Aus dem Leben eines Taugenichts – Zusammenfassung

Du willst wissen, worum es in „Aus dem Leben eines Taugenichts“ von Joseph von Eichendorff geht? In diesem Beitrag und im Video zeigen wir dir eine Zusammenfassung und Figurenkonstellation der wichtigsten Charaktere.

Inhaltsübersicht

Aus dem Leben eines Taugenichts – Übersicht

Die Novelle „Aus dem Leben eines Taugenichts“ erzählt die Geschichte eines unbeschwerten jungen Mannes, der in die Welt zieht und über einige Umwege seine große Liebe findet. 

Aus dem Leben eines Taugenichts – Inhaltsangabe 

Der Ich-Erzähler ist der naive und unbeschwerte Sohn des Müllers. Er bleibt in der Geschichte namenlos. Wegen seiner unbekümmerten Art wird er nur als Taugenichts bezeichnet. Zu Beginn der Handlung schickt ihn sein Vater weg, denn er soll sich seinen eigenen Lebensunterhalt verdienen. Mit seiner Geige im Gepäck zieht der Taugenichts los. Auf seiner Reise trifft er zwei Damen, die ihm eine Stelle als Gärtner auf einem Schloss anbieten. Der Ich-Erzähler verliebt sich daraufhin in eine der beiden Damen, Aurelie.

Allerdings glaubt er, dass Aurelie eine Adelige ist und bereits vergeben ist. Daher hält er sie für unerreichbar. Der Taugenichts verlässt daraufhin das Schloss und reist in Richtung Italien. Unterwegs trifft er auf zwei Maler, die sich am Ende als der Graf des Schlosses in Wien und dessen Geliebte entpuppen.

Der Gedanke an Aurelie lässt den Taugenichts auf seinen Reisen nicht los und er beschließt, nach Wien zurückzukehren. Dort stellt sich letztendlich heraus, dass Aurelie nicht adelig ist. Sie ist die Nichte des Portiers und ebenfalls in den Taugenichts verliebt. Am Ende der Geschichte heiraten die beiden. 

Aus dem Leben eines Taugenichts – Figurenkonstellation

Jetzt weißt du, worum es in der Novelle geht. Damit du den Inhalt besser verstehst, stellen wir dir die wichtigsten Charaktere in einer Figurenkonstellation vor.

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Aus dem Leben eines Taugenichts – Figurenkonstellation

Der Taugenichts

  • Ich-Erzähler der Geschichte
  • klassischer Romantiker
  • in Aurelie verliebt 
  • geht auf Reisen, um sein Glück zu finden
  • verträumt, unbeschwert, spontan 

Aurelie

  • wohnt auf dem Schloss in Wien
  • in den Taugenichts verliebt
  • Waise und Nichte des Portiers
  • heiratet am Ende den Taugenichts

Graf Leonhard und Flora

  • geben sich als Maler Leonardo und Guido aus
  • reisen mit dem Taugenichts nach Italien
  • verschwinden auf seltsame Weise
  • heiraten am Ende der Geschichte

Weitere Charaktere

  • die Prager Studenten: treffen den Taugenichts auf seiner Reise zurück nach Wien
  • der Gärtner, der Portier, der Müller: Philister (= Spießbürger), die dem romantischen Lebenssinn des Taugenichts gegenüberstehen 

Aus dem Leben eines Taugenichts – Zusammenfassung

Schauplatz der Novelle ist ein Schloss in der Nähe von Wien, die Lombardei in Italien, ein Schloss in den Bergen in Italien und die Hauptstadt Rom. Aufgeteilt sind die Abenteuer und Reisen des Taugenichts in 10 Kapitel. Unsere „Aus dem Leben eines Taugenichts“ Zusammenfassung ist daher ebenfalls nach Kapiteln aufgeteilt.

Das Schloss bei Wien (Kapitel 1-2) – Aus dem Leben eines Taugenichts Zusammenfassung

Der Ich-Erzähler wird aufgrund seiner Faulheit und Unbeschwertheit von seinem Vater nur Taugenichts genannt. Deswegen muss er von zuhause ausziehen, um sein eigenes Geld zu verdienen. Der Taugenichts sieht das als Möglichkeit, sein Glück zu finden und bricht in Richtung Wien auf. Zudem ist er ein guter Geigenspieler und singt während seinen Wanderungen. Bald trifft er auf eine Kutsche mit zwei adeligen Damen, die ihn kurzerhand mitnehmen. Der Taugenichts verliebt sich in die jüngere der beiden, Aurelie.

