Personalform des Verbs
Die Personalform des Verbs verrät, wer etwas macht — aber wie bildest du sie genau? Hier und im Video lernst du es Schritt für Schritt.
Inhaltsübersicht
Grundform und Personalform des Verbs — einfach erklärt
Verben sagen dir, was jemand tut oder was passiert. Jedes Verb hat zuerst eine Grundform (Infinitiv). Du erkennst die Grundform an der Endung -en oder -n.
Wenn du mit einem Verb aber sagen willst, wer etwas tut, brauchst du die Personalform. Du veränderst dafür die Grundform, damit sie zur Person passt — also zu ich, du, er/sie/es, wir, ihr oder sie.
Diese Veränderung siehst du ebenfalls am Ende des Verbs. Der Teil, der sich ändert, heißt Personalendung. So wird zum Beispiel aus gehen „du gehst“ oder „er geht“.
So erkennst du die Personalform des Verbs
Die Personalform erkennst du an der Endung des Verbs. Denn jede Person hat ihre eigene, typische Endung. Die Endung zeigt dir, wer etwas macht und wie viele Personen handeln.
Hier siehst du zum Beispiel die Personalendungen beim regelmäßigen Verb „schreiben“:
- ich schreibe
- du schreibst
- er/sie/es schreibt
- wir schreiben
- ihr schreibt
- sie schreiben
Die Endungen lauten also: -e, -st, -t, -en, -t, -en. Sie gelten für alle regelmäßigen Verben.
Achtung bei der du-Form: Endet der Wortstamm auf –s oder –z, fällt das -s weg:
-
tanzen → du tanzt (
tanzst) -
reisen → du reist (
reisst)
Zusätzliches e: Endet der Wortstamm auf ein -t, bekommt das Verb ein zusätzliches e vor manche Personalendungen. So sind sie leichter auszusprechen:
-
arbeiten → er arbeitet (
arbeitt) -
warten → ihr wartet (
wartt)
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Personalform unregelmäßiger Verben
Bei unregelmäßigen Verben verändert sich in der Personalform nicht nur die Endung, sondern auch der Wortstamm. Hier ist ein Beispiel mit dem unregelmäßigen Verb „sehen“:
- ich sehe
- du siehst
- er/sie/es sieht
- wir sehen
- ihr seht
- sie sehen
Bei du und er/sie/es wird aus „seh“ plötzlich „sieh“. Solche unregelmäßigen Verben musst du auswendig lernen. Weitere unregelmäßige Verben sind zum Beispiel „haben“, „sein“, „gehen“, „kommen“, „nehmen“ und „essen“.
Infinite Verbformen
Es gibt auch Verbformen, die nicht zeigen, wer etwas tut und wie viele es sind. Diese Verbformen nennst du infinit oder auch unbestimmt. Sie werden nicht an eine Person angepasst.
Zu den infiniten Verbformen gehören die Grundform (Infinitiv), das Partizip I und das Partizip II.
Beispiel mit dem Verb singen:
- Infinitiv: singen → Ich liebe es, zu singen.
- Partizip I: singend → Singend steht sie auf der Bühne.
- Partizip II: gesungen → Das Lied wurde laut gesungen.
Diese Formen bleiben immer gleich — egal, wer etwas tut. Du passt sie also nicht an eine Person an, sondern benutzt sie immer in derselben Form mit derselben Endung.
Grundform und Personalform — Übungen
Teste hier, ob du Grundform und Personalform sicher erkennst und unterscheiden kannst.
Übung 1: Was sind die Grundformen dieser Verben?
- kocht → Lösung: kochen
- lache → Lösung: lachen
- rennst → Lösung: rennen
Übung 2: Was ist die passende Endung?
Setze das Verb „trinken“ in die passende Personalform:
- ich → Lösung: trinke
- du → Lösung: trinkst
- er/sie/es → Lösung: trinkt
- wir → Lösung: trinken
- ihr → Lösung: trinkt
- sie → Lösung: trinken
Übung 3: Welches Verb ist unregelmäßig?
- ich spiele / du spielst / er spielt → Lösung: regelmäßig, der Stamm bleibt gleich.
- ich habe / du hast / er hat → Lösung: unregelmäßig, Stamm verändert sich.
- ich renne / du rennst / er rennt → Lösung: regelmäßig, der Stamm bleibt gleich.
Starke und schwache Verben
Beim Konjugieren kommt es nicht nur auf die Person an, sondern auch auf die Zeitform — also wann etwas passiert. Bei regelmäßigen (schwachen) Verben ändert sich meist nur die Endung.
Beispiel:
- ich lerne (Präsens)
- ich lernte (Präteritum)
- ich habe gelernt (Perfekt)
Bei starken Verben verändert sich der Stammvokal.
Beispiel:
- ich fahre (Präsens)
- ich fuhr (Präteritum)
- ich bin gefahren (Perfekt)
Alle starken Verben sind unregelmäßig, aber nicht alle unregelmäßigen Verben sind stark. Wenn du genauer wissen willst, was es mit starken Verben auf sich hat, dann schau dir hier unseren Beitrag dazu an.