Relativsätze
Du möchtest wissen, was ein Relativsatz ist und wie du ihn bildest? Hier und im Video zeigen wir es dir mit einfachen Erklärungen und praktischen Beispielen!
Inhaltsübersicht
Was ist ein Relativsatz?
Ein Relativsatz ist ein Nebensatz. Mit ihm kannst du eine Person, eine Sache oder einen Ort näher beschreiben, ohne dafür einen neuen Satz zu beginnen:
- Das ist die Frau, die einen Hund hat.
Der Nebensatz „…die einen Hund hat” ist hier der Relativsatz. Er beschreibt „die Frau“ genauer.
Wichtig: Ein Relativsatz kann nicht allein stehen. Du kannst also nicht sagen: „Die Frau. Die einen Hund hat.“.
- Das ist der Ort, wo wir uns jedes Jahr treffen.
- Das Haus, das ihm gehört, ist groß.
Wie sehen Relativsätze aus?
Relativsätze haben ganz bestimmte Eigenschaften:
- Relativsätze stehen in den meisten Fällen direkt hinter dem Wort, das sie beschreiben:
- Das ist die Frau, die einen Hund hat.
-
Das Haus, das ihm gehört, ist groß.
-
Du trennst Relativsätze immer mit Kommas ab:
- Das ist die Frau, die einen Hund hat.
- Das Haus, das ihm gehört, ist groß.
- Das Verb steht in Relativsätzen am Ende:
- Das ist die Frau, die einen Hund hat.
- Das Haus, das ihm gehört, ist groß.
Wie bildest du Relativsätze?
Relativsätze bildest du in den meisten Fällen mit Relativpronomen. Das sind die Wörter der, die, das. Sie passen sich in Zahl (Einzahl oder Mehrzahl) und Geschlecht (männlich, weiblich oder sächlich) an das Nomen im Hauptsatz an.
-
Das ist der Hund, der im Garten spielt.
→ „Der Hund“ ist maskulin und Singular, also passt das Relativpronomen „der“ zu diesem Nomen.
-
Das sind die Bücher, die ich gestern gekauft habe.
→ „Die Bücher“ ist feminin und Plural, also passt das Relativpronomen „die“ zu diesem Nomen.
Der Fall des Relativpronomens (Nominativ, Akkusativ, Dativ, Genitiv) hängt davon ab, welche Funktion es im Relativsatz übernimmt. Das Relativpronomen kann also einen anderen Fall haben als das Nomen im Hauptsatz.
Beispiel 1:
Dort drüben ist der Mann, dem ich gestern geholfen habe.
- Wer ist dort drüben? → der Mann (Nominativ im Hauptsatz)
- Wem habe ich geholfen? → dem Mann (Dativ im Relativsatz)
Beispiel 2:
Die Katze, die ich gestern gestreichelt habe, ist sehr zutraulich.
- Wer ist zutraulich? → die Katze (Nominativ im Hauptsatz)
- Wen habe ich gestreichelt? → die Katze (Akkusativ im Relativsatz)
Tipp: Mit dieser Tabelle findest du die richtige Form:
Fall | männlich Singular |
weiblich Singular |
sächlich Singular |
Plural (alle Geschlechter) |
---|---|---|---|---|
Nominativ | der/ welcher |
die/ welche |
das/ welches |
die /welche |
Genitiv | dessen | deren | dessen | deren |
Dativ | dem/ welchem |
der/ welcher |
dem/ welchem |
denen/ welchen |
Akkusativ | den/ welchen |
die/ welche |
das/ welchen |
die/ welche |
Im Alltag benutzt du in der Regel die Relativpronomen der, die oder das. Genauso kannst du aber auch welcher, welche oder welches benutzen. Sie eignen sich, wenn du Wiederholungen vermeiden oder formeller klingen willst.
Relativsätze bilden — Schritt für Schritt
Hier ist eine Schritt-für-Schritt-Anleitung, wie du einen Relativsatz aus zwei Hauptsätzen bildest:
-
Finde das Wort, auf das sich der Relativsatz bezieht
Ein Relativsatz beschreibt immer ein anderes Wort genauer. Halte also Ausschau nach einer Person, einer Sache oder einem Ort.
