Nominativ
Du fragst dich „Was ist Nominativ“ und „Wie fragt man nach dem Nominativ“? Der Nominativ ist einer der 4 Fälle im Deutschen. Wie du ihn bildest und verwendest, erfährst du hier und im passenden Video !
Inhaltsübersicht
Was ist Nominativ?
Der Nominativ ist der 1. Fall (Kasus) in Deutsch. Er gibt an, in welcher Beziehung das Nomen zu den anderen Elementen im Satz (Satzglieder) steht. Mit dem Nominativ beschreibst du das Subjekt des Satzes, das heißt die Person oder Sache, die handelt oder über die gesprochen wird.
Oft stehen Nomen im 1. Fall. Die Nomen selbst müssen dann dekliniert werden. Das bedeutet, dass du sie in ihrer Form an den Fall, das Geschlecht und die Anzahl anpasst. Die Nominativ-Frage lautet: „Wer oder was?“. Deshalb kannst du ihn auch den Wer-Fall nennen.
Nominativ – Beispiel:
- Das Auto fährt die Straße entlang. → Wer oder was fährt die Straße entlang? → Das Auto
In einem Satz steht das Subjekt immer im Nominativ!
Nominativ – Fragewort
Wie fragt man nach dem Nominativ? Ist das Subjekt eine Person, lautet die Nominativ-Frage „Wer?“. Damit fragst du nach der Person, die etwas macht. Die Fragestellung steht immer in der 3. Person Singular.
Nominativ – Beispiele:
- Das Kind malt das Bild. → Wer malt das Bild? → Das Kind
- Leon hilft dem Lehrer. → Wer hilft dem Lehrer? → Leon
- Der Doktor isst den Apfel. → Wer isst den Apfel? → Der Doktor
Die Antwort auf die Nominativ-Frage „Wer?“ ist die handelnde Person. Die handelnde Person kann im Singular oder Plural stehen.
Ist das Subjekt eine Sache, lautet die Nominativ-Frage „Was?“. Damit fragst du nach der Sache, die gemeint ist. Auch diese Fragestellung erfolgt immer in der 3. Person Singular.
Nominativ – Beispiele:
- Was ist rund?
- Was macht Lärm?
- Was ist am Ende der Straße?
Die Antwort auf die Nominativ-Frage „Was?“ ist die Sache, nach der gefragt wird. Die Sache kann ebenfalls im Singular oder Plural stehen.
Tipp: Benutze die übrigen Satzglieder , um nach dem Subjekt/Nominativ zu fragen. Lässt sich das erfragte Nomen nicht mit „Wer oder was?“ beantworten, liegt eindeutig kein Nominativ vor und das Nomen muss in einem anderen Fall stehen. Wie du das machst, zeigen dir die nächsten Beispiele.
Nominativ – Beispiele:
- Der Hausmeister repariert die Tür. → Wer oder Was repariert die Tür? → Der Hausmeister
- Hanna spielt auf dem Spielplatz. → Wer oder Was spielt auf dem Spielplatz? → Hanna
- Mama und ich backen einen Kuchen. → Wer oder Was bäckt einen Kuchen? → Mama und ich
Subjekt und Verb bilden eine Einheit und sind voneinander abhängig. Das Verb kann nicht allein stehen. Es braucht immer eine Nominativ-Ergänzung! Damit ist gemeint, dass Verben immer ein Subjekt brauchen, das im 1. Fall steht.
Deklination
Manche Wortarten passen sich an den Kasus eines Nomens an. Diese Anpassung heißt Deklination. Das bedeutet, du passt die Wortarten in ihrer Form an den Fall, das Geschlecht und die Anzahl an.
Beispielsweise passen sich die Begleiter des Nomens (Artikel ), dessen Stellvertreter (Pronomen ) und die bezugnehmenden Eigenschaftswörter (Adjektive ) im Nominativ an das Nomen an.
Adjektive und Artikel
Wie du den 1. Fall für Adjektive und Artikel deklinierst, siehst du in der folgenden Tabelle:
maskulin | feminin | neutral | Nominativ Plural | |
bestimmter Artikel | der große Baum | die große Tasche | das große Haus | die schönen Blumen |
unbestimmter Artikel | ein großer Baum | eine große Tasche | ein großes Haus | schöne Blumen |
Pronomen
Neben den Artikeln und Adjektiven müssen auch die Pronomen angepasst werden. In dieser Tabelle siehst du die Deklination der Possessivpronomen :
ich | du | er | sie | es | wir | ihr | sie | |
maskulin/neutral | mein | dein | sein | ihr | sein | unser | euer | ihr |
feminin/Plural | meine | deine | seine | ihre | seine | unsere | eure | ihre |
Verwendung
Wann der Nominativ verwendet wird, hängt oft vom Satz und der Zusammensetzung der Satzglieder ab. So gibt es zum Beispiel Umstände, die den Wer-Fall in einem Satz erzwingen.
Ein Nomen oder Pronomen kannst du deshalb als Subjekt, Apposition, Prädikativ zum Subjekt, Anrede oder als absolutes Nomen im Nominativ benutzen.
Als Subjekt des Satzes:
- Anna liebt Äpfel.
- Der Hammer liegt im Werkzeugkasten.
- Du hast mein Geheimnis verraten.
Als Apposition (nähere Bestimmung):
- Anna, meine Nachbarin, liebt Äpfel.
- Der Hammer, der am kleinsten ist, liegt im Werkzeugkasten.
- Du, mein Freund, hast mein Geheimnis verraten.
Als Prädikativ zum Subjekt:
Als Prädikativ bezeichnest du die grammatische Form, bei der du den 1. Fall nutzt, obwohl das Nomen nicht das Subjekt ist! Das geschieht meist nach den Verben werden, sein, bleiben und deren Konjugationen .
- Meine Schwester wird Kindergärtnerin.
- Johannes ist mein Freund.
- Das Wetter bleibt ein Desaster.
Als Anrede:
- Folge mir, Hans.
- Lieber Hausmeister, bitte helfen Sie mir.
- Alles Gute zum Geburtstag, Frau Müller.
Als absoluter Nominativ (Nominativ außerhalb des Satzes):
- Die Schule brennt – ein schrecklicher Anblick.
Genitiv
Jetzt weißt du alles rund um den 1. Fall! Aber natürlich musst du auch die anderen Fälle in Deutsch kennen. Hier kommst du direkt zu unserem Video zum 2. Fall, dem Genitiv !