Walpurgisnacht Faust

Übersicht – Walpurgisnacht Faust

„Walpurgisnacht“ ist eine Szene aus dem Drama „Faust I “ von Johann Wolfgang von Goethe . Bei einer Szenenanalyse untersuchst du den Inhalt und die Sprache. 

In der Szene „Walpurgisnacht“ führt Mephisto Faust zu einer Hexenfeier auf dem Blocksberg. Dort trifft Faust auf eine Hexe, die ihn an seine ehemalige Geliebte Gretchen erinnert. Hier kannst du dir die Szene durchlesen. Eine komplette Szenenzusammenfassung zu Faust findest du in diesem Beitrag .

„Walpurgisnacht“ folgt in dem Drama auf die Szene „Dom“. Gretchen wurde von Faust verlassen, ihr Bruder und ihre Mutter sind tot. Außerdem hat sie herausgefunden, dass sie schwanger ist. In der Szene „Walpurgisnacht“ besuchen Mephisto und Faust den Blocksberg und tanzen mit Hexen. Trotz all der Magie kann Faust Gretchen nicht vergessen. Um ihn von seinen Schuldgefühlen abzulenken, zeigt Mephisto ihm in der nächsten Szene eine Aufführung des Theaterstücks „Walpurgisnachtstraum“. 

Wichtige Figuren in dieser Szene sind Faust und Mephisto. Daneben gibt es noch eine Reihe weiterer Personen, darunter viele Hexen, die sich auf dem Blocksberg aufhalten. 

Zusammenfassung – Walpurgisnacht Faust

In der Szene „Walpurgisnacht“ führt Mephisto Faust auf den Blocksberg, um am Hexenfest teilzunehmen. Denn es ist Walpurgisnacht. Die Walpurgisnacht findet jedes Jahr vom 30. April auf den 1. Mai statt. Dabei treffen sich Hexen mit dem Teufel auf dem Blocksberg, um ausgelassen zu feiern. Mephisto möchte Faust endgültig auf seine Seite ziehen und ihn vom rechten Weg Gottes abbringen. 

Zu Beginn der Szene nähern sich Mephisto und Faust dem Blocksberg, einem Felsen im Harzgebirge. Sie treffen auf ein Irrlicht und lassen sich von ihm zum Fest führen. Sie singen Lieder und hören viele Stimmen von Hexen, die sich nach und nach auf dem Blocksberg einfinden. Dort angekommen, reihen sich Faust und Mephisto schließlich in die tanzenden Hexen ein. Hier kann Mephisto seine Verkleidung ablegen, denn die Hexen erkennen ihn. Er zeigt sich deshalb in seiner Teufelsgestalt mit Pferdefuß. 

Die beiden treffen außerdem auf eine Gruppe von alten Männern, darunter ein Autor und ein Minister. Diese feiern die alte Zeit und beklagen die Jugend. Daraufhin hält Mephisto selbst eine Ansprache über das bevorstehende Ende der Welt und den jüngsten Tag. 

Faust vergnügt sich in der tanzenden Menge und lässt sich komplett mitreißen. Für einen Moment gibt er sich ganz seinen Sinneseindrücken hin. Aber dann sieht er am Rand der Menge ein Mädchen, das aussieht wie Gretchen. Mephisto warnt, dass es sich hierbei nicht wirklich um Fausts ehemalige Geliebte handelt, sondern um ein Trugbild. 

Zum Schluss der Szene hat Faust eine Vision von Gretchens Hinrichtung und entwickelt neue Schuldgefühle. Allerdings werden diese schnell von Mephisto unterbunden, denn er zeigt Faust das Theaterstück „Walpurgisnachtstraum“. 

Szenenanalyse – Walpurgisnacht Faust

In deiner Szenenanalyse kannst du dir verschiedenen Aspekte genauer anschauen. Zunächst kannst du zum Beispiel die handelnden Figuren beschreiben. Danach kannst du die sprachlichen Merkmale analysieren und abschließend die Szene im Gesamtzusammenhang des Dramas interpretieren. 

Figuren – Walpurgisnacht Faust

Die wichtigsten Figuren in dieser Szene sind Faust und Mephisto. Der Teufel leitet das Gespräch, denn er führt Faust auf den Berg hinauf und will ihn in das ausgelassene Geschehen hineinziehen. Mephistos besondere Position als Teufel am Blocksberg wird direkt zu Beginn der Szene klar. Als Faust und Mephisto auf ein Irrlicht treffen, erkennt dieses Mephisto sofort als „Herr vom Haus“ (V. 3866) und gehorcht ihm. 

