Präsens
Das Präsens ist die Zeitform im Deutschen, die wir im Alltag am häufigsten verwenden. Woran du das Präsens erkennst und wann du es verwendest, erfährst du in diesem Beitrag und im Video .
Inhaltsübersicht
Was ist Präsens?
Mit dem Präsens ist die Zeitform der Gegenwart in Deutsch gemeint. Deswegen nennst du es auch Gegenwartsform. Damit beschreibst du vor allem Ereignisse und Handlungen, die in genau dem Augenblick stattfinden, in dem du davon sprichst:
Präsens – Beispiel: Nina und Felix spielen im Garten Fußball. Nina schießt und Felix steht im Tor. Die beiden haben einen Riesenspaß.
Du kannst es aber auch für Fakten, allgemeine Aussagen und sogar zukünftige Ereignisse verwenden: Es sind Sommerferien. Darum fahre ich morgen an den Badesee.
Verbstamm + Präsens-Endung
→ Ich lach-e
Präsens – Verwendung
Auch wenn du die Zeitform Präsens meist für Handlungen benutzt, die sich in der Gegenwart ereignen, kann es dir also genauso gut in anderen Fällen nützlich sein. Insgesamt solltest du dir fünf Situationen merken, in denen du die Gegenwartsform brauchst. Du benutzt es für …
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gegenwärtige Ereignisse: Situationen, die sich gerade in diesem Augenblick abspielen
→ Ich lese gerade einen Artikel über die Zeitform Präsens.
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zukünftige Ereignisse: Pläne oder Vorhaben, die du für die Zukunft hast
→ Übermorgen fahre ich mit meiner Familie in den Urlaub.
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Zustände und Fakten: Dinge, bei denen es sich um eine Tatsache handelt und die daher allgemeingültig sind
→ Die Erde ist ein Planet, der sich um die Sonne dreht.
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langanhaltende Ereignisse
→ Laura und ich sind seit unserer Geburt die besten Freunde.
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sich wiederholende Handlungen
→ Jeden Freitag gehe ich zum Tanztraining.
Präsens – Bildung
An den Beispielen oben ist dir bestimmt aufgefallen, dass das Präsens unterschiedliche Formen annehmen kann. Das liegt daran, dass Verben im Deutschen konjugiert werden. Das bedeutet, sie werden immer an das dazugehörige Nomen angepasst. Dabei wird nur der Verbstamm (z. B. spiel-) des Infinitivs (spielen) beibehalten und bekommt unterschiedliche Endungen (-e, -st, -t, -en, -t, -en) angehängt.
Hier findest du das Ganze einmal am Beispiel spielen:
Person | Bildung | Präsens Beispiel |
ich (1. Person Singular) |
spiel-e | Ich spiele im Garten. |
du (2. Person Singular) |
spiel-st | Du spielst im Garten. |
er/sie/es (3. Person Singular) |
spiel-t | Er spielt im Garten. |
wir (1. Person Plural) |
spiel-en | Wir spielen im Garten. |
ihr (2. Person Plural) |
spiel-t | Ihr spielt im Garten. |
sie (3. Person Plural) |
spiel-en | Sie spielen im Garten. |
Die Gegenwartsform bei unregelmäßigen Verben
Wie du vielleicht weißt, ist spielen ein regelmäßiges Verb. Solche Verben werden in der Regel genauso gebildet, wie du es in der Tabelle oben siehst. Es gibt aber auch unregelmäßige Verben. Sie sind deshalb unregelmäßig, weil ihre Bildungsweise in der Gegenwartsform (und auch in anderen Zeitformen) vom Normalfall abweicht. Das heißt, dass sich entweder der Verbstamm verändert oder die Endung.
Bei sein trifft sogar gleich beides zu:
Person | Bildung | Präsens Beispiel |
ich (1. Person Singular) |
bin | Ich bin ein Pirat. |
du (2. Person Singular) |
bist | Du bist lustig. |
er/sie/es (3. Person Singular) |
ist | Er ist aus Belgien. |
wir (1. Person Plural) |
sind | Wir sind Freunde. |
ihr (2. Person Plural) |
seid | Ihr seid nett. |
sie (3. Person Plural) |
sind | Sie sind zu spät. |
Besonderheiten bei der Bildung
Zusätzlich zu der Frage, ob es sich um ein regelmäßiges oder ein unregelmäßiges Verb handelt, musst du auch noch weitere Besonderheiten bei der Bildung des Präsens beachten:
- Wenn der Verbstamm auf ein (s)s, x, oder z endet, ist die Endung in der 2. Person Singular (du) nur das -t statt dem -st.
→ tanzen – du tanzt statt du tanzst
→ küssen – du küsst statt du küssst
- Wenn der Verbstamm auf ein d oder t endet, wird bei der 2. Person Singular (du) noch zusätzlich ein e eingefügt.
→ starten – du startest statt du startst
→ baden – du badest statt du badst
- Wenn der Verbstamm auf ie endet, fällt in der 1. Person Singular (ich) und der 1. und 3. Person Plural (wir, sie) jeweils das -e weg:
→ knien – ich knie statt ich kniee, wir/sie knien statt wir/sie knieen
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Zeitformen der Vergangenheit
Das Präsens ist natürlich nicht die einzige Zeitform, die du im Deutschen kennen musst. Es gibt auch Zeitformen der Vergangenheit, wie etwa das Präteritum. Mehr dazu erfährst du hier .