
Dativ oder Akkusativ?
Die Fälle Dativ und Akkusativ verwendest du vor allem für Objekte im Satz. Aber wann benutzt du welchen? In diesem Beitrag und im Video zeigen wir dir, wie du den Unterschied erkennst — und immer die richtige Form benutzt!
Inhaltsübersicht
Dativ oder Akkusativ? So erkennst du den richtigen Fall
Dativ und Akkusativ sind Fälle im Deutschen. Welchen du brauchst, kannst du mit Fragewörtern ganz leicht herausfinden:
- Wem? → du nutzt den Dativ
- Wen oder was? → du brauchst den Akkusativ
➡️ Beispiel
– „Lisa schenkt ihrem Bruder ein Buch.“
Wem schenkt Lisa das Buch? → ihrem Bruder → Dativ
Wen oder was schenkt Lisa? → ein Buch → Akkusativ
Der Dativ zeigt das indirekte Objekt an — also zum Beispiel die Person, die etwas bekommt. Der Akkusativ zeigt dir dagegen das direkte Objekt — also das, was direkt übergeben, gesehen oder verändert wird.
Verben, die den Dativ erfordern
Verben, die sich auf jemanden beziehen, der etwas bekommt oder für den etwas geschieht, brauchen den Dativ. Die Person handelt dabei nicht selbst — sie ist indirekt beteiligt.
Typische Verben, bei denen du den Dativ brauchst, sind zum Beispiel: helfen, folgen, danken, antworten, gehören, vertrauen, gratulieren.
➡️ Beispiele
– „Ich antworte dem Lehrer.“
→ Wem antworte ich? → dem Lehrer → Dativ
– „Sie vertraut ihrer Freundin.“
→ Wem vertraut sie? → ihrer Freundin → Dativ
Wenn du zum Beispiel sagst: „Ich antworte dem Lehrer“, dann bekommt der Lehrer die Antwort. Er macht also nichts selbst, sondern kriegt etwas — und genau deshalb steht er im Dativ.
Tipp: Ob ein Verb den Dativ braucht, kannst du im Wörterbuch nachschauen. Da steht dann meistens sowas wie „jemandem helfen“ oder „jmd. danken“.
Verben, die den Akkusativ erfordern
Verben mit Akkusativ beziehen sich auf das, was direkt von der Handlung betroffen ist — also auf das, was jemand sieht, baut oder liest.
Typische Akkusativ-Verben sind zum Beispiel sehen, lesen, bauen, finden, verlieren, haben, öffnen, malen.
➡️ Beispiele
– „Sie liest den Roman.“
→ Wen oder was liest sie? → den Roman → Akkusativ
– „Wir bauen eine Hütte.“
→ Wen oder was bauen wir? → eine Hütte → Akkusativ
Schau dir den Satz „Sie liest den Roman“ an. Der Roman ist das, was gelesen wird — er ist also direkt von der Handlung betroffen und steht deshalb im Akkusativ.
Tipp: Auch beim Akkusativ findest du in Wörterbüchern oft Hinweise. Steht dort zum Beispiel „jemanden sehen“ oder „jmdn. finden“, zeigt das: Hier brauchst du den Akkusativ.
Verben, die Dativ und Akkusativ kombinieren
Einige Verben verbinden zwei Objekte:
- Das eine bekommt etwas (Dativ),
- das andere ist das, was übergeben, erzählt oder geschickt wird (Akkusativ).
Typische Verben, die beide Fälle kombinieren, sind zum Beispiel geben, schenken, erzählen, bringen, zeigen, schreiben, schicken.
➡️ Beispiele
– „Er schickt seiner Schwester eine Nachricht.“
→ Wem schickt er etwas? → seiner Schwester → Dativ
→ Wen oder was schickt er? → eine Nachricht → Akkusativ
– „Ich gebe dem Kind den Ball.“
→ Wem gebe ich etwas? → dem Kind → Dativ
→ Wen oder was gebe ich? → den Ball→ Akkusativ
Tipp: Wenn jemand etwas bekommt, brauchst du den Dativ und Akkusativ.
Präpositionen mit Dativ oder Akkusativ
Auch nach einigen Präpositionen kommt oft ein bestimmter Fall — entweder der Dativ oder der Akkusativ. Einige Präpositionen können sogar beides, je nach Bedeutung.
