Modalverben
Was genau sind eigentlich Modalverben und wie kannst du sie in den unterschiedlichen Zeiten konjugieren? Das erfährst du hier und im Video!
Inhaltsübersicht
Was sind Modalverben?
Modalverben sind die Verben können, dürfen, müssen, sollen, wollen und mögen. Diese Verben beeinflussen die Bedeutung anderer Verben. Es ist zum Beispiel ein Unterschied, ob jemand etwas machen „will“ oder machen „muss“.
Tom kann heute nicht zur Schule gehen, weil er krank ist.
Seine Mutter muss ihn zum Arzt bringen.
Der Arzt darf ihm Medikamente verschreiben.
Peter soll sich ausruhen, um schnell gesund zu werden.
Er will am liebsten den ganzen Tag schlafen, damit er sich besser fühlt.
Seine Schwester mag ihn nicht stören.
Weil Modalverben die Bedeutung anderer Verben in einem Satz beeinflussen, brauchen sie immer ein weiteres Verb im Infinitiv — das sogenannte Vollverb. Im ersten Beispielsatz ist beispielsweise „gehen“ das Vollverb, das hier die Handlung beschreibt.
Bildung in verschiedenen Zeiten
Wenn du die Modalverben in den verschiedenen Zeitformen verwenden möchtest, musst du das Modalverb und das Vollverb im Satz anpassen.
Grundsätzlich kannst du Modalverben in alle Zeitformen setzen, aber im Futur II werden sie in der Alltagssprache selten genutzt. Für die Bildung der meisten Zeitformen benötigst du außerdem ein Hilfsverb wie „haben“ oder „werden“.
Plusquamperfekt | „Ich hatte die Aufgaben erledigen müssen.“ |
Perfekt | „Ich habe die Aufgaben erledigen müssen.“ |
Präteritum | „Ich musste die Aufgaben erledigen.“ |
Futur I | „Ich werde die Aufgaben erledigen müssen.“ |
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Plusquamperfekt: Hilfsverb „haben“ im Präteritum + Vollverb im Infinitiv + Modalverb im Infinitiv
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Perfekt: Hilfsverb „haben“ im Präsens + Vollverb im Infinitiv+ Modalverb im Infinitiv
- Präteritum: Modalverb konjugiert + Vollverb im Infinitiv
- Futur I: Hilfsverb „werden“ im Präsens + Vollverb im Infinitiv + Modalverb im Infinitiv
Merke: Du hast im Satz also drei Verben: Hilfsverb, Vollverb und Modalverb.
Wie werden Modalverben konjugiert?
Modalverben werden, wie andere Verben auch, an die Person und die Zeitform angepasst. Das Vollverb im Satz bleibt dabei immer im Infinitiv.
Wichtig: Das Wort „mögen“ wird mittlerweile ohne Vollverb benutzt (z. B. „Ich mag sie“). „Möchten“ ist eigentlich der Konjunktiv II von „mögen“, wird meistens aber im Präsens als eigenständiges Modalverb verwendet. Für die Vergangenheitsformen benutzt du dann „wollen“.
Manchmal werden Modalverben allein, also ohne ein Vollverb, verwendet. Das passiert oft, wenn die Bedeutung des Vollverbs aus dem Kontext klar ist. Du fragst also deinen Kumpel im Restaurant zum Beispiel nicht „Willst du eine Pizza essen?“, sondern eher nur „Willst du eine Pizza?“. In diesem Zusammenhang ist nämlich klar, dass die Pizza zum Essen gedacht ist.
Modalverben ohne Vollverben können aber auch zu Missverständnissen führen, wenn die Bedeutung nicht aus der Situation klar wird. Denn die einzelnen Modalverben können Verschiedenes aussagen.
Was Modalverben alles bedeuten können
Modalverben verändern die Aussage eines Satzes — es ist ein Unterschied, ob jemand etwas will, darf oder muss. Hier siehst du die verschiedenen Bedeutungen im Überblick:
Modalverb | Bedeutung + Beispiel |
dürfen |
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können |
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mögen |
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müssen |
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sollen |
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wollen |
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Wenn du dir trotzdem mal nicht sicher bist, was dir dein Gegenüber sagen möchte, fragst du am besten nochmal nach. So vermeidest du Missverständnisse.
Modalverben — häufigste Fragen
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Wie heißen die 6 Modalverben? Die 6 deutschen Modalverben heißen „können“, „müssen“ , „sollen“, „dürfen“, „mögen“ und „wollen“. -
Was ist ein Modalverb einfach erklärt? Modalverben sind die Verben „können“, „müssen“ , „sollen“, „dürfen“, „mögen“ und „wollen“. Das sind Verben, die den Inhalt einer Aussage verändern. Modalverben zeigen, ob etwas erlaubt, möglich, gewollt oder notwendig ist, und werden meist mit einem Verb (Vollverb) im Infinitiv verwendet. -
Welche Modalverben gibt es im Deutschen? Im Deutschen gibt es sechs Modalverben: dürfen, sollen, können, müssen, wollen und mögen. Modalverben treten meist mit Vollverben (z. B. gehen, essen) auf und verändern deren Bedeutung. Zum Beispiel hat der Satz „Ich darf Auto fahren.“ eine andere Bedeutung als „Ich fahre Auto.“
Starke und schwache Verben
Bei der Konjugation von Verben gibt es also einiges zu beachten. Eine Unterscheidung, die dir dabei hilft, ist die zwischen starken und schwachen Verben. Alles Wichtige darüber erfährst du in diesem Video!