Die Damen bringen den Taugenichts zu einem Schloss in der Nähe von Wien. Hier kann er als Aushilfsgärtner mitarbeiten. Wenig später übernimmt er sogar den Posten des Zolleinnehmers. Jeden Abend hinterlegt er einen Blumenstrauß für seine Angebetete. Als ein Ball auf dem Schloss stattfindet, sieht er Aurelie jedoch am Arm eines Offiziers. Er denkt deshalb, dass Aurelie eine Adelige ist und bereits vergeben ist. Deswegen ist er sich sicher, dass sie seine Liebe nicht erwidert. Daraufhin beschließt der Taugenichts, das Schloss zu verlassen.

Reise nach Italien (Kapitel 3-6) – Aus dem Leben eines Taugenichts Zusammenfassung

Der Taugenichts setzt seine Reise Richtung Italien fort. Eines Nachts wird er im Wald von zwei Reitern überfallen. Die beiden zwingen ihn, sie zu führen. Am nächsten Morgen erkennen sie ihn als den Zolleinnehmer vom Schloss. Anschließend stellen sie sich als die Maler Leonardo und Guido vor und machen den Taugenichts zu ihrem Diener. In der Postkutsche reisen alle drei weiter nach Italien. Eines Morgens sind die Maler jedoch verschwunden. Allerdings haben sie dem Taugenichts Geld hinterlassen. Er setzt seine Reise daraufhin allein fort.

Der Kutscher bringt ihn auf ein Schloss in den Bergen. Hier lebt der Taugenichts im Luxus. Den Grund für die herrschaftliche Behandlung kann er sich nicht erklären. Eines Tages bekommt er einen Brief von einer jungen Dame aus Wien. Sie nennt sich Aurelie und möchte, dass der Empfänger des Briefs schnellstmöglich zu ihr komme. Der Taugenichts macht sich umgehend auf den Weg. Die Belegschaft des Schlosses versucht, ihn an der Abreise zu hindern. Es gelingt ihnen allerdings nicht, ihn aufzuhalten.

Aufbruch nach Rom (Kapitel 7-8) – Aus dem Leben eines Taugenichts Zusammenfassung

Bald darauf trifft der Taugenichts in Rom ein. Hier glaubt er, seine Geliebte in einem Garten zu hören. Ein Maler aus Deutschland erzählt ihm wenig später, dass eine junge Gräfin nach ihm gesucht habe.

Außerdem bringt der Maler den Taugenichts zu einem Fest. Dort trifft der Protagonist die Kammerzofe der beiden Damen aus Wien. Die Zofe überreicht ihm einen Zettel und lässt ihn wissen, dass die Gräfin ihn treffen möchte. Beim späteren Treffen mit der Gräfin stellt er jedoch fest, dass es sich nicht um Aurelie handelt. Frustriert beschließt er daraufhin, Italien zu verlassen.

Aufklärung der Versteckspiele (Kapitel 9-10) – Aus dem Leben eines Taugenichts Zusammenfassung

Auf seiner Rückreise nach Deutschland trifft der Taugenichts auf drei Studenten aus Prag. Einer von ihnen ist mit dem Portier des Schlosses in Wien verwandt. Anschließend beschließen die vier, gemeinsam dorthin zu reisen. Unterwegs treffen sie auf einen Pfarrer. Dieser wurde von zwei Gräfinnen geschickt. Er ist auf der Suche nach dem Bräutigam einer der Damen, der aus Rom kommen soll. Der Taugenichts glaubt, dieser gesuchte Bräutigam zu sein. 

Am Schloss begegnet er erneut den Malern Guido und Leonhard. Dabei stellt sich heraus, dass Guido eigentlich Flora heißt und die Tochter des Grafen ist. Leonhard ist selbst ein reicher Graf. Floras Mutter hatte sich gegen die Beziehung der beiden gestellt. Deswegen ist das Liebespaar als Maler verkleidet nach Italien geflohen. Der Taugenichts war unwissend Teil des Versteckspiels. Die Verfolger des Paars sollten ihn für die verkleidete Flora halten. So gelangte der Taugenichts auf das Schloss in den Bergen. Hier hielt man ihn für Flora und wollte deshalb seine Abreise verhindern. Der Brief, den Aurelie an das Schloss geschickt hatte, war also an Flora adressiert und nicht an den Taugenichts. 

