Video
Quiz

Teste dein Wissen zum Thema Infinitiv mit zu!

Infinitiv mit zu

Zu planen, zu machen, zu sprechen — der Infinitiv mit zu begegnet dir überall im Deutschen. Hier erfährst du, wie du ihn richtig verwendest und von anderen Satzstrukturen unterscheidest!

Quiz zum Thema Infinitiv mit zu
5 Fragen beantworten
Inhaltsübersicht

Was ist der Infinitiv mit zu?

Verben stehen im Wörterbuch immer in ihrer Grundform — dem Infinitiv. Wenn das Wort zu vor dem Infinitiv steht, entsteht ein Infinitiv mit zu oder ein sogenannter Infinitivsatz.

➡️ Beispiel

Ich hoffe, die Aufgabe zu lösen.

Infinitivsätze sind Nebensätze. Sie haben kein eigenes Subjekt und hängen direkt vom Verb im Hauptsatz ab. Das heißt, Infinitivsätze ergänzen den Hauptsatz um eine zweite Handlung.

Wann brauchst du den Infinitiv mit zu?

Der Infinitivsatz mit zu wird verwendet, wenn das Verb im Hauptsatz direkt mit dem Verb im Infinitivsatz zusammenhängt. Außerdem müssen Haupt- und Infinitivsatz dasselbe Subjekt haben.

➡️ Beispiel

Ich hoffe, bald fließend Deutsch zu sprechen.
Ich“ ist in beiden Satzteilen das Subjekt. Und das Verb „hoffen“ bezieht sich auf die Handlung „sprechen“.

Bezieht sich der Infinitivsatz auf ein anderes Subjekt oder besteht kein Zusammenhang zwischen den beiden Verben, brauchst du hingegen einen dass-Satz.

Studyflix vernetzt: Hier ein Video aus einem anderen Bereich

Infinitivsatz vs. dass-Satz

Ein dass-Satz enthält eine eigene Handlung mit eigenem Subjekt und konjugiertem Verb. 

➡️ Beispiel

Ich hoffe, dass wir schwimmen gehen können.
Das Subjekt im Nebensatz (dass-Satz) ist „wir“, im Hauptsatz aber „ich“.

Theoretisch lässt sich derselbe Satz auch als Infinitivsatz formulieren. Zum Beispiel: „Ich hoffe, schwimmen gehen zu können.“

Das ist aber nur möglich, wenn aus dem Kontext der Unterhaltung klar ist, wer gemeint ist. Ist das nicht klar oder die unterschiedlichen Subjekte sollen betont werden, brauchst du den dass-Satz.

Ein weiteres Beispiel zeigt, warum ein dass-Satz oft die deutlichere Wahl ist:

➡️ Beispiel

Wir hoffen, dass ihr bald ankommt.
Der dass-Satz macht klar, wer was macht. Ein Infinitivsatz „Wir hoffen, bald anzukommen.“ würde nicht zeigen, dass im Nebensatz das Subjekt „ihr“ gemeint ist.

Ausnahme: Objekt als Bezugsperson

Manchmal ist ein Infinitiv mit zu auch dann möglich, wenn das Subjekt im Haupt- und Nebensatz nicht gleich ist. Das geht, wenn sich die Handlung im Infinitivsatz auf das Objekt (Akkusativ- oder Dativobjekt) aus dem Hauptsatz bezieht:

  • Der Lehrer bittet die Schülerin, ruhiger zu sprechen.
    Das Akkusativobjekt „die Schülerin“ im Hauptsatz ist gleichzeitig das Subjekt vom Nebensatz.
  • Der Arzt erlaubt dem Patienten, nach Hause zu gehen.
    Das Dativobjekt „dem Patienten“ wird zur handelnden Person (Subjekt) im Infinitivsatz.

Verwendung des Infinitivs mit zu

Doch nicht nur das Subjekt in Haupt- und Nebensatz verrät, ob du den Infinitiv mit zu verwenden kannst. Es gibt noch zwei andere Situationen:

  • Nach bestimmten Verben
  • Bei Infinitivkonstruktionen 

Im nächsten Schritt schauen wir uns die genauer an.

Nach bestimmten Verben

Viele Verben im Deutschen brauchen als Ergänzung eine zweite Handlung. Diese Handlung steht dann im Infinitiv mit zu. Zum Beispiel verlangen die Verben „planen“, „bitten“ oder „anfangen“ einen Infinitiv mit zu.

➡️ Beispiel

Ich plane, morgen früher aufzustehen.
Sie bittet mich, zu helfen.
Er hat angefangen, die Fenster zu öffnen.

Infinitivkonstruktionen

Den Infinitiv mit zu brauchst du auch, wenn er Teil einer festen Verbindung mit einer Konjunktion (Bindewort) ist. Solche Verbindungen sind zum Beispiel:

  • um … zu …
  • ohne … zu …
  • (an)statt … zu …

Diese Verbindungen nennst du auch Infinitivkonstruktionen. Sie beginnen mit einer Konjunktion wie um, ohne oder (an)statt und drücken eine Ergänzung oder einen Zweck aus.

Konstruktion Bedeutung Beispielsatz
um … zu zeigt ein Ziel oder eine Absicht Er trainiert jeden Tag, um schneller zu werden.
ohne … zu beschreibt, dass etwas nicht passiert ist Sie ist gegangen, ohne sich zu verabschieden.
statt … zu zeigt eine ersetzte Handlung Ich habe gekocht, statt Essen zu bestellen.

