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Was ist ein finites Verb und wofür benötigst du es? Das erfährst du in diesem Beitrag und in unserem Video .

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Inhaltsübersicht

Was ist ein finites Verb?

Ein finites Verb ist ein Verb , das sich aufgrund bestimmter grammatischer Merkmale (Person, Numerus, Tempus, Genus und Modus) ändert. Diese Anpassung nennst du auch Konjugation . Beim Konjugieren orientierst du dich am Subjekt

Der Begriff finit stammt aus dem Lateinischen und lässt sich mit Grenze übersetzen. Ein finites Verb ist deshalb begrenzt, weil es sich bestimmten Grammatikregeln anpassen muss und dadurch in seiner Form verändert wird. Infinite Verben sind dagegen nicht von anderen Satzgliedern abhängig und daher nicht begrenzt.

Du benötigst in Deutsch mindestens ein finites Verb, um einen vollständigen Satz zu bilden.

Finites Verb – Beispiel: ich denke, du denkst, wir denken, ihr denkt

Finites Verb – Definition

Bei einem finiten Verb handelt es sich um eine Wortform, die bestimmten grammatischen Merkmalen untergeordnet ist. Das Verb wird nach Person und Numerus des Subjekts konjugiert und ändert sich auch im Tempus, Genus und Modus. Neben den finiten Verben gibt es außerdem die infiniten Verben. Infinite Verben werden nicht nach Person, Numerus, Tempus oder Modus konjugiert.

Finites Verb – Übersicht

Finite Verben passen sich an fünf verschiedene grammatische Merkmale an:

  • Person
  • Anzahl (Numerus)
  • Zeitform (Tempus)
  • Verhaltensrichtung (Genus Verbi) und
  • Aussageweise (Modus)

Wie sich die Verbform dadurch verändert, erfährst du jetzt! 

Finites Verb – Person und Numerus

Jeder deutsche Satz braucht mindestens ein finites Verb, um grammatikalisch korrekt und komplett zu sein. Um ein Verb in einem Satz zu verwenden, brauchst du natürlich auch ein dazugehöriges Nomen oder Personalpronomen . Die Kombination aus diesen beiden Wortarten nennst du Personalform . Die Personalform hilft dir dabei, Informationen über Person und Numerus (Anzahl) abzuleiten.

Im Deutschen gibt es drei verschiedene Personen. Diese können entweder in der Einzahl (Singular) oder in der Mehrzahl (Plural) stehen. Hierbei sprichst du vom Numerus, also der Anzahl. Bei der 2. Person unterscheidest du außerdem zwischen informell und formell. Die 3. Person Singular trägt die Merkmale maskulin, feminin und neutral.

Person / Tempus   Person / Tempus  
1. Person Singular ich 1. Person Plural wir
2. Person Singular (informell) du 2. Person Plural (informell) ihr
2. Person Singular (formell) Sie 2. Person Plural (formell) Sie
3. Person Singular (maskulin) er 3. Person Plural sie
3. Person Singular (feminin) sie    
3. Person Singular (neutral) es    

Um die Personalform zu bilden, musst du die Endung (-e, –st, –t und –en) an die jeweilige Person (ich, du, er/sie/es, wir, ihr, sie) und den Numerus (Singular/Plural) anpassen. Der Verbstamm und die Reihenfolge der Endungen bleiben dabei immer gleich:

Finites Verb Beispiel: denken (Person und Numerus)
Verbform Möglichkeiten Beispiel
Personalform 1. Person Singular ich denke
  2. Person Singular
(informell)
du denkst
  2. Person Singular
(formell)
Sie denken
  3. Person Singular
(maskulin)
er denkt
  3. Person Singular
(feminin)
sie denkt
  3. Person Singular
(neutral)
es denkt
  1. Person Plural wir denken
  2. Person Plural
(informell)
ihr denkt
  2. Person Plural
(formell)
Sie denken
  3. Person Plural sie denken

Finites Verb – Tempus

Im Deutschen gibt es sechs Zeitformen . Der Fachbegriff dafür lautet Tempus. Dabei unterscheidest du zwischen den Zeitformen der Gegenwart, Vergangenheit und Zukunft:

  • Gegenwart: Präsens
  • Vergangenheit: Präteritum, Perfekt, Plusquamperfekt
  • Zukunft: Futur I, Futur II

Um herauszufinden, welches Tempus in einem Satz verwendet wurde, musst du dir auch hier wieder das konjugierte Verb und das dazugehörige Nomen anschauen. Wie du die jeweilige Zeitform bildest, siehst du in unserer Zeitformen Deutsch Tabelle:

