Irrungen Wirrungen – Zusammenfassung

Du willst wissen, worum es in „Irrungen Wirrungen“ von Theodor Fontane geht? Dann bist du hier genau richtig. In diesem Beitrag und im Video zeigen wir dir eine „Irrungen Wirrungen“ Zusammenfassung mit Figurenanalyse und Interpretation.

Inhaltsübersicht

Irrungen Wirrungen – Übersicht

In „Irrungen Wirrungen“ geht es um die unglückliche Liebe zwischen einer jungen Frau namens Magdalene, genannt Lene, und Botho von Rienäcker. Die beiden gehören verschiedenen Ständen an: Botho ist ein adeliger Offizier und Lene ist eine bürgerliche Schneiderin. Daher hat ihre Liebe keine Chance und beide heiraten andere Partner.  

  • Veröffentlichung: 1887
  • Autor: Theodor Fontane
  • Gattung: Roman
  • Epoche: Realismus
  • Hauptfiguren: Magdalene ‚Lene‘ Nimptsch, Baron Botho von Rienäcker, Käthe von Sellenthin, Gideon Franke 
  • Aufbau: 26 Kapitel
  • Gut zu wissen: Der Roman wurde zuerst 1887 in der „Vossischen Zeitung“ veröffentlicht. Die liberale Berliner Zeitung vertrat Meinungen des Bürgertums. Ein Jahr später erschien das Werk dann in Buchform. 

Irrungen Wirrungen – Inhaltsangabe

Der Roman beschreibt die nicht standesgemäße Liebe zwischen der Schneiderin Lene und dem Baron Botho von Rienäcker. Die beiden lernen sich bei einem Bootsausflug kennen und beginnen eine geheime Liebesbeziehung. Das Verhältnis hält einen Sommer lang. Der Höhepunkt der Beziehung ist der gemeinsame Ausflug zu „Hankels Ablage”. 

Kurz darauf wird das Paar allerdings von der Realität eingeholt. Botho muss aus finanziellen Gründen seine reiche Cousine Käthe von Sellenthin heiraten. Lene akzeptiert diese Entscheidung, denn sie weiß, dass der Klassenunterschied ihre Beziehung zu Botho unmöglich macht. Wenig später lernt Lene den Fabrikmeister Gideon Franke kennen. Der macht ihr einen Heiratsantrag und Lene nimmt an. Sie erzählt ihm von ihrer Vergangenheit mit Botho, aber Gideon möchte sie trotzdem heiraten. Botho sieht die Hochzeitsanzeige in der Zeitung und gibt zu, dass Gideon besser sei als er selbst.

Irrungen Wirrungen – Figurenkonstellation

Damit du die Handlung besser verstehst, stellen wir dir die wichtigsten Charaktere vor.

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Irrungen Wirrungen – Figurenkonstellation

Lene Nimptsch

  • stammt aus dem Bürgertum
  • lebt bei ihrer Pflegemutter
  • beginnt eine Liebesbeziehung mit Baron Botho von Rienäcker 
  • heiratet schließlich Gideon Franke 
  • realistisch, vernünftig, ehrlich 

Baron Botho von Rienäcker

  • stammt aus dem Adel
  • hat finanzielle Schwierigkeiten 
  • beginnt eine Liebesbeziehung mit Lene 
  • heiratet seine reiche Cousine Käthe von Sellenthin
  • charmant, konfliktscheu, akzeptiert alle Stände

Käthe von Sellenthin

  • reiche Adelige
  • Cousine von Botho 
  • heiratet Botho 
  • hübsch, oberflächlich, albern

Gideon Franke

  • Fabrikmeister 
  • Nachbar und Freund von Lene
  • heiratet Lene trotz ihrer Vergangenheit
  • ordentlich, gebildet, religiös

Irrungen Wirrungen – Zusammenfassung

Die Handlung spielt in den Jahren von 1875 bis 1878. Schauplatz des Romans ist Berlin, sowie der Ausflugsort ‚Hankels Ablage‘ in der Nähe von Berlin. Insgesamt umfasst das Werk 26 Kapitel.

