Gedankenstrich (–)
Der Gedankenstrich hilft dir dabei, zusätzliche Informationen in Sätze einzubringen. Wie und wann du ihn einsetzen kannst, erfährst du in diesem Beitrag. Hier geht’s direkt zum Video!
Inhaltsübersicht
Was ist ein Gedankenstrich?
Der Gedankenstrich (–) ist ein Satzzeichen, mit dem du Einschübe oder Zusätze markierst. Du kannst den Gedankenstrich auch als Halbgeviertstrich bezeichnen. Oft verwendest du den Gedankenstrich dort, wo du in der gesprochenen Sprache eine deutliche Pause machst. Du könntest hier zwar auch Kommas setzen, aber durch den Gedankenstrich hebst du eingeschobene Sätze noch deutlicher hervor.
Du unterscheidest zwei Arten des Gedankenstrichs: den einfachen und den paarigen Gedankenstrich. Schau dir unsere Übersicht zur Verwendung des Gedankenstrichs an:
Wann Gedankenstrich? | Beispiele |
Zusätze | Ich trinke eigentlich keinen Kaffee – heute mache ich mal eine Ausnahme |
Einschübe | Er kommt – wie immer – zu spät. |
Von – bis Strich | 15–20 °C |
Minuszeichen | 7 – 2 = 5 |
Abbruch von direkter Rede | „So ein M–“ |
- Langer Gedankenstrich Word: [Strg] + [-] (Minuszeichen über dem Ziffernblock)
-
Gedankenstrich in anderen Programmen: [Alt] + [0150]
(Alt-Taste gedrückt halten und die Ziffern nacheinander auf dem Ziffernblock eingeben) - Gedankenstrich in macOS: [Alt] + [-] (Bindestrich)
Zusätze am Satzende
Meistens setzt du den einfachen Gedankenstrich ein, um auf die darauffolgende Aussage besonders deutlich hinzuweisen. Oftmals werden so unerwartete Geschehnisse angekündigt. Außerdem kannst du ihn häufig durch ein Komma oder einen Doppelpunkt ersetzen. Gedankenstriche betonen den anschließenden Satz allerdings noch einmal deutlich stärker.
Einfacher Gedankenstrich – Beispiele:
-
Du dachtest, das Schlimmste wäre überstanden – falsch gedacht!
- Ich möchte auch ein Eis essen – aber nur Vanille bitte!
Tipp: Gedankenstriche stehen an den Stellen, an denen du in der mündlichen Sprache eine Pause machen würdest. Deshalb hältst du auch beim lauten Vorlesen kurz inne, wenn das Satzzeichen vorkommt.
Abbruch von direkter Rede
In manchen Texten, vor allem in literarischen Werken , findest du den einfachen Gedankenstrich, wenn eine Figur unerwartet nicht mehr weiterredet. Autoren kennzeichnen so also den Abbruch der wörtlichen Rede .
- „Doch diese –: gehen Sie! gehen Sie!“ (- H. von Kleist: Die Marquise von O )
- „Er aber, sag’s ihm, er kann mich –” ( – J. W. von Goethe: Götz von Berlichingen)
Sprecherwechsel
Zusätzlich findest du den Gedankenstrich in literarischen Texten auch, wenn eine andere Figur anfängt zu sprechen. Diesen Sprecherwechsel verdeutlichen Autoren mithilfe des Satzzeichens.
- „Mein Sohn, was birgst du so bang dein Gesicht? – Siehst, Vater, du den Erlkönig nicht?“ ( – J. W. von Goethe: Erlkönig )
- „»Graut Liebchen auch vor Toten?« – »O weh! Laß ruhn die Toten!«“ (- G. A. Bürger: Leonore)
Paariger Gedankenstrich
Bei dem paarigen Gedankenstrich stellst du statt nur einem immer zwei Satzzeichen fest. Diese beiden Linien begrenzen einen Einschub. Deshalb findest du sie häufig bei Parenthesen . So bezeichnest du eingeschobene Sätze oder Satzteile, die nicht in den Satz eingegliedert sind.
Tipp: Auch den paarigen Gedankenstrich kannst du meist durch andere Satzzeichen ersetzen, wie beispielsweise Kommas oder Klammern. Allerdings gilt auch hier: Gedankenstriche heben den Einschub deutlicher hervor und betonen ihn somit stärker.
Paariger Gedankenstrich – Beispiele:
- Ihre Forderung – um das noch einmal zu sagen – halten wir für wenig angemessen.
- Nur wir beide – du und ich – kennen das Geheimnis.
Nach dem Gedankenstrich schreibst du in der Regel klein weiter, selbst wenn ein ganzer Satz eingeschoben wird: Ganz unauffällig – sein Nicken war kaum zu sehen – stimmte er mir zu.
Halbgeviertstrich
Eine Linie in der Länge des Gedankenstrichs nennst du auch Halbgeviertstrich. Damit werden allerdings noch einige andere Funktionen im Satz erfüllt:
Bis-Strich
In derselben Länge kennst du auch den sogenannten „Bis-Strich”. Du kannst ihn immer da einsetzen, wo du in der mündlichen Sprache „bis“ sagen würdest und damit eine bestimmte Spanne bezeichnen willst.
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Währungsstrich
Vielleicht hast du schon mal gesehen, dass statt dem Euro-Zeichen einfach nur ein Strich hinter einem Geldbetrag steht. Diesen Strich kannst du auch Währungsstrich nennen. Er gehört ebenfalls zu der Gruppe der Halbgeviertstriche.
- Die Jeans kostet 65,–.
- Jeder bringt für Freitagabend bitte 15,– mit.
Spiegelstrich
Vielleicht sind dir bei all den oberen Beispielen die Aufzählungszeichen in Punktform aufgefallen. Für Aufzählungen gibt es jedoch noch viel mehr Gestaltungsmöglichkeiten. Eine davon sind die Spiegelstriche. So gestaltete Listen sehen dann so aus:
– Bis-Strich
– Währungsstrich
– Spiegelstrich
Kurzer Bindestrich – Langer Gedankenstrich
Wie du nun weißt, ist der Gedankenstrich ein „Halbgeviert“ lang. Das unterscheidet ihn von dem Bindestrich , mit dem er häufig verwechselt wird. Der Bindestrich ist deutlich kürzer und wird auch Viertelgeviertstrich genannt. Außerdem setzt du ihn auch in anderen Zusammenhängen ein: Bindestriche verwendest du bei Wortzusammensetzungen (H–Milch; Entweder–oder–Frage), bei Wortergänzungen (Haupt– und Nebenjob) oder auch, wenn du an einem Zeilenende ein Wort trennst.
Langer Gedankenstrich: –
Kurzer Bindestrich: –
Anführungszeichen
Jetzt weißt du, wann du den langen Gedankenstrich verwendest und wie du den Gedankenstrich in Word mit der Tastatur schreibst. Der Gedankenstrich ist nicht das einzige Satzzeichen, das in paariger, also zweifacher Form auftreten kann: Auch die Anführungszeichen findest du am Anfang und am Ende einer Äußerung. Wenn du wissen willst, wie du Texte damit kennzeichnest, kommst du hier gleich zu unserem Beitrag.