Du fragst dich ‚Was ist ein Relativsatz‘? Dann bist du hier genau richtig, denn in diesem Beitrag und in unserem Video erfährst du alles, was du zu Relativsätzen wissen musst. Hier kommst du zu unseren Übungen!

Inhaltsübersicht

Was ist ein Relativsatz?

Ein Relativsatz ist ein Nebensatz. Er bezieht sich immer auf eine Sache aus dem Hauptsatz. Dieses Bezugswort ist meistens ein Nomen  oder ein Pronomen . Mit dem Relativsatz beschreibst du die Sache oder informierst genauer über sie, ohne dass du einen komplett neuen Satz beginnst. Trotzdem musst du Relativsätze immer durch ein Komma vom Hauptsatz trennen und durch ein Relativpronomen (der, die, das, welcher, welche, welches) oder ein Relativadverb (was, wenn, wo, wohin, womit, …) einleiten.

Relativsatz – Beispiel:

  • Das ist das Tablet, das ich mir gekauft habe.
  • Auf dem Tablet ist etwas installiert, das ich nicht mag.

Welche Wörter leiten Relativsätze ein?

Ein Relativsatz ist ein eingeleiteter Nebensatz. Mit folgenden Wörtern kannst du Relativsätze einleiten:

  • mit einem Relativpronomen
    → Der Junge, der sich ein Kartenspiel gekauft hat.
  • mit einer Präposition vor dem Relativpronomen
    → Sie ist die Freundin, mit der er einkaufen war.
  • mit einem Relativadverb
    → Das ist der Laden, wo er das Kartenspiel gekauft hat. 

Hinweis: Bist du dir bei einem Nebensatz unsicher, ob es sich um einen Relativsatz handelt? Dann schau dir einmal an, welches Wort den Nebensatz einleitet. Wenn es ein Relativpronomen, eine Präposition vor einem Relativpronomen oder ein Relativadverb ist, handelt es sich um einen Relativsatz. Es ist kein Relativsatz, wenn der Nebensatz durch eine gewöhnliche Konjunktion (Bindewort, z. B. und, weil, oder…) eingeleitet wird.

Relativpronomen

Die Relativpronomen sind der, die, das, welcher, welche, welches und ihre jeweiligen Deklinationen. Denn Relativpronomen werden dekliniert. Das heißt, sie ändern ihre Form je nach Kasus (Nominativ Genitiv Dativ , Akkusativ ), Numerus (Singular, Plural ) und Genus (maskulin, feminin, neutral).

Das Relativpronomen passt du an das Bezugswort an. Wie du es deklinierst, siehst du in dieser Tabelle:

Fall

maskulin

feminin

neutral

Plural

Nominativ

der

welcher

die

welche

das

welches

die

welche

Genitiv

dessen

———

deren

———

dessen

———

deren

———

Dativ

dem

welchem

der

welcher

dem

welchem

denen

welchen

Akkusativ

den

welchen

die

welche

das

welches

die

welche

Wie du siehst, gibt es für welcher, welche, und welches keinen Genitiv. Dann benutzt du einfach die deklinierte Form von der, die oder das.

Merke

Anzahl und Geschlecht des Bezugsworts bestimmen Anzahl und Geschlecht des Relativpronomens. In welchem Fall das Relativpronomen steht, hängt davon ab, ob es ein Subjekt oder Objekt  ersetzt.

Deklination im Relativsatz – Beispiel:

  • Der Lehrer, der gut erklären kann. 
    → Hier ersetzt das Relativpronomen das Subjekt im Satz: Der Lehrer kann gut erklären.
    → Das Bezugswort ist in der 3. Person Singular, maskulin 
    → Das Relativpronomen steht deshalb im Nominativ, Singular, maskulin
  • Die Lehrerin, deren Erklärungen verständlich sind. 
    → Hier ersetzt das Relativpronomen das Genitivobjekt im Satz: Die Erklärungen der Lehrerin sind verständlich.
    → Das Bezugswort ist in der 3. Person Singular, feminin
    → Das Relativpronomen steht deshalb im Genitiv, Singular, feminin
  • Der Lehrer, dem ich so gerne zuhöre. 
    → Hier ersetzt das Relativpronomen das Dativobjekt im Satz: Dem Lehrer höre ich gerne zu.
    → Das Bezugswort ist in der 3. Person Singular, maskulin 
    → Das Relativpronomen steht deshalb im Dativ, Singular, maskulin
  • Die Lehrer, die alle Schüler mögen.
    → Hier ersetzt das Relativpronomen das Akkusativobjekt im Satz: Alle Schüler mögen die Lehrer.
    → Das Bezugswort ist in der 3. Person Plural
    → Das Relativpronomen steht deshalb im Akkusativ, Plural

