Im Deutschen gibt es zwei Handlungsrichtungen: aktiv und passiv. In diesem Beitrag und in unserem Video erfährst du, was das Passiv ist und welche Unterschiede es zwischen Vorgangspassiv und Zustandspassiv gibt.
Das Passiv nutzt du, um Handlungen (Vorgangspassiv) oder Zustände (Zustandspassiv) zu beschreiben. Wer oder was den Vorgang oder Zustand verursacht hat ist entweder unwichtig, unbekannt oder wird als allgemein bekannt vorausgesetzt.
Passiv – Beispiel:
Du siehst an dem Beispiel, dass keine Angaben darüber gemacht werden, wer den Kuchen backt, oder von wem der Kuchen gegessen werden wird. In einem Aktivsatz werden diese Angaben immer gemacht.
Aktiv – Beispiel:
Das Vorgangspassiv nutzt du, wenn du eine Handlung oder einen Prozess betonen möchtest. Also wenn der Fokus darauf liegt, was passiert ist. Wer die Handlung ausgeführt hat, ist dabei unwichtig.
Vorgangspassiv – Beispiel:
Falls du die Person, die die Handlung ausgeführt hat, trotzdem nennen möchtest, brauchst du dafür die Präposition von und den Dativ :
Wenn eine Handlung abgeschlossen ist und du den Zustand nach der Handlung beschreiben möchtest, nutzt du dafür das Zustandspassiv.
Zustandspassiv – Beispiel:
Bei der Bildung des Passivs in Deutsch gibt es Unterschiede zwischen Vorgangspassiv und Zustandspassiv. Um eine Handlung oder einen Prozess mit dem Vorgangspassiv zu beschreiben, brauchst du die konjugierte Form von werden und das Partizip II des Vollverbs.
Um einen Zustand mit dem Zustandspassiv zu beschreiben, brauchst du die konjugierte Form von sein und das Partizip II des Vollverbs.
Schau dir in der Tabelle ein Beispiel dafür an, wie das Vorgangspassiv in verschiedenen Zeitformen gebildet wird.
Zeitform | Beispiel Vorgangspassiv |
Präsens | Der Kuchen wird gegessen. |
Perfekt | Der Kuchen ist gegessen worden. |
Präteritum | Der Kuchen wurde gegessen. |
Plusquamperfekt | Der Kuchen war gegessen worden. |
Futur I | Der Kuchen wird gegessen werden. |
Futur II | Der Kuchen wird gegessen worden sein. |
Das Zustandspassiv kannst du auch in verschiedenen Zeitformen bilden. Wie das funktioniert, siehst du in der Tabelle.
Zeitform | Beispiel Zustandspassiv |
Präsens | Der Kuchen ist gebacken. |
Perfekt | Der Kuchen ist gebacken gewesen. |
Präteritum | Der Kuchen war gebacken. |
Plusquamperfekt | Der Kuchen war gebacken gewesen. |
Futur I | Der Kuchen wird gebacken sein. |
Futur II | Der Kuchen wird gebacken gewesen sein. |
Vorsicht: Manche Zeitformen im Aktiv ähnelt stark dem Zustandspassiv. Die Form von beiden unterscheidet sich nicht. Der Satz ‚Er ist zur Schule gegangen.’ könnte allein von der Form her entweder Perfekt Aktiv oder das Präsens im Zustandspassiv sein. Wenn du herausfinden möchtest, ob der Satz im Aktiv oder Passiv steht, versuche einfach das Vorgangspassiv zu bilden. Wenn das nicht möglich ist, handelt es sich um eine Aktivform.
Möchtest du einen Aktivsatz in einen Satz im Vorgangspassiv umwandeln? Das folgende Beispiel zeigt dir, wie das funktioniert.
Es gibt Verben, die kein Passiv bilden können. Das sind vor allem Verben, auf die kein Akkusativobjekt folgen kann. Dazu gehören …
Verb | Aktivsatz | unmöglicher Passivsatz |
gehen | Er geht zur Schule. | ✗Er wird zur Schule gegangen.✗ |
laufen | Ich lief nach Hause. | ✗Ich wurde nach Hause gelaufen.✗ |
kommen | Sie ist zu dir gekommen. | ✗Sie ist zu dir gekommen worden.✗ |
Verb | Aktivsatz | unmöglicher Passivsatz |
sich ärgern | Wir haben uns geärgert. |
✗Wir sind uns geärgert worden.✗ |
Zum anderen können folgende Verbgruppen kein Passiv bilden:
Verbgruppen, die kein Passiv bilden | Beispiele |
Modalverben | dürfen, können, möchten, müssen, sollen, wollen, … |
Verben, die einen Besitz anzeigen | bekommen, besitzen, empfangen, erhalten, haben, … |
Feste Nomen-Verb-Verbindungen | es gibt, Spaß machen, sich Sorgen machen, … |
Andere Verben | wissen, kennen, kosten, … |
Es gibt beim Passiv einige Besonderheiten, die du beachten solltest.
Nein. Wenn in einem Aktivsatz kein Akkusativobjekt steht, musst du unterscheiden: Und zwar zwischen Sätzen, in denen theoretisch ein Akkusativobjekt stehen könnte und solchen, wo das nicht möglich ist (bei reflexiven Verben und Verben, die im Perfekt mit sein gebildet werden). In dem folgenden Beispiel fehlt das Akkusativobjekt:
Du kannst hieraus trotzdem einen Passivsatz bilden, indem du das Personalpronomen es verwendest oder die adverbiale Bestimmung an den Satzanfang setzt:
Nein. Nur Akkusativobjekte werden im Passivsatz zum Subjekt. Wenn du ein Dativobjekt an den Satzanfang setzen möchtest, bleibt es im Dativ. Schau dir folgenden Aktivsatz an:
Würde das Dativobjekt zum Subjekt werden, müsste es zu wir werden. Das ist hier nicht möglich. Der korrekte Passivsatz lautet:
Anders als beim Passiv nutzt du das Aktiv, um zu betonen, wer eine Handlung ausgeführt hat.
Beispiel:
Im Passivsatz wird normalerweise die Person weggelassen, die eine Handlung ausgeführt hat. Daher würde der gleiche Satz im Passiv so aussehen:
Mehr zu den Unterschieden zwischen Aktiv und Passiv in Deutsch erfährst du hier .
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