Mutter Courage und ihre Kinder – Zusammenfassung
Du suchst eine Zusammenfassung für „Mutter Courage und ihre Kinder“ von Brecht? Dann bist du in diesem Beitrag und Video genau richtig! Hier findest du sowohl Zusammenfassung als auch Interpretation für das Drama.
Inhaltsübersicht
Mutter Courage und ihre Kinder – Übersicht
Das Drama „Mutter Courage und ihre Kinder“ wurde von Bertolt Brecht verfasst. Darin geht es um Anna Fierling, die auch Mutter Courage genannt wird. Sie ist eine Händlerin während der Zeit des Dreißigjährigen Krieges und verkauft ihre Waren an Soldaten. Ihre drei Kinder begleiten sie dabei. Der Krieg stellt für Mutter Courage eine gute Einnahmequelle dar, aber ihre Kinder kommen wegen ihm im Laufe der Handlung um.
- Veröffentlichung: 1939 verfasst, 1941 uraufgeführt
- Autor: Bertolt Brecht
- Gattung: Dramatik
- Epoche: Exilliteratur
- Hauptfiguren: Mutter Courage, Eilif, Schweizerkas, Kattrin
- Aufbau: 12 aneinandergereihte Szenen, keine Akte
Mutter Courage und ihre Kinder – Inhaltsangabe
Die Handlung spielt im 17. Jahrhundert während dem Dreißigjährigen Krieg in den Gebieten des heutigen Schweden, Polen und Deutschland. Die Hauptfigur Anna Fierling ist auch unter dem Namen Mutter Courage bekannt. Sie zieht mit ihren zwei Söhnen Eilif und Schweizerkas, und ihrer Tochter Kattrin durch das Land. Als Händlerin verkauft sie während des Krieges ihre Waren an Soldaten. Dabei ist sie so sehr auf materiellen Gewinn fokussiert, dass sie ihre Kinder vernachlässigt.
Ihren ersten Sohn, Eilif, tauscht sie mit dem Militär als Soldat ein. Der Zweite wird gefangen genommen und erschossen, weil Mutter Courage zu lange braucht, um einen Verhandlungspreis für ihn festzulegen. Ihr drittes und letztes Kind Kattrin kommt um, weil sie sich selbst aufopfert, um ein Dorf vor einmarschierenden Soldaten zu warnen. Sie wird dabei von den Soldaten erschossen. Mutter Courage bekommt davon nichts mit, weil sie zwischenzeitlich in der Stadt einkaufen ist.
Auch nachdem ihre drei Kinder durch den Krieg starben, geht Mutter Courage ihren Tätigkeiten nach. Sie verkauft weiterhin Waren an Soldaten als wäre nichts gewesen.
Mutter Courage und ihre Kinder – Figurenkonstellation
In dem Drama gibt es einige Charaktere, deren Beziehungen zueinander für die Handlung wichtig sind. Eine Figurenkonstellation zu „Mutter Courage und ihre Kinder“ findest du hier.
Mutter Courage
- ihr Name ist eigentlich Anna Fierling
- sie ist Händlerin und wird von ihren drei Kindern begleitet
- um ihre Waren zu verkaufen, läuft sie Soldatentruppen hinterher
- muss sich im Laufe der Geschichte dauerhaft zwischen ihren Kindern oder ihrem Geschäft entscheiden
Eilif
- ältester Sohn von Mutter Courage
- gilt als der Schlauste und Kühnste der Kinder
- wird Soldat
- stirbt, weil er in Friedenszeiten eine Straftat begeht
Schweizerkas
- Sohn von Mutter Courage, der stets ehrlich ist und gerne redet
- opfert sein Leben sinnlos, um eine Regimentskasse vor den angreifenden Katholiken zu retten
- seine Mutter verleugnet ihn nach seinem Tod
Kattrin
- die einzige Tochter von Mutter Courage
- ist stumm
- opfert sich auf, um ihre Mitmenschen zu retten
Mutter Courage und ihre Kinder – Zusammenfassung
Das Werk „Mutter Courage und ihre Kinder“ besitzt im Vergleich zu den meisten anderen Dramen keine Akte. Die Erzählung ist auf zwölf aneinandergereihte Szenen aufgeteilt, die nicht immer zusammenhängend sind. Was in den jeweiligen Szenen genau passiert, zeigen wir dir jetzt in unserer „Mutter Courage“ Zusammenfassung!
Szene 1 + 2 – Mutter Courage und ihre Kinder Zusammenfassung
Es ist das Jahr 1624. Mutter Courage ist mit ihren Kindern auf einer Landstraße in Schweden unterwegs. Mit sich führt sie einen Wagen, der allerlei Waren enthält, z. B. Hemden oder Ausrüstungen für Soldaten. Dort begegnen sie zwei Männern vom Militär, von denen sie angehalten werden. Diese Männer möchten die Söhne von Mutter Courage als Soldaten für den Krieg gewinnen.
