Du fragst dich, wie du „Antigone“ von Sophokles interpretieren kannst? In unserem Beitrag und im Video  zeigen wir dir eine „Antigone“ Interpretation.

Inhaltsübersicht

Antigone – Interpretation

Fall du den Inhalt des Dramas noch nicht kennst, findest du hier  eine Zusammenfassung mit allen wichtigen Informationen.

Für „Antigone“ gibt es verschiedene Interpretationsansätze, von denen wir dir nun drei vorstellen. Du kannst im Werk die Darstellung von Gut und Böse sowie den Konflikt zwischen Glaube und Gesetz untersuchen und auf die typischen Merkmale eines aristotelischen Dramas eingehen. 

Gesetz vs. Glaube – Antigone Interpretation

Antigone und Kreon geraten in einen Konflikt darüber, ob Polyneikes bestattet werden soll. Der Streit zwischen Onkel und Nichte ist jedoch viel mehr als das, denn du kannst ihn als Konflikt zwischen Gesetz und Glaube betrachten. König Kreon verbietet die Bestattung und verhängt sogar eine Strafe, sollte jemand gegen das Verbot verstoßen. Das Maß aller Dinge ist für ihn das Gesetz, denn nur durch feste Regeln und Vorschriften kann eine Gesellschaft funktionieren. Er beharrt auf seinem Machtanspruch und hält seine Entscheidung für richtig — allein schon deshalb, weil er als König der oberste Machthaber von Theben ist. 

Für Antigone dagegen ist Kreon ein Tyrann, also ein grausamer Herrscher, der nur an seine Macht denkt und dem das Wohlergehen seines Volkes egal ist. Antigone argumentiert, dass kein Gesetz erlassen werden dürfe, das gegen die Richtlinien der Götter verstoße. So fordern die Götter beispielsweise das Begräbnis eines jeden Menschen, egal ob gut oder böse. Kreon verstößt somit gegen die göttliche Ordnung, da er die Beisetzung Polyneikes‘ verbietet. Du kannst in deiner „Antigone“ Interpretation also auf den Konflikt zwischen Kreon und Antigone eingehen und dich dabei auf ihre jeweiligen Standpunkte konzentrieren. 

Tipp: Wenn du noch nicht genau weißt, wie du eine gute Interpretation schreibst und worauf du dabei achten musst, dann hilft dir dieses Video bestimmt weiter!

Zum Video: Interpretation schreiben
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Zwischen Gut und Böse – Antigone Interpretation

Ein weiterer Ansatz ist die Darstellung von Gut und Böse im Drama. Denn es gibt keinen klassischen Helden und keinen Bösewicht, wie du es vielleicht aus anderen Geschichten kennst. Sowohl Kreon und Antigone sind gleichzeitig im Recht und im Unrecht und die Grenzen zwischen Gut und Böse verschwimmen. König Kreon möchte, dass in seiner Stadt Recht und Ordnung herrscht und verurteilt Polyneikes, Hochverrat begangen zu haben. Denn er hat seine eigene Heimatstadt angegriffen. Obwohl es auf den ersten Blick richtig erscheint, Polyneikes‘ Verbrechen zu bestrafen, begeht Kreon mit dem Bestattungsverbot großes Unrecht. Er missachtet die Gesetze der Götter und ist sogar bereit, seine eigene Nichte töten zu lassen.

Antigone hingegen hält an den Forderungen der Götter fest und setzt sich für ihren toten Bruder ein. Gleichzeitig unterstützt sie damit aber einen Verbrecher und verstößt gegen das königliche Gesetz. Aus rein rechtlicher Sicht ist ihre Strafe also die richtige Entscheidung Kreons, da sich Antigone den Regeln des Staates widersetzt. Doch Kreon erscheint dadurch als Tyrann und Unmensch, der vor nichts zurückschreckt. Du siehst also, dass sowohl Antigones als auch Kreons Taten weder ausschließlich moralisch korrekt noch ausschließlich böswillig und ungerecht sind. Gehe in deiner „Antigone“ Interpretation auf das Verhalten der beiden Figuren ein und erkläre, warum sie Helden und Bösewichte zugleich sind. 

Ein klassisches Drama – Antigone Interpretation

Als Letztes kannst du die Tragödie auf ihre dramatischen Merkmale untersuchen. „Antigone“ gehört zur klassischen griechischen Literatur und lässt sich somit in die Epoche der Antike einordnen. Als Sophokles‘ Drama im Jahr 442 v. Chr. uraufgeführt wurde, erlebte die griechische Kultur und das Theater gerade seine Blütezeit. Viele Gelehrte beschäftigen sich zunehmend mit philosophischen und naturwissenschaftlichen Fragen sowie der menschlichen Existenz. Viele dieser Fragen findest du auch in den Dramen wieder, jedoch wurden in die Theaterstücke oft noch die Götter und der Glaube eingebunden. Das kannst du auch an „Antigone“ sehen. 

Die Tragödie ist ein klassisches aristotelisches oder geschlossenes Drama — also ein typisches Drama der Antike. In „Antigone“ bauen alle Szenen aufeinander auf und die Handlung verläuft linear, es gibt also keine Zeitsprünge. Außerdem findet alles an nur einem Ort, dem Palast von Theben, statt und geschieht innerhalb von 24 Stunden. Für das aristotelische Drama ist es außerdem typisch, dass nur wenige Charaktere auftreten, die sich ohne Widerworte ihrem Schicksal ergeben. So ist beispielsweise Antigone bereit zu sterben und die Strafe für Polyneikes‘ Begräbnis in Kauf zu nehmen. Sie wehrt sich nicht gegen die Todesstrafe und ergibt sich ihrem Schicksal. In deiner „Antigone“ Interpretation kannst du also auf die Merkmale des aristotelischen Dramas eingehen und sie mit Beispielen aus dem Werk belegen. 

Aristotelisches Drama

Jetzt weißt du, wie du eine Interpretation („Antigone“) schreibst. Wie du eben erfahren hast, ist das Werk ein aristotelisches Drama. Wenn du diese Form des Dramas noch genauer kennenlernen willst, haben wir hier das passende Video für dich.

Zum Video: Aristotelisches Drama
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