Wichtig: Infinitivkonstruktionen funktionieren nur, wenn das Subjekt in Haupt- und Nebensatz identisch ist.

Damit du alles auf einen Blick hast, findest du hier nochmal eine Zusammenfassung der Verwendung vom Infinitiv mit zu:

  • Wenn Haupt- und Nebensatz dasselbe Subjekt haben
    z. B. Ich hoffe, bald zu reisen.
  • Wenn sich der Infinitivsatz auf ein Akkusativ- oder Dativobjekt bezieht
    z. B. Der Lehrer bittet die Schülerin, leise zu sein.
  • Nach bestimmten Verben
    z. B. hoffen, versuchen, planen, vergessen
  • Bei Infinitivkonstruktionen mit Konjunktionen
    z. B. um zu, ohne zu, anstatt zu, außer zu, als zu

Besonderheit: Trennbare Verben in Infinitivsätzen

Trennbare Verben erkennst du daran, dass sie aus zwei Teilen bestehen: einer Vorsilbe und einem Hauptverb. In normalen Aussagesätzen steht die Vorsilbe am Ende.

Ich stehe jeden Tag um 6 Uhr auf.
Hier ist „aufstehen“ das trennbare Verb, das aus der Vorsilbe „auf“ und dem Hauptverb „stehen“ besteht.

Wenn du so ein Verb als Infinitiv mit zu verwendest, gibt es eine Besonderheit: Das „zu“ steht zwischen Vorsilbe und Hauptverb — und das ganze Verb wird zusammengeschrieben:

  • Ich versuche, früh aufzustehen.
    aufstehen ist ein trennbares Verb. „zu“ steht zwischen „auf“ und „stehen“.
  • Sie hat beschlossen, die Tür abzuschließen.
    abschließen zu“ steht zwischen „ab“ und „schließen“.
  • Es fällt mir schwer, wegzusehen.
    Auch hier: „zu“ steht zwischen „weg“ und „sehen“.

Verben ohne Infinitiv mit zu

Nicht alle Verben im Deutschen verwenden den Infinitiv mit zu. Einige Verben stehen zwar mit einem zweiten Verb im Satz, aber ohne zu. Das ist zum Beispiel bei den Modalverben oder bestimmten Hilfsverben der Fall.

Der Grund: Diese Verben bilden mit dem zweiten Verb eine Satzklammer oder werden als Hilfsverben in bestimmten Zeitformen gebraucht.

Solche Verben, die ohne Infinitiv mit zu funktionieren, findest du hier in der Übersicht:

Verbart Erklärung Typische Verben
Modalverben Sie drücken aus, wie etwas geschieht oder gewollt ist. müssen, dürfen, können, wollen, sollen, mögen
Bewegungsverben Sie beschreiben eine Bewegung oder einen Zustand. gehen, fahren, laufen, kommen, bleiben
Veranlassungsverben Sie zeigen, dass jemand etwas tun lässt oder befiehlt. lassen, heißen, befehlen
Wahrnehmungsverben Sie beschreiben, was du siehst, hörst oder fühlst. sehen, hören, spüren, fühlen
Hilfsverben Sie helfen, die Zeitform zu bilden, haben aber keine eigene Bedeutung. haben, sein, werden

Kommasetzung beim Infinitiv mit zu

Ein Infinitiv mit zu wird meist durch ein Komma vom Hauptsatz getrennt, weil er wie ein Nebensatz funktioniert. Es gibt aber Ausnahmen:

Wenn der Infinitiv kurz ist und direkt vom Verb im Hauptsatz abhängt, darf kein Komma stehen.

➡️ Beispiel

Er beginnt zu schreiben.
Der Infinitiv hängt direkt am Hauptverb — kein Komma nötig.
Sie versucht zu schlafen.
Einfacher, enger Satzbau — ohne Komma.

In allen anderen Fällen gilt:

  • Ein Komma ist Pflicht, wenn Hinweiswörter wie es, nichts, damit oder etwas im Satz stehen.
  • Ein Komma ist Pflicht, wenn der Infinitiv Teil einer festen Verbindung mit einem Nomen ist (der Plan, … zu machen).
  • Ein Komma ist erlaubt, wenn der Satz mit um zu, ohne zu, anstatt zu, außer zu oder als zu beginnt.
Quiz zum Thema Infinitiv mit zu
5 Fragen beantworten

Sätze mit dass

Infinitivsätze lassen sich oft durch andere Konstruktionen ersetzen — zum Beispiel durch Sätze mit dass. Wie das funktioniert und worauf du achten solltest, erfährst du hier!

Weitere Inhalte: Grammatik

Infinitiv
Thema präsentiert von unserem Werbepartner

Hallo, leider nutzt du einen AdBlocker.

Auf Studyflix bieten wir dir kostenlos hochwertige Bildung an. Dies können wir nur durch die Unterstützung unserer Werbepartner tun.

Schalte bitte deinen Adblocker für Studyflix aus oder füge uns zu deinen Ausnahmen hinzu. Das tut dir nicht weh und hilft uns weiter.

Danke!
Dein Studyflix-Team

Bitte .