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Der Vorleser – Interpretation

Du brauchst für den Roman „Der Vorleser“ eine Interpretation? Wir stellen dir hier und im Video drei Interpretationsansätze für das Werk vor.

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Inhaltsübersicht

Der Vorleser – Interpretation

Falls du den Inhalt des Romans noch nicht kennst, findest du hier eine übersichtliche Zusammenfassung. Für das Werk von Bernhard Schlink gibt es verschiedene Interpretations- und Deutungsansätze. Wir zeigen dir hier drei von ihnen.

Du kannst den Roman im Hinblick auf die Schuldfrage, die Sprache und die Epoche interpretieren. Wie das genau aussieht, erklären wir dir jetzt. 

Schuldfrage – Der Vorleser Interpretation

Im Vordergrund der Interpretation des Romans steht vor allem die Schuldfrage. Damit ist die Schuld der Bevölkerung während des 2. Weltkriegs und Holocausts gemeint. Du kannst sie aber auch auf Michaels Schuldgefühle gegenüber Hanna beziehen. Michael fragt sich, wer die Schuld der schlimmen Ereignisse des Holocausts, also dem Massenmord an Juden und anderen Minderheiten, trägt. Er sieht, dass Hanna Täterin war, indem sie in einem Konzentrationslager gearbeitet hat. Er ist sich unsicher, inwiefern andere Leute schuldig sind.

Michael fühlt sich Hanna gegenüber schuldig, weil sie nicht lesen und schreiben kann. Er weiß nicht, ob er dem Richter davon erzählen soll. Dadurch würde ihre Strafe milder ausfallen, weil sie dann nicht den Bericht verfasst haben kann. Am Ende kommt Michael zu dem Entschluss, dass jeder für sein Handeln Verantwortung tragen muss. Hanna schafft das, indem sie lesen und schreiben lernt. Sie sieht im Gefängnis die Auswirkungen ihrer Taten und arbeitet sie langsam auf. Vorher hat sie ihre Vergangenheit immer verheimlicht und ihre Schuld ignoriert. Die Frage nach der Schuld kannst du in deiner Interpretation weiter ausführen.

Tipp: Wenn du noch nicht genau weißt, wie du eine gute Interpretation schreibst und worauf du dabei achten musst, dann hilft dir dieses Video  sicher weiter!

Zum Video: Interpretation schreiben
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Stil und Sprache – Der Vorleser Interpretation

Du kannst außerdem den Stil und die Sprache des Erzählers interpretieren. „Der Vorleser“ wird ausschließlich aus der Sicht von Michael erzählt. Das heißt, er ist der Ich-Erzähler . Er berichtet die Geschehnisse rückblickend im Präteritum . Dabei erweckt er seine Vergangenheit wieder zum Leben und reflektiert seine Handlungen.

Michael beschreibt oft Bilder, die ihm im Kopf geblieben sind, wie beispielsweise Hanna vor dem Bücherregal (S. 61). Allerdings vermischen sich diese Bilder gegen Ende des Romans immer mehr, sodass er die ältere Hanna manchmal in seinen Situationen, die er mit der jüngeren Hanna erlebt hat, sieht. Er kann sich nämlich nicht mehr an ihr junges Gesicht erinnern.

Seine Sprache ist leicht verständlich. Er benutzt einige rhetorische Figuren wie zum Beispiel rhetorische Fragen („Habe ich mich in sie verliebt als Preis dafür, dass sie mit mir geschlafen hat?“, S. 28). Daran sieht man seine Reflexion über die Vergangenheit. Er benutzt auch Ausrufe („Wie schön du bist!“, S. 27) und Anaphern („Ich war […] Ich war […] Ich war“, S. 23). Die Ausrufe zeigen seine damalige Naivität und pure Begeisterung für Hanna. Du kannst in deiner Interpretation also genauer auf Michaels Sprache eingehen.

Postmoderne – Der Vorleser Interpretation

Der Roman ist ein typisches Beispiel für die Postmoderne. Die Epoche lässt sich ungefähr zwischen 1990 und 2010 einordnen. Sie ist geprägt durch ihre vielfältigen Themen, mit denen sich die Autoren beschäftigt haben. Außerdem bauten sie oft Zeitsprünge, unterschiedliche Erzählperspektiven und Bezüge zu anderen Werken ein.

In „Der Vorleser“ findest du ein besonderes Merkmal der Epoche: Die Protagonisten waren oft keine Helden, sondern Außenseiter. Michael hat zu Beginn des Romans keine Freunde und ist eher der Außenseiter in seiner Klasse. Es stellt sich auch heraus, dass er kein Held ist. Durch seine Affäre mit Hanna scheitert er sein restliches Leben lang in anderen Beziehungen.

Auch seine Karriere ist davon beeinflusst, weil er lieber an der Universität bleibt, anstatt Richter zu werden. Nur während seiner Beziehung zu Hanna kann er die Außenseiterrolle zumindest für eine kurze Zeit ablegen. Während der Beziehung ist er nämlich selbstbewusster und offener. Er kann dadurch Freunde wie Sophie finden und auch nach der Schule mit ihnen Zeit verbringen.

Außerdem waren die Protagonisten der Epoche oft Ich-Erzähler, die den Inhalt aus ihrer persönlichen Sicht wiedergeben und aktiv an der Handlung beteiligt sind. Das ist auch für Michael der Fall. Allerdings kann er dabei einige Dinge bewusst auslassen oder sie falsch erzählen. Das bezeichnest du als unzuverlässigen Erzähler, der oft in Werken der Postmoderne vorkommt. Auf die Merkmale der Postmoderne in dem Roman kannst du in deiner Interpretation eingehen. Fallen dir noch mehr ein?

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Postmoderne

Jetzt kannst du „Der Vorleser“ ohne Probleme interpretieren. Wenn du noch mehr Gemeinsamkeiten zwischen dem Roman und der Literatur der zugehörigen Epoche wissen willst, wird dir unser Video zur Postmoderne sicher weiterhelfen.

Zum Video: Postmoderne
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