Feldermodell

Was ist das Feldermodell?

Das Feldermodell ist ein Modell, bei dem Sätze in 5 Felder eingeordnet werden. Es wird in der Sprachwissenschaft genutzt, um den Satzaufbau einfach darzustellen und zu untersuchen. Du sortierst dafür die verschiedenen Teile des Satzes in die passenden Felder ein.

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Beispiel:  Ich muss meine Hausaufgaben noch machen.

Selbst schwierige Sätze kannst du in das Feldermodell eintragen. Mit dem Modell kannst du die Grundstrukturen im Satz einfacher erkennen und somit leichter verstehen.

Aufbau des Feldermodells

Um einen Satz mit dem Feldermodell zu untersuchen, teilst du die Satzteile auf die fünf Felder auf. Für jedes der Felder gibt es einige Regeln, auf die du beim Ausfüllen achten solltest.

Die Satzklammer

Der wichtigste Teil von jedem Satz ist das Prädikat. Es besteht aus Verben und sagt aus, was in einem Satz passiert. Dabei kann es aus einem oder mehreren Teilen bestehen, aus denen die Satzklammer gebildet wird.

Ist das Prädikat einteilig, kommt es in die linke Satzklammer und die rechte Satzklammer bleibt leer. Bei einem mehrteiligen Prädikat kommt zuerst die konjugierte (finite) Verbform in die linke Satzklammer. Das nicht konjugierte (infinite) Verb wird dann in die rechte Satzklammer eingetragen. Die beiden Verben „umklammern“ so den mittleren Teil des Satzes und werden deswegen die Satzklammer genannt. 

Einteiliges Prädikat: Er spielt Gitarre.

Zweiteiliges Prädikat: Sie wird zur Schule gefahren.

Das Mittelfeld

Das Mittelfeld steht zwischen den Teilen der Satzklammer und gibt zusätzliche Informationen zum Prädikat. Dabei kann es eine beliebige Anzahl an Satzgliedern beinhalten, beispielsweise das Subjekt oder die Objekte des Satzes. Bei kurzen Sätzen kann es auch leer sein (z. B. Wir laufen).

Das Vorfeld

Das Vorfeld bietet ergänzende Informationen, ähnlich wie das Mittelfeld. Satzglieder, die in das Vorfeld eingetragen werden, haben oft eine besondere Wichtigkeit. Damit ihre Informationen besonders hervorgehoben werden, stehen sie am Satzanfang. Allerdings kann das Vorfeld auch leer sein. Das ist vor allem bei Fragesätzen ohne Fragewort der Fall.

Beispiel: Bist du schon nach Hause gegangen?

Das Nachfeld

Nachträgliche Informationen oder Vergleiche, die am Ende des Satzes stehen, kommen ins Nachfeld. Wenn es einen Nebensatz gibt, trägst du ihn ebenfalls dort ein. In vielen Fällen bleibt das Nachfeld aber einfach leer.

Nebensätze und verknüpfte Hauptsätze

Jetzt weißt du, wie du einen Hauptsatz in das Feldermodell einträgst. Aber was, wenn zusätzlich auch ein Nebensatz oder ein weiterer Hauptsatz vorliegt?

Satzgefüge (Hauptsatz + Nebensatz):

• Ich freue mich, weil bald Ferien sind.

Dieser Satz besteht aus Haupt- und Nebensatz. Zuerst schaust du dir nur den Hauptsatz an und trägst das Prädikat in das Feldermodell ein. Da es in diesem Beispiel nur eins („freue“) gibt, kommt es in die linke Satzklammer und die rechte bleibt leer. Die restlichen Teile des Satzes trägst du anschließend in Vor- und Mittelfeld ein, da sie vor bzw. nach dem Prädikat stehen.

Als Nächstes ist der Nebensatz an der Reihe. Den trägst du zuerst in das Nachfeld ein.

Um den Nebensatz ebenfalls untersuchen zu können, musst du eine neue Tabelle anlegen. Die Konjunktion (Bindewort) trägst du dort immer in die linke Satzklammer ein.

Satzreihe (Hauptsatz + Hauptsatz):

• Wir fahren morgen in den Urlaub und ich habe schon meinen Koffer gepackt.

Zwei verknüpfte Hauptsätze wie in diesem Beispiel sind ein Spezialfall. Hier trägst du zuerst wie bei einem Satzgefüge den ersten Hauptsatz normal in das Feldermodell ein.

Der zweite Hauptsatz kommt dort in das Nachfeld und bekommt dann auch seine eigene Tabelle. Allerdings hat diese zweite Tabelle ein Extrafeld für die Konjunktion, das sogenannte Koordinationsfeld.

Feldermodell Beispiele

Zum Abschluss sind hier noch ein paar Beispiele für verschiedene Fälle, die dir begegnen können. Um dich noch etwas mit dem Feldermodell vertraut zu machen, kannst du versuchen, sie selbständig in das Modell einzuordnen.

1. Am Freitag wollen wir einen Film schauen.
2. Hast du schon gegessen?
3. Geht es dir gut?
4. Ich würde gerne mitkommen, aber ich habe keine Zeit.
5. Hoffentlich gibt es bald Essen, weil ich Hunger habe.

Hinweis: In Beispiel 4 handelt es sich um eine Satzreihe, daher musst du die Konjunktion „aber“ in das Koordinationsfeld eintragen.

Satzarten

Jetzt kennst du das Feldermodell und weißt, wie es dir helfen kann, den Aufbau von Sätzen zu verstehen. Um zu erfahren, was für verschiedene Sätze es überhaupt gibt, schau dir unser Video zu Satzarten an.