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Der Junge im gestreiften Pyjama

Worum geht es in „Der Junge im gestreiften Pyjama“? Im Beitrag und im Video  zeigen wir dir eine Zusammenfassung mit einer Interpretation.

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Inhaltsübersicht

Der Junge im gestreiften Pyjama — Übersicht

Der Junge im gestreiften Pyjama ist ein Roman des irischen Autors John Boyne aus dem Jahr 2006. Das Buch ist aus der Perspektive des neunjährigen Brunos geschrieben, der im Dritten Reich aufwächst.
 
Sein Leben verändert sich drastisch, als sein Vater als Kommandant im Konzentrationslager Auschwitz beruflich eingesetzt wird. Ohne zu wissen, welche Bedeutung und Folgen es hat, freundet er sich mit dem jüdischen Jungen Schmuel an, der im Konzentrationslager Auschwitz gefangen gehalten wird.

  • Originaltitel: The Boy in the Striped Pyjamas
  • Veröffentlichung: 2006
  • Autor: John Boyne
  • Gattung: Roman
  • Verfilmung: Der Junge im gestreiften Pyjama (2008)
  • Fortsetzung: Als die Welt zerbrach (2022)
  • Hauptfiguren: Bruno, Schmuel
Der Junge im gestreiften Pyjama — Wahre Geschichte

Auch wenn die Geschichte fiktiv ist, beruht sie auf wahren geschichtlichen Begebenheiten. Im Zweiten Weltkrieg (1939-1945) herrschte in Deutschland der Nationalsozialismus mit einer radikalen und menschenfeindlichen Grundeinstellung. Hierbei wurden Juden politisch und systematisch verfolgt und in Konzentrationslager geschickt. Dort wurden sie gefangen gehalten, gefoltert und umgebracht. 

Der Junge im gestreiften Pyjama — Inhaltsangabe 

Die Handlung des Romans beginnt im Jahr 1942. Bruno ist ein neunjähriger Junge, der mit seiner Familie von Berlin nach Auschwitz zieht. Sein Vater wurde nämlich zum Kommandanten des dortigen Konzentrationslagers ernannt. Bruno weiß nicht, dass sein Vater dort gefangene Juden beaufsichtigen soll. Unerfreut zieht er in das neue Haus ein.

Als er die Gegend näher erkundet, findet er das Lager, das von einem hohen Stacheldrahtzaun umgeben ist. Hinter dem Zaun erkennt Bruno Menschen in blau-weiß gestreifter Sträflingskleidung, die von Soldaten bewacht werden. Ohne zu wissen, dass es sich um ein Arbeits- und Vernichtungslager handelt, hält er den Ort für ein Feriencamp. Außerdem denkt er, dass die gestreiften Kleider der Gefangenen Pyjamas sind.

Einer der Häftlinge ist der jüdische Junge Schmuel. Im Laufe der Zeit treffen sich die beiden Jungen immer wieder am Stacheldrahtzaun des Konzentrationslagers und freunden sich an.

Der Oberleutnant Kotler ist öfters in Brunos Haus zu Gast. Auf Bruno wirkt der junge Soldat grausam und kaltherzig. Als Kotler Schmuel zum arbeiten in Brunos Haus einsetzt, leugnet Bruno die Freundschaft aus Angst vor dem Oberleutnant. Später treffen sich die beiden Jungen wieder am Zaun. Bruno sieht, dass Schmuel verletzt ist, weil er von Kotler misshandelt wurde.

Eines Tages erzählt Schmuel Bruno, dass er seinen Vater nicht mehr finden kann. Voller Neugier und Entschlossenheit seinem Freund zu helfen, schleicht sich Bruno zu Schmuel in das Gelände. Er zieht die Sträflingskleidung an und kriecht unter dem Zaun in das Konzentrationslager. Während der Suche bekommt Bruno Angst. Bevor er umkehren kann, werden die Jungen von den Soldaten zusammen mit den anderen Gefangenen in die Gaskammer getrieben und sterben.

Als Bruno nicht mehr nach Hause kommt, machen sich seine Eltern Sorgen und suchen nach ihm. Sie finden seine Kleidung am Rand des Zauns und vermuten, was passiert ist. Brunos Vater gibt sich die Schuld an dem Tod seines Sohnes und zerbricht daran innerlich. 

Übrigens: Der Film „Der Junge im gestreiften Pyjama“ beruht auf dem Roman des irischen Autors John Boyne. Das Buch wurde von der wahren Geschichte des Auschwitz-Kommandanten Rudolf Höß inspiriert.

