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Nominalisierung

Was ist eine Nominalisierung oder Substantivierung überhaupt und wie nominalisiert man Verben und Adjektive? Das erfährst du hier und in unserem Video!

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Inhaltsübersicht

Was ist Nominalisierung?

Eine Nominalisierung ist die Umformung einer anderen Wortart in ein Nomen . Oft wandelst du Verben oder Adjektive in Nomen um. Das nominalisierte Wort schreibst du anschließend groß, zum Beispiel fliegen (Verb) und das Fliegen (Nomen). Du kannst die Nominalisierung auch als Substantivierung bezeichnen. Schau dir der Tabelle unsere Nominalisierung Beispiele an: 

Wortart Ausgangsform Nominalisierung
Verb lachen
einladen
das Lachen
die Einladung
Adjektive leicht
grün
das Leichteste
das Grüne

Ein Text im Nominalstil weist besonders viele Substantivierungen auf. Du findest den Nominalstil vor allem in politischen und wissenschaftlichen Texten. Mithilfe von Nominalisierungen kannst du in einem wissenschaftlichen Text Vorgänge möglichst knapp und präzise beschreiben. Hier siehst du ein Nominalstil Beispiel: 

Ausgangsform Nominalstil
Wir analysierten die Ergebnisse, nachdem wir die Umfrage abgeschlossen hatten. Die Analyse der Ergebnisse erfolge nach Abschluss der Umfrage. 

Nominalisierung von Verben

Es gibt verschiedene Möglichkeiten, wie du ein Verb nominalisieren kannst. Du schreibst das nominalisierte Verb  groß.

  • Infinitiv als Nomen verwenden
    Du kannst die Grundform eines Verbs als Nomen verwenden, indem du einen Artikel voranstellst. 
    In meiner Freizeit schwimme ich. → Das Schwimmen ist mein Hobby. 
  • Endung anhängen
    Du hast aber auch die Möglichkeit, den Wortstamm des Verbs durch eine bestimmte Endung zu erweitern. Indem du -ung, -er, -t, -ling  oder -erei anhängst, erhältst du ein Nomen. 
    Clara begleitet mich. → Clara ist meine Begleitung
  • Vorsilbe voranstellen
    Auf die gleiche Weise kannst du auch eine Vorsilbe vor den Wortstamm setzen. 
    Es stört, dass alle so laut brüllen. → Das Gebrüll stört mich. 
  • Partizip Perfekt als Nomen benutzen
    Zuletzt kannst du auch das Partizip Perfekt (Partizip II ) nominalisieren. Normalerweise brauchst du es zur Bildung der Vergangenheitsformen . Du bildest es, indem du die Vorsilbe ge- und die Endung -t an den Stamm des Verbs anhängst. 
    Ich erinnere mich nicht mehr, was gesagt wurde. → Ich erinnere mich nicht mehr an das Gesagte.

Nominalisierung von Adjektiven

Auch bei Adjektiven gibt es mehrere Möglichkeiten zur Substantivierung. Das Wiewort verwendest du dann also als Nomen. Du bezeichnest es als substantiviertes Adjektiv oder nominalisiertes Adjektiv.

  • Adjektiv als Nomen verwenden
    Du kannst ein Adjektiv als Nomen verwenden, indem du ein Signalwort voranstellst: also einen Artikel, eine Präposition, ein Adjektiv, ein Pronomen oder eine Mengenangabe. 
    Mir gefällt das schwarze Kleid. → Mir gefällt das Schwarze
  • Endung anhängen
    Indem du bestimmte Endungen an das Adjektiv anhängst, erhältst du ein Nomen. Das ist zum Beispiel bei -heit, -keit, -e oder -chen der Fall. 
    Ich bewundere, wie gelassen sie ist. → Ich bewundere ihre Gelassenheit

Wichtig: Die Substantivierung von Adjektiven funktioniert auch bei den Steigerungsformen
→ Wer ist das schönste Mädchen im ganzen Land? → Wer ist die Schönste im ganzen Land?

Nominalisierung von anderen Wortarten

Manchmal werden neben Adjektiven und Verben auch weitere Wortarten nominalisiert. 

Nominalisierung Beispiele: 

  • Präpositionen : Das Für und Wider der Argumentation war sehr überzeugend. 
  • Pronomen : Das lyrische Ich ist die Stimme eines Gedichts. 
  • Adverbien : Alle hoffen auf ein besseres Morgen
  • Zahlwörter: Der Dritte erhielt eine Bronze-Medaille. 

Signalwörter und Ausnahmen

Bestimmte Begleitwörter zeigen dir, dass es sich bei einem Wort um eine Substantivierung handelt. 

