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Der kaukasische Kreidekreis

Was passiert in dem Drama „Der kaukasische Kreidekreis“? Alles Wichtige über das Werk erfährst du hier im Beitrag und im Video !

Quiz zum Thema Der kaukasische Kreidekreis
Inhaltsübersicht

Der kaukasische Kreidekreis — Übersicht

Der kaukasische Kreidekreis“ ist ein Drama des deutschen Dramatikers Bertolt Brecht und handelt von einer Küchenmagd, die ein verlassenes Kind großzieht.

Als sie in einen Gerichtsstreit um das Sorgerecht für das Kind verwickelt wird, zeigt sie wahre Mutterliebe. Dadurch gewinnt sie das Sorgerecht für den Jungen, während die biologische Mutter das Kind verliert.

Das Besondere an dem Gerichtsprozess ist die ungewöhnliche Methode, mit der die Entscheidung getroffen wird — die Kreidekreisprobe.

  • Veröffentlicht: 1944
  • Autor: Bertolt Brecht
  • Gattung: Drama
  • Epoche: Exilliteratur
  • Hauptfiguren: Grusche Vachnadze, Azdak
  • Aufbau: Sechs Akte

Der kaukasische Kreidekreis — Figurenkonstellation

Damit du die Handlung besser verstehst, kannst du dir erstmal einen Überblick über die wichtigsten Figuren verschaffen: 

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Figurenkonstellation – der kaukasische Kreidekreis

Grusche Vachnadze

  • arme Küchenmagd, die für Natella arbeitet
  • möchte Simon heiraten
  • repräsentiert die Ideale der Menschlichkeit und Mutterliebe
  • kümmert sich fürsorglich um Natellas Sohn Michel
  • bekommt am Ende das Erziehungsrecht für Michel

Azdak

  • nimmt mutig den als Bettler verkleideten Großfürsten auf
  • wird für seine Hilfe vom Großfürsten zum Richter ernannt
  • äußert aus Angst um sein Leben Solidarität mit den Aufständischen
  • zeigt die Widersprüche im Rechtssystem auf
  • macht die aufrichtige Liebe zur Voraussetzung für das Sorgerecht

Michel 

  • Sohn des Gouverneurs Georgi Abaschwili und dessen Frau Natella 
  • hat von Geburt an eine hohe gesellschaftliche Stellung 
  • ist zu Beginn noch ein neugeborener Säugling 
  • bekommt keine mütterliche Zuneigung von seiner Mutter Natella
  • wird von Grusche aufgenommen und wächst in einfachen Verhältnissen auf 

Natella Abaschwili

  • reiche Gouverneursfrau
  • repräsentiert den Egoismus und Materialismus
  • ihre Besitztümer sind ihr wichtiger als ihr Sohn Michel
  • verliert das Erziehungsrecht für ihren Sohn

Georgi Abaschwili

  • reicher Gouverneur und der Ehemann von Natella
  • besitzt einen Palast und zahlreiche Diener
  • steht für die Elite und die Ungerechtigkeit der herrschenden Klasse

Simon Chachawa

  • Soldat
  • kehrt nach langem Kriegsdienst zurück und möchte Grusche heiraten
  • verkörpert traditionelle Werte und moralische Prinzipien

Lavrenti Vachnadze

  • wohlhabender Bauer und Bruder von Grusche 
  • bietet Grusche und Michel Unterschlupf
  • unterwürfig gegenüber seiner Frau Aniko

Aniko Vachnadze 

  • wohlhabende Bäuerin 
  • strenggläubige und dominate Ehefrau von Lavrenti
  • misstrauisch und kühl gegenüber Grusche und Michel 

Jussup

  • Bauernsohn, täuscht Krankheit vor, um dem Kriegsdienst zu entkommen 
  • gezwungen zur Scheinehe mit Grusche aus familiär finanzieller Verplichtung 
  • behandelt Grusche abwertend und sieht sie als seine Dienerin

Der kaukasische Kreidekreis — Inhaltsangabe

Das Drama besteht aus zwei Ebenen der Erzählung — der Rahmenhandlung und der Binnenhandlung.

Die Rahmenhandlung umgibt die Hauptgeschichte und bildet den äußeren Rahmen. Sie spielt zur Zeit des Zweiten Weltkriegs. Innerhalb der Rahmenhandlung wird eine alte Geschichte erzählt. Das ist die Binnenhandlung. Sie ist die eigentliche Geschichte des Dramas und spielt während des persisch-russischen Krieges.