Präpositionen mit Dativ
Präpositionen, die den Dativ brauchen, beschreiben meist einen Zustand, eine Richtung ohne Bewegung oder einen Bezug zu etwas.
➡️ Beispiele
– mit: „Sie fährt mit dem Bus.“
→ mit wem fährt sie? → dem Bus
– bei: „Er arbeitet bei seinem Onkel.“
→ bei wem arbeitet er? → seinem Onkel
Weitere Dativ-Präpositionen sind: aus, außer, bei, gegenüber, mit, nach, seit, von, zu, ab, zuwider, zufolge, zuliebe.
Präpositionen mit Akkusativ
Präpositionen mit Akkusativ zeigen oft eine Richtung, Bewegung oder ein Ziel.
➡️ Beispiele
– durch: „Sie läuft durch den Park.“
→ durch wen läuft sie? → den Park
– ohne: „Er geht ohne seinen Freund.“
→ ohne wen geht er? → seinen Freund
Weitere Akkusativ-Präpositionen sind: bis, durch, für, gegen, ohne und um.
Präpositionen mit Dativ und Akkusativ
Bei Präpositionen, die sowohl vor dem Dativ als auch dem Akkusativ stehen können, erkennst du den richtigen Fall an der Bedeutung im Satz.
- keine Bewegung → Wo? → Dativ
- Bewegung → Wohin? → Akkusativ
➡️ Beispiele
– „Das Handy liegt auf dem Tisch.“
→ Wo liegt es? → Dativ
– „Ich lege das Handy auf den Tisch.“
→ Wohin lege ich es? → Akkusativ
Weitere Präpositionen mit beiden Fällen sind: an, auf, hinter, in, neben, über, unter, vor, zwischen
Achtung bei festen Verbindungen
Manche Verben gehören fest zu bestimmten Präpositionen. Diese Kombinationen funktionieren wie ein Baustein — und bei ihnen bestimmt die ganze Verbindung den Fall, nicht die Bedeutung der Präposition allein.
➡️ Beispiele
– „Ich warte auf dich.“
Hier steht auf dich im Akkusativ — nicht wegen der Bewegung oder Richtung, sondern weil warten auf immer den Akkusativ verlangt.
– „Sie fürchtet sich vor Spinnen.“
Das Verb „sich fürchten vor“ verlangt immer den Dativ — auch wenn „vor“ sonst je nach Bewegung den Fall wechseln kann.
Tipp: Wenn du unsicher bist, hilft oft ein Blick ins Wörterbuch — oder du lernst die Verbindungen direkt mit dem passenden Fall.
Dativ oder Akkusativ — Zusammenfassung
Hier findest du alles Wichtige auf einen Blick — und kannst dir die Zusammenfassung auch herunterladen!
Deklination Deutsch
Damit du Dativ und Akkusativ richtig verwenden kannst, solltest du auch die passenden Formen der Wörter kennen — also sie richtig deklinieren. Du sagst zum Beispiel:
„Ich helfe dem Mann“ im Dativ
aber „Ich sehe den Mann“ im Akkusativ.
Wie du Nomen, Artikel und Adjektive richtig beugst (=deklinierst), zeigen wir dir hier!
Dativ oder Akkusativ — häufigste Fragen
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Wie unterscheidet man zwischen Akkusativ und Dativ?Den Dativ brauchst du, wenn jemand indirekt von einer Handlung betroffen ist — du kannst dann fragen: Wem? Der Akkusativ kommt zum Einsatz, wenn etwas oder jemand direkt betroffen ist. Die passende Frage dazu ist: Wen oder was?
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Wie frage ich nach dem Dativ und dem Akkusativ?Du fragst nach den 4 Fällen mit diesen Fragen:
- Wer oder was? (Nominativ)
- Wessen? (Genitiv)
- Wem? (Dativ)
- Wen oder was? (Akkusativ)
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Wie gehe ich bei Wechselpräpositionen grammatikalisch korrekt vor?
Wenn Präpositionen sowohl zum Dativ als auch zum Akkusativ passen, dann verwende den Dativ bei Zuständen und Ortsangaben und den Akkusativ bei Bewegungen. Beispiel: „Das Handy liegt auf dem Tisch.“ (Dativ), „Ich lege das Handy auf den Tisch.“ (Akkusativ).