Beispiel:
- Der Mann ist sehr nett.
- Ich kenne ihn schon lange.
→ Das Wort, auf das sich der Relativsatz bezieht, ist „der Mann“.
2. Bestimme Zahl und Geschlecht
Schau dir dieses Wort jetzt genau an:
- Zahl: Beschreibst du eine Sache bzw. Person (Singular) oder mehrere (Plural)?
- Geschlecht: Ist das Wort männlich, weiblich oder sächlich?
→ Das Wort „der Mann“ ist männlich und Singular.
3. Finde den Fall
Überlege, welche Frage der Relativsatz beantwortet:
- Wer? → Nominativ
- Wessen? → Genitiv
- Wem? → Dativ
- Wen oder was? → Akkusativ
→ „Wen kenne ich?“ → Akkusativ
4. Wähle das passende Relativpronomen
Nimm die richtige Form aus der Tabelle. Für „der Mann“ (männlich, Singular, Akkusativ) lautet das Relativpronomen „den“.
5. Setze den Relativsatz zusammen
Jetzt verbindest du die beiden Sätze. Das Relativpronomen ersetzt dabei das Wort im zweiten Satz (ihn).
→ Der Mann, den ich schon lange kenne, ist sehr nett.
Relativsätze mit Relativadverbien bilden
Du kannst einen Relativsatz auch mit einem Relativadverb bilden. Relativadverbien sind z. B. Wörter wie wenn, wo, womit, woher oder worüber. Anders als Relativpronomen musst du sie nicht deklinieren.
Beispiel 1: Lasst uns ans Meer fahren. Da kann man schwimmen.
→ Lasst uns ans Meer fahren, wo man schwimmen kann.
Beispiel 2: Ich habe mich entschieden, hier zu arbeiten. Das ist der Grund.
→ Das ist der Grund, warum ich mich entschieden habe, hier zu arbeiten.
Beispiel 3: Sie möchte nach Australien fliegen. Ihre Eltern sind schon nach Australien gereist.
→ Sie möchte nach Australien fliegen, wohin ihre Eltern schon gereist sind.
Das Relativpronomen „was“ benutzt du, wenn es sich auf unbestimmte Wörter wie alles, nichts, vieles oder etwas bezieht. Es wird nicht für Personen (jeder, manche…) verwendet.
→ Beispiel: Vieles, was er gelernt hat, wendet er täglich an.
Relativsätze mit Präpositionen bilden
Wenn das Relativpronomen nach einer Präposition steht, bestimmt die Präposition, welchen Fall du verwenden musst.
Beispiel 1: Das ist die Lehrerin. In ihrer Klasse haben alle Schüler Spaß.
→ Das ist die Lehrerin, in deren Klasse alle Schüler Spaß haben.
Beispiel 2: Die Freundin ist sehr nett. Mit ihr war ich gestern unterwegs.
→ Die Freundin, mit der ich gestern unterwegs war, ist sehr nett.
Beispiel 3: Der Hund ist ein Labrador. Es wird über ihn gesprochen.
→ Der Hund, über den gesprochen wird, ist ein Labrador.
Relativsätze — häufigste Fragen
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Was sind Relativsätze? Ein Relativsatz ist ein Nebensatz, der ein Wort aus dem Hauptsatz genauer beschreibt und durch ein bestimmtes Wort eingeleitet wird. Dieses einleitende Wort kann ein Relativpronomen (der, die, das) oder ein Relativadverb (wo, wann, warum) sein. Manchmal steht vor dem Relativpronomen auch eine Präposition (z. B. über). -
Welches Beispiel gibt es für einen Relativsatz? Ein Relativsatz bezieht sich immer auf etwas, das im Hauptsatz genannt oder angekündigt wird. Zum Beispiel: „Das ist der Lehrer, der uns letzte Woche geholfen hat.“ Hier erklärt der Relativsatz „der uns letzte Woche geholfen hat“ das Bezugswort „der Lehrer“ genauer.
Adverbialsätze
Jetzt kennst du dich mit den Relativsätzen aus. Was ist aber der Unterschied zwischen Relativsätzen und Adverbialsätzen? Das erfährst du hier!