Glückliche Beziehung (Kapitel 1-10) – Irrungen Wirrungen Zusammenfassung

Die Protagonistin Lene lebt mit ihrer Pflegemutter Frau Nimptsch in Berlin. Das Haus der beiden steht auf dem Gelände der Gärtnerei des Ehepaars Dörr. Lene und ihre Pflegemutter sind gut mit Frau Dörr befreundet. Bei einem Bootsausflug hat Lene den Baron Botho von Rienäcker kennengelernt. Nur Frau Nimptsch und Frau Dörr wissen von der Liebesbeziehung der beiden. Die bürgerliche Frau Dörr hatte selbst in ihrer Jugend eine Beziehung mit einem Grafen. Allerdings scheiterte ihre Liebe an dem Standesunterschied. Frau Nimptsch und Frau Dörr sind deshalb besorgt um Lene. 

Botho besucht bald darauf Lene und Frau Nimptsch. Er zeigt Respekt für Menschen aus anderen Ständen und macht sich über den Adel lustig. Später reden Botho und Lene über ihre Beziehung. Lene berichtet von Frau Dörrs früherer Liebschaft zu einem Grafen und erkennt Gemeinsamkeiten zu ihrer eigenen Beziehung. Dabei bleibt Lene realistisch. Sie weiß, dass ihr Verhältnis zu Botho nicht für die Ewigkeit bestimmt sein kann. 

Eine Woche später erhält Botho zwei Briefe: einen von Lene und einen von seinem Onkel. Lene beschreibt ihre Sehnsucht nach Botho. Onkel Kurt Anton von Osten hingegen bittet Botho in seinem Brief um ein Treffen. Bei diesem Treffen erinnert der Onkel seinen Neffen an dessen Verpflichtungen. Botho soll seine Cousine Käthe von Sellenthin heiraten. Denn Käthe ist reich. Eine Hochzeit der beiden hätte finanzielle Vorteile für Bothos Familie. 

Am nächsten Tag besucht Botho Lene zuhause. Sie unternehmen einen Spaziergang mit Frau Dörr. Die macht sexuelle Anspielungen und bringt das Paar so in Verlegenheit. Später unterhalten sich die drei mit Frau Nimptsch. Lenes Pflegemutter gibt zu, nicht mehr lang weiterleben zu wollen. Botho verspricht daraufhin, ihr einen Kranz ans Grab zu bringen. 

Hankels Ablage und Ende der Beziehung (Kapitel 11-16) – Irrungen Wirrungen Zusammenfassung

Einige Wochen später machen Botho und Lene einen Kurzurlaub am Ausflugsort Hankels Ablage. Hier genießen sie die gemeinsame Zeit zu zweit. Aber sie wissen beide, dass die Beziehung keine Zukunft hat. Trotzdem verbringen Botho und Lene die Nacht miteinander. Am nächsten Morgen wird die romantische Stimmung jedoch unterbrochen. Auf dem geplanten Ausflug zu zweit trifft das Paar auf Bothos adelige Freunde. Diese haben ebenfalls Frauen im Schlepptau. Allerdings handelt es sich hierbei nicht um aufrichtige Liebe, wie zwischen Lene und Botho. Die beiden müssen erneut feststellen, dass ihre Liebe hoffnungslos ist. Auf der Heimreise wissen sie daher, dass eine Trennung unausweichlich ist. 

Wieder in Berlin angekommen erhält Botho einen Brief von seiner Mutter. Sie beschreibt die finanziellen Schwierigkeiten der Familie. Zeitgleich drängt sie Botho, sich zu entscheiden, ob er Käthe heiraten möchte oder nicht. Botho wird klar, dass kein Mensch frei ist, sondern das Leben durch den gesellschaftlichen Stand bestimmt wird. Schweren Herzens gibt er dem Druck seiner Familie nach und beschließt, Käthe zu heiraten.

