Konditionalsatz
Du fragst dich, was ein Konditionalsatz ist? Alles, was du dazu wissen musst, erklären wir dir in unserem Beitrag und im Video .
Inhaltsübersicht
Was ist ein Konditionalsatz?
Ein Konditionalsatz ist ein Nebensatz, der angibt, unter welcher Bedingung eine Handlung geschieht.
Er wird deshalb auch Bedingungssatz genannt. Meistens wird ein Konditionalsatz von Konjunktionen wie wenn, sofern und falls eingeleitet. Um ihn aber eindeutig zu bestimmen, kannst du mit der Frage „Unter welcher Bedingung…?“ nach dem Konditionalsatz fragen.
Konditionalsatz — Beispiel:
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Wenn ein guter Film läuft, gehe ich ins Kino.
→ Unter welcher Bedingung gehe ich ins Kino? Wenn ein guter Film läuft.
Im Konditionalsatz (Nebensatz) steht die Bedingung, die erfüllt werden muss. Der Hauptsatz enthält dagegen die Folge.
Expertenwissen: Konditionalsätze gehören zu den Adverbialsätzen. Das sind Nebensätze, die die Rolle einer adverbialen Bestimmung übernehmen. Darunter verstehst du Satzglieder, die den Umstand beschreiben. In diesem Fall zeigt der Konditionalsatz eine Bedingung, unter welcher die Handlung ausgeführt wird.
Reale Bedingung
Ist eine Bedingung real und erfüllbar, dann verwendest du für die Verben im Konditionalsatz das Präsens.
Beispiel:
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Falls die Sonne heute noch scheint, gehen wir baden.
→ Es ist möglich, dass die Sonne noch scheint, also handelt es sich hier um eine reale Bedingung.
Irreale Bedingung in der Gegenwart
Wenn eine Bedingung in der Gegenwart nicht erfüllt ist, benutzt du für die Verben in beiden Satzteilen den Konjunktiv II im Präteritum. Alternativ kannst du auch die würde-Form nutzen.
Beispiel:
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Wenn Sarah auf den Geburtstag käme, spräche Tom mit ihr.
→ Sarah kann aus irgendeinen Grund nicht auf den Geburtstag kommen. Deshalb ist die Bedingung nicht erfüllt.
Dieser Satz ist korrekt, klingt aber etwas komisch. Mit der würde-Form klingt er etwas einfacher:
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Wenn Sarah auf den Geburtstag kommen würde, würde Tom mit ihr sprechen.
→ Auch dieses Beispiel drückt aus, dass Sarah nicht auf den Geburtstag kommen kann. Die verwendete Verbform hier ist allerdings gebräuchlicher.
Irreale Bedingung in der Vergangenheit
Wurde eine Bedingung in der Vergangenheit nicht erfüllt, dann benutzt du den Konjunktiv II im Plusquamperfekt.
Beispiel:
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Wenn Simon Bus gefahren wäre, hätte er den Zug nicht verpasst.
→ Simon hätte den Zug nur unter der Bedingung geschafft, dass er Bus gefahren wäre. Simon ist aber nicht Bus gefahren und hat somit die Bedingung nicht erfüllt. Außerdem fand die Handlung in der Vergangenheit statt.
Bei der Konjunktion „wenn“ musst du aufpassen, da sie zwei verschiedene Bedeutungen hat. Das ist wichtig bei der Bestimmung von Satzgliedern. „Wenn“ kann sowohl konditional (Bedingung) als auch temporal (zeitlich) verstanden werden.
„Wenn ich vorbeikomme, sage ich Bescheid“ kann zum Beispiel einerseits konditional gemeint sein → „Falls ich vorbeikomme, sage ich Bescheid“. Aber auch temporal lässt sich der Satz interpretieren → „Zu dem Zeitpunkt, wenn ich vorbeikomme, sage ich Bescheid“.
Uneingeleitete Konditionalsätze
Es gibt auch Sätze, die kein Einleitungswort wie wenn, falls oder sofern enthalten. Dann handelt es sich um einen uneingeleiteten Konditionalsatz. In diesem Satz steht dann das konjugierte Verb im Nebensatz an der ersten Position. Uneingeleitete Konditionalsätze kannst du bei allen Bedingungen formulieren.
Beispiel:
- Wäre Sarah pünktlich gekommen, hätten wir den Bus geschafft.
Mit einem Einleitungswort sähe der Satz so aus:
- Wenn Sarah pünktlich gekommen wäre, hätten wir den Bus geschafft.
Konditionalsatz — häufigste Fragen
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Was ist ein Konditionalsatz?
Ein Konditionalsatz ist ein Nebensatz, der angibt, dass eine bestimmte Handlung nur unter einer bestimmten Bedingung stattfindet oder stattgefunden hätte. Er wird deshalb auch Bedingungssatz genannt.
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Welche Konditionalsätze gibt es?
Konditionalsätze können drei verschiedene Bedingungen ausdrücken. Dazu gehören die reale Bedingung, die irreale Bedingung in der Gegenwart und die irreale Bedingung in der Vergangenheit.
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Wie werden Konditionalsätze gebildet?
Du bildest einen Konditionalsatz mit den Einleitungswörtern wenn, falls oder sofern. Es gibt aber auch uneingeleitete Konditionalsätze. Dann steht das Verb an erster Position im Nebensatz.
Konjunktiv II
Um einen Konditionalsatz mit einer irrealen Bedingung zu bilden, musst du den Konjunktiv II anwenden können. Wie das geht, zeigen wir dir in unserem Video dazu.