Zusammenfassung der Rahmenhandlung

Die Rahmenhandlung spielt 1944 in der Hauptstadt Georgiens (Tiflis). Darin streiten sich ein Obstbauerbetrieb und eine Gruppe von Ziegenbauern um ein Stück Land.

Eigentlich gehörte es den Ziegenbauern, aber als die Deutschen angegriffen haben, wurde es von den Obstbauern verteidigt. Währenddessen sind die Ziegenbauern geflohen. Das hat dazu geführt, dass sie jetzt darüber streiten, wer das Tal nutzen darf.

Die Obstbauern überzeugen die Ziegenbauern mit einem neuen Bewässerungssystem, das beide Gruppen nutzen könnten. Schließlich einigen sie sich darauf, das Land gemeinsam zu nutzen. Die Einigung feiern sie mit einer Theateraufführung.

In der Theateraufführung erzählt der Sänger Arkadi Tescheidse die Geschichte der Küchenmagd Grusche. Sie handelt von der Magd, die den kleinen Jungen Michel rettet, ihn fürsorglich großzieht und zum Schluss das Sorgerecht für ihn bekommt.  

Das soll den Ziegenbauern und Obstbauern zeigen, dass Besitz nicht nur durch Gesetze, sondern auch durch Verantwortung und Fürsorge gerechtfertigt ist. 

Die Geschichte, die der Sänger Arkadi Tescheidse in der Theateraufführung erzählt, bildet die Hauptgeschichtedie Binnenhandlung.

Zusammenfassung der Binnenhandlung

Die Binnenhandlung ist die Hauptgeschichte des Dramas und besteht aus 5 Szenen:

Szene 1: Das Kind Michel

In der ersten Szene bricht ein Aufstand gegen den georgischen Großfürsten und seine Gouverneure aus, unter ihnen ist auch der reiche Georgi Abaschwili. Während er vom Fürsten Kazbeki angegriffen wird, flieht seine Frau Natella. Dabei lässt sie ihren Sohn Michel zurück, weil sie lieber ihre Wertsachen mitnimmt.

In der gleichen Zeit sucht der Soldat Simon nach dem Küchenmädchen Grusche. Die beiden verloben sich und Grusche verspricht auf Simon zu warten, bis er vom Krieg zurückkehrt.

Inmitten des Aufruhrs übernimmt Grusche mutig die Verantwortung für das Kind Michel. Dabei begibt sie sich jedoch wissentlich in Gefahr. Denn nachdem der Gouverneur enthauptet wurde, sucht Fürst Kazbeki nach dem Erben, um seine Macht zu sichern.

Szene 2: Die Flucht in die nördlichen Gebirge

Grusche flieht mit dem Kind vor den Suchtrupps des Fürsten in die nördlichen Gebirge. Durch den Krieg ist die Suche nach einem sicheren Ort und Nahrung jedoch schwierig. Ihr Plan, das Kind einer Bäuerin anzuvertrauen, scheitert kläglich.

Um sich und das Kind zu retten, schlägt Grusche einen Verfolger nieder. Erneut auf der Flucht zieht sie Michel die teuren, auffälligen Kleider aus und kleidet ihn stattdessen in Lumpen. Indem sie unter Lebensgefahr eine morsche Brücke überquert, kann sie die Verfolger endgültig abschütteln.

Szene 3: In den nördlichen Gebirgen

In der nächsten Szene erreicht Grusche mit dem Kind das Haus ihres Bruders Lavrenti. Jedoch zeigt ihre religiöse Schwägerin ihr deutlich, dass sie keine unehelichen Kinder duldet.

Damit Grusche bleiben kann, muss sie eine Scheinehe mit einem Nachbarn namens Jussup eingehen. Später erfährt Simon davon. Er wirft Grusche Untreue vor und löst die Verlobung auf.

Szene 4: Die Geschichte des Richters

Nach den Aufständen versteckt Azdak, der Dorfschreiber, einen als Bettler verkleideten Mann. Später erfährt er, dass der Mann der Großfürst ist. Daraufhin klagt sich Azdak in der Hauptstadt selber an, um so eine Abmilderung der möglichen Strafe zu erreichen. Da kein Richter für so einen Fall vorhanden ist, lassen die Soldaten ihn laufen.

Der Fürst möchte währenddessen, dass sein Neffe Bizergan Kazbeki die Richterstelle bekommt. Dabei schlägt Azdak vor, dass seine Fähigkeiten zunächst durch eine Probeverhandlung im Gericht geprüft werden sollen. In der Verhandlung spielt Azdak die Rolle des Großfürsten. Darin verteidigt er sich, indem er dem Fürsten Kazbeki die Schuld am Krieg gibt.

