Du möchtest wissen, worum es in Stefan Zweigs „Schachnovelle“ geht? In unserem Beitrag findest du eine Schachnovelle Zusammenfassung
und erfährst alles Wichtige zum Werk!
Die „Schachnovelle“ von Stefan Zweig erzählt die Geschichte einer Gruppe von Reisenden, die sich im Jahr 1939 an Bord eines Passagierschiffes von New York nach Buenos Aires befinden. Im Zentrum der Handlung stehen drei Schachpartien zwischen dem jungen Schachweltmeister Mirko Czentovic und dem geheimnisvollen Dr. B. In der 1942 veröffentlichten Novelle werden wichtige Themen wie die Grausamkeit der Nazidiktatur und die psychischen Folgen für die Opfer anhand des Schachspielens dargestellt.
Der namenlose Ich-Erzähler befindet sich auf einer Schiffsreise zwischen Amerika und Argentinien. Die Handlung spielt im Jahr 1939. Der amtierende Schachweltmeister Mirko Czentovic ist auch an Bord und wird immer wieder von Mitreisenden zu einer Partie herausgefordert. Er schlägt sie alle, bis der Exilant Dr. B gegen ihn spielt und ihn besiegt. Bei der Revanchepartie verfällt Dr. B in einen Wahn. Um einen Nervenzusammenbruch zu verhindern, wird das Spiel abgebrochen.
Wie die Gegner Mirko und Dr. B so gut im Schachspielen geworden sind, wird in zwei Rückblenden erzählt.
Gut zu wissen: Eine Rückblende ist eine Erzähltechnik. Dabei werden Ereignisse, die zu Beginn der eigentlichen Geschichte schon passiert sein müssen, erst im Nachhinein dargestellt.
Da du dank unserer Schachnovelle Zusammenfassung alles über die Handlung weißt, stellen wir dir jetzt in dieser Figurenkonstellation die wichtigsten Charaktere vor.
Erzähler
Mirko Czentovic
Dr. B
McConnor
Hier erfährst du, welche Punkte in einer Schachnovelle Zusammenfassung auf keinen Fall fehlen dürfen.
Wichtig: Damit du der Handlung besser folgen kannst, haben wir sie in Abschnitte unterteilt. Die Schachnovelle selbst hat aber keine Kapitel, sondern ist ein ununterbrochener Fließtext.
Der Ich-Erzähler erfährt, dass der amtierende Schachweltmeister Mirko Czentovic auf dem Passagierschiff von New York nach Buenos Aires mitreist. Interessiert erinnert er sich daran zurück, was er alles über das junge Schachgenie aus der Presse gehört hat.
Mirkos Eltern kamen aus bescheidenen Verhältnissen und sind früh verstorben. Ein Pfarrer hat ihn bei sich aufgenommen. Das Lernen fiel Mirko auffällig schwer, doch er hatte ein Talent fürs Schachspielen, das durch Zufall entdeckt wurde. Daraufhin begann sein Aufstieg bis zum Schachweltmeister. Allerdings hat ihn sein Erfolg herablassend gemacht.
Um mit Mirko ins Gespräch zu kommen, heckt der Erzähler einen Plan aus: Er beginnt Schachpartien an Bord des Schiffs, auch wenn er selbst kein guter Spieler ist. Einer seiner Gegner ist der reiche Schotte McConnor. Dieser hat sich fest vorgenommen, Mirko im Schach zu besiegen. Mirko schaut sich eine Partie an und ist nicht interessiert. McConnor bietet Mirko daraufhin Geld für ein Spiel an, was Mirko schließlich überzeugt. Er verlangt aber, gegen alle Anwesenden gleichzeitig zu spielen, damit sein Lohn höher wird.
Mirko gewinnt das erste Spiel ohne Probleme und mit viel Arroganz, woraufhin McConnor eine Revanche fordert. Kurz vor Schluss mischt sich Dr. B in das Spiel ein. Dank seines großen Schachwissens gelingt der Gruppe ein Remis, also ein Unentschieden.