Er schickt Lene einen Brief, in dem er die Beziehung beendet und ihr seine Entscheidung mitteilt. Lene ist ihm nicht böse. Sie ist realistisch und hat mit diesem Ausgang der Beziehung gerechnet. Nach der Hochzeit ziehen Botho und Käthe in eine Wohnung in der Nähe von Lenes Zuhause. Käthe entpuppt sich als alberne und oberflächliche Person. Daraufhin wird Botho klar, dass er seine Frau nie so lieben wird wie Lene.

Eines Tages beobachtet Lene zufällig Botho und Käthe auf einem Spaziergang und erleidet daraufhin einen Schwächeanfall. Sie beschließt umzuziehen, weil sie es nicht ertragen kann, Botho mit einer anderen Frau zu sehen.

Umzug und Hochzeit (Kapitel 17-26) – Irrungen Wirrungen Zusammenfassung

Nach dem Umzug lernt Lene den Fabrikmeister Gideon Franke kennen. Der macht ihr kurz darauf einen Heiratsantrag. Weil Gideon aus dem gleichen Stand stammt und zudem ordentlich und gebildet ist, willigt Lene ein. Zuvor erzählt sie ihm jedoch von ihrer Vergangenheit mit Botho. Trotzdem möchte Gideon Lene heiraten.

Allerdings sucht Gideon Botho auf, um mit ihm über Bothos Beziehung zu Lene zu reden. Denn er will sich Lenes Geschichte bestätigen lassen. Botho gibt bereitwillig Auskunft und betont Lenes guten Charakter. Gideon fühlt sich deshalb bestärkt in seinem Wunsch, Lene zur Frau zu nehmen. Außerdem teilt er Botho mit, dass Frau Nimptsch gestorben sei.

Botho erinnert sich daraufhin an sein Versprechen vor dem Tod von Frau Nimptsch und kauft ihr einen Grabkranz. Die Situation wühlt ihn auf und er erinnert sich an Lene und die gemeinsame Zeit. Um abschließen zu können, verbrennt er deshalb Lenes Liebesbriefe im Kamin. Vergessen kann er sie allerdings nicht.

Darüber hinaus erzählt Bothos Freund Bogislaw von Rexin ihm von der schwarzen Henriette, einer bürgerlichen jungen Frau. Er schwärmt von ihrem unkomplizierten Charakter und möchte sie heiraten. Die Geschichte erinnert Botho schmerzhaft an Lene. Er erklärt Rexin, dass es nur zwei Möglichkeiten gäbe: Sich zu der Frau zu bekennen und so mit seinem adeligen Stand zu brechen. Oder aber sich den gesellschaftlichen Regeln unterzuordnen und das eigene Glück aufzugeben. 

Kurz darauf findet Käthe die Hochzeitsanzeige von Gideon und Lene in der Zeitung und macht sich über die Namen lustig. Botho erwidert daraufhin, dass „Gideon” doch besser sei als „Botho”.

Irrungen Wirrungen – Interpretation

Neben einer „Irrungen Wirrungen“ Zusammenfassung ist es außerdem wichtig, das Werk zu interpretieren. Wir stellen dir drei Interpretationsansätze vor. Du kannst zum Beispiel genauer auf die Wahl der Namen eingehen, den Roman als Kritik an der Gesellschaft analysieren oder Merkmale der Epoche herausarbeiten. 

Die Namen der Charaktere in „Irrungen Wirrungen“ geben Auskunft über die Handlung und charakterisieren die Figuren. Der adelige Baron heißt Botho während der aus dem Bürgertum stammende Fabrikmeister Gideon heißt. Gideons Name klingt deutlich edler als Bothos. Käthe macht sich über den Namen „Gideon” lustig. Botho betont allerdings, dass „Gideon” besser sei als „Botho”. Damit meint er nicht nur den Namen, sondern auch Gideon als Lenes Ehemann. Der gehobene Name soll also andeuten, dass Gideon die besser Wahl für Lene ist. Obwohl er selbst nicht adelig ist, zeigt sein Name, dass er edle Charakterzüge hat. 