Azdak bekommt schließlich die Richterposition. Als der Großfürst wieder an die Macht kommt, hat Azdak Angst davor, dass er ihn für den Missbrauch des Richterpostens bestraft. Überraschenderweise ernennt der Großfürst ihn jedoch offiziell zum Richter — als Dank für die Rettung in seiner Notlage.

Szene 5: Der Kreidekreis

Nach den Unruhen kehrt Natella in die Provinz zurück. Sie will durch ihren Sohn Michel einen Teil vom Vermögen ihres verstorbenen Mannes bekommen. Aber auch Grusche erhebt Anspruch auf Michel, da sie mütterliche Gefühle für ihn entwickelt hat.

Durch eine Kreidekreisprobe lässt der Richter Azdak entscheiden, wer das Sorgerecht für Michel bekommt. Diejenige, die Michel aus einem Kreidekreis zuerst zu sich ziehen kann, darf ihn behalten.

Grusche verzichtet aus echter Liebe darauf, an Michel zu zerren. Natella hingegen versucht, ihn gewaltsam aus dem Kreidekreis zu ziehen.

Weil Grusche Michel nicht verletzen wollte und deshalb auf ihren Sieg verzichtet hat, erklärt Azdak sie zur wahren Mutter von Michel. Dazu ermöglicht er ihr die Heirat mit ihrem Verlobten Simon, indem er ihre Scheinehe mit Jussup auflöst. Damit endet Azdaks Zeit als Richter.

Der kaukasische Kreidekreis — Analyse

Brechts „Der kaukasische Kreidekreis“ kannst du auf verschiedenen Ebenen analysieren.

Der kaukasische Kreidekreis — Aufbau

Das Drama besteht aus einer Rahmen– und Binnenhandlung. Zunächst wird im Vorwort eine Geschichte erzählt. Sie bildet den Rahmen und bereitet das Publikum auf die Hauptgeschichte vor — die Binnenhandlung.

Das Drama ist in sechs Teile unterteilt und folgt nicht den klassischen Prinzipien eines aristotelischen Dramas, das aus fünf Akten besteht. Deshalb bezeichnet Brecht sein Drama auch als „nichtaristotelisch“.

Stattdessen ist sein Drama für das epische Theater aufgebaut. Statt Mitgefühl zu zeigen, soll der Zuschauer beim epischen Theater Distanz zum Geschehen bewahren und kritisch darüber nachdenken.

Ein weiteres Merkmal des Aufbaus ist die darin enthaltene lehrreiche Geschichte — die Parabel. Sie soll das Publikum dazu anregen, über Gerechtigkeit und Menschlichkeit nachzudenken.

Der kaukasische Kreidekreis — Sprache und Stilmittel

Brecht nutzt Sprache und Stilmittel geschickt, um seinen Figuren in „Der kaukasische Kreidekreis“ bestimmte Charaktere zu verleihen. Gleichzeitig provoziert er mit seiner Sprache, um das Publikum zum Nachdenken anzuregen. Wie genau, erfährst du hier:

Soziolekt

Brecht hat die Sprache seiner Figuren so angepasst, dass sie dem sozialen Hintergrund entsprechen. Dadurch wirken seine Figuren realistischer. Der spezifische Dialekt, der die soziale Herkunft widerspiegelt, wird als Soziolekt bezeichnet.

Figuren mit hoher Stellung wie der Fürst Kazbeki oder die Gouverneursfrau Natella sprechen beispielsweise mit Spott, Zynismus und einem gebieterischen Ton. In einer Passage äußert sich der Fürst Kazbeki zum Beispiel zynisch:

  • „Und das auch nur, weil wir in einem verweichlichten Zeitalter leben; früher hieß es einfach: Kopf ab!“

Damit spielt er die Strafen und Gewalt der Zeit herunter und deutet darauf hin, dass früher härtere Strafen angemessen waren.

Verfremdungseffekt

Damit das Publikum kritisch über gesellschaftliche Themen nachdenkt, macht Brecht Widersprüche der Realität sichtbar und reißt Zuschauer aus ihren Gewohnheiten. Das macht er durch Verfremdungseffekte — in denen er das Bekannte „fremd“ oder „anders“ erscheinen lässt.

