Der Sandmann – Charakterisierung
Du sollst die Figuren aus „Der Sandmann“ charakterisieren? In diesem Beitrag und im Video lernst du die wichtigsten Sandmann Charaktere und die Figurenkonstellation zum Werk kennen.
Inhaltsübersicht
Der Sandmann Figurenkonstellation – Übersicht
„Der Sandmann“ ist eine Erzählung von E.T.A. Hoffmann aus dem Jahr 1816. Darin hat der Protagonist Nathanael eine traumatische Begegnung mit dem sogenannten Sandmann. Jahre später trifft er als Student erneut auf die Märchenfigur und beginnt den Verstand zu verlieren.
Hier siehst du direkt eine Übersicht zur „Der Sandmann“ Figurenkonstellation:
Wir stellen dir nun alle Charaktere ausführlich vor!
Nathanael – Der Sandmann Charakterisierung
Nathanael ist der Hauptcharakter in der Erzählung. Er ist emotional, sensibel und besitzt eine große Vorstellungskraft. Das macht ihn zu einer typischen Figur der Romantik . Allerdings macht ihn seine Faszination des Wunderbaren auch zu einem Außenseiter. Zum Beispiel kann seine Verlobte Clara Nathanaels Schwärmereien nicht nachvollziehen. Deswegen isoliert sich Nathanael immer mehr und verbringt seine Zeit nur allein.
Im Laufe der Erzählung verliebt sich Nathanael in Olimpia. Dabei merkt er nicht, dass es sich bei ihr nur um eine leblose Puppe handelt. Stattdessen projiziert er seine eigenen Gefühle auf Olimpia. Nathanael ist also sehr selbstbezogen und denkt nicht an andere.
Allerdings ist Nathanael auch ängstlich. Als Kind hatte er eine gruselige Begegnung mit dem Advokaten Coppelius. Dieser hat zusammen mit Nathanaels Vater alchemistische Experimente durchgeführt. Als Nathanael die beiden heimlich beobachtet hat, wird er von Coppelius erwischt. Er hat Nathanael gedroht, ihm Glut in die Augen zu werfen. Seitdem ist Nathanael traumatisiert. Er hält Coppelius für den unheimlichen Sandmann, den er aus Geschichten kennt.
Jahre später trifft Nathanael auf den italienischen Wetterglasverkäufer Coppola. Er glaubt, in ihm den Sandmann Coppelius wiederzukennen. Nathanael steigert sich immer weiter in diese Idee hinein und entwickelt schließlich Wahnvorstellungen. Er vermischt Fantasie und Wirklichkeit und kann seinen eigenen Gefühlen nicht trauen. Seine Wahnvorstellungen und Angst vor Coppola / Coppelius treiben ihn schließlich in den Selbstmord.
Charakterisierung Clara – Der Sandmann Figurenkonstellation
Clara ist die Verlobte von Nathanael. Nach dem Tod ihrer Eltern wurden Clara und ihr Bruder Lothar von Nathanaels Familie aufgenommen. Sie hat blonde Haare und blaue Augen. Ihr Name bedeutet „die Helle“ oder „die Klare”. Denn Clara steht für die Aufklärung . Somit ist sie das Gegenstück zu Nathanael, der die Romantik verkörpert. Clara ist reflektiert und vernünftig. Im Gegensatz zu Nathanael hält sie nichts von Träumereien und Fantasie, sondern denkt rational.
Clara erklärt alles mit ihrem Verstand. Als Nathanael in Coppola den Sandmann Coppelius erkennt, versucht Clara ihn zu beruhigen. Sie will Nathanael klarmachen, dass der Sandmann nur eine Gruselgestalt aus Nathanaels Kindheit ist. Ihr Verlobter kann das aber nicht nachvollziehen und wendet sich von ihr ab. Das macht Clara traurig und sie vermisst Nathanael.
Erst nach Nathanaels Tod findet Clara ihr Glück. Sie heiratet, bekommt Kinder und führt ein ruhiges Leben auf dem Land.
Coppelius / Sandmann – Der Sandmann Charakterisierung
Coppelius ist ein alter Advokat, also ein Anwalt. Sein Name kann auf verschiedene Weisen interpretiert werden. Die Begriffe stammen aus dem Italienischen. Das Wort „coppo“ bedeutet „Augenhöhle“. „Copplare“ heißt „einschmelzen“ und „copula“ ist Latein und bedeutet „verbinden“. Das passt sehr gut zu Coppelius, denn sein Name deutet auf seine Beschäftigung hin.
Früher hat er zusammen mit Nathanaels Vater alchemistische Experimente durchgeführt. Dabei wurden verschiedene Metalle eingeschmolzen, um daraus Gold herzustellen. Nathanael hat große Angst vor Coppelius. Er nennt ihn auch den Sandmann. Denn immer, wenn Coppelius zu Besuch gekommen ist, wurde Nathanael mit einer „Sandmann“ Geschichte ins Bett geschickt.
Coppelius ist groß und hässlich. Denn er hat erdgelbe Haut, buschige Augenbrauen und einen stechenden Blick. Er hasst Kinder und ärgert sie bei jeder Gelegenheit. Allerdings wird er dabei auch gewalttätig. Als er Nathanael dabei erwischt, wie er seinen Vater und Coppelius heimlich beobachtet, misshandelt er ihn. Er droht nämlich, Nathanael heiße Glut in die Augen zu werfen, um ihn blind zu machen.
Nathanaels Vater stirbt bei einem der alchemistischen Experimente. Daraufhin taucht Coppelius unter. Er hat kein Mitleid mit Nathanaels Familie, sondern denkt nur an sich selbst.
Coppola – Der Sandmann Charakterisierung
Coppola ist ein Wetterglashändler aus Italien, der behauptet, Brillen zu verkaufen. Die Ähnlichkeit seines Namens zu Coppelius ist kein Zufall. Denn die beiden sehen sich sehr ähnlich. Nathanael hält Coppola für den Sandmann aus seiner Kindheit und bekommt deswegen einen Schock. Genau wie Coppelius ist Coppola groß und hässlich. Er hat ein fieses Lachen und sein Mund erinnert Nathanael an ein aufgerissenes Maul.
Außerdem ist er nicht wirklich Wetterglashändler. In Wahrheit handelt es sich bei Coppola um einen Forscher. Zusammen mit dem Professor Spalanzani hat er die Automatenpuppe Olimpia gebaut. Die Menschen sollen denken, dass Olimpia eine lebendige Frau ist. Coppola verkauft Nathanael daraufhin ein manipuliertes Taschenfernrohr. Wenn er dort hindurchsieht, hält er die Puppe für einen echten Menschen.
Am Ende der Geschichte gerät Coppola in einen Streit mit Spalanzani. Er schlägt Spalanzani nieder, zerstört die Puppe und reißt ihr die Augen heraus. Danach flieht er mit ihr.
Der Sandmann – Figurenkonstellation
Jetzt kennst du die Namen der wichtigsten „Der Sandmann“ Charaktere und weißt, welche Rolle sie in der Erzählung spielen. Wenn du dich mit den Charakteren aus einem Werk beschäftigst, musst du oft eine Figurenkonstellation erstellen. Hier erfährst du, wie das genau funktioniert.