Allerdings möchte Dr. B nicht alleine gegen Mirko spielen. Am nächsten Tag trifft der Erzähler auf Dr. B, und fragt ihn, woher er so große Schachkenntnisse hat. Daraufhin erzählt Dr. B ihm seine tragische Geschichte, die 1938 mit der Machtergreifung der Nazis in Österreich begann.
Dr. B war Anwalt und gehörte einer hoch angesehenen Familie an. Sie betreuten vor allem die Reichen und Geistlichen, also waren alle Angelegenheiten streng geheim. Das kam der Gestapo komisch vor, deshalb verhafteten sie Dr. B. In einem Hotel wurde er mit Isolationshaft gequält, um ihn zum Reden zu bringen.
Bei einem Verhör stahl er heimlich ein Schachbuch und begann, dieses auswendig zu lernen. Zuerst spielte er die Schachzüge mit Essensresten nach, aber bald konnte er sie im Kopf durchgehen. Bald begann er, gegen sich selbst zu spielen. Das hat in ihm eine schwere psychische Störung ausgelöst. Da er immer Gewinner und Verlierer gleichzeitig war, hat er eine gespaltene Persönlichkeit entwickelt. Nach einem misslungenen Angriff auf einen Wärter wird er ins Krankenhaus gebracht und für unzurechnungsfähig erklärt. Da er keine verlässliche Informationsquelle darstellt, lassen ihn die Nazis frei. Das Schiff ist sein Weg ins Exil.
Dr. B will aus Angst vor einem Rückfall in den Wahn nicht gegen Mirko spielen. Der Ich-Erzähler kann ihn aber davon überzeugen, gegen den Schachweltmeister anzutreten. Während des Spiels wird schnell klar, dass Dr. B Mirko überlegen ist, da er dessen Züge voraussehen kann. Dr. B gewinnt die Partie und willigt sofort zu einem weiteren Spiel ein. Mirko gelingt es durch bewusstes Verzögern seiner Spielzüge, Dr. B immer nervöser zu machen. Dieser steigert sich immer mehr in die Partie hinein. Er spielt mehr in seinem Kopf als mit Mirko. Dem Erzähler gelingt es, Dr. B in die Wirklichkeit zurückzuholen. Dr. B bricht das Spiel ab und schwört, nie wieder Schach zu spielen.
Neben einer Analyse der Handlung und den Hauptfiguren ist es auch wichtig, die „Schachnovelle“ interpretieren zu können. Hier findest du einige Ansätze, die bei keiner Interpretation des Werks fehlen sollten.
In der „Schachnovelle“ steht das Schachspielen im Mittelpunkt der Handlung. Die unterschiedlichen Charaktere haben dabei ganz verschiedenen Beziehungen zu dem Strategiespiel. Da Schach spielen also verschiedene Bedeutungen darstellt, kannst du es als Symbol bezeichnen.
Die Novelle spielt und entstand um die Zeit des Zweiten Weltkriegs . Stefan Zweig setzt sich in ihr mit den Foltermethoden der Nazis auseinander und zeigt an Dr. B, welche schlimmen psychischen Folgen sie haben können. Die beiden Hauptfiguren verkörpern unterschiedliche Aspekte dieser Zeit:
In dem Werk findest du viele autobiographische Anspielungen von Stefan Zweig, zum Beispiel, dass er ebenfalls vor den Nazis ins Exil flüchten musste. Außerdem interessierte er sich wirklich für Schach, weshalb viele der dargestellten Spiele an echte Partien angelehnt sind.
Am Ende der „Schachnovelle“ kann Mirko nur über Dr. B siegen, weil dieser aufgibt. Das zeigt, wie aussichtslos Stefan Zweig den Kampf gegen den Nationalsozialismus empfunden hat.
Weitere ausführliche Interpretationsansätze zur Stefan Zweig „Schachnovelle“ findest du in diesem Video
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