Endlich trifft der Taugenichts dann auch auf Aurelie. Sie erklärt ihm, dass sie keine Adelige sei. Sie ist eine Waise und die Nichte des Portiers. Weil sie keine Eltern mehr hat, lebt sie bei ihrem Onkel. Außerdem gibt sie zu, auch in den Taugenichts verliebt zu sein. Beide Liebespaare heiraten am Ende der Geschichte. 

Aus dem Leben eines Taugenichts – Interpretation

Für „Aus dem Leben eines Taugenichts“ gibt es verschiedene Interpretationsansätze. Einige davon wollen wir dir hier vorstellen. 

Du kannst die Charaktere der Novelle in zwei Gruppen einteilen. Auf der einen Seite stehen die freiheitlichen Künstler und Musiker. Zur anderen Gruppe zählen die pflichtbewussten Philister. Als Philister bezeichnest du einen bodenständigen, aber auch spießigen Menschen. Zu den Philistern zählen zum Beispiel der Müller oder der Portier. Der Protagonist selbst, sowie das Maler-Paar und die musizierenden Prager Studenten bilden die Gruppe der Romantiker. Sie vertreten Werte wie Selbstverwirklichung, Freiheitsdrang und Naturverbundenheit. Das sind typische Merkmale für die Epoche der Romantik. 

Außerdem finden sich romantische Motive in der Novelle. Dazu gehören das Wandermotiv und das Sehnsuchtsmotiv. Der Taugenichts bricht in der Geschichte immer wieder auf und wandert, ohne wirklich ein Ziel vor Augen zu haben. Dabei spielt er Geige und lebt scheinbar in den Tag hinein. Das Wandermotiv in der Romantik lenkt den Fokus auf die Gefühlswelt des Protagonisten. Sein Freiheitsdrang und seine spätere Sehnsucht nach Aurelie lassen ihn auf Reisen gehen. 

Übrigens: Eichendorff verwendet das Sehnsuchtsmotiv auch in vielen Gedichten. Ein bekanntes Beispiel ist das Gedicht „Sehnsucht“. Eine ausführliche Interpretation des Gedichts findest du hier

„Aus dem Leben eines Taugenichts“ ist ein bekanntes Werk der Romantik. Die Romantik dauerte von 1795 bis 1840. In dieser Epoche standen Individualität, Gefühle, Fantasie und Naturverbundenheit im Fokus. Der Taugenichts sollte eine Figur sein, mit der sich die Menschen identifizieren konnten. Obwohl er am Ende der Geschichte seine große Liebe heiratet, hat er sich nicht verändert. Er ist nach wie vor verträumt und folgt seinem Drang nach Freiheit. Damit steht Eichendorffs Novelle auch im Gegensatz zum klassischen Bildungsroman.

Aus dem Leben eines Taugenichts – Zeitgeschichtliche Einordnung

Die Zeit, in der die Novelle entstand, war geprägt von Umbrüchen. In der Epoche der Romantik gab es große politische und gesellschaftliche Veränderungen. Dazu zählte zum Beispiel die französische Revolution . Zeitgleich kam es aufgrund der Industrialisierung zum Wachstum von Städten und zur Verschmutzung der Landschaft durch Fabriken. Dadurch stieg auch die Armut immer weiter an. 

Die Romantiker behandelten in ihren Werken deswegen häufig die Natur als Rückzugsort und Flucht vor der Realität. Dabei legten sie den Fokus auf die Gefühlswelt des Menschen und dessen Fantasie. Wie der Taugenichts, wollten auch die Menschen damals aus ihrem Alltag ausbrechen und frei durch die Welt reisen. 

Aus dem Leben eines Taugenichts – häufigste Fragen

  • Was thematisiert „Aus dem Leben eines Taugenichts“?
    Die Novelle beschreibt Freiheit, Sehnsucht und die romantische Lebenseinstellung. Der verträumte Taugenichts geht auf Reisen, um sich selbst zu finden. 

  • Wie endet „Aus dem Leben eines Taugenichts“?
    „Aus dem Leben eines Taugenichts“ endet mit der Hochzeit des Taugenichts mit Aurelie. Denn sie ist nicht adelig, sondern die Nichte des Portiers und in den Taugenichts verliebt. 

Interpretation

Jetzt kennst du die „Aus dem Leben eines Taugenichts“ Zusammenfassung und weißt über die wichtigsten Figuren Bescheid. Wenn du noch genauer wissen willst, wie du das Werk interpretieren kannst, haben wir hier einen eigenen Beitrag zur Interpretation von Eichendorffs Roman.

Zum Video: Aus dem Leben eines Taugenichts Interpretation
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