Der Junge im gestreiften Pyjama — Figurenkonstellation

Hier siehst du alle wichtigen Figuren des Romans und welche Beziehung sie zueinander haben.

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Der Junge im gestreiften Pyjama — Figurenkonstellation

Bruno

  • neun Jahre alt
  • neugierig, kindlich und naiv
  • weiß nicht, was sein Vater beruflich macht und traut ihm nichts Böses zu
  • hält das Konzentrationslager für ein Feriencamp und die Sträflingskleidung für Pyjamas
  • freundet sich mit Schmuel an
  • schleicht sich in das Konzentrationslager ein und stirbt

Schmuel

  • neun Jahre alt
  • kommt aus Krakau in Polen
  • Sohn einer Lehrerin und eines jüdischen Uhrmachers
  • ist mit seinem Vater und Großvater im Konzentrationslager
  • ist abgemagert und verletzt von den Misshandlungen der Soldaten
  • findet Freude in der Freundschaft mit Bruno

Brunos Vater Ralf

  • Kommandant des Konzentrationslagers Auschwitz
  • unterstützt die Ideale des Nationalsozialismus
  • beruflich erfolgreich, diszipliniert und anständig
  • setzt sich wenig fürs Familienleben ein
  • gibt sich die Schuld für Brunos Tod

Kurt Kotler

  • 19 Jahre alt
  • Oberleutnant des Konzentrationslagers Auschwitz
  • treuer Anhänger des Nationalsozialismus
  • Brunos Vater ist sein Vorgesetzter
  • enges Verhältnis mit Brunos Eltern
  • zeigt Brutalität und Gleichgültigkeit gegenüber Gefangenen  

Der Junge im gestreiften Pyjama — Zusammenfassung

Die Handlung spielt in den Jahren 1942 und 1943 während dem Zweiten Weltkrieg im Dritten Reich, das sich über Deutschland und im heutigen Polen erstreckte. Hier erfährst du in kurzen Zusammenfassungen, was in jedem Kapitel des Romans passiert.

Kapitel 1

Als Bruno von der Schule nach Hause kommt, sieht er seine Mutter und das Dienstmädchen Maria beim Packen. Die Familie muss aus Berlin wegziehen, weil Brunos Vater Ralf beruflich in Auschwitz eingesetzt werden soll. Bruno weiß nicht, dass sein Vater nun SS-Offizier ist. Er vermutet aber, dass es etwas mit dem Führer Adolf Hitler zu tun hat, der vor Kurzem zu Besuch war.

Kapitel 2

Das neue Haus in Auschwitz ist für Bruno eine Enttäuschung. Es ist klein, grau und kalt. Die Gegend erscheint trostlos und langweilig. Brunos Mutter erklärt ihm, dass eine Rückkehr nach Berlin unwahrscheinlich sei. Bei der ersten Begegnung mit Oberleutnant Kurt Kotler ist Bruno zurückhaltend und eingeschüchtert. Aus dem Fenster seines Zimmers erkennt der Junge ein Lager mit einem Stacheldrahtzaun.

Kapitel 3

Brunos zwölfjährige Schwester Gretel erklärt ihm, dass der Wohnort „Aus-wisch“ heißt. Auch sie fühlt sich im neuen Heim unwohl und ist unzufrieden mit dem Wohnort. Als die beiden aus dem Fenster sehen, erkennt Bruno Kinder auf der anderen Seite des Stacheldrahtzauns.

Kapitel 4

Gretel und Bruno sehen viele Männer und Kinder im Lager auf der anderen Seite des Zauns. Sie werden von Soldaten bewacht und tragen blau-weiß gestreifte Sträflingskleidung. Bruno hält das Lager für ein Feriencamp und die Uniformen für Pyjamas.

Kapitel 5 

Bruno sucht seinen Vater auf, um nach dem Grund des Umzugs zu fragen. Der Vater erklärt ihm, dass er hier wichtige Arbeit für das Land zu verrichten hat und sie deswegen umziehen mussten. Als Bruno von den Menschen auf der anderen Seite des Zauns erzählte, erwiderte der Vater, dass er sie nicht als Menschen ansieht. Er fordert von Bruno absolutes Gehorsam und das Gespräch mit „Heil Hitler“ zu beenden.

