magenkrebs untersucht. Er soll schlussendlich operiert werden. Hanna, die noch um ihre kürzlich verstorbene Tochter trauert, besucht ihn jeden Tag. Walter beginnt, über sein Leben und seine Entscheidungen nachzudenken. Er beschließt, sein Leben zu ändern. Walter möchte nicht mehr der starre, rationale Ingenieur sein, er möchte das Leben endlich mehr genießen. Deshalb kündigt er seine Arbeit bei UNESCO, um dann ein einfaches, glückliches Leben mit Hanna leben zu können. Gesundheitlich geht es Walter jedoch immer schlechter. Er bekommt Angst, denn er möchte nicht sterben.

Sein Bericht endet kurz vor der Operation. Als Letztes erwähnt er noch, wie er zu der bevorstehenden Operation abgeholt wird. Der Roman endet hier. Es handelt sich um ein offenes Ende. Der Leser erfährt nicht, wie die Operation verläuft. Allerdings legt der Verlauf der Handlung nahe, dass Walter die Operation nicht überlebt.

Homo faber – Interpretation

Neben einer Zusammenfassung von „Homo faber“ ist es auch wichtig, Interpretationsmöglichkeiten für das Werk zu kennen. Wir stellen dir hier einige Ansätze vor. Der Roman spiegelt grundsätzlich das Scheitern des „Homo faber“ wider. Es wird also deutlich, dass ein rationaler, technikorientierter Mensch in der Realität nicht überleben kann. Walters ständiger Drang nach Rationalität widerspricht nämlich den Freuden des Lebens. Seine Weltanschauung führt dazu, dass er dem Leben selbst und allem, was es zu bieten hat, den Rücken kehrt. Sein Leben ist gefüllt von Fehleinschätzungen, wirkt realitätsfern und oberflächlich. Und als das Schicksalhafte und Irrationale, das Walter immer ablehnt, in sein Leben tritt, bricht seine eigene Rationalität zusammen.

Außerdem kannst du Walter Faber als das Paradebeispiel der Globalisierung ansehen. Er ist ein Mensch in einer immer schnelllebiger werdenden Welt, der ziellos und emotionslos durch den Tag geht. Walter ist zwar ständig beschäftigt, scheint aber innerlich leer und unzufrieden. Denn er ist nicht in der Lage, emotionale Beziehungen aufzubauen.

Homo faber – Zeitgeschichtliche Einordnung

Den Roman „Homo faber“ kannst du als ein klassisches Werk der Postmoderne ansehen. Damals war vor allem der Kalte Krieg  eines der wichtigsten Ereignisse im Leben der Menschen. Das Streben nach technischem Fortschritt stand zu der Zeit besonders im Mittelpunkt. Man wollte nämlich im Falle eines tatsächlichen Krieges gegenüber dem anderen Land technisch überlegen sein. Die Menschen fingen an, sich dem Leben, dem Alltag und ihren Mitmenschen nur noch rational und wissenschaftlich zu nähern. Genau wie Walter waren die Menschen nur noch von ihrem Verstand geleitet und lehnten Gefühle wie Leidenschaft, Irrationalität und Lebensfreude ab. Sie fingen fast schon an, die Welt nur noch in Zahlen, statt in Farben zu sehen.

Denn man war fest davon überzeugt, dass einzig und allein die moderne Technik die Menschheit zur absoluten Freiheit bringen kann. Vielleicht war diese recht radikale Einstellung der Menschen in vor allem den 50er Jahren eine Auswirkung des vorherigen Nationalsozialismus . Die Menschen waren verzweifelt und schockiert und versuchten deshalb, Halt im technischen Fortschritt zu finden.

Homo Faber – häufigste Fragen

  • Was passiert in „Homo Faber“?
    In „Homo Faber“ geht es um Walter Faber, der ein besonders rational denkender Mensch ist und so auch sein Leben führt. Nachdem ihn aber eine Reihe von sehr unwahrscheinlichen Ereignissen überfällt, beginnt er, diese Rationalität und sein Leben in Frage zu stellen.

  • Was ist die Botschaft von „Homo Faber“?
    „Homo Faber“ bezeichnet im Lateinischen einen Menschen, der technisch-praktisch orientiert ist. Damit ist der Titel auch eine Anspielung an den Hauptcharakter Walter Faber, der die gleichen Eigenschaften besitzt. Walter wird durch die zahlreichen, unwahrscheinlichen Ereignisse in seinem Leben zerrüttet. Damit betont der Roman, dass man allein mit Rationalität nicht durchs Leben kommen kann.

  • Wie stirbt „Homo Faber“?
    Walter Faber leidet unter zahlreichen, schweren Bauchschmerzen, die sich als Magenkrebs herausstellen. Daraufhin unterzieht er sich einer Operation in Athen. Das Ende des Buches ist offen, aber es lässt sich deuten, dass Walter die Operation nicht überlebt hat.

Interpretation

Jetzt weißt du , worum es in „Homo faber“ geht. Um das Werk noch besser interpretieren zu können, schau dir unseren Interpretationsbeitrag  dazu an.

Zum Video: Homo faber – Interpretation
Zum Video: Homo faber – Interpretation

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