Mephisto befindet sich hier also unter Gleichgesinnten. Deshalb kann er seine Verkleidung ablegen und offen als Teufel auftreten. Er erklärt Faust: „Wenn ich auch will, verleugn ich hier mich nicht“ (V. 4069). Mephistos Plan ist es, Faust in das Treiben zu stürzen und ihn somit endgültig vom rechten Weg abzubringen. Er zeigt dem Gelehrten das Fest und sagt: „Man tanzt, man schwatzt, man kocht, man trinkt, man liebt / Nun sage mir, wo es was Bessers gibt?“ (V. 4058f.)

Faust lässt sich von dem ausgelassenen Fest hinreißen und gibt sich seinen Sinnen hin. Er tanzt mit einer schönen Hexe und führt anzügliche Gespräche mit ihr. Allerdings findet seine Freude ein jähes Ende, als er ein Trugbild von Gretchen sieht. Plötzlich kommen bei ihm Schuldgefühle auf und er wendet sich von den Tanzenden ab. 

In der Szene gibt es auch verschiedene Hexenchöre und andere böse Wesen. Diese sprechen wild durcheinander und verstärken so die Stimmung von Chaos und Ausgelassenheit. 

Sprache – Walpurgisnacht Faust

In deiner Szenenanalyse kannst du dir auch die Sprache genauer anschauen. In „Walpurgisnacht“ herrscht eine ausgelassene, aber auch düstere Atmosphäre. Das Chaos der Hexenfeier wird vor allem durch viele ausdrucksstarke Verben verdeutlicht. Mephisto beschreibt seine Umgebung folgendermaßen:

• „Das drängt und stößt, das ruscht und klappert! / Das zischt und quirlt, das zieht und plappert! / Das leuchtet, sprüht und stinkt und brennt! / Ein wahres Hexenelement!“ (V. 4016f.)

Durch die Aneinanderreihung der Verben überträgt sich die lebhafte Stimmung auf den Leser. Die feierliche Atmosphäre zeigt sich außerdem durch Musik. Nachdem Faust und Mephisto ein Irrlicht nach dem Weg fragen, singen sie ein Lied und beschreiben die Umgebung. 

In diesem Lied erwacht die Natur buchstäblich zum Leben und es gibt viele Personifikationen . Schau dazu zum Beispiel in V. 3878:

• „Und die Klippen, die sich bücken, / Und die langen Felsennasen, / Wie sie schnarchen, wie sie blasen!“

Die Umgebung ist aufgeladen und voller Magie. Dabei werden der Natur menschliche Eigenschaften zugeschrieben und sie wirkt lebendig. 

Interpretation – Walpurgisnacht Faust

Die Szene „Walpurgisnacht“ nimmt im Stück eine große Bedeutung ein. Mephisto will Faust hier endgültig in die Welt des Bösen einführen. In dieser Szene gibt es besonders viele Beschreibungen von mystischen Wesen und die Stimmung ist unheimlich, feierlich und magisch. Mephisto will Faust auch dazu verführen, mit anderen Frauen zu tanzen. Aber Faust ist abgeschreckt, als seiner Tanzpartnerin eine rote Maus aus dem Mund springt. 

Er sieht daraufhin eine junge Frau mit einem roten Halstuch, die ihn an Gretchen erinnert. Allerdings handelt es sich bei der Frau um ein Trugbild. Das rote Tuch um den Hals symbolisiert Blut und einen abgeschlagenen Kopf. Die Erscheinung ist deshalb bereits ein Vorgriff auf das tragische Schicksal von Gretchen. Denn Gretchen wird am Ende des Stücks zum Tode verurteilt und stirbt. 

Obwohl Faust von Mephisto in die verlockende Welt des Bösen eingeführt wird, kann er Gretchen nicht vergessen und ist in Gedanken bei ihr. Um Faust von seinen Schuldgefühlen abzulenken, zeigt Mephisto ihm in der darauffolgenden Szene das Theaterstück „Walpurgisnachtstraum“. 

Walpurgisnacht Faust – häufigste Fragen

• Warum führt Mephisto Faust zur Walpurgisnacht?
  Mephisto führt Faust zur Walpurgisnacht, um ihn vom rechten Weg abzubringen. Denn Faust hat ihm im Teufelspakt seine Seele versprochen. 
   
• Was ist der Sinn der Walpurgisnacht?
  Die Walpurgisnacht wird jedes Jahr vom 30. April auf den 1. Mai gefeiert und geht auf ein altes europäisches Volksfest zurück. Dabei werden große Feuer angezündet, die den Beginn der Sommerzeit markieren. 

Studierzimmer 2

Jetzt weißt du, worum es in der Szene „Walpurgisnacht“ geht. Wenn du dich fragst, wie genau es in „Faust“ zum Teufelspakt kommt, dann schau in der Szenenanalyse zu „Studierzimmer 2 “ vorbei.