Wenn du noch mehr zu Relativpronomen erfahren möchtest, schau dir unser Video dazu an.

Zum Video: Relativpronomen
Zum Video: Relativpronomen

Das Relativpronomen was

Das Relativpronomen was bezieht sich in der Regel auf ein Indefinitpronomen. Indefinitpronomen stehen stellvertretend für eine unbestimmte Menge einer Sache oder einer Person. Die Form von was bleibt immer unverändert, du deklinierst was also nicht. Du kannst was als Relativpronomen nutzen, wenn es sich auf ein Indefinitpronomen bezieht, das für eine Sache steht (alles, nichts, manches, vieles). 

  • Vieles, was sie aufgeschrieben haben, stimmte nicht. 
  • Die Schüler haben so manches, was der Lehrer erklärte, nicht verstanden. 

Wenn es sich auf eine Person (jeder, niemand, alle, keiner) bezieht, kannst du was nicht als Relativpronomen nutzen: 

  • Alle, was ihn kennen, mögen ihn.
  • Alle, die ihn kennen, mögen ihn.  

Du kannst was außerdem als Relativpronomen nutzen, wenn es sich auf den ganzen Hauptsatz bezieht:

  • Letzte Woche habe ich eine gute Note bekommen, was mich sehr glücklich macht

Relativsatz mit Präposition

Wenn das Relativpronomen im Nebensatz nach einer Präposition steht, bestimmt die Präposition den Kasus (Genitiv, Dativ, Akkusativ) des Relativpronomens: 

  • Das ist die Lehrerin, in deren Klasse alle Schüler Spaß haben. 
  • Die Freundin, mit der ich gestern unterwegs war.
  • Der Hund, über den wir sprechen.

Relativadverbien

Relativadverbien sind Umstandswörter, die Relativsätze einleiten können. Sie beziehen sich auf das Bezugswort des Hauptsatzes. Dabei machen sie genauere Angaben zum Ort, zum Grund, oder zur Art und Weise. Ihre Form ist unveränderlich, du musst sie also nicht deklinieren. 

  • Ort: wo, woher, wohin, wozwischen, woran, …
    → Lasst uns ans Meer fahren, wo man schwimmen kann.
    → Sie möchte nach Österreich fahren, woher ihre besten Freunde kommen
    → Sie möchte nach Australien fliegen, wohin ihre Eltern schon gereist sind.
  • Grund: warum, weshalb, weswegen, wieso, …
    → Es gibt keinen Grund, warum du es nicht tun solltest
  • Art und Weise: wie
    → Sie freut sich über die Art, wie ihr Bruder sich um seine Tiere kümmert.  

Wie bildest du Relativsätze?

Hast du schon mal einen Text geschrieben, in dem du viele Hauptsätze einfach aneinandergereiht hast? Bestimmt lassen sich einige der Hauptsätze zu einem Hauptsatz mit Relativsatz verbinden. Dafür musst du wissen, wie du Relativsätze bildest. 