Kapitel 6

Bruno ist unzufrieden und versteht nicht, wieso sein Vater so über die Menschen im Lager denkt. Bruno sieht nämlich alle Menschen als gleichwertig. Deshalb sucht er Antworten bei dem Dienstmädchen Maria. Doch sie hat Angst, zu viel zu verraten und weicht seinen Fragen aus. Sie rät ihm, keine Fragen mehr zu stellen und die Situation zu akzeptieren

Kapitel 7

Um sich die Langeweile zu vertreiben, baut Bruno eine Schaukel im Garten. Als er sich dabei verletzt, verarztet der polnische Küchenchef Pavel die Wunde. Nachdem Brunos Mutter von dem Vorfall erfährt, bittet sie Pavel den Vorfall für sich zu behalten. Wenn jemand nachfragt, soll die Mutter Bruno geholfen haben und nicht er. Bruno versteht die Aufforderung seiner Mutter nicht.

Kapitel 8

Bruno vermisst seine Großeltern in Berlin und erinnert sich an das letzte Weihnachtsfest. Seine Großmutter und sein Vater haben sich wegen der Beförderung zum Kommandanten heftig gestritten. Sie ist als einzige in der Familie gegen die Führungsmacht von Adolf Hitler. Aus Sehnsucht nach seinen Großeltern schreibt Bruno ihnen einen Brief.

Kapitel 9

Bruno und Gretel dürfen das Haus nicht verlassen. Deshalb wird ein Hauslehrer für sie angestellt. Bruno langweilt sich von dem einsamen und monotonen Alltag. Aus diesem Grund beschließt er die Umgebung näher zu erforschen und geht zum Lager.

Kapitel 10

Als Bruno am Stacheldrahtzaun entlangläuft, sieht er einen Jungen im „gestreiften Pyjama“ auf der anderen Seite des Zauns sitzen. Der Junge heißt Schmuel und ist Sohn eines polnischen Uhrmachers, der auch im Lager gefangen ist. Die beiden Jungen lernen, dass sie denselben Geburtstag haben und beide vor kurzem ungewollt umgezogen sind. Wegen den vielen Gemeinsamkeiten freunden sie sich an. Bruno hält seine neue Freundschaft allerdings vor seiner Familie geheim.

Kapitel 11

Bruno erinnert sich an den Besuch von dem Führer damals in Berlin. Er weiß noch, dass seine Eltern deswegen sehr angespannt waren. Der Gast war für Bruno unsympathisch. Adolf Hitler kam mit seiner Begleiterin Eva zu Besuch und beförderte Brunos Vater zum Kommandanten nach Auschwitz. Brunos Eltern stritten sich im Anschluss darüber.

Kapitel 12

Schmuell erzählt Bruno über die vielen Veränderungen in seinem Leben. Erst musste er eine Armbinde mit einem Judenstern tragen. Später wurde er gezwungen mit seiner Familie ins Ghetto zu ziehen. Danach wurde seine Familie getrennt und mit seinem Vater und Großvater in das Lager geschickt. Bruno versteht den Ernst der Lage nicht und beneidet Schmuel um die vielen Kinder in seiner Nähe, die er für Spielkameraden hält.

Kapitel 13

Bruno und Schmuel treffen sich inzwischen fast täglich am Stacheldrahtzaun. Als Oberleutnant Kotler zum Abendessen zu Besuch ist, lässt der polnische Küchenchef Pavel aus Versehen eine Weinflasche fallen. Verärgert über das Missgeschick verprügelt Kotler den jüdischen Koch vor den Augen aller Anwesenden.

Kapitel 14

Bruno schlägt Schmuel vor, unter den Zaun zu ihm zu kriechen, damit sie zusammen spielen können. Schmuel ist dagegen. Er berichtet Bruno von dem Verschwinden seines Großvaters und dass er und sein Vater sich große Sorgen machen. Später verrät Bruno seiner Schwester aus Versehen von seiner Freundschaft mit Schmuel. Als sie nachhakt, wimmelt er die Fragen ab und behauptet, dass er nur in seiner Fantasie existiere. 

Kapitel 15

Die beiden Jungen treffen sich nur noch unregelmäßig wegen des Dauerregens. Deshalb freut sich Bruno als er Schmuel eines Tages in seiner Küche sieht. Schmuel arbeitet als Küchenhilfe für das Geburtstagsfest von Brunos Vater. Als Kotler die beiden Jungen im Gespräch sieht, wird er wütend und fragt Bruno woher er Schmuel kennt. Aus Angst behauptet Bruno ihn nicht zu kennen.

