gang und gäbe
Das ist gang und gäbe! Den Satz hast du bestimmt schon öfter gehört. Aber kennst du auch die richtige Schreibweise und Bedeutung der Aussage? Das erfährst du hier im Beitrag und im Video!
Inhaltsübersicht
gang und gäbe — richtige Schreibweise
Die korrekte Schreibweise der Redewendung lautet so: gang und gäbe. Die zwei Wörter treten immer im Doppelpack auf und du schreibst sie klein.
✓ Tägliche Meetings sind gang und gäbe.
✗ Digitales Arbeiten ist heute Gang und Gäbe.
✗ Pünktlichkeit ist bei uns gang und gebe.
Merk dir am besten, dass du „gang und gäbe“ mit „ä“ schreibst, wie das dazugehörige Synonym „gängig“.
Die Aussage „gang und gäbe“ beschreibt etwas, das üblich, alltäglich oder fest verankert ist. Wenn etwas „gang und gäbe“ ist, bedeutet das, dass es in einer bestimmten Situation oder Umgebung als normal oder selbstverständlich betrachtet wird. Synonyme für den Ausdruck sind „gewohnt“, „üblich“, „gebräuchlich“ oder „gängig“.
gang und gäbe — Verwendung
Bei der Formulierung handelt es sich um einen Stabreim — eine sogenannte Zwillingsformel. Er setzt sich aus gang (gängig) und gäbe (angenehm) zusammen.
Der Stabreim wird immer zusammen genannt und mit dem Bindewort „und“ kombiniert. Außerdem dürfen die beiden Adjektive nicht getauscht oder dekliniert werden.
Hier siehst du ein paar Beispiele mit gang und gäbe:
✓ Ein Helm beim Fahrradfahren ist gang und gäbe.
✓ Händeschütteln ist hier gang und gäbe.
✓ Pünktlichkeit im Unternehmen ist gang und gäbe.
Schon gewusst? Der Stabreim gehört zu den Reimarten und ist die deutsche Bezeichnung für die Alliteration in germanischen Versmaßen. Dabei werden die am stärksten betonten Wörter eines Verses durch gleiche Anfangslaute hervorgehoben.
gang und gäbe oder gebe?
Die Redewendung „gang und gäbe“ hat laut Duden ihren Ursprung im Mittelhochdeutschen. Das Wort „gang“ stammt von „genge“ ab und bedeutet „verbreitet“ oder „gewöhnlich“.
Das Wort „gäbe“ kommt von „gǣbe“ und heißt „annehmbar“ oder „lieb“. Somit ergibt sich die Übersetzung: Etwas lässt sich „leicht geben“ oder ist „gängig“.
Merke: Der Konjunktiv I des mittelhochdeutschen Verbs „geben“ wurde damals mit „gäbe“ gebildet. Im heutigen Hochdeutsch wurde die Form auf „gebe“ vereinfacht. Die Redewendung behielt jedoch ihre ursprüngliche Form.
gang und gäbe — groß oder klein?
Bei den zwei Wörtern handelt es sich um Adjektive. Du schreibst sie also klein. Es gibt nur eine Ausnahme: Steht die Redewendung am Satzanfang, schreibst du sie natürlich groß.
✓ Trinkgeld geben ist gang und gäbe.
✓ Gang und gäbe ist es, in Besprechungen anwesend zu sein.
✗ Freundliches Grüßen ist Gang und Gäbe.
✗ Gang und Gäbe ist es, den Raum sauber zu verlassen.
Das Wort gang beruht auf demselben Stamm wie das Adjektiv gängig. Der Begriff gäbe hingegen kommt vom mittelhochdeutschen gǣbe und meinte früher so etwas wie „annehmbar“ oder „gebräuchlich“. Die Aussage gang und gäbe ist also veraltet und steht für eine gewohnte oder gebräuchliche Sache bzw. Prozess.
im Laufe des Tages
Jetzt kennst du die korrekte Schreibweise von „gang und gäbe“. Eine andere bekannte Wendung ist „im Laufe des Tages“. Sieh dir gleich hier an, wie du sie richtig verwendest!