Maria Stuart – Interpretation
Du bist auf der Suche nach einer Interpretation von Schillers Drama „Maria Stuart“? Dann bist du hier genau richtig. In unserem Beitrag und Video stellen wir dir drei Interpretationsätze vor.
Inhaltsübersicht
Maria Stuart – Interpretation
Wenn du wissen willst, worum es in „Maria Stuart“ geht, dann findest du hier eine Zusammenfassung mit allen wichtigen Infos. Für das Drama „Maria Stuart“ gibt es verschiedene Möglichkeiten zur Interpretation. Drei davon wollen wir dir vorstellen. Du kannst in deiner Interpretation auf die gegensätzliche Entwicklung von Elisabeth und Maria eingehen, auf den Kontrast von „Schein und Sein” sowie auf epochenspezifische Merkmale.
Eine genauere Analyse der Figuren in „Maria Stuart“ findest du in diesem Beitrag .
Maria und Elisabeth als gegensätzliche Charaktere –
Maria Stuart Interpretation
Maria und Elisabeth stellen zwei gegensätzliche Persönlichkeiten dar. Außerdem durchlaufen sie während des Dramas sogar eine entgegengesetzte Entwicklung. Elisabeth spricht oft von Freiheit. Die Königin will ihre Freiheit nicht aufgeben, indem sie beispielsweise den König von Frankreich heiratet. Andererseits kann sie aber als öffentliche Person und Staatsoberhaupt nicht aus freiem Willen heraus entscheiden. Sie ist immer an die Interessen des Staates und des Volkes gebunden. Deshalb sagt sie zunächst der Heirat zu.
Maria hingegen sieht sich zu Beginn als eine Gefangene. Zum einen, da ihr Schicksal von Dingen bestimmt wird, auf die sie selbst keinen Einfluss hat. Dazu gehören die Justiz und die Politik. Zum anderen dadurch, dass sie wortwörtlich auf Schloss Fotheringhay gefangen gehalten wird. Am Schluss des Stücks hat sich Maria aber verändert — sie ist frei von ihrer Angst vor ihrer Hinrichtung. Denn sie sieht ihren Tod als gerechte Strafe dafür, dass sie ihren Ehemann ermordet hat. Zudem nimmt ihr ein Pfarrer vor der Hinrichtung die Beichte ab, sie macht sich somit frei von all ihren Sünden. Du kannst in deiner Interpretation also die beiden Königinnen miteinander vergleichen und darauf eingehen, wie sie sich im Lauf des Stücks entwickeln.
Tipp: Wenn du noch nicht genau weißt, wie du eine gute Interpretation schreibst und worauf du dabei achten musst, dann hilft dir dieses Video sicher weiter!
Schein und Sein – Maria Stuart Interpretation
Ein weiterer Interpretationsansatz ist der Kontrast zwischen „Schein und Sein”. Du findest in „Maria Stuart“ viele Charaktere, die nicht immer ganz ehrlich mit sich selbst und ihren Mitmenschen sind. Graf Leicester beispielsweise spielt allen gegenüber ein falsches Spiel. Er versucht, aus jeder Situation einen Vorteil zu gewinnen und verbreitet stets Unwahrheiten. Durch seine Lügen sterben sogar einige Figuren des Stücks, wie beispielsweise Mortimer. Dieser begeht im 4. Akt Selbstmord, nachdem er fälschlicherweise von Leicester angeklagt wird.
Auch der komplette Konflikt des Dramas und Elisabeths Dilemma, ob sie der Hinrichtung zustimmen soll, beruhen eigentlich nur auf einem „Schein“: Und zwar auf einer scheinbaren Tatsache, die sich am Ende als falsch herausstellt. Die Vorwürfe gegen Maria beruhen nämlich auf einer Falschaussage von ihrem Diener. Wie du siehst, findest du in Schillers Drama viele Lügen und Intrigen. In deiner Interpretation kannst dich du auf verschiedene Situationen beziehen, in denen die Figuren nicht ehrlich sind und darauf, welche Folgen ihr Lügen für den Verlauf des Dramas haben.
Schillers Drama als typisches Werk der Weimarer Klassik – Maria Stuart Interpretation
Bei „Maria Stuart“ handelt es sich um ein typisches Werk der Weimarer Klassik
. Die Zeit zwischen 1786 und 1832 war geprägt von politischen Umbrüchen, wie beispielsweise der Französischen Revolution
und der anschließenden Gewaltherrschaft in Frankreich. Autoren der Weimarer Klassik orientierten sich an Werken der Antike und sahen in ihnen Vorbilder für Harmonie und vollendete künstlerische Gestaltung. Sie waren auf der Suche nach Einheit und Perfektion, während die Welt um sie herum immer chaotischer wurde.
Auch „Maria Stuart“ ist an die Werke der Antike angelehnt, was du an der strengen Form des Dramas sehen kannst. Wie die klassischen Werke ist auch Schillers Drama in fünf Akte eingeteilt, bei denen du den Höhepunkt des Stücks im 3. Akt findest. Es handelt sich dabei um das Gespräch der beiden Königinnen. Auch die gehobene Sprache der Figuren und das strenge Versmaß sind Merkmale der Weimarer Klassik. Viele Werke dieser Epoche beschäftigen sich mit historischen Figuren und Ereignissen. Wie du siehst, fügt sich Schillers Werk auch hier perfekt in die Zeit der Weimarer Klassik ein.
In deiner Interpretation kannst du auf diese formalen Merkmale des Dramas eingehen und sie an Beispielen für das Versmaß und die gehobene Sprache der Charaktere erklären. Beim Versmaß handelt es sich überwiegend um den Blankvers, ein Vers ohne Reime, der auf Autoren der Antike, wie beispielsweise den Griechen Homer zurückgeht. Auch hier siehst du wieder, dass sich die Weimarer Klassik an der Antike orientiert. Die Charaktere benutzen oft lateinische Ausdrücke, wie etwa „Suada“ (eine überzeugende Rede). Zur Entstehungszeit des Dramas war die lateinische Sprache nur für wenige Menschen zugänglich und galt als gehoben und gebildet. Du kannst außerdem auf den geschichtlichen Hintergrund von „Maria Stuart“ eingehen und erklären, wie die historischen Begebenheiten in das Drama mit einfließen.
Weimarer Klassik
Jetzt weißt du, wie du „Maria Stuart“ interpretieren kannst und warum es sich in die Zeit der Weimarer Klassik einordnen lässt. Wenn du noch mehr über die Epoche der Weimarer Klassik wissen willst, schau dir dazu gleich unser Video
an!