Nominalisierung Beispiele – Begleitwörter: 

  • Artikel (Begleiter): der, die das, ein, eine, …
    Das Fahrradfahren macht uns Spaß.
  • Adjektive (Wiewörter): hoch, tief, groß, klein, gut, schlecht, …
    Dunkles Grün ist meine Lieblingsfarbe.
  • Pronomen (Fürwörter): mein, dein, sein, unser, euer, ihr, dieser, diese, dieses, welche, welche, welches …
    Ihr Lachen wirkt sehr sympathisch. 
  • Präpositionen (Verhältniswörter): bei, über, unter, neben, nach, vor, für, auf, an, in, …
    Alena ist beim Tanzen total glücklich. 
  • Mengenangaben: viel, wenig, alles, nichts, etwas, einiges, …
    Ich esse wenig Süßes

Achtung: Überprüfe immer, ob auf das Signalwort wirklich eine Substantivierung folgt! In einigen Ausnahmefällen ist das nicht der Fall:

  • Ich will ein großes Auto. 
    → „großes“ ist hier keine Nominalisierung, sondern ein Adjektiv, weil darauf noch ein Nomen folgt! Es ist also selbst ein Signalwort. 
  • Mir gefällt das gelbe Kleid besser als das grüne
    → „Das grüne“ ist keine Substantivierung, da es sich auf ein vorheriges Nomen bezieht. Diesen Fall kannst du immer überprüfen, indem du das fehlende Wort an dieser Stelle einsetzt: „Mir gefällt das gelbe Kleid besser als das grüne (Kleid).“
Wichtig

In manchen Fällen gibt es kein Signalwort vor der Substantivierung! Das Wort schreibst du aber natürlich trotzdem groß. In diesem Fall hilft dir die Artikelprobe: Kannst du vor dem fraglichen Wort einen Artikel wie der, die oder das einsetzen, handelt es sich um eine Nominalisierung. 

  • Beispiel Artikelprobe: Ich liebe (l/L)Lesen! → Ich liebe das Lesen! 

Nominalstil

In sachlichen oder wissenschaftlichen Texten findest du viele Nominalisierungen. Deshalb sprichst du auch vom Nominalstil. Das Gegenteil davon ist der Verbalstil.

  Verbalstil Nominalstil
Merkmal viele Verben viele Nominalisierungen
Verwendung Alltagssprache wissenschaftliche Texte
Wirkung lebhafte Wirkung neutrale Wirkung
Nebensätze viele Nebensätze Verzicht auf Nebensätze
Nachteile Reiner Verbalstil ist umgangssprachlich. Zu viele Nominalisierungen wirken kompliziert und teilweise unverständlich.
 Beispiel Als die Forscher ihre Ergebnisse präsentierten, wurde klar, dass sie neue Möglichkeiten gefunden hatten, wie man Patienten behandeln kann.  Bei der Präsentation der Ergebnisse wurde klar, dass die Forscher neue Behandlungsmöglichkeiten gefunden hatten.

Übungen

Willst du dein gesammeltes Wissen gleich anwenden? Dann versuch dich an diesen Übungen (mit Lösungen)! Überlege, ob es sich bei den Lücken um substantivierte Wörter handelt oder nicht. Deine Antwort kannst du überprüfen, indem du auf das Feld mit dem Auge klickst. 

  1. Johann liebt es, zu (t/T)tanzen!
  2. Das (l/L)Lernen fällt Lisa leicht, deshalb ist ihre (l/L)Leistung gut.
  3. Wer war der (s/S)Schnellste?
  4. Ich kann (n/N)Nachts nicht (s/S)schlafen, weil dein (s/S)Schnarchen so laut ist.
  5. Ich wusste nicht, dass (g/G)Gelb deine Lieblingsfarbe ist.
  6. Kannst du mir (s/S)sagen, welche (b/B)Breite das Regal hat?
  7. Ich habe das (w/W)Wichtigste vergessen!

Noch mehr Übungen findest du hier!

Nominalisierung — häufigste Fragen

  • Was ist ein Beispiel für eine Nominalisierung?
    Bei einer Nominalisierung wird eine beliebige Wortart in ein Nomen bzw. Substantiv umgewandelt. Zum Beispiel: „Die weiße Blume ist am schönsten“ wird zu „Die Weiße ist am schönsten.“ 
     
  • Wie funktioniert die Nominalisierung von Verben?
    Bei der Nominalisierung von Verben, wird das Verb zu einem Nomen bzw. Substantiv und deshalb groß geschrieben. Zum Beispiel: „Sie arbeitet hart. “ wird zu „Ihre harte Arbeit.“
     
  • Welche Nominalisierung Beispiele gibt es?
    • lesen: Das Lesen von Büchern entspannt.
    • essen: Das Essen war köstlich.
    • laufen: Das tägliche Laufen hält mich fit.
    • schnell: Die Schnelligkeit ist beeindruckend.
    • klug: Mit Klugheit hat er das Rätsel gelöst.
    • glücklich: Das Glück war auf ihrer Seite.
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Groß- und Kleinschreibung

Über Nominalisierungen weißt du jetzt Bescheid! Auch das Verfassen eines Textes im Nominalstil sollte dir mithilfe unserer Nominalstil Beispiele keine Probleme mehr bereiten. Aber kennst du auch die weiteren Regeln zur Groß- und Kleinschreibung? In diesem Video erfährst du alles Wichtige darüber.

Zum Video: Groß- und Kleinschreibung
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