Dafür arbeitet er bewusst mit Gegensätzen und Kontrasten. Das wird zum Beispiel in einer Szene deutlich, in der Azdak den als Bettler verkleideten Großfürsten bei sich aufnimmt. Während er isst, sagt Azdak zu ihm:

  • „Schmatz nicht wie ein Großfürst oder wie eine Sau. Ich vertrag’s nicht. Nur einen hochwohlgeborenen Stinker muss man aushalten, wie Gott ihn geschaffen hat.“ 

Im ersten Satz vereint Brecht scheinbar Gegensätzliches miteinander — das nennst du auch eine Antithese. Der Vergleich wirkt verfremdend, weil die Lesenden auf den ersten Blick zumeist nicht denken, dass ein mächtiger Großfürst einer Sau gleichen kann. Das soll den Zuschauer dazu bewegen, über Unterschiede und soziale Normen nachzudenken.

Metapher

Das Drama „Der kaukasische Kreidekreis“ enthält viele Stilmittel. Besonders gerne verwendet Brecht Metaphern. Beispielsweise wird die Metapher „Kind des Tigers“ vom Küchenmädchen Grusche verwendet, um die Herkunft des Kindes Michel zu betonen. Dadurch hebt sie seine soziale Stellung hervor und deutet auch auf die mächtigen und gefährlichen Eltern hin.

Vergleich

Des Weiteren nutzt Brecht das Stilmittel des Vergleichs, um die Charaktere seiner Figuren zu verdeutlichen. Ein Beispiel dafür ist der Dialog zwischen Simon und Grusche:

  • Simon: „Ist das Stechen etwa gefährlich für das Messer?“
  • Grusche: „Du bist kein Messer, sondern ein Mensch…“

Hier vergleicht Simon sich selbst mit einem Messer, um zu sagen, dass er stark und unverwundbar ist. Grusche weist seinen Vergleich zurück, indem sie betont, dass Simon ein Mensch und daher verletzbar ist.

Personifizierung

Durch Personifikationen verleiht Brecht einigen Dingen oder Phänomenen menschlichen Charakter. Dafür gibt er ihnen menschliche Eigenschaften. Das wird zum Beispiel deutlich, als Grusche versucht Michel die Angst zu nehmen:

  • „Vor dem Wind musst du dich nie fürchten, der ist auch nur ein armer Hund.“

In der Aussage personifiziert Grusche den Wind, indem sie ihn mit einem „armen Hund“ vergleicht. Dadurch gibt sie dem Wind persönliche Eigenschaften und stellt ihn als schwach und ungefährlich dar.

Der kaukasische Kreidekreis — Interpretation

Im Drama „Der kaukasische Kreidekreis“ von Bertolt Brecht stehen die Themen Mutterliebe, Gerechtigkeit und Gesellschaftskritik im Fokus. Im Folgenden werden die drei zentralen Interpretationsansätze  näher beschrieben:

Mutterliebe

In Brechts Drama wird deutlich, dass biologische Verwandtschaft nicht automatisch echte Mutterliebe bedeutet. Obwohl Natella Michels biologische Mutter ist, ist sie gleichgültig gegenüber seinem Leben. Ihre Besitztümer sind ihr wichtiger als ihr Sohn.

Im Gegensatz dazu kümmert sich Grusche liebevoll um Michel. Sie riskiert sogar ihr eigenes Leben, um sein Überleben zu sichern.

Bei der Kreidekreisprobe soll diejenige gewinnen, die Michel zuerst aus dem Kreidekreis zieht. Damit Michel durch das beidseitige Zerren keine körperliche Verletzung erleidet, lässt Grusche die Gouvernante Natella gewinnen.

Damit zeigt Grusche echte Mutterliebe und gewinnt die Probe und damit das Sorgerecht für Michel. Somit zeigt Brecht auf, dass wahre Mutterliebe etwas anderes als leibliche Mutterschaft ist.

Gerechtigkeit

Vor allem die Figur Azdak demonstriert Brechts Kritik am bestehenden Rechtssystem. Azdak sieht die Gesetze als ungerecht an, da sie die Privilegierten bevorzugen und die Armen unterdrücken. Als Richter interpretiert er deshalb die Gesetze zugunsten der Armen und handelt nach seinem Sinn für Gerechtigkeit — auch wenn er dabei Regeln brechen muss.

Das zeigt sich beispielweise auch in der letzten Szene — der Kreidekreisprobe. Obwohl Natella nach den formellen Regeln das Kind gewonnen hätte, entscheidet sich Richter Azdak aufgrund seiner eigenen moralischen Überzeugungen dafür, das Kind Grusche zuzusprechen.