Mutter Courage ist komplett dagegen und sagt voraus, dass ihre Kinder dadurch sterben würden. Als die Männer aber aus der Situation ein Geschäft machen und ihr ein gutes Angebot bieten, tauscht sie ihren ältesten Sohn Eilif ein. Dieser geht mit den Soldaten mit.
Zwei Jahre später ist die Familie in Polen. Während sich Mutter Courage mit dem Koch Lamb um den Verkauf eines Hahns streitet, trifft sie wieder auf Eilif. Sie findet heraus, dass ihr Sohn beim Militär besonderen Erfolg hat und ist stolz auf ihn.
Szene 3 + 4 – Mutter Courage und ihre Kinder Zusammenfassung
Drei Jahre später ist die Familie mit finnischen Soldaten unterwegs. Ihr Lager wird plötzlich von katholischen Truppen angegriffen und Mutter Courage versucht, ihre Kinder zu retten. Sie sagt Schweizerkas, er soll die Kasse wegwerfen. Dieser möchte sie aber retten und wird dabei von den Katholiken gefangen genommen. Mutter Courage versucht, ihren Sohn zurückzubekommen, indem sie ihren Händlerwagen verpfändet und ihn freikauft. Sie braucht allerdings zu lange, um einen Preis zu verhandeln und Schweizerkas wird erschossen. Um sich selbst zu retten, leugnet sie anschließend vor den Soldaten, dass sie Schweizerkas kannte.
Der Wagen von Mutter Courage wird zerstört und sie soll ein Bußgeld zahlen. Sie will sich beim jeweiligen Rittmeister beschweren und trifft dort auf einen Mann, der dasselbe vorhat. Er ist sehr wütend — daraufhin singt Mutter Courage ihm ein Lied zur Beruhigung. Darin geht es um das Aufgeben vor mächtigen Personen. Es ist ein Sinnbild dafür, dass der einfache Bürger sich in Kriegszeiten besser nicht mit höherqualifizierten Personen anlegt, um weiterhin friedlich leben zu können. Dadurch wird Courage klar, dass es keine gute Idee ist, sich beim Rittmeister zu beschweren.
Szene 5, 6 + 7 – Mutter Courage und ihre Kinder Zusammenfassung
In den nächsten zwei Jahren ist Mutter Courage mit Kattrin quer durch Europa unterwegs. Bei Magdeburg treffen sie auf ein Dorf, das von Verletzten nur so wimmelt. Sie werden angefleht, die Hemden in ihrem Verkaufswagen als Verbandsmaterial bereitzustellen, aber Mutter Courage ist dagegen. Die Hemden sind ihr zu wertvoll.
Sowohl Kattrin als auch ein Feldprediger überreden sie dazu, doch welche herzugeben. Als ein Bauernhof brennt, riskiert Kattrin ihr Leben, um ein Baby darin zu retten. In der Zwischenzeit streitet sich Mutter Courage mit einem Soldaten, der etwas aus ihrem Wagen klauen wollte.
Die Familie reist weiter nach Ingolstadt, wo die Beerdigung eines katholischen Heeresführers stattfindet. Mutter Courage befürchtet dadurch, dass der Krieg bald enden wird und sie dann kein gutes Geschäft mehr machen kann. Als Kattrin beim Einkauf in der Stadt überfallen und verletzt wird, verflucht Mutter Courage den Krieg hingegen. Sie fürchtet nun, dass Kattrin durch die zurückbleibenden Narben keinen Mann mehr finden wird.
Da die Geschäfte aber gut laufen, ändert Mutter Courage ihre Meinung zum Krieg schnell wieder. Sie sieht ihn erneut als etwas Positives.
Szene 8, 9 + 10 – Mutter Courage und ihre Kinder Zusammenfassung
Ein kurzzeitiger Frieden wird verkündet und Mutter Courage ist entsetzt. Sie versucht ihre restlichen Waren so schnell wie möglich zu verkaufen, bevor diese an Wert verlieren. In der Zwischenzeit wird Eilif festgenommen. Er hatte trotz des Friedens einen Bauernhof überfallen und geplündert. Doch Eilif verteidigt sich damit, dass so etwas im Krieg andauernd gemacht wurde. Er wird gehängt, während Mutter Courage nichts davon weiß.
Der Krieg beginnt kurze Zeit später wieder und die restliche Familie zieht zusammen mit dem Koch Lamb weiter. Doch ihre Wege trennen sich, als dieser sich weigert, mit Kattrin weiter zu reisen. Mutter Courage will ihre Tochter nicht aufgeben und bleibt bei ihr.