Finites Verb – Beispiel: sagen (Tempus)
Zeitform Anwendung Konjugation Beispiel
Präsens (Gegenwart) Ereignisse und Handlungen,
die im
jeweiligen
Augenblick
stattfinden
Verbstamm +
Endungen

ich sage

du sagst

er / sie / es sagt

wir sagen

sie sagen

ihr sagt

Präteritum (Vergangenheit) Ereignisse und
Handlungen, die
in der
Vergangenheit
stattgefunden
haben (eher
beim Schreiben)
Verbstamm +
Endungen

ich sagte

du sagtest

er / sie / es
sagte

wir sagten

ihr sagtet

sie sagten

Perfekt (Vergangenheit) Ereignisse und
Handlungen, die
bereits
abgeschlossen sind, aber noch Auswirkungen auf
die Gegenwart
haben (meist
beim Sprechen)
haben oder
sein im Präsens
+ Partizip II

ich habe gesagt

du hast
gesagt

er / sie / es hat gesagt

wir haben gesagt

ihr habt gesagt

sie haben gesagt

Plusquamperfekt (Vergangenheit) Ereignis, das vor einem
anderen Ereignis
in der
Vergangenheit
passiert ist
haben oder
sein im Präteritum
+ Partizip II

ich hatte gesagt

du hattest gesagt

er / sie / es hatte gesagt

wir hatten gesagt

ihr hattet gesagt

sie hatten gesagt

Futur I
(Zukunft)
Ereignisse oder
Handlungen, die
in der Zukunft
liegen
werden +
Infinitiv

ich werde sagen

du wirst
sagen

er / sie / es wird sagen

wir werden sagen

ihr werdet sagen

sie werden sagen

Futur II
(Zukunft)
Ereignisse oder
Handlungen, die
in der Zukunft
bereits
abgeschlossen
sein werden
werden +
Partizip II +
haben oder sein

ich werde gesagt haben

du wirst gesagt haben

er / sie / es wird gesagt haben

wir werden gesagt haben

ihr werdet gesagt haben

sie werden gesagt haben

Finites Verb – Genus Verbi (Aktiv und Passiv)

Ein finites Verb findest du außerdem bei der Bildung der Handlungsrichtungen Aktiv und Passiv

In einem Aktivsatz gibt es immer einen aktiv Handelnden, der eine Aktion ausführt. Du nennst ihn Täter. Beim Konjugieren beziehst du dich auf den Täter, denn er stellt das Subjekt des Satzes dar. Das Subjekt erkennst du, indem du dir die Frage stellst, wer oder was etwas macht.

  • Meine Freunde und ich gehen heute ins Schwimmbad.
    → Meine Freunde und ich ist aktiv, denn wir tun etwas, nämlich ins Schwimmbad gehen.

Das Objekt stellt das Ziel der Handlung dar, die vom Täter ausgeht. Es handelt also nicht selbst und ist somit passiv. Im oberen Beispiel ist das Schwimmbad passiv, weil es das Ziel darstellt.

Um einen Passivsatz zu bilden, brauchst du das Hilfsverb werden in der richtigen Zeitform (z. B. werde, wirst, wird, werden, werdet, bin … worden, wurde, war … worden, werde … werden, werde … worden sein) und das Partizip II des Vollverbs (z. B. gesagt, gemacht, gesehen, gegangen). 

  • Die Bank wurde gegen 8:30 Uhr ausgeraubt.
    → Die Bank
    ist hier passiv, weil sie das Ziel einer Handlung ist. Sie wurde ausgeraubt. 

Finites Verb – Modus

Auch beim Modus findest du finite Verbformen. Er ist die Aussageform im Deutschen. Mit dem Modus stellst du deine Absicht dar und gibst dem Gesagten eine Bedeutung. Es gibt drei Modi: den Indikativ (Wirklichkeitsform), den Konjunktiv (Möglichkeitsform) und den Imperativ (Befehlsform). 

Mit dem Indikativ drückst du aus, dass etwas tatsächlich geschieht und real ist. Dabei kannst du dich auf Beobachtungen, Zustände und Vorgänge beziehen. Wenn du etwas im Indikativ formulierst, nimmst du keine Wertung vor. Die Aussage hat also keine persönliche Bedeutung.

  • Ich gehe später noch zur Arbeit. (Indikativ Präsens)

Den Konjunktiv I benutzt du vor allem für die indirekte Rede. Du kannst damit also wiedergeben, was eine andere Person gesagt hat.

  • Er sagt, er habe darin Erfahrung, er mache das ständig. (Konjunktiv I Präsens)

Den Konjunktiv II brauchst du, wenn du über nicht reale Situationen oder Aktionen, die nicht wirklich ausgeführt wurden oder werden, sprichst. Du kannst damit auch Wünsche äußern.

  • Wenn ich viel Geld hätte, würde ich eine Weltreise machen. (Konjunktiv II Präsens)

Den Imperativ benutzt du, um einen Befehl oder eine Aufforderung auszudrücken. Dabei wendest du dich persönlich an die 2. Person im Singular (du), im Plural (ihr) oder an die 1. Person im Plural (wir). Das Verb im Imperativ steht dabei immer am Anfang des Satzes. 

  • Aufforderung an 2. Person Singular (du): Lass das jetzt!
  • Aufforderung an 1. Person Plural (wir): Fangen wir an!
  • Aufforderung an 2. Person Plural (ihr): Schämt euch!

Alles Weitere über die verschiedenen Modi und wie du sie bildest und anwendest, erfährst du in diesem Beitrag .

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Was sind Verbformen?

Was ein finites Verb ist und wie du es richtig konjugierst, weißt du jetzt. Wenn du noch mehr über die Verbformen wissen möchtest, schau dir einfach unser eigenes Video dazu an.

Zum Video: Was sind Verbformen?
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