Erst eine Woche später treffen sich die Jungen wieder am Zaun. Schmuel hat starke Verletzungen, weil Kotler ihn misshandelt hat. Bruno entschuldigt sich bei Schmuel für seinen Verrat. Er vergibt ihm. 

Kapitel 16

Etwa ein Jahr nach dem Umzug stirbt Brunos Großmutter. Zur Beerdigung fährt die Familie nach Berlin. Bruno sieht den Ort nicht mehr als zuhause. Von seiner Schwester Gretel lernt er, dass auf der anderen Seite des Zauns Juden leben. Der Zaun dient zur Trennung zwischen Juden und Nicht-Juden.

Für Gretel ist das wichtig, aber Bruno hört den Begriff zum ersten Mal und kann ihn nicht einordnen. Währenddessen entdeckt Gretel Läuse in Brunos Haaren. Deshalb rasiert Brunos Vater ihm die Haare ab.

Kapitel 17

Brunos Mutter ist sehr unglücklich in Auschwitz und macht sich Sorgen um die Familie. Sie diskutiert mit dem Vater über eine Rückkehr nach Berlin. Dabei beschließen sie, dass die Mutter mit den Kindern wieder zurückzieht während der Vater in Auschwitz bleibt. Bruno freut sich kaum über die Nachricht, sondern sorgt sich um seine Freundschaft mit Schmuel.

Kapitel 18

Beim nächsten Treffen erzählt Schmuel, dass sein Vater verschwunden ist. Außerdem erfährt er, dass Bruno zurück nach Berlin zieht. Zum Abschied planen die beiden Jungen ein Forschungsabenteuer im Lager, um gemeinsam Schmuels Vater zu suchen.

Kapitel 19

Am nächsten Tag bringt Schmuel Sträflingskleidung zum Zaun, die Bruno anzieht. Danach kriecht er unter dem Zaun auf die andere Seite zu Schmuel. Als er die schlimmen Zustände der Umgebung und der Menschen dort sieht, möchte er umkehren.

Doch die beiden Jungen werden zusammen mit anderen Gefangenen von Soldaten in die „Duschkabine“ — wie Schmuel vermutet —  geführt. In Wahrheit ist es eine Gaskammer, die die Gefangenen vergiftet. Bruno und Schmuel sterben Hand in Hand.

Kapitel 20

Als Brunos Familie merkt, dass er nicht zuhause ist, suchen sie die Umgebung nach ihm ab. Schließlich entdeckt der Vater eine undichte Stelle des Zauns und Brunos Kleidung daneben. Er vermutet was passiert ist und gibt sich die Schuld an Brunos Tod. Obwohl er daran innerlich zerbricht, bleibt er in Auschwitz bis das Lager von der russischen Armee befreit wird.

Der Junge im gestreiften Pyjama — Interpretation

Der Roman verdeutlicht den starken Gegensatz zwischen Brunos kindlicher Naivität und der harten Realität. Auf der einen Seite stehen Freundschaft und Offenheit, während auf der anderen Seite Menschenfeindlichkeit herrscht. Die Gegensätze werden beispielsweise in der Sichtweise von Bruno deutlich: Er hält das Konzentrationslager für ein Feriencamp und die gestreifte Sträflingskleidung für gewöhnliche Pyjamas. Die Pyjamas sind ein Symbol für Brunos Naivität, die sich auch im Titel des Romans widerspiegelt.

Bruno und Schmuel finden in ihrer Freundschaft Trost und Ablenkung von ihren eigenen Problemen. Obwohl Bruno nicht versteht, dass Schmuel in Lebensgefahr schwebt, identifiziert er sich mit ihm. Das liegt daran, dass sie Gemeinsamkeiten haben, wie beispielsweise denselben Geburtstag und Heimweh.

Der Stacheldrahtzaun ist ein Symbol für die antisemitische Ideologie des Nationalsozialismus. Er trennt nicht nur die beiden Jungen voneinander, sondern auch Juden von Nicht-Juden. Die Trennung erkennst du auch an den Nebenfiguren: Der polnische Küchenchef Pavel wird beispielsweise von dem Oberleutnant Kotler ausgebeutet und misshandelt. Deshalb steht der Zaun auch metaphorisch für die gesellschaftliche Spaltung im Dritten Reich.

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Merkmale eines Romans

Jetzt weißt du, worum es in „Der junge im gestreiften Pyjama“ geht. Das Buch ist einer der bekanntesten Romane der Welt. Welche typischen Merkmale ein Roman hat, erfährst du hier!

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