Du kannst Fontanes Roman außerdem als Kritik an der Gesellschaft interpretieren. Das Werk kritisiert die Ständegesellschaft. Botho und Lene müssen ihr persönliches Glück opfern, um den Erwartungen der Gesellschaft gerecht zu werden. Beide gehen Vernunftehen ein. Diese sind zwar von der Gesellschaft akzeptiert, bringen aber keine erfüllte Beziehung. Botho kommt im Roman zu dem Schluss, dass die Menschen nicht frei sind. Sie sind durch ihre Stände gebunden und müssen sich dem Druck von außen beugen. 

Außerdem hast du die Möglichkeit, Epochenmerkmale herauszuarbeiten. „Irrungen Wirrungen“ lässt sich dem Realismus zuordnen. Das erkennst du bereits am Schreibstil. Du findest zum Beispiel viele genaue Beschreibungen der Umgebung wie der Gärtnerei der Dörrs. So entsteht ein möglichst exaktes Abbild der Wirklichkeit. Um diesen Eindruck zu verstärken, gibt Fontane seinen Figuren auch individuelle Sprechmuster. Frau Dörr spricht beispielsweise mit einem Berliner Dialekt („Was da so rumfliegt, heute hier un morgen da, na, das kommt nich um“). Obwohl die Handlung frei erfunden ist, wirkt die Geschichte so realer.

Irrungen Wirrungen – Historischer Hintergrund

Der Roman spielt zur Zeit des deutschen Kaiserreichs  (1871-1918). Unter Kaiser Wilhelm I. und Reichskanzler Otto von Bismarck erlebte Deutschland einen Wirtschaftsaufschwung. In dieser Zeit entwickelte sich das Land immer mehr zu einem industriell ausgerichteten Staat. Das brachte auch einen Wandel in der Gesellschaftsstruktur mit sich. 

Das Bürgertum gewann zunehmend an Einfluss. Dennoch existierten klare Klassenunterschiede. Der Adel behielt seine starke Position in der Gesellschaft, besonders im Militär. So setzte er sich vom wachsenden Bürgertum ab und betonte seine soziale Exklusivität. Die Standesgrenzen bestanden also weiterhin in den Köpfen der Menschen und prägten die gesellschaftlichen Verhaltensregeln. 

Beziehungen zwischen den Ständen — so wie Bothos und Lenes — waren somit ein klares Tabu. Die Regeln über eine klare Trennung der Stände waren so strikt, dass Fontanes Roman viel negative Kritik erntete. Die Darstellung der Liebe zwischen der bürgerlichen Lene und dem adeligen Botho sorgte für Aufsehen in der Leserschaft des Kaiserreichs. Besonders die positive Charakterisierung Lenes gefiel Fontanes Zeitgenossen nicht. Im Roman wird sie als gleichwertig zu Botho beschrieben und ihre Natürlichkeit und Bodenständigkeit wird hervorgehoben. Für die damalige Zeit war diese Gleichstellung einer Bürgerlichen und eines Adeligen skandalös und nicht gerne gesehen. 

Irrungen Wirrungen Zusammenfassung – häufigste Fragen

  • Was passiert in „Irrungen Wirrungen“?
    In „Irrungen Wirrungen“ geht es um die Beziehung der bürgerlichen Lene Nimptsch und dem adeligen Botho von Rienäcker. Die beiden gehören unterschiedlichen Ständen an und müssen am Ende andere Partner heiraten. 

  • Was kritisiert „Irrungen Wirrungen“?
    „Irrungen Wirrungen“ kritisiert die Ständegesellschaft. Denn die Liebe zwischen Lene und Botho wird von der Gesellschaft nicht akzeptiert. 

Interpretation

Jetzt weißt du, worum es in „Irrungen Wirrungen“ geht. Wenn du noch genauer wissen willst, wie du das Werk interpretieren kannst, dann schau gleich bei unserer Interpretation vorbei. 

Zum Video: Irrungen Wirrungen – Interpretation
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