Darin zeigt Brecht, dass wahre Gerechtigkeit nicht durch Gesetze oder Institutionen erreicht wird, sondern durch Menschlichkeit und Mitgefühl.

Gesellschaftskritik

In „Der kaukasische Kreidekreis“ kritisiert Brecht die soziale Ungerechtigkeit zu seiner Zeit. Dabei stellt er die egoistische und materialistische Natur der Mächtigen in den Vordergrund.

Ein Beispiel hierfür ist Natella, die wohlhabende Gouverneursgattin. Um ihre Besitztümer zu retten, lässt sie ihren Sohn zurück. Das zeigt, dass sie vor allem an ihre eigenen Vorteile denkt und kein Mitgefühl hat. Deshalb steht ihr Verhalten sinnbildlich für eine Klasse, die ihren Reichtum egoistisch verteidigt.

Im starken Kontrast dazu stehen Figuren wie Grusche und Azdak. Trotz ihrer Armut und niedrigen gesellschaftlichen Stellung zeigen sie große Mitmenschlichkeit und Hilfsbereitschaft. Die Küchenmagd riskiert sogar ihr eigenes Leben, um den kleinen Michel zu retten und großzuziehen.

Die beiden Figuren sollen das Gegenteil zur kaltherzigen und eigennützigen Oberschicht präsentieren.

Der kaukasische Kreidekreis — Epoche

Die Geschichte von dem „kaukasischen Kreidekreis“ spielt in Georgien. Damals war das noch Teil der Sowjetunion. Während des Zweiten Weltkriegs wurde das Land von der deutschen Armee angegriffen. Das spiegelt sich auch im Drama wider.

Brecht schrieb das Stück, während er im Exil war, von 1939 bis 1944. Exil bedeutet, dass er sein Heimatland verlassen musste. Deshalb zählt sein Werk auch zur Exilliteratur. Sie zeichnet sich oft duch die Vision einer besseren Welt aus.

Die Geschichte basiert auf einem Theaterstück von Alfred Heschke, das von einer chinesischen Geschichte inspiriert war. Brecht hat die Handlung nach Georgien verlegt, damit sie für sein Publikum verständlicher wird.

Über den Autor des Dramas — Bertolt Brecht

Bertold Brecht war einer der einflussreichsten deutschen Dramatiker und Lyriker des 20. Jahrhunderts. Er lebte von 1898 bis 1956. Brecht gilt als Mitbegründer des sogenannten epischen Theaters und schrieb viele berühmte Werke, darunter:

Ab 1928 interessierte sich Brecht stark für den Marxismus, eine politische Idee von Karl Marx, die sich für soziale Gleichheit einsetzt. Wegen seiner politischen Überzeugungen musste Brecht 1933 vor den Nationalsozialisten aus Deutschland fliehen.

Er lebte dann in verschiedenen Ländern, darunter Prag, Wien, Zürich, Paris und Dänemark. Später musste er sogar in die USA fliehen, als der Zweite Weltkrieg ausbrach. Nach dem Krieg kehrte er 1945 nach Europa zurück.

Der kaukasische Kreidekreis — häufigste Fragen

  • Was thematisiert der kaukasische Kreidekreis?
    Das Drama „Der kaukasische Kreidekreis“ erzählt die Geschichte einer Küchenmagd, die ein verlassenes Kind großzieht und dann in einen Gerichtsstreit um das Sorgerecht verwickelt wird. Die berühmte Kreidekreisprobe entscheidet schließlich, dass das Kind bei der Magd bleiben soll, da sie wahre Mutterliebe bewiesen hat.
     
  • Wer ist Grusche?
    Grusche ist die Hauptfigur des Dramas „Der kaukasische Kreidekreis“. Sie spielt eine arme Küchenmagd, die das Kind Michel fürsorglich großzieht. Im Verlauf des Dramas wird Grusche mit einer Reihe an moralischen Dilemmas konfrontiert. Besonders wenn die biologische Mutter des Kindes Anspruch auf das Sorgerecht erhebt.
     
  • In welcher Zeit spielt der kaukasische Kreidekreis?
    Die Rahmenhandlug des Dramas findet während des Zweiten Weltkriegs statt — genauer gesagt im Jahr 1944. Wohingegen die Binnenhandlung in der Zeit des persisch-russischen Krieges spielt. Dieser Krieg ging von 1826 bis 1828. Allerdings wird das genaue Jahr der Binnenhandlung nicht genannt. 
Quiz zum Thema Der kaukasische Kreidekreis

Stilmittel

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