Relativsätze – Bildung im Nominativ

Hier siehst du einige Beispiele dafür, wie du aus zwei Hauptsätzen einen Hauptsatz mit Relativsatz bildest. Das Relativpronomen soll im Nominativ stehen. Der Numerus und das Genus werden durch das Bezugswort bestimmt. Schau dir zur Erinnerung nochmal die Nominativdeklination der Relativpronomen an: 

Fall maskulin feminin neutral Plural
Nominativ der/welcher die/welche das/welches die/welche
  • Simba ist ein Löwe. Er hat eine lange Mähne. 
    → Simba, der eine lange Mähne hat, ist ein Löwe.
    Bezugswort: Simba (Singular, maskulin)
  • Die Tiere können sprechen. Sie sind aus dem Kino bekannt.
    → Die Tiere, die aus dem Kino bekannt sind, können sprechen.
    Bezugswort: Die Tiere (Plural)

Relativsätze – Bildung im Genitiv

Die folgenden Beispiele zeigen dir, wie du aus zwei Hauptsätzen einen Hauptsatz mit Relativsatz und Relativpronomen im Genitiv bildest. 

Fall maskulin feminin neutral Plural
Genitiv dessen deren dessen deren
  • Simba ist ein Löwe. Simbas Mähne ist lang. 
    → Simba, dessen Mähne lang ist, ist ein Löwe.
    Bezugswort: Simba (Singular, maskulin)
  • Die Tiere kennst du aus dem Kino. Du verstehst ihre Sprache.
    → Die Tiere, deren Sprache du verstehst, können alle sprechen.
    Bezugswort: Die Tiere (Plural)

Relativsätze – Bildung im Dativ

Du kannst aus zwei Hauptsätzen auch einen Hauptsatz mit Relativsatz bilden, bei dem das Relativpronomen im Dativ steht. 

Fall maskulin feminin neutral Plural
Dativ dem/welchem der/welcher dem/welchem denen/welchen
  • Simba ist ein Löwe. Ihm gefällt seine Mähne. 
    → Simba, dem seine Mähne gut gefällt, ist ein Löwe.
    Bezugswort: Simba (Singular, maskulin)
  • Die Tiere können sprechen. Du begegnest ihnen im Kino.
    → Die Tiere, denen du im Kino begegnest, können sprechen.
    Bezugswort: Die Tiere (Plural)

Relativsätze – Bildung im Akkusativ

Bei den nächsten Beispielen steht das Relativpronomen im Akkusativ.

Fall maskulin feminin neutral Plural
Akkusativ den/welchen die/welche das/welches die/welche
  • Simba ist ein Löwe. Er wird von vielen wegen seiner Mähne bewundert. 
    → Simba, den viele wegen seiner Mähne bewundern, ist ein Löwe.
    Bezugswort: Simba (Singular, maskulin)
  • Die Tiere können sprechen. Du kennst sie aus dem Kino.
    → Die Tiere, die du aus dem Kino kennst, können sprechen.
    Bezugswort: Die Tiere (Plural)

Relativsätze – Komma

Relativsätze sind Nebensätze, die du immer vom Hauptsatz mit einem Komma abtrennst. Der Relativsatz kann entweder hinter einem Hauptsatz stehen oder in einen Hauptsatz eingeschoben sein. Wenn du einen Relativsatz in einen Hauptsatz einschiebst, musst du sogar zwei Kommas setzen. 

Komma Relativsatz – Beispiel:

  • Das ist der Film ,  den sie so toll findet. 
  • Der Film ,  den sie toll findet ,  ist sehr spannend. 

Relativsätze — häufigste Fragen

  • Was ist ein Relativsatz?
    Ein Relativsatz ist ein Nebensatz, der eine Sache genauer beschreibt. Er wird durch ein Relativpronomen (der, die, das, welcher, welche, welches) oder ein Relativadverb (z. B. was, wo, womit) eingeleitet. Zum Beispiel: Das ist das Buch, das ich gestern gekauft habe.
     
  • Was ist ein Relativsatz Beispiel? 
    Relativsätze sind Nebensätze, die eine Sache aus dem Hauptsatz näher beschreiben. Ein Beispiel für einen Relativsatz ist: „Das ist der Hund, der so laut bellt.“ oder „Sie wohnt in einem Haus, das ein großes Fenster hat.

Adverbialsätze

Jetzt kennst du dich bestens mit Relativsätzen aus. Was ist aber der Unterschied zwischen Relativsatz und Adverbialsatz? Das erfährst du hier .

Zum Video: Adverbialsätze
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