Modalverben
Modalverben beeinflussen die Bedeutung eines Satzes stark. In diesem Beitrag und im Video
erfährst du alles, was du über sie wissen solltest.
Inhaltsübersicht
Was sind Modalverben?
Modalverben sind eine ganz besondere Art von Verben
: Sie verändern den Inhalt eines anderen Verbs (Vollverb), das am Ende des Satzes steht. Im Deutschen gibt es sechs Modalverben, die alle eine unterschiedliche Bedeutung ausdrücken: dürfen, können, mögen, müssen, sollen und wollen. In manchen Fällen kann das Vollverb am Ende des Satzes auch wegfallen.
Modalverben – Beispiele:
- Ich muss noch den Abwasch machen.
- Du kannst gut Englisch.
Damit du Modalverben richtig in einem Satz verwenden kannst, musst du sie konjugieren . Dabei gilt, dass nur das Modalverb konjugiert wird, aber das Vollverb immer in seiner Grundform (Infinitiv ) bleibt.
-
Beispiel: Er darf bei der Bundestagswahl wählen.
Modalverben Deutsch – Konjugation
Wenn du Verben konjugierst, dann passt du ihre Form an verschiedene grammatikalische Faktoren an. Die wichtigsten dabei sind die Personalform und die Zeitform. Mithilfe der Personalform drückst du die Person und Anzahl deines Verbs aus. Du erkennst sie an den verschiedenen Pronomen . Die Zeitform gibt dir Auskunft darüber, ob dein Satz in der Vergangenheit, der Gegenwart oder der Zukunft steht.
Wichtig: Bei der Konjugation von Sätzen mit Modalverben darfst du nur das Modalverb konjugieren. Das Vollverb am Ende des Satzes bleibt immer im Infinitiv.
- Beispiel: Sarah will an den See fahren.
Personalformen
In dieser Übersichtstabelle zeigen wir dir alle Personalformen der sechs Modalverben im Präsens (Gegenwart).
Infinitiv | ich | du | er/sie/es | wir | ihr | sie |
dürfen | darf | darfst | darf | dürfen | dürft | dürfen |
können | kann | kannst | kann | können | könnt | können |
mögen | mag | magst | mag | mögen | mögt | mögen |
müssen | muss | musst | muss | müssen | müsst | müssen |
sollen | soll | sollst | soll | sollen | sollt | sollen |
wollen | will | willst | will | wollen | wollt | wollen |
Zeitformen
Auch beim Bilden verschiedener Zeitformen musst du bei dieser Art von Verben ein paar Dinge beachten.
Modalverben Präteritum
Die erste Vergangenheitsform bildest du ganz einfach, indem du verschiedene Endungen an den Verbstamm anhängst. Diese entscheiden sich nach der Personalform.
Personalform | Endung | Beispiel „sollen“ |
ich | -te | ich sollte |
du | -test | du solltest |
er/sie/es | -te | er/sie/es sollte |
wir | -ten | wir sollten |
ihr | -tet | ihr solltet |
sie | -ten | sie sollten |
Zusätzlich musst du bei Modalverben, die in ihrer Grundform einen Umlaut (ä, ü, ö) haben, diesen in den entsprechenden Vokal umändern.
- Beispiel: können → ich konnte
Modalverben im Perfekt und im Plusquamperfekt
Wenn du Modalverben in die Vergangenheitsformen Perfekt und Plusquamperfekt setzt, dann konjugierst du nur das Hilfsverb — das Modalverb steht dann wie das Vollverb im Infinitiv.
Modalverben – Beispiele:
- Wir haben arbeiten müssen. → Perfekt
-
Wir hatten arbeiten müssen. → Plusquamperfekt
Wichtig: Im Perfekt steht das Hilfsverb im Präsens und im Plusquamperfekt steht das Hilfsverb im Präteritum!
Zukunftsformen
Möchtest du mithilfe von Modalverben Aussagen über die Zukunft treffen, dann konjugierst du nur deine Hilfsverben. Die Modalverben stehen hier im Infinitiv. Bei der Futur II Form musst du sogar zwei Hilfsverben verwenden und eines davon auch in den Infinitiv setzen.
Modalverben – Beispiele:
Modalverben Deutsch – Bedeutung
Modalverben verändern die Aussage eines Satzes. Deshalb musst du dir über ihre verschiedenen Bedeutungen bewusst werden, um deinen Satz richtig zu verstehen.
Modalverb | Bedeutung | Beispiele |
dürfen |
Erlaubnis |
Du darfst heute ins Kino gehen. |
Verbot (mit Verneinung) |
Hier darf man keine Videos machen. |
|
Vermutung (im Konjunktiv II ) |
Der Film dürfte um 20:00 beginnen. |
|
können |
Erlaubnis |
Du kannst gerne früher gehen. |
Fähigkeit |
Er kann gut Klavier spielen. |
|
Möglichkeit |
Du kannst gerne mitfahren. |
|
Vermutung (im Konjunktiv II) |
Das könnte sein. |
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mögen |
Zuspruch |
Ich mag deine neuen Schuhe. |
Ablehnung (mit Verneinung) |
Er mag Brokkoli nicht. |
|
Höflicher Wunsch/Bitte (im Konjunktiv II) |
Ich möchte gerne noch etwas mehr Wasser. |
|
müssen |
Befehl |
Beim Einkaufen muss man bezahlen. |
Notwendigkeit |
Jeder Mensch muss trinken. |
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Keine Notwendigkeit (Mit Verneinung) |
Du musst noch nicht los. |
|
sollen |
Auftrag |
Du solltest heute noch anrufen. |
Befehl |
Das sollst du nicht tun! |
|
Gebot/Gesetz |
Man soll nicht lügen. |
|
Zweck |
Diese Beispiele sollten ausreichen. |
|
wollen |
Wunsch/Wille |
Ich will ein Instrument lernen. |
Verweigerung (mit Verneinung) |
Er will heute Abend nicht ins Training gehen. |
Modalverben ohne Vollverben
Manchmal werden dir die sechs Modalverben in einem Satz begegnen, ohne dass sie von einem Vollverb begleitet werden. Das geschieht vor allem dann, wenn das Vollverb als selbstverständlich vorausgesetzt wird.
- Beispiel: Er will ein Stück Kuchen (essen).
Das Modalverb „mögen“ wird sogar sehr häufig ohne Vollverb verwendet.
-
Beispiel: Ich mag dich.
Bei der Konjugation von Modalverben als Vollverben musst du im Perfekt und im Plusquamperfekt das Partizip II
des Modalverbs verwenden.
Beispiel:
- Das habe ich nicht gewollt. → Perfekt
- Das hatte ich nicht gewollt. → Plusquamperfekt
Starke und schwache Verben
Wie du siehst, musst du bei der Konjugation von Verben einiges beachten. Eine Unterscheidung, die dir dabei hilft, ist die zwischen starken und schwachen Verben. Alles Wichtige darüber erfährst du in diesem Video
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