Auf ihrem Weg kommen die beiden an einem Bauernhof vorbei. Dort hören sie ein Lied, dass davon handelt, ein Dach über dem Kopf zu haben. Beide müssen feststellen, dass diese Situation nicht auf sie zutrifft.
Szene 11 + 12 – Mutter Courage und ihre Kinder
Ein Jahr später überfallen katholische Soldaten ein Bauernhaus, an dem Mutter und Tochter ihr Lager aufgeschlagen haben. Mutter Courage ist währenddessen zum Einkaufen in der Stadt. Die Soldaten wollen den Weg zur Stadt wissen, um sie anzugreifen. Aber Kattrin klettert auf das Dach des Bauernhauses, damit sie die Bewohner der Stadt warnen kann. Allerdings ist sie stumm, und benutzt deshalb eine Trommel, um Krach zu machen. Die Soldaten erschießen sie, aber ihre Warnung ist in der Stadt angekommen.
Die Soldaten ziehen weiter, da der Angriff fehlgeschlagen ist. Danach kommt Mutter Courage wieder zurück und findet ihre Tochter tot auf. Sie verabschiedet sich allerdings nur mit einem Lied von ihr und zieht dann der Soldatentruppe hinterher. Sie erhofft sich dadurch, wieder ein gutes Geschäft machen zu können.
Mutter Courage und ihre Kinder – Interpretation
Es gibt einige Interpretationsmöglichkeiten für „Mutter Courage und ihre Kinder“. Der Fokus der Erzählung ist die Kritik am Krieg und Kapitalismus . Brecht kritisiert, dass der Mensch sich auch zu Kriegszeiten in einem Konkurrenzkampf befindet. Bei diesem sorgt man sich so sehr um das eigene materielle Wohl und Überleben, dass das Mitgefühl und die Fürsorge für andere Menschen untergeht.
Mutter Courage scheint zu Beginn der Geschichte noch um ihre Kinder besorgt zu sein. Im Laufe der Handlung zeigt sich allerdings immer mehr, dass sie hauptsächlich hinter wirtschaftlichem Gewinn her ist. Dafür muss sie sogar ihre Kinder eintauschen. Geblendet von weiteren Chancen zur Geldeinnahme durch den Krieg, scheint dies Mutter Courage aber nicht lange zu stören. Sie vergisst ihre Kinder nach ihren Toden sehr schnell und verkauft weiter ihre Waren.
Durch die distanzierte Erzählweise möchte Brecht den Zuschauer zum Nachdenken bringen. Er soll verstehen, dass sowohl Krieg als auch Kapitalismus keine Bereicherung sind, sondern nur Verluste erzielen.
Mutter Courage und ihre Kinder – Zeitgeschichtliche Einordnung
„Mutter Courage und ihre Kinder“ wurde zu Beginn des Zweiten Weltkrieges verfasst. Bertolt Brecht lebte zu dem Zeitpunkt im Exil und orientierte sich beim Schreiben einerseits an den damaligen Umständen. Andererseits bezog er sich aber auch auf historische Ereignisse.
Brecht benutzte den Dreißigjährigen Krieg als Kulisse für seine Erzählung. Dieser startete als Religionskrieg und wurde später zu einem Territorialkrieg. Er war so verheerend, dass teilweise ganze Gebiete nach seinem Ende komplett verwüstet und entvölkert waren.
Da das Drama eine kritische Haltung gegenüber Kriegen einnimmt, wollte niemand es zu damaligen NS-Zeiten aufführen, da Bestrafungen gefürchtet wurden.
Mutter Courage und ihre Kinder – häufigste Fragen
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Was passiert in Mutter Courage?
Mutter Courage spielt zur Zeit des Dreißigjährigen Krieges. Es geht um eine Händlerin, die zusammen mit ihren Kindern Waren an Soldaten verkauft. Im Laufe der Zeit kommen dadurch aber alle drei ihrer Kinder ums Leben.
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Was sind die Ziele von Mutter Courage?
Mutter Courage ist hin- und hergerissen zwischen ihren Pflichten als Mutter und Händlerin. Sie möchte sich um ihre Kinder kümmern, aber auch gleichzeitig kein Geschäft ausschlagen. Im Laufe der Handlung muss sie sich vermehrt zwischen ihrem Geschäft und ihren Kindern entscheiden.
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Wie endet Mutter Courage?
Mutter Courage endet damit, dass alle ihre Kinder tot sind. Sie starben als Folge der Geschäftsgier ihrer Mutter, die sich auch nach ihren Toden nicht ändert und sie schnell vergisst.
Exilliteratur
Super! Jetzt weißt du, worum es in „Mutter Courage und ihre Kinder“ geht und welche Figuren wichtig sind. Das Drama gehört zur Epoche der Exilliteratur während des Zweiten Weltkrieges. Wenn du mehr darüber erfahren möchtest, dann schau in unserem Video dazu vorbei!